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Als Berliner wissenschaftliche Luftfahrten wird eine Serie von 65 bemannten und 29 unbemannten Ballonaufstiegen bezeichnet die in den Jahren 1888 bis 1899 vom Deutschen Verein zur Forderung der Luftschifffahrt zur Erforschung der freien Atmosphare durchgefuhrt wurden Organisator der Fahrten war Richard Assmann Professor am Berliner Meteorologischen Institut der auch die wichtigsten der eingesetzten Messinstrumente entwickelt hatte Die Durchfuhrung lag vor allem in den Handen des Militarluftschiffers Hans Gross und des Meteorologen Arthur Berson 1894 stieg Berson mit dem Ballon Phonix bis in eine Hohe von 9 155 Metern die grosste die ein Mensch bis dahin erreicht hatte Ballon Humboldt Zeichnung von Hans Gross Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Der Stand der Meteorologie in den 1880er Jahren 1 2 Fruhere wissenschaftliche Ballonfahrten 1 3 Entwicklungen in Berlin 2 Finanzierung 3 Teilnehmer 4 Technische Ausstattung 4 1 Ballons 4 2 Messinstrumente 5 Verlauf 5 1 Uberblick 5 2 Vorbereitende Fahrten 5 3 Hauptfahrten 5 4 Erganzende Fahrten 6 Ergebnisse 6 1 Wissenschaftliche Ergebnisse 6 2 Publikation 7 Literatur 8 Einzelnachweise und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDer Stand der Meteorologie in den 1880er Jahren Bearbeiten Die Meteorologie hatte im Verlaufe des 19 Jahrhunderts den Charakter einer lediglich beobachtenden und beschreibenden Wissenschaft verloren Auf der Grundlage der klassischen Physik vor allem der Partikel und Kontinuumsmechanik und der mechanischen Warmetheorie war sie dabei sich zu einer messenden und rechnenden Naturwissenschaft zu entwickeln zu einer Physik der Atmosphare Die Grundzuge der atmospharischen Thermodynamik waren in den 1880er Jahren bereits ausgearbeitet die Beschreibung der Dynamik erfolgte aber durch einfache Ansatze wie beispielsweise das Barische Windgesetz 1 Die wissenschaftliche Wettervorhersage steckte am Ende des 19 Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen Das lag einerseits an der unzureichenden Kenntnis der atmospharischen Prozesse andererseits an einem Mangel verlasslicher Beobachtungsdaten die ausserdem fast nur am Erdboden gewonnen wurden wahrend uber den vertikalen Aufbau der Atmosphare nur vage Vorstellungen bestanden 2 Fruhere wissenschaftliche Ballonfahrten Bearbeiten nbsp James Glaisher 1809 1903 Das Potential des Ballons zur Erforschung der freien Atmosphare wurde schon fruh erkannt Bereits beim ersten Start eines Gasballons am 1 Dezember 1783 fuhrte dessen Erfinder Jacques Charles ein Thermometer und ein Barometer mit 3 Schon im darauffolgenden Jahr stellte der Chemiker Antoine Laurent de Lavoisier im Auftrag der Academie francaise ein Programm fur wissenschaftliche Luftfahrten auf das allerdings nicht verwirklicht wurde In Deutschland war es Georg Christoph Lichtenberg der schon 1784 funfundzwanzig Thesen uber die Nutzung des Ballons aufstellte deren erste die Erforschung der Atmosphare thematisiert 4 Die erste Ballonfahrt mit dem Ziel meteorologische Beobachtungen auszufuhren unternahm am 30 November 1784 der amerikanische Arzt John Jeffries gemeinsam mit dem Berufsballonfahrer Jean Pierre Blanchard 5 Eine erste systematische Untersuchung der freien Atmosphare fuhrte zwischen 1862 und 1866 der englische Meteorologe und bedeutende Pionier der Aerologie James Glaisher durch Auf 28 Ballonfahrten mass er die Temperatur den Luftdruck die Luftfeuchtigkeit und die Windgeschwindigkeit bis in eine Hohe von fast 9 000 m 6 7 Da er seine Instrumente nicht ausreichend vor der Sonnenstrahlung schutzte und er sie innerhalb des Ballonkorbs statt ausserhalb anordnete waren seine Temperaturmessungen besonders in grosseren Hohen mit starken Fehlern behaftet In den folgenden Jahren waren es vor allem franzosische Wissenschaftler wie Camille Flammarion Gaston Tissandier und Wilfrid de Fonvielle die wissenschaftliche Luftfahrten unternahmen Jedoch blieben die Erforschungen der freien Atmosphare bis in die 1890er Jahre isolierte Bemuhungen vereinzelter Forscher 8 Entwicklungen in Berlin Bearbeiten nbsp Dreifaches Ballon Aspirations psychrometer nach Assmann1885 wurde Wilhelm von Bezold zum Inhaber des neu geschaffenen Lehrstuhls fur Meteorologie an der Friedrich Wilhelms Universitat und zum Direktor des Preussischen Meteorologischen Instituts in Berlin berufen 9 Er strukturierte das Institut tiefgreifend um und stellte zum 1 April 1886 drei wissenschaftliche Oberbeamte ein darunter den Magdeburger Arzt und Meteorologen Richard Assmann Dieser arbeitete seit 1883 an einem Messgerat das die Lufttemperatur auch unter dem storenden Einfluss der Sonnenstrahlung genau bestimmen konnte Als Assmann 1887 gemeinsam mit anderen fuhrenden Berliner Meteorologen dem 1881 gegrundeten Deutschen Verein zur Forderung der Luftschifffahrt beitrat lernte er den Ingenieur Hans Bartsch von Sigsfeld kennen der fur die 1884 aufgestellte