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Werben niedersorbisch Wjerbno ist eine Gemeinde im Landkreis Spree Neisse im sudostlichen Teil von Brandenburg Sie wird vom Amt Burg Spreewald verwaltet Wappen Deutschlandkarte 51 8125 14 187222222222 58 Koordinaten 51 49 N 14 11 OBasisdatenBundesland BrandenburgLandkreis Spree NeisseAmt Burg Spreewald Hohe 58 m u NHNFlache 25 01 km2Einwohner 1730 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 69 Einwohner je km2Postleitzahl 03096Vorwahlen 035603 035606Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen SPN FOR GUB SPBGemeindeschlussel 12 0 71 412Gemeindegliederung 2 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Hauptstrasse 4603096 Burg Spreewald Website www werben im spreewald deBurgermeister Joachim Dieke CDU Lage der Gemeinde Werben im Landkreis Spree NeisseKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Politik 5 1 Gemeindevertretung 5 2 Burgermeister 6 Sehenswurdigkeiten und Kultur 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Verkehr 7 2 Bildung 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 2 Weitere Personlichkeiten 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksGeografie BearbeitenDie Gemeinde liegt in der Niederlausitz und im Sudosten des Biospharenreservats Spreewald rund zwolf Kilometer nordwestlich von Cottbus Angrenzende Gemeinden sind Schmogrow Fehrow im Norden Guhrow und Briesen im Osten Kolkwitz im Suden und Burg Spreewald im Westen Werben gehort zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden in Brandenburg offentliche Gebaude und Einrichtungen Strassen Wege Platze und Brucken sind zweisprachig beschriftet Gemeindegliederung BearbeitenWerben gliedert sich in den Kernort und die bewohnten Gemeindeteile Brahmow sorb Brama und Ruben sorb Rubyn 2 Der Kernort Werben gliedert sich in die nicht amtlichen Dorfteile Bauernende sudlich der Dorfkirche und Kokelende nordlich der Dorfkirche Geschichte Bearbeiten nbsp Historischer OrtskernDas Gebiet um Werben wurde bereits in der Bronzezeit besiedelt was Scherbenfunde in der Gegend beweisen Im 6 und 7 Jahrhundert liessen sich die Lusitzi in der Lausitz nieder Erstmals erwahnt wurde Werben in einer Urkunde vom 14 Mai 1350 als Wirbin Das Dorf wird auch in der 1346 begonnenen Kirchenmatrikel des Bistums Meissen erwahnt die jedoch erst ab 1495 nachweisbar belegt ist Der Name geht auf das sorbische wjerba deutsch Weide zuruck 3 Die fur die ortlichen Verhaltnisse machtige Kirche zeugt davon dass das ehemalige Angerdorf einst ein wichtiges Kirchdorf der Region war Werben bestand zeitweise aus funf kurzzeitig sechs verschiedenen relativ kleinen Rittergutern was in relativ verworrenen Besitzverhaltnissen resultierte Von 1464 bis 1945 war die Familie von Schonfeldt teilweise gleich auf mehreren im Ort befindlichen Rittergutern ansassig 4 bis Mitte des 17 Jahrhunderts sogar auf allen Es bildete sich dazu auch eine eigene genealogische Familienlinie Werben heraus zu der ebenso die Linie Gulben Babow gehort Frau Juliane von Schonfeldt aus dem Hause Werben war mit Otto Heinrich von Pannwitz verheiratet ihre Tochter Juliane Ulrike von Pannwitz 1746 heiratete 1775 Joachim Friedrich von Kleist Gutsbesitzer auf dem Werben benachbarten Rittergut Guhrow deren Sohn war der Dichter Heinrich von Kleist nbsp Gutshaus Werben Gemalde aus der Sammlung Alexander Dunckers um 1875 77 Der Ort gehorte zur Herrschaft Cottbus und lag somit in einer kurfurstlich brandenburgischen Exklave die