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Dieser Artikel erlautert die Grabeskirche des Paduaners zu anderen Antonius geweihten Basiliken siehe Antoniuskirche Italien oder Liste der Basiliken in Italien Die Basilika des Heiligen Antonius italienisch Basilica di Sant Antonio regional oft auch nur Basilica del Santo oder einfach Santo in Padua ist eines der beruhmtesten und meistbesuchten Heiligtumer Italiens Sie gehort zu den weltweit acht internationalen Heiligtumern 1 Sie ist papstliche Basilika und Basilica minor Sie ist der erste grosse Kirchenbau mit Gewolbe in der Terraferma und wurde zwischen 1232 und etwa 1310 2 3 mit romanischen wie gotischen Stilelementen errichtet um das Grab des heiligen Antonius von Padua 1231 in Arcella heute Stadtteil von Padua aufzunehmen Westfassade mit VorplatzNordansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fassade und Architektur 3 Innenraum 4 Kreuzgange 5 Orgel 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZu Antonius Zeiten stand am Platz der heutigen Kirche eine kleine Kapelle die der Maria Mater Domini geweiht war und nach dem Willen Antonius seine ursprungliche Grabstatte wurde 2 Neben dieser Kapelle wurde 1229 zunachst ein Kloster errichtet das wahrscheinlich Antonius selbst gegrundet hat Der Grundstein des ersten Teiles der Basilika wurde 1232 kurz nach dem Tode des Antonius gelegt um ihm eine angemessene Begrabniskirche zu errichten Erbaut wurde zunachst eine kleine einschiffige Franziskanerkirche mit kurzer Apsis erst spater kamen die beiden Seitenschiffe die zahlreichen Kapellen Kuppeln und Turme hinzu Die ursprungliche Kapelle wurde an der Stelle der heutigen Kapelle der Schwarzen Madonna im linken Querschiff in die Basilika einbezogen Nach Fertigstellung des Chores um 1310 war der Kirchenbau vollendet 1690 bis 1737 wurde am Kopf des Chores die mit einer Kuppel bekronte Schatzkapelle italienisch Cappella del Tesoro nach Planen Filippo Parodis angefugt 2 Im 19 Jahrhundert wurde das Gotteshaus restauriert wobei barocke Einbauten wieder entfernt wurden Fassade und Architektur BearbeitenDie Basilika ist 118 m lang und 32 5 m breit 3 das kurze Querhaus 55 m breit 4 Die grosste Innenhohe betragt 38 5 m 3 Die Kirche hat ein dreischiffiges Langhaus 5 einen polygonalen Chor Chorumgang und Kapellenkranz im Osten Langhaus und breites Querschiff sind im typischen Baustil italienischer Bettelordenskirchen Der Umgangschor der Kapellenkranz ahnlich San Francesco in Bologna und das dem Querhaus eingefugte Zwischenjoch sind franzosischen Ursprungs 2 Die 37 m hohe und 28 m breite Fassade 3 der alteste Teil des Kirchenbaus vereint venezianisch byzantinische lombardische romanische und gotische Elemente Sie besteht aus roten Ziegeln mit einem romanisch lombardischen Rundbogenfries als Giebelabschluss Funf Blendarkaden der unteren Fassade mit gotischen Spitzbogen und Lisenen tragen die romanische Zwerggalerie mit offenem Gelander auf halber Hohe der Fassade Deren Arkaden ruhen auf spatromanischen und byzantinischen Kapitellen 6 Daruber schmuckt eine gotische Fensterrose zwischen zwei Biforien den Giebel den ein Glockenturmchen kront 7 Die Bronzeturen wurden 1895 von Camillo Boito gefertigt 3 In der Lunette uber dem Haupteingang sind Antonius und Bernhardin von Siena mit dem Monogramm Christi darstellt eine