Luftschifferabteilung die den Eisenbahntruppen des preussischen Heeres zugeordnet war am selben Problem arbeitete Gemeinsam entwickelten sie das Assmannsche Aspirationspsychrometer bei dem der Strahlungseinfluss durch Abschirmung und permanente Beluftung ausgeschaltet ist 10 Die von Glaisher aufgenommenen Temperaturprofile galten lange als gesichertes Wissen waren aber vereinzelt auch angezweifelt worden da sie theoretischen Erwagungen in wichtigen Punkten widersprachen Assmann und Sigsfeld sahen nun die Gelegenheit gekommen Glaishers Resultate mit dem neuen Instrument kritisch zu uberprufen Am 2 Juni 1888 hielt Wilhelm von Bezold vor dem Deutschen Verein zur Forderung der Luftschifffahrt auf dessen 100 Sitzung eine Festrede zum Thema Die Bedeutung der Luftschiffahrt fur die Meteorologie 11 Darin skizzierte er ein Programm zur Zusammenarbeit von Meteorologie und Luftschifffahrt bei der Erforschung der freien Atmosphare das von den Vereinsmitgliedern wohlwollend aufgenommen wurde Seine Umsetzung dominierte die Vereinstatigkeit fur mehr als ein Jahrzehnt Bereits am 23 Juni 1888 fand die erste Fahrt mit Sigsfelds Ballon Herder statt Finanzierung BearbeitenFur die Durchfuhrung des Unternehmens waren bedeutende Geldmittel erforderlich Durch Spenden von Vereinsmitgliedern Rudolph Hertzog Werner von Siemens Otto Lilienthal konnte der Fesselballon Meteor angeschafft werden Die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften gewahrte einmalig einen Betrag von 2 000 Mark Mehrmals stellten Privatpersonen Hans Bartsch von Sigsfeld Kurt Killisch Horn 1856 1915 Patrick Young Alexander ihre privaten Ballons zur Verfugung Insgesamt war der Verein jedoch nicht in der Lage die benotigten Mittel fur den Bau und Betrieb eines geeigneten Ballons aufzubringen Daraufhin verfasste Mitte 1892 ein Ausschuss zur Veranstaltung wissenschaftlicher Luftfahrten bestehend aus Richard Assmann Wilhelm von Bezold Hermann von Helmholtz Werner von Siemens Wilhelm Foerster August Kundt und Paul Gussfeldt eine Immediateingabe an Kaiser Wilhelm II die von der Akademie der Wissenschaften unterstutzt wurde 12 Der Kaiser gewahrte die beantragten 50 000 Mark fur den Bau und Betrieb des Ballons Humboldt aus seinem Allerhochsten Dispositionsfonds und nach dem Explosionsungluck des Humboldt weitere 32 000 Mark fur den Bau des Phonix Zur Finanzierung erganzender Fahrten und fur die Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse erfolgte 1895 nach erneuter Immediateingabe die Zahlung weiterer 20 400 Mark 1897 spendete der Verleger Georg Buxenstein fur den Bau des Registrierballons Cirrus II 1 000 Mark Eine starke immaterielle Forderung erfuhr das Unternehmen auch durch das preussische Militar das ein ausgepragtes Interesse an einer militarischen Nutzung des Luftraums hatte Offiziere der Luftschifferabteilung ubernahmen in den meisten Fallen die Fuhrung der Ballons Mehrmals wurde den Meteorologen gestattet an militarischen Ausbildungsfahrten teilzunehmen Premierleutnant Gross wurde zeitweise von seinen Dienstverpflichtungen freigestellt und war fur die Konstruktion der fur die Hauptfahrten verwendeten Ballons verantwortlich 13 Teilnehmer Bearbeiten nbsp Richard Assmann und Arthur BersonOrganisator der Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten war Richard Assmann Neben seiner Position am Meteorologischen Institut war er seit Anfang 1889 auch Vorsitzender des Vereins zur Forderung der Luftschifffahrt 14 Assmann sorgte fur eine exzellente instrumentelle Ausstattung Er nahm als Leiter des Projekts nur an drei bemannten Luftfahrten personlich teil Sein engster Mitarbeiter am Meteorologischen Institut war seit 1889 Arthur Berson Er nahm an 50 der 65 bemannten Luftfahrten teil Er bestritt 31 Fahrten als verantwortlicher Observator und 9 als Ballonfuhrer Bei 10 Alleinfahrten war er beides in einer Person Berson hatte auch grossen Anteil an der wissenschaftlichen Bearbeitung der umfangreichen Messdaten 15 Der Premierleutnant der Berliner Luftschifferabteilung Hans Gross spielte als Konstrukteur der verwendeten Gasballons und in 32 Fallen als Ballonfuhrer eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung und Durchfuhrung der Luftfahrten Seine stetigen Verbesserungen der vorhandenen Ballontechnik z B die Einfuhrung einer Reissvorrichtung zum schnellen Ablassen des Fullgases die auch heutige Gasballons in fast unveranderter Form besitzen machte die oftmals gefahrlichen Unternehmungen zunehmend sicherer Neben Berson war auch Reinhard Suring der spatere Direktor des Meteorologisch Magnetischen Observatoriums Potsdam als Observator zehn Fahrten Ballonfuhrer eine Fahrt und dreimal als Alleinfahrer tatig Als Observatoren beteiligten sich ausserdem in funf Fallen Otto Baschin dreimal Richard Bornstein je zweimal Victor Kremser Hans Bartsch von Sigsfeld davon einmal als Ballonfuhrer und Edmund Kobke sowie je einmal Hermann Stade 1867 1932 Bornsteins Assistent Becker der Mediziner Braehmer