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Welsickendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Flaming im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg an der Grenze zu Sachsen Anhalt Der Ort gehort dem Amt Dahme Mark an Bis zum 31 Dezember 1997 war Welsickendorf eine eigenstandige Gemeinde im Amt Niederer Flaming WelsickendorfGemeinde Niederer FlamingKoordinaten 51 54 N 13 8 O 51 903888888889 13 140555555556 99 Koordinaten 51 54 14 N 13 8 26 OHohe 99 m u NHNEinwohner 198 31 Dez 2019 1 Eingemeindung 31 Dezember 1997Postleitzahl 14913Vorwahl 033746Dorfkirche WelsickendorfDorfkirche Welsickendorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 12 bis 14 Jahrhundert 2 2 15 und 16 Jahrhundert 2 3 17 Jahrhundert 2 4 18 Jahrhundert 2 5 19 Jahrhundert 2 6 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenWelsickendorf liegt am Sudrand des Niederen Flaming etwa 17 Kilometer sudlich von Juterbog Umliegende Ortschaften sind Borgisdorf im Norden Hofgen Werbig und Grafendorf im Nordosten Reinsdorf im Osten die Ortsteile Ahlsdorf und Hohenkuhnsdorf der Stadt Schonewalde im Landkreis Elbe Elster im Sudosten sowie Stolzenhain Hartmannsdorf im Suden der bereits zur Stadt Jessen Elster in Sachsen Anhalt gehorende Ortsteil Linda Elster im Sudwesten sowie die wieder in Brandenburg liegenden Dorfer Korbitz im Westen sowie Langenlipsdorf Gemeinde Niedergorsdorf und Hohenahlsdorf im Nordwesten Durch Welsickendorf lauft die Bundesstrasse 101 die den Ort mit Juterbog und Herzberg verbindet Ostlich der Bundesstrasse befindet sich ein kleiner unbenannter Weiher Zwei weitere Gewasser die Mittelkiete und Rothe liegen sudostlich des Dorfzentrums auf einer landwirtschaftlich genutzten Flache Im Suden liegt vermutlich die wuste Feldmark Neudelitz Geschichte und Etymologie Bearbeiten nbsp Welsickendorf Ortsansicht nbsp Dorfteich12 bis 14 Jahrhundert Bearbeiten Welsickendorf entstand vermutlich um 1150 1160 als flamische Grundung 2 und wurde erstmals im Januar 1307 als Welskendorp urkundlich erwahnt de villa que vocatur welskendorp Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Wort Welsigke ab und bedeutet Ort an dem Erlen stehen Vermutlich entstand der Name durch die Ubertragung des Ortsnamens des Dorfes Welsigke im Landkreis Potsdam Mittelmark 3 Die Kirchengemeinde weist in einem Flyer zur Feldsteinkirche aber auch auf die Namensverwandtschaft der belgischen Stadt Velzeke Ruddershove hin Von der Bauform ist der Ort als linsenformiges Angerdorf angelegt Das Dorf gehorte bis 1566 zum Erzbistum von Magdeburg der es vor 1342 bis nach 1366 an die von Slautitz aus Barwalde verlehnte Der Burger Berner aus der Stadt Prettin erhielt bis 1307 dabei Hebungen die sich auf 2 Wispel Roggen 2 Wispel Hafer und Geld beliefen 1307 und im genannten Jahr an die Kirche St Nikolai in Juterbog gingen Die Zisterzienser aus Juterbog hielten um 1342 eine Hufe die anschliessend mit dem Slautitzschen Anteil vereinigt wurde In dieser Zeit erschien das Dorf im Jahr 1342 mit der Schreibweise villa nostra welsekedorp sowie im Jahr 1366 als in vnserm dorffe tzu Welsekendorff Im 13 oder 14 Jahrhundert entstand auch eine Dorfkirche zunachst jedoch ohne Fachwerkturm der erst 1858 aufgesetzt wurde 15 und 16 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1406 kam es zu einem Uberfall durch Juterboger Burger die den Ort brandschatzten