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Friedrich Wilhelm Paul Nikolaus Furst von Radziwill 19 Marz 1797 in Berlin 5 August 1870 ebenda war ein preussischer General der Infanterie und Grundungsprasident der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin Furst Wilhelm Radziwill Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Wilhelm Furst von Radziwill war Abkommling der Radziwills eines der altesten litauischen Furstengeschlechter und des machtigsten Adelsgeschlechts der 1 Polnischen Republik Kaiser Maximilian I ernannte Nikolaus Radziwill 1450 1508 den Palatin von Wilna zum Reichsfursten des Heiligen Romischen Reiches und Karl V ubertrug diese Wurde 1547 auf dessen Neffen und seine Nachkommen die zu den Stammvatern der bluhenden Linie des Hauses Radziwill wurden Wilhelm war der Sohn des Fursten Anton Radziwill und dessen Gemahlin Prinzessin Luise von Preussen Nichte Friedrichs des Grossen und Schwester des Prinzen Louis Ferdinand Eine von Wilhelms Schwestern war Prinzessin Elisa Radziwill die Jugendliebe des spateren Deutschen Kaisers Wilhelm I Sein Bruder war Boguslaw Furst von Radziwill Militarkarriere Bearbeiten Wilhelm besuchte das Friedrich Wilhelm Gymnasium und das Friedrichwerdersche Gymnasium in Berlin und trat 1813 als Sekondeleutnant ins III Armeekorps unter von Bulow ein Er nahm an den Schlachten bei Leipzig und Laon an den Gefechten bei Herzogenbusch Deuren Leonhout an der Belagerung von Soissons und am Sturm auf Arnheim teil Ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II Klasse und dem Schwertorden wurde er im Mai 1815 zum Kapitan befordert und wiederum dem Korps Bulow zugeteilt Im Rang eines Majors trat er nach dem Zweiten Pariser Frieden zur weiteren Ausbildung in die Allgemeine Kriegsschule ein und wurde zugleich Mitglied der Militarischen Gesellschaft in Berlin 1821 erhielt er seine Versetzung als Bataillonskommandeur nach Posen wo sein Haus einen glanzenden Mittelpunkt der Gesellschaft bildete 1 Im Jahr 1829 bereiste er Italien und besuchte Griechenland und Konstantinopel um sich ein Bild von der militarischen und politischen Lage in den damaligen Krisengebieten zu verschaffen Nach seiner Ruckkehr erhielt er das Kommando des 11 Infanterie Regiments in Breslau und wurde 1832 zum Oberst befordert Der Tod seines Vaters zwang ihn das Kommando abzugeben und sich der Verwaltung seiner Guter zu widmen 1833 wurde er Ehrenritter des Malteserordens Als Kommandeur der 6 Landwehr Brigade kehrte er 1838 in sein aktives Dienstverhaltnis zuruck 1839 wurde er zum Generalmajor und 1846 zum Generalleutnant befordert Im Schleswig Holsteinischen Krieg 1848 1851 ubernahm er unter Generalfeldmarschall von Wrangel gegen Danemark das Kommando der preussischen Truppen Fur sein umsichtiges und tapferes Verhalten bei Schleswig und Duppel erhielt er den Orden Pour le Merite Im Mai 1849 wurde er zum Kommandanten von Torgau ernannt und 1852 Kommandierenden General des IV Armee Korps in Magdeburg Als Auszeichnung fur seine Leistungen erfolgte 1853 seine Ernennung zum Chef des 27 Infanterie Regiments Als General der Infanterie kommandierte er ab 1858 das III Armee Korps und bekleidete wahrend der Mobilmachung anlasslich des Sardinischen Krieges 1859 das Amt des Militargouverneurs der Provinz Brandenburg Mit der Neubildung des Heeres ab 1860 war er Chef des Ingenieur und Pionierkorps und Generalinspektor der preussischen Festungen Er hat die ihm hier gestellten Aufgaben mit grossem Geschick gelost die Scharfe seines Verstandes und sein militarisches Konnen bewahrten sich auch auf diesem fur ihn ganzlich neuen Gebiet Er hob die Technik der Pioniere setzte ihre organisatorische Vermehrung durch und richtete sein Hauptaugenmerk auf die soldatische Ausbildung der Truppe Mit Recht trug das ostpreuss Pionierbataillon Nr 1 in Anerkennung der Verdienste des Fursten um das Pionier und Ingenieurkorps bis zu seiner Auflosung im Jahre 1918 den Namen Furst Radziwill 2 1843 gehorte er zu den Grundern der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin der altesten numismatischen