und Abbott Lawrence Rotch der Direktor des Blue Hill Observatoriums Boston Beteiligt waren ferner die Berufsluftschiffer Richard Opitz 1855 1892 und Stanley Spencer der britische Luftfahrtpionier Patrick Young Alexander sowie eine Reihe von Militarluftschiffern wie Major Stephan von Nieber 1855 1920 der Kommandeur der Luftschifferabteilung und Richard von Kehler Technische Ausstattung BearbeitenBallons Bearbeiten nbsp Hans Gross Hauptartikel M W Humboldt Ballon und Phonix Ballon Bei den 65 bemannten Freiballonfahrten kamen sechzehn verschiedene Ballons zum Einsatz vom nur 290 m Gas fassenden Ballon Falke der als Schlechtwetterballon diente wenn starke Winde oder Niederschlage die Gasbefullung oder den Start eines grossen Ballons verhinderten bis zum 3 000 m grossen Majestic des Briten Patrick Alexander Etwa drei Viertel der Fahrten wurden mit den von Gross entworfenen Ballons M W Humboldt Phonix Sportpark Friedenau I und Sportpark Friedenau II durchgefuhrt Als Traggas fand Wasserstoff oder das billigere Leuchtgas Verwendung haufig auch ein Gemisch aus beiden Eine herausragende Bedeutung kam dem Ballon Phonix zu der von Gross speziell fur wissenschaftliche Luftfahrten konstruiert worden war Er hatte genug Tragkraft um auch Hochfahrten 16 zu ermoglichen Seine Hulle bestand aus zwei Lagen gummierten und vulkanisierten Baumwollstoffs Sie enthielt zwei Ventile unterschiedlicher Grosse wobei das kleinere zum Ablassen von Fullgas beim Manovrieren wahrend der Fahrt benutzt wurde das grossere zum Entleeren der Hulle nach der Landung Als Reaktion auf die Explosion des Humboldt nach dessen sechster Fahrt hatte Gross den Phonix mit einer neu entwickelten Reissbahn ausgestattet die vor dem Start mit der restlichen Hulle verklebt wurde Durch das Ziehen der Reissleine konnte der Ballonfuhrer die Hulle klaffend weit offnen was ihre rasche Entleerung bewirkte ohne sie im Gegensatz zu fruheren Ausfuhrungen zu beschadigen Zusatzlich wurde der Ballonstoff auf Vorschlag Bartsch von Sigsfelds regelmassig mit 10 iger Calciumchloridlosung impragniert um ihn elektrisch leitfahig zu halten und eine Funkenbildung durch elektrostatische Entladung zu vermeiden 17 Zur sicheren Landung fuhrten die meisten Ballons einen schweren Anker mit Nach der Einfuhrung der Reissbahn wurde dieser aber entbehrlich so dass bei den spateren Fahrten oft auf ihn verzichtet wurde In den meisten Fallen gehorte zur Ausstattung auch ein Schlepptau das bei den kleineren Ballons etwa 100 m lang war bei den grosseren 150 m Wahrend der Hochfahrten atmeten die Ballonfahrer um der akuten Hohenkrankheit vorzubeugen uber Schlauche Sauerstoff aus einer stahlernen Gasflasche Die bei den bemannten Fahrten verwendeten Ballons 18 Ballon Volumen m Material der Ballonhulle Einsatze BemerkungM W 1 180 gefirnisste Baumwolle 5 Privatballon Killisch von Horn ohne SchlepptauHumboldt 2 500 gummierte Baumwolle 6 eigens fur die wissenschaftlichen Luftfahrten entworfen und gefertigt fur Hochfahrten geeignetPhonix 2 630 gummierte Baumwolle 23 eigens fur die wissenschaftlichen Luftfahrten entworfen und gefertigt erstmals mit moderner Reissbahn ausgestattet fur Hochfahrten geeignetFalke 290 Goldschlagerhaut 3 ausrangierter Militarballon britischer HerkunftSperber 800 gefirnisste Baumwolle 1 aus der Konkursmasse eines Berufsballonfahrers ubernommenSportpark Friedenau I und II 1 250 gummierte Baumwolle 13 fur Sportfahrten angeschaffte Vereinsballons sehr leicht und auch fur Hochfahrten geeignetHerder 1 600 gefirnisste Baumwolle 1 Privatballon Bartsch von Sigsfeld Majestic 3 000 gefirnisste Seide 3 Privatballon Alexander Excelsior 1 600 gefirnisste Baumwolle 1 Privatballon Spencer Bussard Condor Albatross Dohle 1 300 gummierte Baumwolle 7 Militarballons der LuftschifferabteilungPosen 1 000 gummierte Baumwolle 1 Militarballon der LuftschifferabteilungFeldballon 500 gummierte Baumwolle 1 Militarballon der LuftschifferabteilungDer Fesselballon Meteor war aus gefirnisster Seide hergestellt und konnte bei Befullung mit 130 m Leuchtgas eine Hohe von etwa 800 m erreichen Der aus demselben Material hergestellte Registrierballon Cirrus war ein ausgedienter Militarfesselballon mit einem Fassungsvermogen von 250 m Auf seiner funften Fahrt trug er die Messinstrumente in eine Hohe von fast 22 km Cirrus II war aus gummierter Seide von weniger guter Qualitat und hatte ein Volumen von 400 m 19 Messinstrumente Bearbeiten nbsp Anbringung der Instrumente im Korb des Humboldt Zeichnung von Hans GrossDas Forschungsprogramm sah vor bei jeder Fahrt die Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Strahlungsintensitat in verschiedenen Hohen zu messen Zusatzlich sollten Fahrtrichtung und geschwindigkeit bestimmt sowie Wolkenbeobachtungen vorgenommen werden Die Hohe wurde nach der barometrischen Hohenformel aus dem Luftdruck und der Temperatur berechnet Zur Gewinnung der Messwerte wurden im Allgemeinen folgende Gerate mitgefuhrt 20 ein von Otto Bohne