Kopie nach dem Gemalde von 1452 von Andrea Mantegna dessen Original sich im Museo antoniano di arte sacra befindet 6 Dort befindet sich auch das Original der Antoniusstatue daruber von Rinaldin von Puydarrieux aus dem 14 Jahrhundert 3 Die acht Kuppeln ahnlich dem 5 Kuppel System des Markusdoms im nahegelegenen Venedig 8 die zwei schlanken sechseckigen und 68 m hohen Glockenturme 9 und zwei minarettartige Turmchen sind typische Merkmale des byzantinischen Baustils 2 Der Engel auf der kegelformigen Kuppel uber der Vierung thront in 72 m Hohe Zwei weitere Fensterrosen an den Seiten des Hochaltars beleuchten das Kircheninnere 3 Innenraum Bearbeiten nbsp Kruzifix von Donatello in einer temporaren MuseumsausstellungDas Innere der Basilika weist gotische und romanische Stilelemente auf Den Altarraum beherrschen die Werke Donatellos Die Skulpturengruppe ist das beruhmteste Kunstwerk der Basilika Die jetzige Anordnung der erhaltenen 7 Skulpturen und 21 Reliefs stammt aus dem Jahr 1895 als auch der heutige Hochaltar errichtet wurde Auf der linken Seite steht ein Kandelaber aus Bronze aus dem Jahr 1515 Dominiert wird der Altarraum von Donatellos Kruzifix 1444 1450 Die Bronzestatuen stellen von links nach rechts Ludwig von Toulouse Justina von Padua Franz von Assisi Madonna mit Kind Antonius von Padua Daniel Schutzheiliger Paduas und Prosdocimus dar Am unteren Altar befindet sich in der Mitte ein Relief des Schmerzensmannes rechts und links von Putti umgeben Vier Reliefs zeigen die Evangelistensymbole rechts unten den Adler des Johannes Weiter sind auf vier Reliefs die Wunder des Heiligen Antonius von Padua dargestellt Das Wunder vom angefugten Fuss vorne links das Herz des Geizigen vorne links das Wunder des die Unschuld seiner Mutter bezeugenden Neugeborenen und das Wunder des Esels der statt zu fressen vor der Hostie kniet beide Altarruckseite Auf der Altarruckseite befindet sich auch ein Steinrelief der Grablegung Christi Typisch sind in der Basilika die vielen Grabmaler und Seitenkapellen die zu Ehren einiger Adeliger Gelehrter und Kirchenfursten vor allem zwischen dem 15 und 17 Jahrhundert errichtet worden sind Die Sakramentskapelle auf der rechten Seite wurde 1457 im gotischen Stil erbaut um die Grabmaler des Gattamelata eines Condottiere des 15 Jahrhunderts und seiner Familie aufzunehmen Der bronzene Tabernakel ist ein Werk Girolamo Campagnas Aus den Wanden ragen sein Sarkophag und der seines Sohnes Giannantonio 1456 rechts hervor 1651 wurde die Kapelle zur Sakramentskapelle umgestaltet Die jetzige reiche Dekoration geht auf die Jahre 1927 1936 zuruck Die sehenswerte Kapelle des heiligen Jakobus im rechten Querschiff gehort auf Grund ihrer Architektur und ihrer herrlichen Fresken zu den Hauptwerken des 14 Jahrhunderts in Italien Sie wurde nach Erhalt der Reliquien des Papstes Felix 1503 Felixkapelle genannt Zwischen 1377 und 1379 wurde sie von Altichiero da Zevio und dem Bologneser Maler Avanza ausgemalt Neben der Kreuzigungsgruppe einem Hauptwerk Altichiero da Zevios wird die Geschichte des Heiligen Apostels Jakob erzahlt des Schutzpatrons Spaniens dessen Heiligtum in Santiago de Compostela steht Die eleganten gotischen Entwurfe der Kapelle stammen von dem damals grossten Architekten und Bildhauer Venedigs Andriolo de Santi Hinter dem Hochaltar befindet sich die