von Kursachsen umgeben war Im Jahr 1635 bestand Werben aus 20 Ritter und 33 Bauernhufen 39 Gartner und 33 Budnerstellen zwei Schafereien und einer Schmiede Seit 1701 gehorten das Dorf und die Guter zum Konigreich Preussen Die Guter Werben I und Werben VI waren 1718 im Besitz der Familie von Stutterheim alle anderen der Familie von Schonfeldt Ebenfalls im 18 Jahrhundert wurde das Schonfeldtsche Gutshaus in Werben neu gebaut Nach dem Tilsiter Frieden kam Werben im Jahr 1807 zum Konigreich Sachsen nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens wurde der Ort wieder preussisch Bei der Gebietsreform 1816 wurde Werben dem Kreis Cottbus in der Provinz Brandenburg zugeordnet Zwei Jahre spater hatte der Ort 899 Einwohner Im Jahr 1826 wurde ein erstes Schulhaus gebaut das die bis dahin ublichen privaten Provisorien abloste Bis 1846 stieg die Einwohnerzahl in Werben auf 1485 Bei der Volkszahlung am 1 Dezember 1871 ermittelte man in der Landgemeinde Werben und den funf Gutsbezirken zusammen 1676 Einwohner von diesen waren 772 Manner und 904 Frauen 410 Einwohner waren junger als zehn Jahre und 1669 Einwohner waren evangelisch lutherischer Konfession Das Gut Werben III wurde 1877 und das Gut Werben I im Jahr 1903 aufgelost und parzelliert Bereits am 21 Mai 1899 wurde Werben mit einem Bahnhof an die Bahnstrecke Lubben Cottbus Spreewaldbahn angeschlossen Anfang des 20 Jahrhunderts lebten in Werben 1480 Einwohner nbsp Das 1925 gebaute Geratehaus der OrtsfeuerwehrAm 1 Mai 1908 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegrundet 5 Am 27 November 1925 wurde das Geratehaus eingeweiht ebenfalls in den 1920er Jahren wurde ein neues Schulhaus gebaut Zu dieser Zeit gehorte das Gut Werben II mit 184 Hektar den Erben der Familie von Bomsdorff das Gut IV der Oettingerschen Familienstiftung und das grosstenteils einzeln verpachtete Rittergut Werben V mit 299 ha wurde von Ernst Konstantin von Schonfeldt 1873 1937 bewirtschaftet Ernst Konstantin von Schonfeldt war zudem als Familienchronist tatig und schrieb 1935 die Chronik derer von Schonfeldt Die verbliebenen Gutsbezirke wurden spatestens 1928 mit der Auflosung der preussischen Gutsbezirke in die Landgemeinde Werben eingegliedert Die letzten Besitzer waren Ernst Ludwig Max 1904 1939 respektive dessen Witwe Christa geborene von Frankenberg und Proschlitz nach Letztere heiratete 1945 den Vetter Heinz von Schonfeldt Gulben 6 Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im April 1945 bei Kampfen um Werben die Kirche schwer beschadigt Nach Kriegsende kam Werben zur Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR Am 1 Juli 1950 wurde die Gemeinde Brahmow nach Werben eingegliedert Bei der Gebietsreform am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde dem Kreis Cottbus ab 1954 Kreis Cottbus Land im Bezirk Cottbus zugeordnet Im Jahr 1958 wurde die rekonstruierte Kirche erneut eingeweiht Zur Zeit der DDR bestanden in Werben eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft und ein Tierproduktionsbetrieb In der Nacht vom 3 auf den 4 Januar 1970 wurde der Betrieb der Spreewaldbahn eingestellt Zum 10 Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung von Ruben nach Werben Das Gutshaus verfiel nach 1990 und wurde in der Folge abgerissen Der Gutspark ist verwildert Die Grablege der Familie von Schonfeldt wurde saniert Nach der Wiedervereinigung gehorte die Gemeinde Werben zunachst zum Landkreis Cottbus in Brandenburg Am 16 Juli 1992 schloss sich die Gemeinde