in Berlin konstruiertes Aneroidbarometer ein Quecksilbergefass Barometer der Firma Rudolf Fuess in Berlin ein Aneroidbarograph von Richard Freres in Paris ein dreifaches Aspirationspsychrometer der Firma Fuess bestehend aus einem trockenen und zwei im Wechsel befeuchteten Thermometern die sich im stetigen Luftstrom eines Ventilators mit Federantrieb befinden ein Schwarzkugelthermometer der Firma Fuess Weiterhin gehorten zur Grundausstattung ein Kompass eine Taschenuhr und ein Momentapparat der Firma C P Goerz nach Ottomar Anschutz Um die Temperatur ungestort von der Korperwarme der Passagiere und vom durch die Sonnenstrahlung aufgeheizten Korb messen zu konnen war das Aspirationspsychrometer ausserhalb des Korbs an einem Ausleger angebracht Die Ablesung erfolgte mit Hilfe eines Fernrohrs Zum Befeuchten des Psychrometers wurde der Ausleger etwa alle 30 Minuten kurzzeitig herangezogen Das Instrumentarium wurde gelegentlich erweitert oder modifiziert So wurden bei Hochfahrten die Lufttemperaturen unter dem Gefrierpunkt des Quecksilbers erwarten liessen Alkoholthermometer verwendet Verlauf BearbeitenUberblick Bearbeiten Die ersten Luftfahrten Assmann nennt sie die vorbereitenden dienten dem Test der Messinstrumente insbesondere des Aspirationspsychrometers Da Bartsch von Sigsfeld seinen Wohnsitz Ende 1888 nach Munchen und Augsburg verlegte und den Herder mitnahm war in Berlin zunachst kein geeigneter Ballon mehr verfugbar Die Tests fanden ab 1889 in Munchen statt Assmann musste sich auf einige Versuche mit dem Fesselballon Meteor beschranken Mit Beginn des Jahres 1891 stand endlich mit dem M W ein Freiballon zur Verfugung der zwar schwer war und deshalb niemals uber eine Hohe von 2 000 Metern hinauskam mit dessen Hilfe die Tests aber erfolgreich abgeschlossen werden konnten Erst als das Psychrometer 1892 in seiner ausgereiften Form vorlag konnte mit der Ausfuhrung systematisch angelegter Luftfahrten begonnen werden In den Jahren 1893 und 1894 fanden die 36 Hauptfahrten statt davon 23 mit dem Phonix Diese waren so angelegt dass sie ein moglichst grosses Spektrum von Wettersituationen sowie Tages und Jahreszeiten uberdeckten um ein umfassendes Bild der physikalischen Verhaltnisse der freien Atmosphare zu erhalten Neben Einzelfahrten wurden Simultanaufstiege mehrerer Ballons zum Teil auch international abgestimmt unternommen Mit einem erheblichen personlichen Risiko versuchten die beteiligten Meteorologen allen voran Arthur Berson moglichst hohe Atmospharenschichten zu erreichen Die Hauptfahrten hatten ein umfangreiches Datenmaterial geliefert das in den Jahren ab 1895 ausgewertet werden musste Weitere Beobachtungen wurden bei gelegentlichen Beteiligungen an Militar oder Sportfahrten vorgenommen den erganzenden Luftfahrten Zur Absicherung der gefundenen Resultate fanden 1898 noch einmal rein wissenschaftliche Ballonfahrten statt Das im Allgemeinen rein meteorologisch ausgerichtete Programm wurde zuweilen fur andere wissenschaftliche Untersuchungen erweitert So fuhrten Baschin und Bornstein mehrmals Messungen des vertikalen Potentialgefalles der Luftelektrizitat aus Am 18 Februar 1897 nahm Suring zur Erforschung der akuten Hohenkrankheit Ballonfahrerkrankheit Kaninchen als Versuchstiere mit in den Korb und entsprach damit einer Bitte des osterreichischen Physiologen und Luftfahrtmediziners Hermann von Schrotter 21 22 Vorbereitende Fahrten Bearbeiten Am 23 Juni 1888 fand die erste der Luftfahrten mit dem Ballon Herder des Militarluftschiffers und Vereinsmitglieds Hans Bartsch von Sigsfeld statt Neben ihm nahmen der Berufsluftschiffer Opitz und der Meteorologe Victor Kremser am Aufstieg teil Die Fahrt fuhrte von der Schoneberger Gasanstalt wo der Ballon gefullt worden war in eine Hohe von fast 2 500 m bis in die Nahe von Bunkenburg heute Ortsteil von Lachendorf bei Celle Sigsfeld erprobte dabei verschiedene Arten der Anbringung des Psychrometers am Korb 23 Durch die Anschaffung des Meteor versuchte der Verein den Weggang Sigsfelds nach Munchen und den damit eingetretenen Verlust des einzigen verfugbaren Ballons zu kompensieren Der kugelformige Fesselballon war aber nur bei absoluter Windstille verwendbar Erst Anfang 1891 konnten wieder bemannte Freiballonfahrten stattfinden als der Inhaber der Berliner Borsen Zeitung Kurt Killisch von Horn sich von Gross den Ballon M W entwerfen liess und diesen dem Verein fur wissenschaftliche Fahrten zur Verfugung stellte Bis November kam es zu funf Fahrten Besonders bemerkenswert war die vierte einerseits weil als Gast der amerikanische Meteorologe Rotch an der Fahrt teilnahm andererseits weil erstmals ein Simultanaufstieg erprobt wurde indem zeitgleich zum M W auch der Meteor aufgelassen wurde 24 Nach der funften Fahrt war der M W aufgrund von Schaden durch unsachgemasse Lagerung nicht mehr zu gebrauchen so dass erneut kein Ballon zur Verfugung stand Es hatte sich allerdings auch herausgestellt dass der M W insgesamt zu