Vereinigung in Deutschland Dahinter stand eine Initiative des Berliner Privatdozenten Bernhard von Koehne spater Direktor an der St Petersburger Eremitage Radzwill bekleidete fur mehrere Jahrzehnte das Amt des Prasidenten der neuen Gesellschaft bis zu seinem Tod 1870 3 Als Prasident bzw spaterer Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin folgte ihm Kammerherr Adolf von Rauch 4 Nachdem sich Radziwill von einem 1864 erfolgten Schlaganfall erholt hatte ging er 1866 in den Ruhestand Der Furst starb 1870 in seinem Berliner Palais in der Wilhelmstrasse 77 und wurde daraufhin im Familienmausoleum von Schloss Antonin beigesetzt 1875 wurde das Palais Radziwill fur zwei Millionen Taler an das Deutsche Reich verkauft Es diente fortan als Amtssitz des Reichskanzlers Familie Bearbeiten Radziwill verheiratete sich am 23 Januar 1825 in Posen mit Helene Prinzessin Radziwill aus dem Hause Klek 1805 1827 mit der er die Tochter Ludwika 1826 1828 hatte Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Radziwill am 4 Juni 1832 Mathilde Grafin von Clary und Aldringen 1806 1896 Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor Anton 1833 1904 preussischer General der Artillerie und Generaladjutant Kaiser Wilhelm I Friedericke Wilhelmine Luise Marianne Mathilde 1836 1918 9 Oktober 1867 Furst Hugo Alfred von Windisch Gratz 1823 1904 k k Generalmajor Luise Marianne Auguste Elisabeth Leontine 1839 Leonie Wanda August Elisa 1841 Friedrich Wilhelm Janus 1843 preussischer Rittmeister Adam Karl Wilhelm 1845 1911 preussischer Major a D russischer Kammerherr 1873 Katarzyna Rzewuska 1858 1941 Ehrungen BearbeitenRadziwill war seit 1858 Ehrenburger von Magdeburg 5 Nach seinem Tod erhielt 1889 das Pionier Bataillon Nr 1 den Beinamen Furst Radziwill Ausserdem hatte Radziwill folgende Orden und Ehrenzeichen erhalten Orden des Heiligen Wladimir IV Klasse 1814 St Hubertusorden am 28 Juni 1825 Roter Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub am 10 September 1840 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse am 17 September 1843 Grosskreuz des Leopold Ordens am 21 Dezember 1852 Grosskreuz des Hausordens vom Weissen Falken am 18 Oktober 1853 Grosskreuz des Ordens Heinrichs des Lowen am 17 November 1853 Grosskreuz des Hausordens Albrechts des Baren am 10 Februar 1855 Brillanten zum Schwarzen Adlerorden am 15 Oktober 1861Literatur BearbeitenBernhard von Poten Radziwill Furst Friedrich Wilhelm Paul In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 156 f Ulrich Schmilewski Radziwill In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 101 103 Digitalisat Familienartikel Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 5 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1938 DNB 367632802 S 388 393 Nr 1611 Wilhelm von Radziwill In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 13 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 547 Hermann Frobenius Geschichte des preussischen Ingenieur und Pionier Korps von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Jahre 1886 S 151 f Weblinks BearbeitenGenealogie der Familie RadziwillEinzelnachweise Bearbeiten Priesdorff S 391 Priesdorff S 393 Bernd Kluge Alexa Kuter Redaktion Die Numismatische Gesellschaft zu Berlin gegrundet 1843 Geschichte Fundus Dokumente Festgabe zum 175 Grundungsjubilaum am 22 Dezember 2018 Hrsg Numismatische Gesellschaft zu Berlin Berlin 2018 S 32 34 ff 40 ff 55 110 178 ff Numismatische Gesellschaft zu Berlin Numismatische Kommission der Lander in der Bundesrepublik Deutschlkand abgerufen am 6 April 2021 Liste der Ehrenburger von MagdeburgNormdaten Person GND 116323477 lobid OGND AKS VIAF 22890390 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Radziwill Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Radziwill Wilhelm Furst von Radziwill Wilhelm Paul Furst vonKURZBESCHREIBUNG preussischer General der InfanterieGEBURTSDATUM 19 Marz 1797GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 August 1870STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Radziwill amp oldid 236236207