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Die Osterreichische Benediktinerkongregation unter dem Titel der ohne Erbsunde empfangenen Jungfrau Maria lateinisch Congregatio Austriaca Beatae Mariae Virginis Immaculatae Ordinis Sancti Benedicti ist eine monastische Kongregation d h eine Vereinigung selbststandiger Benediktinerkloster Unter Wahrung der Selbststandigkeit der einzelnen Kloster will die Kongregation die Grundsatze der Solidaritat und Subsidiaritat in geistlicher personeller finanzieller und organisatorischer Hinsicht verwirklichen 2021 gehorten den Klostern der Osterreichischen Benediktinerkongregation 264 Monche an Inhaltsverzeichnis 1 Mitglieder 2 Geschichte 2 1 Reforminitiativen im 20 Jahrhundert 2 2 Andere Abteien und Benediktinerkloster in Osterreich und ihre Zugehorigkeiten 3 Struktur 4 Abtprasides der Osterreichischen Benediktinerkongregation 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMitglieder Bearbeitenin Klammern das Jahr der Grundung bzw der Umwandlung in ein Benediktinerkloster Erzabtei St Peter Salzburg 696 Abtei Kremsmunster 777 Abtei Michaelbeuern 785 Abtei Lambach 1056 Abtei Admont 1074 Abtei St Lambrecht vor 1076 mit dem Superiorat in Mariazell 1157 1 Abtei Melk 1089 Abtei St Paul 1091 Abtei Gottweig 1094 Abtei Seitenstetten 1112 Abtei Altenburg 1144 Schottenabtei Wien 1155 Priorat Gut Aich 2004 Priorat St Josef in Maria Roggendorf 2005 Die Kongregation ist auch Tragerin des Kollegs St Benedikt in Salzburg dem Studienhaus der osterreichischen Benediktiner nbsp Erzabtei St Peter nbsp Stift Kremsmunster nbsp Abtei Michaelbeuern nbsp Abtei Lambach nbsp Abtei Admont nbsp Abtei St Lambrecht nbsp Abtei Melk nbsp Abtei St Paul nbsp Abtei Gottweig nbsp Abtei Seitenstetten nbsp Abtei Altenburg nbsp Schottenabtei nbsp Priorat St Josef nbsp Kolleg St Benedikt Studienhaus Geschichte BearbeitenDie Osterreichische Benediktinerkongregation wurde 1617 gegrundet und erhielt am 3 August 1625 durch das Apostolische Schreiben In supremo apostolatus solio von Papst Urban VIII die papstliche Bestatigung die 1630 erneuert wurde Diese Congregatio Austriaca umfasste alle in Osterreich ober und unter der Enns gelegenen Abteien namlich Melk Kremsmunster Gottweig Lambach Schottenabtei Garsten Altenburg Mondsee Seitenstetten Gleink und Klein Mariazell Fur die Abteien St Peter Admont Ossiach St Paul in Karnten Michaelbeuern St Veit an der Rott Seeon und Marienberg wurde 1641 die Salzburger Kongregation gegrundet Unter Papst Leo XIII wurden am 23 August 1889 diese zwei Kongregationen als Marien und als Josephs Kongregation erneuert Papst Pius XI fasste am 8 Dezember 1930 durch das Breve Anno Domini 1888 den grossten Teil osterreichischen Benediktinerabteien in einer einzigen Kongregation zusammen Die Abtei Marienberg im Vinschgau ist nachdem Sudtirol Teil Italiens geworden war der Schweizer Benediktinerkongregation beigetreten Reforminitiativen im 20 Jahrhundert Bearbeiten In der Folge der unfreiwillig auferlegten Aufklarungsmassnahmen Josephs II hatten sich die osterreichischen Pralatenkloster allgemein vom monastischen Ideal entfernt Die Religiosenkongregation lancierte daher im Auftrag von Papst Pius XI in den 1920er Jahren Visitationen und Evaluierung Ziel einer von Laurentius Zeller Abt von St Matthias in Trier spater Titularbischof und Apostolischen Administrator von Rio Branco und Simon Landersdorfer Abt von Scheyern spater Bischof von Passau durchgefuhrten Visitation war es das Gleichgewicht von monastischem Chorgebet Lesung und Arbeit innerhalb des Klosters sowie das Institut der Laienbruder zu starken In den meisten Klostern bestand damals ein reduziertes gemeinsames Chorgebet 2 Die Untersuchungen durch die Visitatoren und die Forderung die romischen Vorgaben zur Erneuerung anzunehmen stiess in Osterreichs Stiften auf teilweise aktive Forderung so etwa in Seitenstetten St Peter Michaelbeuern und Lambach auf passiven Widerstand wie etwa in Kremsmunster aber auch auf starken Widerstand Im Zuge der Visitationen legten neun Abte ihr Amt nieder 3 Viele der neuen Oberen etwa Abt Theodor Springer oder Erzabt Jakobus Reimer waren Vertreter der romischen Vorgaben