schwer war und auch wenn sich nur zwei Personen im Korb befanden lediglich in etwa 1 800 m Hohe aufsteigen konnte Insgesamt hatten die vorbereitenden Fahrten die hervorragende Eignung der Instrumente nachweisen konnen so dass eine Fortsetzung des Programms erfolgversprechend war Hauptfahrten Bearbeiten nbsp Absturz des Humboldt am 14 Marz 1893 Zeichnung von Gross nbsp Berson links und Gross im Korb des Phonix Zeichnung von GrossMangels eines Ballons fanden 1892 keine Fahrten statt Das Jahr wurde von Assmann dazu benutzt private oder institutionelle Sponsoren fur sein Programm zu finden Ein Immediatgesuch an Kaiser Wilhelm II war schliesslich erfolgreich 1893 konnte der Ballon Humboldt wiederum nach Planen von Hans Gross gefertigt werden Mit 2 514 m hatte er mehr als das doppelte Fassungsvermogen des M W und konnte deshalb grossere Hohen erreichen Der erste Aufstieg des Humboldt fand am 1 Marz 1893 in Anwesenheit der kaiserlichen Familie statt Die Fahrt verlief ruhig aber bei der Landung brach Assmann sich das rechte Bein Auch die weiteren Fahrten des Ballons waren von unglucklichen Pannen begleitet die deutlich machten welch grosses Risiko die Wissenschaftler und Ballonfuhrer eingingen Nach der sechsten Fahrt am 26 April 1893 verbrannte der Ballon als sich der Wasserstoff nach der Landung beim Entleeren der Hulle entzundete 25 Von besonderer Bedeutung war die zweite Fahrt des Humboldt die als Hochfahrt geplant war Man begnugte sich deshalb mit einem kleineren und leichteren Korb und beschloss zu zweit statt zu dritt aufzusteigen Der Ballon hob am 14 Marz bei stromendem Regen mit Gross und Berson an Bord ab Obwohl er durch den Regen zusatzlich beschwert war konnte Gross ihn auf eine Hohe von 6 100 m bringen Da sie keinen Sauerstoff mitfuhrten litten die Aeronauten stark unter der dunnen Luft Beim darauffolgenden Abstieg passierte das Malheur dass die Ventilleine unter Zug geriet und der Ballon sich dadurch wahrend der Fahrt selbsttatig entleerte Gross hatte keine Moglichkeit das mehr als einen Meter grosse Ventil wieder zu schliessen sodass der Ballon mit grosser Geschwindigkeit sank Vom Entdecken dieses Sachverhalts in 2 800 m Hohe bis zum Erreichen des Bodens vergingen nur neun Minuten Trotzdem kamen beide Ballonfahrer mit leichten Blessuren davon Rein wissenschaftlich war die Fahrt ein voller Erfolg Berson hatte die Wolken beim Durchfahren ausgiebig studieren konnen und die in grosser Hohe gemessenen Temperaturen nahrten weitere Zweifel an der Richtigkeit der von Glaisher dreissig Jahre zuvor gemessenen Werte 26 Nach zweieinhalb Monaten war der neue verbesserte Ballon fertig den man in Anspielung auf das Ende des Humboldt nach dem mythischen Vogel Phonix benannte Vom 14 Juli 1893 bis zum 4 Dezember 1894 fanden Luftfahrten in schneller Folge statt In die Serie von Tagesfahrten wurden immer wieder Nacht und Fruhfahrten eingeschoben Die Nachtfahrt am 14 15 Juli ist auch als erste internationale Simultanfahrt anzusehen denn am 15 Juli 1893 fanden in Absprache mit den Berliner Meteorologen auch in Stockholm durch Salomon August Andree und in Sankt Petersburg bemannte Ballonfahrten unter Verwendung der von Assmann empfohlenen Instrumente statt 27 Auch im August 1894 gab es gleichzeitige Fahrten mit Andree in Goteborg und Michail Pomorzew in Sankt Petersburg Einige Male wurden auch Fahrten mit mehreren Ballons gleichzeitig durchgefuhrt erstmals am 11 Mai 1894 Es sollte versucht werden mit dem Phonix die grosstmogliche Hohe zu erreichen weshalb dieser mit teurem Wasserstoff statt mit dem ublichen Leuchtgas befullt wurde Begleitet wurde der Versuch durch Aufstiege des Militarballons Posen des unbemannten Ballons Cirrus und des Fesselballons Falke Tatsachlich konnte eine Hohe von fast 8 000 m erreicht werden Nur durch das Einatmen von mitgefuhrtem reinen Sauerstoff konnten Gross und Berson verhindern ohnmachtig zu werden Durch unterschiedliche Windrichtungen in den verschiedenen Hohen wurde der Posen in sudliche Richtung in die Nahe von Rangsdorf getrieben der Phonix aber gleichzeitig nach Norden in Richtung Greifswald 28 Als sich die Erfolge der Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten herumsprachen kam der britische Luftfahrtpionier und forderer Patrick Young Alexander nach Berlin um sich mit seinem Ballon Majestic an den Fahrten zu beteiligen Er nahm unter anderem an der dreifachen Fahrt am 4 Dezember 1894 von Berlin aus teil Berson startete an diesem Tag allein mit dem Phonix von Leopoldshall bei Stassfurt einerseits weil es dort eine bequeme Versorgung mit Wasserstoff gab andererseits weil die grossere Entfernung zum Meer bei sudlicher Windrichtung eine langere Fahrt gestattete Um das Erreichen einer moglichst grossen Hohe zu erlauben wurde der Korb um alles erleichtert was nicht unbedingt erforderlich war So wurde zum Beispiel auf den 40 kg schweren Anker verzichtet Der fur eine einzelne Person schwer zu handhabende Schleppgurt wurde