zur Erledigung ihrer Verwaltungsaufgaben dem Amt Burg Spreewald an Der Landkreis Cottbus ging bei der Kreisreform am 6 Dezember 1993 im neu gebildeten Landkreis Spree Neisse auf Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 16301890 15661910 15041925 14361933 14781939 1511 Jahr Einwohner1946 19491950 19921964 15901971 15071981 16271985 1553 Jahr Einwohner1990 15391995 16512000 19422005 18652010 17632015 1703 Jahr Einwohner2020 17082021 17092022 1730Gebietsstand des jeweiligen Jahres ab 1950 mit Brahmow ab 1981 mit Brahmow und Ruben Einwohnerzahl Stand 31 Dezember ab 1991 7 8 9 ab 2011 auf Basis des Zensus 2011Werben war lange Zeit ein rein sorbischsprachiges Dorf Der Volkskundler Arnost Muka zahlte 1884 fur seine Statistik der Lausitzer Sorben 1703 Einwohner von denen 1687 99 1 Prozent Sorben waren Laut seiner Auskunft beherrschten nahezu alle Einwohner der Kirchengemeinde Werben zu der auch Brahmow Muschen und Ruben gehorten die sorbische Sprache Im Jahr 1956 hatten noch 61 3 Prozent der Einwohner Werbens Sorbischkenntnisse Die Schule in Burg zu deren Einzugsbereich Werben gehort bietet in allen Klassenstufen bilingualen niedersorbisch deutschen Unterricht an Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Die Gemeindevertretung von Werben besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Burgermeister Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis 10 Partei Wahlergruppe Stimmenanteil SitzeGemeinsam fur Werben 40 4 5CDU 37 6 4Burgerbewegung Ruben 12 8 2Landwirtschaft und Umwelt 0 9 2 1Burgermeister Bearbeiten 1998 2003 Fritz Ulrich Werchosch SPD 11 seit 2003 Joachim Dieke CDU 12 Dieke wurde in der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 69 8 der gultigen Stimmen fur eine weitere Amtszeit von funf Jahren 13 gewahlt 14 Sehenswurdigkeiten und Kultur Bearbeiten nbsp Dorfkirche Werben nbsp Kriegerdenkmal vor der DorfkircheSehenswert ist die in wendischer Backsteingotik ausgefuhrte Dorfkirche Werben die das Wahrzeichen des Ortes ist und Deckenmalereien von Feldfruchten aufweist Deshalb wird sie auch die Gemusekirche genannt Der Turm hat eine Hohe bis zur Spitze von 39 Metern Auf der Denkmalliste steht auch der an der Hauptstrasse befindliche im Jahre 2003 erneuerte Gedenkstein zu Ehren des sorbisch wendischen Dichters Mato Kosyk Die Bodendenkmale sind in der Liste der Bodendenkmale in Werben Spreewald aufgefuhrt Die nur zwei Kilometer entfernte Zosna kleines Waldstuck mit Lichtung bietet fur Wanderfreudige Moglichkeiten zur aktiven Erholung einen Laubwald mit uralten Eichen Hainbuchen und eine bemerkenswerte Bodenflora Der ortliche Sportverein ist der SV 1862 Werben Des Weiteren sind der Landtechnische Heimatverein Spreewald ein Traditionsverein und die Ortsgruppe der Domowina in Werben aktiv Zu den dorflichen Veranstaltungen zahlen unter anderem das Zampern die sorbische Fastnacht Zapust und das Hahnrupfen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Werben liegt an der Landesstrasse L 51 zwischen Burg und Cottbus Der Bahnhof Werben Spreewald lag an der 1970 stillgelegten Spreewaldbahn Lubben Cottbus Der Gemeindeteil Ruben liegt an der Landesstrasse 512 nach Kolkwitz in Brahmow endet die Kreisstrasse 7134 Bildung Bearbeiten Werben ist Standort einer Kindertagesstatte Die Spreewald Grundschule Burg Werben wurde nach dem Schuljahr 2012 13 aufgelost und fusionierte mit der Theodor Fontane Oberschule in Burg zur Grund und Oberschule Mina Witkojc die ihren Standort in Burg