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Berghausen ist der alteste und mit uber 7000 Einwohnern der bevolkerungsreichste Ortsteil der Gemeinde Pfinztal im Landkreis Karlsruhe in Baden Wurttemberg BerghausenGemeinde PfinztalWappen von BerghausenKoordinaten 49 0 N 8 32 O 49 0047 8 5278 134 Koordinaten 49 0 17 N 8 31 40 OHohe 134 mEinwohner 7072 Jun 2012 Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 76327Vorwahl 0721Im Zentrum des Ortes befindet sich ein Bildungszentrum mit Grund Haupt Werkreal Realschule und Gymnasium Daneben gibt es mehrere Sporthallen wie die Pfinztal die TSV und die Julius Hirsch Halle Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Wirtschaft 5 Bildung 6 Kirchen und Glaubensgemeinschaften 7 Offentliche Einrichtungen 8 Sehenswurdigkeiten 8 1 Bertha Benz Memorial Route 8 2 Martinskirche 8 3 Weitere Sehenswurdigkeiten 9 Wappen 10 Vereine 11 Personlichkeiten 12 Einzelnachweise 13 Literatur 14 WeblinksGeografie BearbeitenBerghausen liegt entlang der Pfinz und ist von den vier Erhebungen Mickenloch Heulenberg Hopfenberg und Hummelberg umgeben Berghausen grenzt an die Ortschaften Sollingen Woschbach Johlingen Grotzingen und Durlach Geschichte BearbeitenFunde eines Schadeldachs und Kieferteile eines Menschen aus der Altsteinzeit und Steingerate und Tongefasse aus der Jungsteinzeit deuten auf eine fruhe Besiedlung der Gegend hin Am Ostrand von Berghausen wurden in der Pfinzniederung funf romische Graber aufgefunden Sie verfugten uber beachtliche Grabbeigaben wie Terra Sigillata und datieren um die Wende vom 1 zum 2 Jahrhundert nach Christus Sudwestlich von Berghausen fand man sieben frankische Steinkistengraber Urkundlich erwahnt wird der Ort zum ersten Mal im Jahr 771 in einer Schenkung an das Kloster Lorsch und ist in der Folge der urkundlichen Nennung nach Bretten der zweitalteste Ort im Landkreis Karlsruhe Berghausen wird im spaten 11 Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Kloster Hirsau genannt Danach besass das Kloster Gottesaue schon um 1110 einen Weinberg am Hang des Hopfenbergs und um 1260 auch Rechte wie das Patronat und das Eintreiben von Steuern in der Form eines Zehnts 1280 wird Berghausen im Weissenburger Urkundenbuch aufgelistet Die Herren von Gertringen bekamen das Dorf im 14 Jahrhundert von der Markgrafschaft Baden zum Lehen Eigener Ortsadel ist von der Mitte des 13 bis gegen Ende des 15 Jahrhunderts nachweisbar die Herren Fry von Barghusen Um 1516 wird erstmals das Wasserschloss von Berghausen genannt Uber die Bewohner des Dorfes sind jedoch nur wenige Informationen bekannt Der meiste Grundbesitz war in den Handen der Kloster und des Adels Die Bevolkerung von Berghausen war eine der ersten die sich um 1525 den Bauernaufstanden anschloss Nach der Teilung der Markgrafschaft 1535 gehorte Berghausen von nun an zur Markgrafschaft Baden Durlach Mit der Einfuhrung der Reformation durch Markgraf Karl II am 1 Juni 1556 entstand die Evangelische Kirchengemeinde Berghausen 1 Von 1650 bis 1666 hat Conrad Heinrich von Selmnitz der Hofrat des Markgraf Friedrich VI von Baden Durlach seinen Wohnsitz im Schloss Im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 ist das Schloss offenbar verschont geblieben Das Schloss lag nahe der heutigen Schlossgartenstrasse damals ostlich ausserhalb des Ortes zwischen rechtem Pfinzufer und Fischweier umgeben von einem Wassergraben und nur uber eine Zugbrucke ab 1748 eine Steinbrucke erreichbar 1759 waren bereits Teile des Schlosses baufallig 1761 erwarb die Gemeinde das Schloss vom damaligen Markgraf Carl Friedrich von Baden Durlach dem spateren badischen Grossherzog und liess es vollstandig abbrechen Anfang des 20 Jahrhunderts waren noch die Stelle