entgegen den sonstigen Gepflogenheiten bereits vor der Fahrt ausgerollt Gefullt mit 2 000 m Wasserstoff gewann der Ballon schnell an Hohe nach einer Stunde war bereits die Marke von 5 000 m erreicht Nach gut zwei Stunden und haufiger zusatzlicher Sauerstoffatmung durch den Piloten kam der Ballon bei 9 155 m Hohe und einer Temperatur von 47 9 C ins Gleichgewicht Da der Ballast bis auf eine Notreserve verbraucht war musste Berson trotz noch guten korperlichen Befindens nun absteigen Er befand sich an dieser Stelle so hoch wie kein Mensch vor ihm Nach funfstundiger Fahrt landete der Phonix in der Nahe von Kiel 29 Erganzende Fahrten Bearbeiten Ende 1894 waren die zur Verfugung stehenden finanziellen Mittel erschopft Kaiser Wilhelm II der den Aufstiegen mehrmals beigewohnt hatte stellte noch einmal einen Betrag fur erganzende Fahrten und fur die Publikation der Ergebnisse zur Verfugung Das Geld wurde zunachst hauptsachlich fur gelegentliche Registrierballonaufstiege verwendet Daneben durfte mehrmals ein meteorologischer Beobachter an Militarfahrten teilnehmen Die Frequenz der Aufstiege erhohte sich als der Verein zur Forderung der Luftschifffahrt sich eigene Ballons fur Sportfahrten anschaffte die auch von den Meteorologen genutzt wurden nbsp Aufstieg des Excelsior 1898 in Crystal PalaceAuf der Konferenz der Direktoren meteorologischer Institute im September 1896 in Paris wurde die Internationale Kommission fur wissenschaftliche Luftschiffahrt gegrundet und Hugo Hergesell der Direktor der Meteorologischen Landesanstalt Elsass Lothringen zu ihrem Prasidenten bestimmt 30 An den von der Kommission organisierten internationalen Simultanluftfahrten von denen die erste bereits am 14 November 1896 stattfand beteiligten sich die Berliner Meteorologen regelmassig mit bemannten und unbemannten Ballons Nach den ersten vorlaufigen Veroffentlichungen von Ergebnissen der Hauptfahrten die eine Kritik an Glaishers Messmethodik enthielten gab es nicht nur Zustimmung sondern zum Teil erbitterten Widerspruch von Fachkollegen Der angesehene schwedische Meteorologe Nils Ekholm warf den Autoren eine verfruhte Verallgemeinerung vor 31 Er hielt die betrachtlichen Unterschiede in den gemessenen Temperaturprofilen der Londoner und Berliner Luftfahrten fur real und forderte zusatzliche Vergleichsfahrten in England und Deutschland unter Verwendung von Glaishers und Assmanns Instrumenten Die Fahrten fanden am 15 September 1898 statt Den Aufstieg in Crystal Palace hatte Patrick Alexander organisiert und finanziert Berson unternahm die Fahrt gemeinsam mit Stanley Spencer im Excelsior 32 Gleichzeitig stieg Suring im Vereinsballon vom Sportpark Friedenau in Berlin auf Beide Fahrten waren als Hochfahrten konzipiert und erreichten tatsachlich 8 320 bzw 6 191 m Hohe Wahrend am Boden zwischen Berlin und London ein Temperaturunterschied von 7 Grad bestand verschwand dieser in der Hohe von funf bis sechstausend Metern fast vollstandig Die tiefste im Excelsior gemessene Temperatur lag bei 34 C die einst von Glaisher in 8 000 m Hohe gemessene bei 20 6 C Die Ergebnisse bestatigten vollauf die vorherigen Schlussfolgerungen Assmanns und Bersons 33 Ergebnisse BearbeitenWissenschaftliche Ergebnisse Bearbeiten Durch entscheidende Fortschritte in der instrumentellen Ausstattung und Messmethodik konnten erstmals systematisch angelegte Ballonfahrten durchgefuhrt werden bei denen zu jeder Tageszeit und bei allen Witterungsbedingungen verlassliche Werte der Lufttemperatur und feuchte gemessen wurden Es konnte gezeigt werden dass die bei fruheren Luftfahrten gemessenen Temperaturwerte in grossen Hohen stark fehlerbehaftet waren was hauptsachlich auf einen ungenugenden Schutz der Thermometer vor der Sonnenstrahlung zuruckzufuhren war Die Berliner Luftfahrten setzten damit Qualitatsstandards fur die regelmassige Sondierung der freien Atmosphare mit Registrierballons und Wetterdrachen Durch internationale Simultanaufstiege begrundeten sie eine Synopse der freien Atmosphare die durch die Erschliessung der dritten Dimension zu einer Verbesserung der Wetterprognosen fuhrte Die Luftfahrten boten gunstige Voraussetzungen die Schichtung der Troposphare zu studieren Die gleichzeitige Messung von Temperatur Druck und Luftfeuchte konnte mit Beobachtungen der horizontalen und vertikalen Windrichtung sowie der Wolkenform und schichtung kombiniert werden Dass das Projekt nicht durch die Entdeckung der Stratosphare gekront wurde liegt daran dass die bemannten Fahrten nicht in diese Region vordrangen und dass Assmann den von den Registrierballons durchaus gemessenen Temperaturanstieg in Hohen uber 10 000 m als einen Fehler durch unvollstandige Abschirmung der Sonnenstrahlung auffasste Erst durch die Fahrt auf 10 800 m Hohe die Berson und Suring am 31 Juli 1901 mit dem Ballon Preussen unternahmen 34 und durch den gleichzeitigen Aufstieg eines Registrierballons kam Assmann zu einer anderen Bewertung Am 1 Mai 1902 legte er der