und unternahmen den Versuch der Wiederherstellung eines monastischen Lebens Die osterreichischen Abteien gehoren zu den altesten im Grossen und Ganzen ununterbrochen bestehenden Klostern der weltweiten Benediktinerkonfoderation Sie haben darin durch die geschichtlich zugefallene Verbindung von klosterlichem Leben und mitunter weitlaufiger Pfarrseelsorge ein gewisses Alleinstellungsmerkmal Daran hat auch die Reform der 1920er Jahre nichts geandert In den vergangenen Jahrzehnten nimmt allerdings auch in osterreichischen Benediktinerabteien die Anzahl der Monche ohne Priesterweihe i e ohne seelsorgliches Engagement ausserhalb des Klosters zu Gleichzeitig stehen die Konvente vielfach vor der Herausforderung aufgrund der personellen Entwicklung neue Wege fur die pastorale Betreuung der ihnen anvertrauten Pfarren zu finden 4 5 Der Versuch des oberosterreichischen Laien Raimund Straif Bruder Jakobus ein ursprungliches benediktinisches Monchsleben im Kloster Erlach Muhlviertel wiederherzustellen gelangte nicht bis zur kanonischen Anerkennung Der Abt des Stiftes Heiligenkreuz Karl Braunstorfer war in seiner Forderung der kleinen benediktinischen Gemeinschaft eine Ausnahme unter Osterreichs Pralaten Straif erklarte im Jahr 1980 das Projekt in Osterreich nach 25 Jahren fur gescheitert und wanderte nach Arizona in den USA aus wo er das Kloster New Erlach grundete 6 Andere Abteien und Benediktinerkloster in Osterreich und ihre Zugehorigkeiten Bearbeiten Die Abtei Seckau in der Steiermark gehort zur Beuroner Kongregation und die Abtei St Georgenberg in Tirol seit 1967 zur Kongregation von St Ottilien Die Propstei St Gerold in Vorarlberg gehort zur Abtei Einsiedeln und damit zur Schweizer Benediktinerkongregation Die Territorialabtei St Martin in Pannonhalma ungarische Benediktinerkongregation unterhalt eine Aussenstelle Superiorat in Deutsch Jahrndorf Burgenland In den 1960er Jahren versuchte der Grazer Bischof Josef Schoiswohl erfolglos das Priorat Mariazell der Kongregation von St Ottilien einzugliedern Die zwischenzeitlich von der Schottenabtei und von Kremsmunster aus betreute Niederlassung der Abtei St Lambrecht wird heute wieder von der Grundungsabtei betreut 7 Das alteste katholische Frauenkloster die Benediktinerinnenabtei Nonnberg in Salzburg gehort zu keiner Kongregation bildet aber eine Konfoderation mit bayrischen Benediktinerinnenklostern Weitere benediktinische Frauengemeinschaften in Osterreich sind die Benediktinerinnen der Anbetung in Wien die Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens in Steinerkirchen und die Benediktinerinnen von der heiligen Lioba denen sich die verbliebene Nonnen der fruheren Abtei St Gabriel im Jahr 2008 angeschlossen haben 8 Struktur BearbeitenOberstes Gremium der Osterreichischen Benediktinerkongregation ist das Generalkapitel das in der Regel alle drei Jahre zusammentritt in ihm sind die Kloster jeweils durch den Abt und einen gewahlten Delegierten vertreten Zu den Aufgaben des Generalkapitels gehort die Richtlinien des klosterlichen Lebens den Zeichen der Zeit anzupassen die Konstitutionen zu erstellen und die Kongregationsleitung zu wahlen Der Leiter supremus moderator der Osterreichischen Benediktinerkongregation ist der Abtprases zurzeit seit 2017 Abt Johannes Perkmann von Michaelbeuern Zu den Aufgaben des Abtprases gehoren u a die Leitung von Generalkapitel und Abtekonferenz der Vorsitz bei Abtwahlen die Durchfuhrung der Visitationen und die Leitung des Kollegs St Benedikt in Salzburg Studienhaus Er wird dabei von seinem durch das Generalkapitel gewahlten Rat unterstutzt der aus zwei Abten und zwei Monchsdelegierten besteht Das Zusammenwirken der Kloster in der Kongregation druckt sich in der Abtekonferenz aus durch den Wirtschaftsrat der Kongregation die Monastische Kommission die Magisterkonferenz Arbeitskreise durch die gemeinsame Publikation des Direktorium fur den Gottesdienst und durch das Informationsblatt Fureinander Siehe auch Benediktinische KonfoderationAbtprasides der Osterreichischen Benediktinerkongregation BearbeitenKongregation v hl Joseph 1889 1930 Josephskongregation Romuald Horner 1889 1901 St Peter Willibald Hauthaler 