des Fischweihers und die des Wassergrabens erkennbar nbsp Schaden der LuftangriffeNach Ende der Teilung gehorte Berghausen ab 1771 zur Markgrafschaft Baden nachfolgend zum Kurfurstentum Baden und schliesslich zum neuen Grossherzogtum Baden Unter den badischen Truppen in Rastatt Bruchsal und Karlsruhe kam es zu Aufstanden 1848 1849 diente der Ort wahrend der Badischen Revolution zeitweise als Hauptquartier der Aufstandischen Die erste Eisenbahn fuhr 1859 durch Berghausen 1918 gehorte Berghausen nach Abdankung des letzten Grossherzogs zum Freistaat Baden in der NS Zeit zum Gau Baden Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden durch einen schweren Luftangriff in der Nacht vom 24 auf den 25 April 1944 zwei Drittel aller Gebaude zerstort und vier Menschen getotet Seit 1952 gehort Berghausen zu Baden Wurttemberg Mit der Gemeindereform wurde der Ort am 1 Januar 1974 in die neu gegrundete Gemeinde Pfinztal eingegliedert 2 Zum 1250 Jahrestag der ersten urkundlichen Erwahnung im Jahr 771 waren fur 2021 verschiedene Veranstaltungen geplant von denen allerdings pandemiebedingt ein Teil online stattfinden musste bzw auf das Jahr 2022 verschoben wurde 3 Verkehr BearbeitenDas bestehende Strassennetz der Gemeinde mit den Bundesstrassen B 10 und B 293 der Kreisstrasse 3541 und den zwei Bahnubergangen in Berghausen war durch den stark zunehmenden Strassenverkehr zu Beginn der 80er Jahre uberlastet Die Verkehrsplanung sah vor den Bahnubergang in Richtung Johlingen zu unterfuhren und die Kreuzung an der B 10 und B 293 zu offnen Dadurch konnten beide Bahnubergange geschlossen werden Diese Baumassnahme hatte den Abbruch verschiedener Gebaude wie auch des Rathauses zur Folge Der Ort liegt an der Bahnstrecke Karlsruhe Muhlacker und an der Kraichgaubahn hier liegt der Haltepunkt Hummelberg auf Berghausener Gemarkung von Karlsruhe nach Heilbronn Auf der Pfinztalbahn verkehren tagsuber alle zehn Minuten Stadtbahnen der Linie S5 in die Karlsruher Innenstadt die S4 auf der Kraichgaubahn halt zweimal die Stunde in Berghausen Ab Berghausen Bahnhof verkehrt zudem die Zubringerbuslinie 151 nach Woschbach Wirtschaft BearbeitenNeben verschiedenen Gewerbegebieten ist Berghausen auch der Sitz des Fraunhofer Instituts fur chemische Technologie An das Gelande angrenzend wurde ein Gewerbegebiet fur Firmen der Entwicklungsbranche errichtet Bildung Bearbeiten nbsp Mensa im Bildungszentrum1953 entstand mit der Gartenschule der erste berghausener Schulneubau der Nachkriegszeit Mit dem Bau des ersten Abschnitts der Parkschule wurde 1964 begonnen Mit Beschluss des Kultusministeriums vom 17 Marz 1970 wurde Berghausen als Standort eines sogenannten Grossen Bildungszentrums mit Hauptschule Realschule und Gymnasium bestimmt Im Bildungszentrum Pfinztal sind in Berghausen alle Schularten vertreten Das Ludwig Marum Gymnasium und die Geschwister Scholl Realschule sowie eine der Sporthallen die Julius Hirsch Halle sind nach Opfern des Nationalsozialismus benannt Das Bildungszentrum verfugt in den weiterfuhrenden Schularten uber eine Ganztagesschule samt Mensa fur die Verpflegung der Schuler 4 Neben dem gemeindlichen Kindergarten Rasselbande und den Kinderhorten gibt es noch weitere kirchliche Kinderbetreuungseinrichtungen im Ort Unweit des Bildungszentrums findet sich auch das Pfinztaler Jugendhaus nbsp Jugendhaus PfinztalKirchen und Glaubensgemeinschaften BearbeitenIn Berghausen sind mehrere Kirchen und Glaubensgemeinschaften vertreten die Evangelische Kirchengemeinde Berghausen Woschbach die Katholische Pfarrgemeinde Berghausen die Liebenzeller Gemeinschaft Berghausen und die Neuapostolische Kirchengemeinde Berghausen Zentral gelegen befinden sich drei Kirchengebaude Die evangelische