Preussischen Akademie der Wissenschaften eine Arbeit Uber die Existenz eines warmeren Luftstromes in der Hohe von 10 bis 15 km vor 35 Drei Tage zuvor hatte bereits der franzosische Meteorologe Leon Philippe Teisserenc de Bort in Paris uber dieselbe Entdeckung berichtet 36 Man geht heute davon aus dass die beiden Forscher miteinander abgestimmt haben diese bahnbrechende Entdeckung gleichzeitig in ihren jeweiligen Heimatlandern zu veroffentlichen 37 Die Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten waren Hohepunkt einer mit klassischen physikalischen und aeronautischen Methoden betriebenen Erkundungsforschung im Bereich der Troposphare und bildeten einen Markstein in der Erschliessung der dritten Dimension fur die meteorologische Forschung und Praxis Karl Heinz Bernhardt 38 Publikation Bearbeiten nbsp Die drei Bande der Wissenschaftlichen LuftfahrtenUnmittelbar nach Ausfuhrung der einzelnen Luftfahrten wurden die Ergebnisse in Fachzeitschriften wie Das Wetter Zeitschrift fur Luftschifffahrt und Physik der Atmosphare und Meteorologische Zeitschrift veroffentlicht Allein von Assmann und Berson stammen 12 bzw 18 Artikel 39 Eine Zwischenbilanz nach 49 Fahrten gab Assmann 1895 in der Meteorologischen Zeitschrift 40 Eine vollstandige Publikation der Messdaten aller 94 bemannten und unbemannten Ballonfahrten und eine ausfuhrliche wissenschaftliche Analyse und Diskussion derselben erfolgte in drei Banden unter dem Titel Wissenschaftliche Luftfahrten im Jahre 1899 Band 1 und 1900 Band 2 und 3 Als Herausgeber traten Assmann und Berson auf Mitgewirkt haben ausserdem Baschin von Bezold Bornstein Gross Kremser Stade und Suring Das Werk enthalt nach einem geschichtlichen Uberblick uber meteorologische Beobachtungen bei fruheren Ballonfahrten eine Beschreibung des eingesetzten Ballonmaterials der verwendeten Instrumente und der Berechnungsmethoden Sehr breiten Raum nimmt die detaillierte Beschreibung jeder einzelnen Fahrt in tabellarischen Ubersichten graphischen Darstellungen sowie ausfuhrlichen Berichten des jeweiligen Ballonfuhrers uber den Fahrtverlauf und des Observators uber die angestellten Beobachtungen ein Dies fullt die Halfte des ersten Bandes und den gesamten zweiten Band Der dritte Band enthalt die zusammenfassende Darstellung und wissenschaftliche Diskussion des Beobachtungsmaterials getrennt nach Lufttemperatur Verteilung des Wasserdampfes Wolkenbildungen Geschwindigkeit und Richtung des Windes Sonnenstrahlung und Luftelektrizitat Das Werk endet mit einer theoretischen Schlussbetrachtung von Bezolds Das erste Exemplar der Wissenschaftlichen Luftfahrten wurde Kaiser Wilhelm II am 10 Juni 1900 durch von Bezold Assmann Berson und Hauptmann Gross ubergeben In Anerkennung ihrer Leistungen ernannte der Kaiser von Bezold zum Geheimen Oberregierungsrat und Assmann zum Geheimen Regierungsrat Berson und Kremser erhielten den Roten Adlerorden IV Klasse und Suring den Kronenorden IV Klasse Die Wissenschaftlichen Luftfahrten wurden von der internationalen Gemeinschaft der Aerologen sehr positiv aufgenommen Von Hugo Hergesell dem Prasidenten der Internationalen Kommission fur wissenschaftliche Luftfahrt erschien 1901 eine zwanzigseitige Rezension 41 In der Wiener Luftschiffer Zeitung wurdigte Viktor Silberer der Prasident des Wiener Aero Clubs Wissenschaftliche Luftfahrten als das das weitaus bedeutendste und umfangreichste Werk das die aeronautische Literatur aller Nationen der Erde bis jetzt aufzuweisen hat 42 Die Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften verlieh Assmann und Berson 1903 die Buys Ballot Medaille 43 die nur einmal pro Jahrzehnt fur herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Meteorologie vergeben wird Literatur BearbeitenRichard Assmann Arthur Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten ausgefuhrt vom Deutschen Verein zur Forderung der Luftschifffahrt in Berlin 3 Bande Vieweg Braunschweig 1899 Band 1 1900 Band 2 und 3 Karl Heinz Bernhardt Zur Erforschung der Atmosphare mit dem Freiballon die Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten 1888 1899 In Eckart Henning Hrsg Dahlemer Archivgesprache Band 6 Archiv zur Geschichte der Max Planck Gesellschaft Berlin 2000 S 52 82 Sabine Hohler Luftfahrtforschung und Luftfahrtmythos Wissenschaftliche Ballonfahrt in Deutschland 1880 1910 In Campus Forschung Band 792 Campus Frankfurt am Main New York NY 2001 ISBN 3 593 36840 4 zugleich Dissertation an der Technischen Universitat Braunschweig 1999 Hermann Stade 40 Jahre Berliner Verein fur Luftschiffahrt Berlin 1921 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten K H Bernhardt S 58 K H Bernhardt S 60 R Assmann Allgemeine Uebersicht uber die Entwickelung der wissenschaftlichen Luftschiffahrt bis zum Jahre 1887 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 3 G C Lichtenberg Vermischte Nachrichten uber die aerostatischen Maschinen In Karl Riha Hrsg Reisen im Luftmeer Hanser Munchen und Wien 