hat Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Gottlob Ernst von Pannewitz 1697 1765 preussischer Generalmajor Friedrich Schindler Jan Zygmunt Bjedrich Syndlar 1758 1841 niedersorbischer Pfarrer und Autor Ernst von Schonfeldt 1805 1858 preussischer Landrat und Abgeordneter Rudolf von Oetinger 1830 1920 preussischer Generalleutnant Mato Kosyk 1853 1940 niedersorbischer Dichter Ulrich Kluge 1935 Wirtschafts und SozialhistorikerWeitere Personlichkeiten Bearbeiten August Lentze 1860 1945 Oberburgermeister Magdeburgs und preussischer Finanzminister in Werben gestorben Dieter Zimmermann 1942 Maler und Grafiker lebt seit 1981 in BrahmowEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen bezogen auf den aktuellen Gebietsstand Hilfe dazu Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Gemeinde Werben Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz VEB Domowina Verlag Bautzen 1975 S 117 Justus Perthes Hrsg Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Teil A Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft 40 Auflage Justus Perthes Gotha 1940 DNB 010778705 S 495 497 Geschichte der Ortswehr Werben Amtsfeuerwehr Burg Spreewald abgerufen am 1 Oktober 2023 Hans Friedrich v Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1962 In Ausschuss fur adelsrechtliche Fragen der dt Adelsverbanden in Gemeinschaft mit dem Dt Adelsarchiv Hrsg GHdA Gesamtreihe seit 1951 Nachfolge des Der Gotha bis 1942 VI der Reihe Uradel Nr 29 C A Starke Limburg an der Lahn 1962 DNB 456719733 S 495 498 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Spree Neisse S 30 33 Bevolkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Stadten Landkreisen und Gemeinden Tabelle 7 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Hrsg Statistischer Bericht A I 7 A II 3 A III 3 Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstand im Land Brandenburg jeweilige Ausgaben des Monats Dezember Ergebnis der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 Burgermeisterwahlen fur den Landkreis Spree Neisse Memento vom 17 April 2018 im Internet Archive Kommunalwahlen 26 10 2003 Burgermeisterwahlen S 36 Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz 73 1 Ergebnis der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019Literatur BearbeitenVinzenz Czech und Christiane Salge Werben In Peter Michael Hahn und Hellmut Lorenz Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz S 626 629 gesamt 2 Bande Einfuhrung und Katalog Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann 2000 2 Bde 856 S 275 farbige 825 SW Abb ISBN 978 3 875 84024 7 Ernst von Schonfeldt Geschichte der Familie v Schonfeldt Mit Stammtafeln im Manuskript gedruckt Eigenverlag Hannover Werben 1935 DNB 576099546 117 Seiten 27 Tafeln Das Werk gilt im Status der DNB als vergriffen Fortgefuhrt durch Gero von Schonfeldt Munzenberg 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Werben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Gemeinde WerbenStadte und Gemeinden im Landkreis Spree Neisse Briesen Brjazyna Burg Spreewald Borkowy Blota Dissen Striesow Desno Strjazow Dobern Derbno Drachhausen Hochoza Drebkau Drjowk Drehnow Drjenow Felixsee Feliksowy jazor Forst Lausitz Barsc Gross Schacksdorf Simmersdorf Tsesojce Zymjerojce Guben Gubin Guhrow Gory Heinersbruck Most Jamlitz Klein Duben Jemjelica Zewink Janschwalde Jansojce Kolkwitz Golkojce Neisse Malxetal Dolina Nysa Malksa Neuhausen Spree Kopance Peitz Picnjo 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