Der Slautitsche Anteil war wohl einige Zeit auch im Besitz des Amtes Dahme befand sich bis 1446 im Besitz der Familie Schenck Anschliessend ubernahmen die von Leipziger das Dorf bis 1504 mit Ober und Untergerichtsbarkeit sowie das Kirchenpatronat Die Bewohner zahlten um 1500 insgesamt 11 1 2 Schock 7 1 2 Groschen gr zur Anlage an Steuern Im Jahr 1504 kam es zu einer Teilung des Dorfes Die von Leipziger behielten 1 3 die verbleibenden zwei Drittel gingen zunachst an die Familie von Loser Die Bewohner zahlten im Jahr 1516 insgesamt 18 Rheinische Gulden fl zur Steuer Im Jahr 1534 erschien die Schreibweise welkensdorff in diesem Jahr zahlten die Bewohner 28 fl 10 gr 5 d zum 50 Pfennig an Steuern Bei einer Visitation im Jahr 1562 wurde festgestellt dass dem Pfarrer zwei Hufen zustanden Er erhielt weiterhin die 30 Mandel vom Getreidezehnten den 3 Teil des Fleischzehnten sowie alle drei Jahre aus dem Hofen des Dorfes jeweils 14 Huhner Die Kirche besass Einnahmen in Hohe eines MalterS Roggen aus der Muhle ihr gehorten ausserdem drei Stucke Land von denen eines nur alle zwei Jahre bestellt wurde Der Kuster bekam vier Malter 10 Scheffel Roggen von den Bauern sowie von jedem Kossat jahrlich ein Brot sowie jahrlich aus jedem Haushalt zwei Pfennige d oder drei Eier Ausserdem gab es 26 Hauswirte Die Steuern beliefen sich im Jahr 1586 auf 15 Taler 25 gr 4 d zum 60 Pfennig Kurz vor Ende des Jahrhunderts wurde auch der 2 3 Anteil der von Loser erneut geteilt in dem die von Loben 1 3 erwarben und es bis 1612 hielten 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1612 wurden Teil des Dorfes wieder vereinigt Die von Loser hielten nun wieder 2 3 an der Gerichtsbarkeit sowie dem Kirchenpatronat Im Dreissigjahrigen Krieg brannten Schule und Kirche im Jahr 1635 ab wurden aber wiederaufgebaut Das Dorf litt unter Plunderungen sowie der Pest Im Jahr 1656 erwarben die von Loser auch das letzte Drittel und vereinigten somit wieder das gesamte Dorf 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Gemarkung war mittlerweile auf 70 1 2 Hufen angewachsen 1706 Im Jahr 1713 ubernahmen die von Seyffertitz das gesamte Dorf das im Jahr 1736 erneut geteilt wurde Eine Halfte ubernahm die Witwe von Muschwitz eine geborene Seyffertitz wahrend die andere Halfte an die Witwe von Schlichting ebenfalls eine geborene Seyffertitz erhielt Der Anteil der von Muschwitz ging im Jahr 1760 an die Frau von Thermo geborene von Muschwitz und von dort im Jahr 1775 an den Kammerherrn Freiherr von Seyffertitz Der Anteil der von Schlichting kam im Jahr 1776 an die Witwe von Schlichting geborene von Kockritz und von dort im Jahr 1771 ebenfalls an den Kammerherrn Freiherr von Seyffertitz der somit beide Teile zusammenfuhrte Aus dieser Zeit sind der Dorfschulze 15 Bauern und sieben Kossaten nachgewiesen 1746 Im Jahr 1777 waren es 25 angesessene Einwohner 16 Hufner sieben Kossaten und zwei Hausler Es gab ein unbewohntes bzw publikes Haus ein zur Windmuhle gehorendes Hausgen Das Dorf kam im Jahr 1785 an eine Familie von Muller die es bis 1843 hielten 19 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des neuen Jahrhunderts erschienen im Jahr 1804 die Schreibweisen Walsickendorf und Welsikendorf Eine Statistik aus dem Jahr 1812 fuhrte insgesamt 31 Steuerpflichtige auf Es gab einen Gutsherrn mit Verwalter einen Pfarrer mit Pfarrmeier eine Viehmagd und Schweinemagd und