1983 ISBN 3 446 13682 7 S 58 63 R Assmann Allgemeine Uebersicht uber die Entwickelung der wissenschaftlichen Luftschiffahrt bis zum Jahre 1887 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 4 R Assmann Allgemeine Uebersicht uber die Entwickelung der wissenschaftlichen Luftschiffahrt bis zum Jahre 1887 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 9 R Assmann Die Beobachtungen das Instrumentarium und dessen Verwendung bei den wissenschaftlichen Luftfahrten bis zum Jahre 1887 und Kritik der bei denselben gewonnenen Ergebnisse In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 47 89 S Hohler S 211 H Steinhagen Der Wettermann Leben und Werk Richard Assmanns in Dokumenten und Episoden Findling Neuenhagen 2005 S 99 R Assmann Die Arbeitsmethoden der Aerologischen Observatorien In Brockelmann Hrsg Wir Luftschiffer Ullstein Berlin und Wien 1909 S 117 W v Bezold Die Bedeutung der Luftschiffahrt fur die Meteorologie In Zeitschr f Luftschiffahrt 7 1888 193 203 R Assmann Die Entwickelung der neueren wissenschaftlichen Luftfahrten In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 108 H Gross Das Ballonmaterial In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 139 H Stade 40 Jahre Berliner Verein fur Luftschiffahrt Berlin 1921 S 12 H Steinhagen Zum 150 Geburtstag von Arthur Berson In dmg Mitteilungen 04 2009 S 11 13 Nach Suring Wissenschaftliche Ballonfahrten In Brockelmann Hrsg Wir Luftschiffer Die Entwicklung der modernen Luftschifftechnik in Einzeldarstellungen Ullstein Berlin und Wien 1909 S 48 spricht man in der Aeronautik von Hochfahrten wenn diese 5 000 6 000 m ubertreffen H Gross Das Ballonmaterial In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 152 H Gross Das Ballonmaterial In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 155f H Gross Das Ballonmaterial In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 156f R Assmann Das Instrumentarium und die Beobachtungsmethoden In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 1 S 164 R Suring Die gleichzeitigen Fahrten vom 18 Februar 1897 Meteorologische Ergebnisse der Fahrt des Ballons Condor In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 515f H C Gunga Leben und Werk des Berliner Physiologen Nathan Zuntz 1847 1920 Matthiesen Husum 1989 Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 58 ISBN 978 3 7868 4058 9 S 170 174 V Kremser Fahrt des Ballons Herder vom 23 Juni 1888 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 3 16 A Berson Fahrt des Ballons M W vom 24 Oktober 1891 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 42 49 H Gross Fahrt des Ballons Humboldt vom 26 April 1893 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 129 132 H Gross Fahrt des Ballons Humboldt vom 14 Marz 1893 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 76 79 H Steinhagen Der Wettermann Leben und Werk Richard Assmanns in Dokumenten und Episoden Findling Neuenhagen 2005 S 241 H Gross R Suring A Berson Die gleichzeitigen Fahrten vom 11 Mai 1894 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 285 304 A Berson R Suring Die gleichzeitigen Fahrten vom 4 Dezember 1894 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 418 438 H W L Moedebeck Die Luftschiffahrt ihre Vergangenheit und ihre Zukunft insbesondere das Luftschiff im Verkehr und im Kriege Trubner Strassburg 1906 S 35 N Ekholm Einige Bemerkungen uber die Abnahme der Temperatur mit der Hohe in der freien Atmosphare In Meteorolog Zeitschrift 13 1896 S 480 483 Five miles up in a balloon In The New York Times 26 September 1898 S 4 A Berson R Suring Die gleichzeitigen Fahrten vom 15 September 1898 In R Assmann A Berson Hrsg Wissenschaftliche Luftfahrten Bd 2 S 591 610 A Berson R Suring Ein Ballonaufstieg bis 10500 m In Illustrierte Aeronautische Mitteilungen 4 1901 S 117 119 R Assmann Uber die Existenz eines warmeren Luftstromes in der Hohe von 10 bis 15 km In Sitzungsber d Kgl Preuss Akad d Wiss zu Berlin 1902 S 495 504 L Teisserenc de Bort Variations de la temperature de l air libre dans la zone comprise 8 km et 13 km d altitude In Compt Rend Hebd Seances Acad Sci 134 1902 S 987 989 franzosisch H Steinhagen Richard Assmann In dmg Mitteilungen 03 04 2005 S 10 12 K H Bernhardt S 74 H Steinhagen Der Wettermann Leben und Werk Richard Assmanns in Dokumenten und Episoden Findling Neuenhagen 2005 S 252 R Assmann Ubersicht uber die von dem Deutschen Verein zur Forderung der Luftschiffahrt in Berlin ausgefuhrten wissenschaftlichen Ballonfahrten In Meteorol Zeitschrift 12 1895 S 334 344 H Hergesell Die Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten In Meteorolog Zeitschr 18 1901 S 439 459 V Silberer Wiener Luftschiffer Zeitung 1 Heft 3 1902 S 61 62 R Suring Nachruf auf Arthur Berson In Meteorolog Zeitschr 60 1943 S 26 28 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Februar 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner wissenschaftliche Luftfahrten amp oldid 225617655