Schatzkapelle 1691 Der Schatz besteht aus einigen Reliquien des Heiligen so z B der Zunge die bei einer ersten Graboffnung 1263 unversehrt aufgefunden worden war Das Reliquiar ist ein Florentiner Werk aus vergoldetem Silber 1434 1436 In einem weiteren Reliquiar aus dem Jahr 1349 befindet sich der Unterkiefer in einem dritten die Knorpel der Stimmbander Im linken Querhaus findet man den Zugang zur ursprunglichen Klosterkirche heute Kapelle der Schwarzen Madonna Cappella della Madonna mora genannt Hier hat Antonius mit Sicherheit gebetet und hier wurde er zuerst beigesetzt Heute ruht er in der angrenzenden Grabkapelle Sie wurde um 1500 begonnen und Ende des 16 Jahrhunderts fertiggestellt ist aber noch gotisch An den Wanden finden sich neun Marmorreliefs aus dem 16 Jh mit Szenen aus dem Leben und der Wunder des hl Antonius die von Tullio Lombardo seinem Bruder Antonio Girolamo Campagna Jacopo Sansovino Giovanni Maria Mosca und anderen geschaffen wurden 10 nbsp Antonius Fenster nbsp Blick in das Presbyterium mit dem Hochaltar nbsp Leichnam Christi von zwei Engeln gehalten Bronzerelief von Donatello nbsp Kreuzigungsgruppe von Altichiero da Zevio in der Basilika nbsp Reliquienkapelle nbsp Grabkapelle des Heiligen Antonius nbsp Cappella del beato Luca Belludi Fresken von Giusto de MenabuoiKreuzgange Bearbeiten nbsp Kreuzgang der Magnolie nbsp Kreuzgang des NoviziatsDie Kirche hat insgesamt funf Kreuzgange Der aktuelle der Kreuzgang des Noviziats ist in der Regel nicht zuganglich Die anderen Kreuzgange erreicht man unmittelbar vom rechten Seitenausgang der Kirche aus Zunachst trifft man auf den Kreuzgang der Magnolie der seinen Namen der riesigen Magnolia grandiflora aus dem Jahr 1810 inmitten des Platzes verdankt Die Architektur ist seit dem Jahr 1433 unverandert geblieben Auch hier wie in den anderen Innenhofen finden sich Grabsteine beschadigte Fresken Skulpturen aber auch ein Andenkenladen Von diesem Souvenirgeschaft aus erreicht man den Kreuzgang des Generals 1435 Er verdankt seinen Namen den Salen des Generalministers der bei seinen Besuchen in diesem Bautrakt wohnt Von hier aus gelangt man zum Kreuzgang des seligen Luca Belludi Dies ist der grosste und sonnigste Kreuzgang Zwischen 1496 und 1612 erbaut vereinigt auch er gotische Elemente mit denen der Renaissance Erst vor wenigen Jahren wurde er den Monchen zuruckgegeben nachdem er seit der napoleonischen Besatzungszeit dem Staat gehort und das Staatsarchiv das Museum und die Bibliothek Paduas beherbergt hatte Der Vorplatz der Basilika diente einst als Friedhof davon zeugen noch einige Grabmaler Heute wird er von der Statue des Condottiere Erasmus da Narni dem bereits erwahnten Gattamelata beherrscht Bei dieser Statue handelt es sich um eine Bronzeskulptur Donatellos aus dem Jahr 1453 Sie ist das erste in Italien gegossene Reiterstandbild seit der romischen Epoche Orgel BearbeitenDie Orgel der St Antonius Basilika wurde 1929 von der Orgelbaufirma Mascioni Azzio Va erbaut Das Instrument hat 59 Register auf drei Manualen und Pedal 11 I Grande Organo C c41 Principale 16 2 Principale I 8 3 Principale II 8 4 Dulciana 8 5 Salicionale 8 6 Gamba 8 7 Flauto 8 8 Ottava 4 9 Ottava II 4 10 Flauto 4 11 Quinta 5 1 3 12 Duodecima 2 2 3 13 Decima V 2 14 Ripieno acuto15 Ripieno grave16 Controfagotto 16 17 Tromba 8 18 Tuba 8 19 