einen Schulmeister Ausserdem lebten 16 Hufner im Dorf darunter auch ein Schankwirt Weiterhin gab es sieben Gartner einen Windmuller einen Schmied sowie drei Hausler Nach dem Wiener Kongress kam Welsickendorf 1815 an das Konigreich Preussen wo das Dorf im Landkreis Luckenwalde lag Im Jahr 1825 standen in Welsickendorf insgesamt 40 Hauser eine andere Statistik fur das Jahr 1837 fuhrte fur das Rittergut und Dorf insgesamt 30 Wohnhauser auf Von 1843 bis 1861 waren kurzfristig die Familien Stolle und Hentschel Eigentumer des Dorfes Anschliessend ubernahmen fur zwei Jahre kurz die von Thumen den Ort gaben ihn aber bereits 1863 an die von Manteuffel weiter In dieser Zeit erschien im Jahr 1850 ein Schmied mit einem Lehrling ein Schneider mit einem Gesellen und einem Lehrling sowie ein Muller Das Dorf war im Jahr 1858 insgesamt 2761 Morgen Mg gross 12 Mg Gehofte 30 Mg Gartenland 2119 Mg Acker und 600 Mg Wald Dort standen sieben offentliche 37 Wohn und 85 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle Kurz darauf erschien auch ein Abbau Chausseehaus 1860 1865 und 1879 wurden Welsickendorf durch einen Grossbrand zerstort Um 1866 entstand weiterhin eine Ziegelei mit einer Feuerstelle und funf Einwohnern Welsickendorf bestand 1891 als Pfarrdorf mit Ziegelei 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp WeltkriegsdenkmalDie Gemarkung von Welsickendorf umfasste im Jahr 1900 insgesamt 1431 4 Hektar Dort standen 56 Hauser die von einem Auszugler zwei Dreihufnern drei Einhufnern einem Fleischbeschauer und Schlachter vier Funfhunfer und ein Gastwirt lebten Ausserdem gab es einen Hausler funf Kossaten ein Lehrer ein Muller neun Vierhufner ein Pastor ein Schankwirt ein Schmiedemeister ein Stellmacher und ein Ortsvorsteher 1911 ersetzten Arbeiter die damals im Ort vorhandene Muhle durch eine neue diese neue Muhle stand fruher in der Nahe von Wittenberg Im Jahr 1928 wurden vom Gutsbezirk Grafendorf die sudlich von Welsickendorf zwischen der Chaussee von Hartmannsdorf nach Westen und dem Waldweg nach Ahlsdorf gelegenen beiden Seeexklaven eingemeindet Welsickendorf wurde 1931 Landgemeinde mit 1436 4 Hektar Flache und 61 Wohnhausern mit 61 Haushaltungen Im Jahr 1939 gab es 21 land und forstwirtschaftliche Betriebe die zwischen 20 und 100 Hektar gross zwar Sieben Betriebe waren zwischen 10 und 20 Hektar gross neun zwischen 5 und 10 Hektar sowie 8 zwischen 0 5 und 5 Hektar nbsp Beregnungsanlage der LPGWahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Muhle 1944 zerstort 1948 jedoch wiedererrichtet und war bis 1982 in Betrieb Welsickendorf war eines der wenigen Dorfer in dem 1945 keine Bodenreform durchgefuhrt wurde 1 Allerdings kamen 20 Hektar Waldzulage aus Reinsdorf an die Gemeinde 1948 Sie bestand im Jahr 1950 mit dem Wohnplatz ehemalige Meierei Am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Juterbog im Bezirk Potsdam zugeordnet Im Jahr 1955 grundete sich eine LPG Typ III Friedrich Schiller mit funf Mitgliedern und 112 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache die vier Jahre spater an die LPG Typ I Korbitz angeschlossen wurde Sie hatte im Folgejahr 208 Mitglieder und 1784 Hektar Flache Im Jahr 1961 wurden die LPG Typ I Hohendorf und 1976 die LPG Typ III Borgisdorf sowie die LPG Typ III Hohengorsdorf angeschlossen Am 11 Januar 1962 wurde zunachst Hofgen und am 1 April 1974 Korbitz nach