die katholische und die neuapostolische Kirche Offentliche Einrichtungen BearbeitenNeben dem Bildungszentrum gibt es noch weitere Versammlungsstatten wie die Pfinztalhalle die TSV Halle den Selmnitzsaal das Hopfenbergstadion und die Kulturhalle In der Mitte des Ortes wurde mit dem Europaplatz Anfang des neuen Jahrtausends eine neue Ortsmitte mit Postfiliale Ortsverwaltung und weiteren Geschaften geschaffen Sehenswurdigkeiten BearbeitenBertha Benz Memorial Route Bearbeiten Berghausen liegt an der Bertha Benz Memorial Route die an die erste automobile Fernfahrt von 1888 erinnert und von Mannheim uber Berghausen nach Pforzheim und uber Bretten wieder zuruck nach Mannheim fuhrte Martinskirche Bearbeiten Die Martinskirche in Berghausen war ursprunglich ein Wehrturm im romanischen Baustil Das kleine schmale Fenster an der Nordostseite wurde nachtraglich im spatgotischen Stil eingefugt aus gleicher Zeit ist der Wandtabernakel vor 1356 im Inneren des Turms Im Jahre 1754 wurde das ehemalige spitzere Dach in diese Form gebracht 1862 wurden die Hohlziegel durch schwarzen Schiefer ersetzt Als die Kirche 1961 zu klein und zudem sanierungsbedurftig wurde riss man das alte Kirchenschiff ab Dabei fand man einige Munzen die alteste von 1277 und alte Grundmauern und Graber Die Abdeckplatte eines Grabes war aus dem Bruchstuck einer romischen Turschwelle Der neue Grundriss des Gotteshauses ein langgezogenes Sechseck stammt von Architekten G Einwachter bietet 660 Sitzplatze und wurde 1962 seiner Bestimmung ubergeben Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Gasthaus Zum LaubWappen BearbeitenDas Wappen des Ortes Berghausen wurde von der Gemeinde Berghausen bereits seit 1510 gefuhrt Es wurde vom Markgrafen von Baden Durlach auch als Siegel verliehen Er zeigt in der linken Halfte das badische Wappen den roten Schragbalken im gelben Feld in der rechten Halfte den gepanzerten Arm in Silber die Hand in rosa welche eine herabhangendes rotes Tuch halt Dieser rechte Teil erinnert an den Ortsheiligen St Martin von Tours der vor seinem Eintritt in den geistlichen Stand als Ritter seinen Soldatenmantel mit dem Schwert durchschnitt und die Halfte einem frierenden Armen gereicht hat Vereine BearbeitenIn Berghausen gibt es 33 Vereine darunter den CVJM Berghausen e V den Entschieden fur Christus Berghausen FC Viktoria Berghausen und den DRK Ortsverein Berghausen e V Personlichkeiten BearbeitenOtto Seidenadel 1 Juni 1866 in Berghausen 25 September 1918 in Karlsruhe badischer Oberamtmann Kurt Emil Koch 16 November 1913 in Berghausen 25 Januar 1987 evangelischer Theologe und Publizist Wolfgang Trust 27 Mai 1926 in Karlsruhe 14 April 1986 in Baden Baden Grafiker und Bildhauer Roland Geggus 1 November 1948 in Berghausen 20 Oktober 2011 in Woschbach Basketballfunktionar Prasident des Deutschen Basketball Bundes Thomas Eisinger 20 Mai 1960 in Berghausen evangelikaler Theologe ReligionspadagogeEinzelnachweise Bearbeiten Evangelischer Kirchenbezirk Alb Pfinz Redaktion Willi Gut Vielfalt in Einheit Jubilaumsfestschrift 25 Jahre Alb Pfnz 2000 S 38 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 481 Berghausen wird 2021 1250 Jahre alt Memento vom 12 September 2021 im Internet Archive Einweihung der Julius Hirsch Halle 8 Marz 2005 archiviert vom Original am 8 Marz 2005 abgerufen am 28 Oktober 2021 Literatur BearbeitenHans Einwachter und Albert Zimmermann Berghausen 771 1971 Ludwigsburg 1971Weblinks BearbeitenGemeinde Pfinztal Berghausen in Stadtwiki Karlsruhe Die Stiftungsurkunde fur das Kloster Gottesaue von 1110 Barchusen Berghausen siehe Zeile 29Normdaten Geografikum GND 4005654 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berghausen Pfinztal amp oldid 234299087