Voce umana 8 II Positivo C c420 Bordone 16 21 Eufonio 8 22 Principale 8 23 Unda maris 8 24 Bordone 8 25 Gamba 8 26 Flauto 4 27 Ottava 4 28 Flautino 2 29 Cornetto 2 2 3 30 Clarinetto 8 III Recitativo C c431 Contragamba 16 32 Corali 8 33 Bordone eco 8 34 Principale 8 35 Gamba 8 36 Flauto 8 37 Bordone 8 38 Viola 8 39 Coro viole 8 40 Flauto 4 41 Ottava 4 42 Viola 4 43 Nazardo 2 2 3 44 Decima V 2 2 3 45 Ripieno 2 46 Oboe 8 Pedale C g147 Subbasso 32 48 Contrabasso 16 49 Subbasso 16 50 Violone 16 51 Controgamba 16 52 Bordone 16 53 Quinta 10 2 3 54 Ottava 8 55 Cello 8 56 Bordone 8 57 Ottava 4 58 Bombarda 16 59 Tromba 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln II I III I III II Superoktavkoppeln II I III I III II Melodiekoppeln III I III II nbsp Statue des GattamelataSiehe auch BearbeitenMessaggero di Sant AntonioLiteratur BearbeitenReclams Kunstfuhrer Oberitalien Ost Bearb von Erich Egg Erich Hubala u a Stuttgart 1965 S 309 319 Klaus Zimmermanns Venetien Die Stadte und Villen der Terraferma DuMont Koln 2009 ISBN 978 3 7701 4356 6 S 196 199 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilika des Heiligen Antonius Sammlung von Bildern Internetauftritt der Abtei Guida per l arte Memento vom 31 Dezember 2013 im Internet Archive basilicasantantonio va italienisch abgerufen am 19 Marz 2013 Die Basilika des Heiligen Antonius als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Basilika des Heiligen Antonius Padua auf der Plattform ETHoramaEinzelnachweise Bearbeiten gcatholic org a b c d e Zimmermanns Venetien Die Stadte und Villen der Terraferma 2009 S 190 a b c d e f g La basilica di Sant Antonio Memento vom 30 Dezember 2013 im Internet Archive basilicasantantonio va italienisch abgerufen am 19 Marz 2013 Die Basilika des hl Antonius Edizioni Messagiero Padova S 3 Reclams Kunstfuhrer Oberitalien Ost 1965 S 309 a b Reclams Kunstfuhrer Oberitalien Ost 1965 S 311 Padua drinnen und draussen Storti Venezia 2010 S 75 Reclams Kunstfuhrer Oberitalien Ost 1965 S 310 Die Basilika des hl Antonius Edizioni Messagiero Padova S 3 25 Die Grabkapelle des Heiligen Antonius In santantonio org 12 Oktober 2017 abgerufen am 2 September 2019 Informationen zur Orgel der Basilika Memento vom 17 Oktober 2014 im Internet Archive PDF Datei 23 kB Basiliken der romisch katholischen Kirche Erzbasilika St Johannes im LateranWeitere Basilicae maiores St Paul vor den Mauern St Peter im Vatikan Maria Maggiore in RomWeitere papstliche Basiliken St Franziskus in Assisi Maria von den Engeln in Assisi St Nikolaus in Bari Hl Haus in Loreto St Michael in Madrid St Antonius in Padua Maria vom Rosenkranz in Pompei St Laurentius vor den Mauern in RomPatriarchalbasiliken Hl Grab in Jerusalem St Markus in Venedig Maria Himmelfahrt in AquileiaBasilicae minores Listen Deutschsprachige Lander BeNeLux Frankreich Italien Vatikan San Marino Polen Slowakei Spanien Portugal weitere Lander Paduas Freskenzyklen aus dem 14 Jahrhundert Baptisterium Basilika des Heiligen Antonius Cappella degli Scrovegni Chiesa degli Eremitani Oratorio di San Michele Palazzo della Ragione Palazzo Papafava dei Carraresi 45 401363888889 11 880069444444 Koordinaten 45 24 4 9 N 11 52 48 2 O Normdaten Geografikum GND 4075796 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basilika des Heiligen Antonius Padua amp oldid 233639883