Welsickendorf eingemeindet Im Jahr 1976 grundete sich eine LPG fur Pflanzenproduktion Diese bestand auch noch im Jahr 1983 Daneben gab es den Kreisbetrieb fur Landtechnik Juterbog Sitz Marzahna Aussenstelle Welsickendorf die LPG mit Abteilung Korbitz und Tierproduktion Hohengorsdorf und die ZG Bauorganisation Welsickendorf Sitz Hohenahlsdorf Nach der Wende lag die Gemeinde im Landkreis Juterbog in Brandenburg Nach der Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde Welsickendorf schliesslich dem neu gebildeten Landkreis Teltow Flaming zugeordnet Am 31 Dezember 1997 wurde Welsickendorf zusammen mit den Gemeinden Borsigdorf Grafendorf Hohenahlsdorf Hohengorsdorf Meinsdorf Nonnendorf Reinsdorf Riesdorf Schlenzer Sernow Waltersdorf Werbig und Wiepersdorf zu der neuen Gemeinde Niederer Flaming zusammengelegt 4 Seit dem 1 Januar 2018 gehort Welsickendorf dem Amt Dahme Mark an Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Welsickendorf von 1875 bis 1996 5 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 331 1939 299 1981 4761890 345 1946 441 1985 4651910 363 1950 436 1989 5191925 312 1964 352 1992 4881933 307 1971 322 1996 451Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutztes Wohnhaus und Stallgebaude in der Dorfstrasse 9 Hauptartikel Dorfkirche Welsickendorf Hauptartikel Flaeming Skate Die Dorfkirche Welsickendorf entstand vermutlich in der zweiten Halfte des 13 oder im fruhen 14 Jahrhundert Im Innern steht ein Altarretabel aus dem Jahr 1692 das Finsterwalder Kunsttischler Abraham Jager zusammen mit einer Funte und der Kanzel schuf Ein Kirchenfuhrer des Kirchenkreises Zossen Flaming weist darauf hin dass es sich um das erste Werk Jagers handelt bei dem die ursprunglich in der klassischen Abfolge vorhandene Auferstehungsszene durch die Grablegung ersetzt wurde 6 Alle drei Bilder schuf der Lubbener Maler Michael Scharbe Das Wohnhaus und Stallgebaude in der Dorfstrasse sowie das Stallgebaude mit Oberlaube in der Dorfstrasse 14 stehen unter Denkmalschutz Die Flaeming Skate Strecke fuhrt auf einer Lange von acht Kilometern durch den Ort Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 ISBN 3 7400 0128 3 S 520 523 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Welsickendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Welsickendorf auf der Seite der Gemeinde Niederer FlamingEinzelnachweise Bearbeiten a b Ortsteile Hofgen Gemeinde Niederer Flaming abgerufen am 9 April 2020 Evangelisches Pfarramt Borgisdorf Hrsg Dorfkirche Welsickendorf Flyer ohne Datumsangabe S 2 Welsickendorf In zeitstimmen de Abgerufen am 2 August 2017 Welsickendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis Abgerufen am 2 August 2017 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Teltow Flaming Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 2 August 2017 Evangelischer Kirchenkreis Zossen Flaming Synodaler Ausschuss Offentlichkeitsarbeit Hrsg Zwischen Himmel und Erde Gottes Hauser im Kirchenkreis Zossen Flaming Laserline GmbH Berlin 2019 S 180Ortsteile der Gemeinde Niederer Flaming Barwalde Borgisdorf Grafendorf Herbersdorf Hofgen Hohenahlsdorf Hohengorsdorf Hohenseefeld Korbitz Kossin Lichterfelde Meinsdorf Niederseefeld Nonnendorf Reinsdorf Riesdorf Rinow Schlenzer Sernow Waltersdorf Weissen Welsickendorf Werbig Wiepersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Welsickendorf amp oldid 232603135