1901 1922 St Peter Leo Maria Treuinfels 1922 1925 als Vize Prases Marienberg Petrus Klotz 1925 1930 St Peter Kongregation v d Unbefleckten Empfangnis 1889 1930 Immakulatakongregation Adalbert Dungel 1889 1921 Gottweig Amand Oppitz 1921 1930 Schottenstift Kongregation v d Unbefleckten Empfangnis seit 1930 Zusammenschluss der beiden Vorigen Theodor Springer 1931 1958 Seitenstetten Maurus Riha 1958 1966 Michaelbeuern Koloman Holzinger 1966 1978 Admont Maximilian Aichern 1978 1982 St Lambrecht Clemens Lashofer 1982 2009 Gottweig Christian Haidinger 2009 2017 Altenburg Johannes Perkmann seit 2017 Michaelbeuern Quellen BearbeitenDie Satzungen der Osterreichischen Benediktinerkongregation Verlag Osterreichische Benediktinerkongregation 2006 Osterreichische Benediktinerkongregation Direktorium fur Chorgebet und Eucharistiefeier der Osterreichischen Benediktinerkongregation Kirchenjahr 2021 2022 Gottweig 2021 Literatur BearbeitenJohannes Perkmann Korbinian Birnbacher Die Osterreichische Benediktinerkongregation Ein Uberblick In Erbe und Auftrag 98 2022 S 368 381 Korbinian Birnbacher Friedrich Hermann Die Osterreichische Benediktiner Kongregation vom Hl Joseph 1889 1930 In Ulrich Faust OSB Franz Quarthal Bearb Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum Germania Benedictina 1 St Ottilien 1999 ISBN 3 8306 6994 1 S 775 796 Clemens Lashofer Die Osterreichische Kongregation ab 1625 In Ulrich Faust u Franz Quarthal Bearb Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum Germania Benedictina 1 St Ottilien 1999 ISBN 3 8306 6994 1 S 545 566 Clemens Lashofer Die Osterreichische Kongregation von der Unbefleckten Empfangnis 1889 bis 1930 In Ulrich Faust u Franz Quarthal Bearb Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum Germania Benedictina 1 St Ottilien 1999 ISBN 3 8306 6994 1 S 731 754 Clemens Lashofer Die Osterreichische Kongregation von der Unbefleckten Empfangnis ab 1930 In Ulrich Faust u Franz Quarthal Bearb Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum Germania Benedictina 1 St Ottilien 1999 ISBN 3 8306 6994 1 S 833 864 Isabelle Jonveaux Monch sein heute Eine Soziologie des Monchtums in Osterreich im europaischen Dialog Echter Wurzburg 2018 ISBN 978 3 429 04445 9 Korbinian Birnbacher Wie kamen die osterreichischen Kloster zu ihren Pfarreien Erbe und Auftrag In Erbe und Auftrag 98 2022 S 394 402 mit tabellarischen Ubersichten Weblinks BearbeitenWebsite der Osterreichischen BenediktinerkongregationEinzelnachweise Bearbeiten Superiorat Mariazell Osterreich Austria In osbatlas com Abgerufen am 21 November 2019 Tassilo Dominic Lorenz Die Apostolischen General Visitationen in den osterreichischen Stiften der Benediktiner und Augustiner Chorherren im Pontifikat Papst Pius XI 1922 1939 Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg 23 2019 S 295 462 Die Absetzung Abt Amand Oppitz 1930 im Spiegel der Zeitungsberichterstattung Abgerufen am 26 Januar 2021 Die Apostolischen General Visitationen in den osterreichischen Stiften der Benediktiner und Augustiner Chorherren im Pontifikat Papst Pius XI 1922 1939 In othes univie ac at Abgerufen am 9 Januar 2021 Isabelle Jonveaux Monch sein heute Eine Soziologie des Monchtums in Osterreich im europaischen Dialog 1 Auflage Echter Wurzburg 2018 ISBN 978 3 429 04445 9 S 184 Alkuin Schachenmayr Vater Jakobus Straif Klostergrunder Wustenmonch und Schuler von Abt Karl Braunstorfer In Sancta Crux Band 66 2005 ZDB ID 302220 1 S 200 207 bsz bw de Osterreich Kloster Krieg Himmlischer Anschluss In Der Spiegel 5 Februar 1963 abgerufen am 28 Januar 2021 Priorat St Gabriel Osterreich In kloster st lioba de Abgerufen am 28 Dezember 2022 Osterreichische Benediktinerkongregation Erzabtei St Peter Abtei Kremsmunster Abtei Michaelbeuern Abtei Lambach Abtei Admont Abtei St Lambrecht und Mariazell Abtei Melk Abtei St Paul Abtei Gottweig Abtei Seitenstetten Abtei Altenburg Schottenabtei Priorat Gut Aich Priorat St Josef Maria Roggendorf Kolleg St Benedikt Studienhaus Normdaten Korperschaft GND 5115697 0 lobid OGND AKS LCCN n97070700 VIAF 134505244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Benediktinerkongregation amp oldid 234190236