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Der Weissspitzen Riffhai Triaenodon obesus ist die einzige Art der Gattung Triaenodon innerhalb der Requiemhaie Carcharhinidae Es handelt sich um einen mittelgrossen Hai mit einer durchschnittlichen Korperlange von etwa 1 50 Meter Der Weissspitzen Riffhai ist gekennzeichnet durch einen schlanken Korper mit einem breiten Kopf charakteristisch sind zudem deutlich ausgebildete Hautlappen neben den Nasenlochern grosse ovale Augen mit vertikalen Pupillen sowie die namensgebende weisse Farbung der Spitzen der Ruckenflossen und der Schwanzflosse Dabei handelt es sich um einen der haufigsten Haie in den Korallenriffen des Indopazifik mit einem Verbreitungsgebiet das westlich bis Sudafrika und ostlich bis an die Kuste Zentralamerikas reicht Er lebt vor allem in klarem Wasser nahe dem Meeresboden in Wassertiefen von 8 bis 40 Metern Weissspitzen RiffhaiWeissspitzen Riffhai vor Marsa Alam im Roten MeerSystematikohne Rang Haie Selachii Uberordnung GaleomorphiiOrdnung Grundhaie Carcharhiniformes Familie Requiemhaie Carcharhinidae Gattung TriaenodonArt Weissspitzen RiffhaiWissenschaftlicher Name der GattungTriaenodonMuller amp Henle 1838Wissenschaftlicher Name der ArtTriaenodon obesus Ruppell 1837 Wahrend des Tages ruhen Weissspitzen Riffhaie die meiste Zeit in Riffhohlen und spalten Anders als die Requiemhaie der Gattung Carcharhinus und andere verwandte Arten die zum Atmen durchgehend schwimmen mussen damit die Kiemen von Wasser umspult werden kann dieser Hai das Atemwasser in den Kiemenraum pumpen und so ruhig auf dem Meeresboden liegen Nachts jagen diese Haie in Gruppen nach Knochenfischen Krebstieren und Kopffussern Ihr langgezogener Korper erlaubt es ihnen in engen Spalten und Lochern nach versteckten Beutetieren zu suchen Weissspitzen Riffhaie sind ortstreu einzelne Individuen konnen sich innerhalb eines Riffgebietes uber Monate oder Jahre aufhalten oder regelmassig in diese Gebiete zuruckkehren Die Art ist lebendgebarend vivipar Bei den wenigen bislang beobachteten Paarungen verfolgte das Mannchen das fruchtbare Weibchen und versuchte die Brustflossen des Weibchens zu greifen und es in eine Paarungsposition zu manovrieren Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 10 bis 13 Monaten 1 bis 6 Junghaie zur Welt Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fressfeinde Parasiten und Putzerorganismen 3 3 Fortpflanzung 4 Evolution und Systematik 5 Verhaltnis zum Menschen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Weissspitzen Riffhai nbsp Der Kopf eines Weissspitzen Riffhais in Nahaufnahme mit deutlicher schaufelformiger Schnauze ovalen Augen und deutlichen Hautlappen im Bereich der Nasenlocher Der Weissspitzen Riffhai ist ein vergleichsweise kleiner Requiemhai der nur selten eine Korperlange von 1 60 Meter uberschreitet Die maximale Korperlange wird in der Regel mit 2 10 Meter angegeben wobei diese auf der Abschatzung einer Sichtung basiert und zweifelhaft sein kann 1 Das nachgewiesene Maximalgewicht lag bei 18 3 Kilogramm 2 Der Hai hat einen schlanken Korper mit einem kurzen und breiten Kopf die Schnauze ist abgeflacht und gerundet Die Ruckenfarbe ist grau bis braunlich mit einer individuellen Zeichnung aus schwarzen Flecken der Bauch ist weiss Die Spitzen der ersten Ruckenflosse und des oberen Schwanzflossenlobus manchmal auch die der zweiten Ruckenflosse und des unteren Schwanzflossenlobus sind leuchtend weiss 1 Im Bereich der Nasenlocher befinden sich verlangerte bartelahnliche Hautlappen Die Augen sind klein und oval mit senkrechter Pupille und deutlichen Stegen uber den Augen haufig befindet sich hinter den Augen ein kleiner deutlicher Knoten Das Maul ist deutlich abwarts gebogen wodurch der Hai einen grimmigen Ausdruck bekommt und besitzt kurze Gruben in den Mundwinkeln Das Gebiss besteht im Oberkiefer aus 42 bis 50 und im Unterkiefer aus 42 bis 48 Zahnen wobei jeder Zahn eine einzelne schmale und ungezahnte glatte Mittelspitze besitzt die beidseitig von deutlich kleineren Seitenspitzen flankiert wird 3 Wie bei anderen Haien liegen hinter diesen Zahnen weitere Zahnreihen Die erste der beiden Ruckenflossen liegt vergleichsweise weit hinten und damit naher an den Bauchflossen als den Brustflossen Die zweite Ruckenflosse und die Afterflosse sind gross und haben eine Hohe von etwa der Halfte bis Dreiviertel der Hohe der ersten Ruckenflosse Ein Interdorsalkamm zwischen beiden Ruckenflossen ist nicht vorhanden Die breiten dreieckigen Brustflossen beginnen am oder kurz vor der 5 Kiemenspalte Der untere Lobus der Schwanzflosse ist etwa halb so lang wie der obere der eine deutliche Kerbe nahe dem oberen Ende aufweist 3 Die Hautzahnchen sind klein und uberlappen sich Sie besitzen in der Regel sieben horizontale Schuppenkiele wodurch die Haut eine samtglatte Oberflache hat Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Weissspitzen Riffhais nbsp Weissspitzen RiffhaiDas Verbreitungsgebiet des Weissspitzen Riffhais umfasst ein grosses Gebiet des Indopazifiks Es reicht im Indischen Ozean von KwaZulu Natal in Sudafrika uber die ostafrikanische Kuste bis zum Roten Meer und zum Indischen Subkontinent einschliesslich der Gebiete um Madagaskar Mauritius die Komoren die Aldabra Gruppe die Seychellen Sri Lanka die Malediven und den Chagos Archipel Im westlichen und Zentralpazifik reicht es vom sudlichen China Taiwan und den Ryukyu Inseln bis nach Sudostasien einschliesslich der Philippinen Indonesien sowie der Nordkuste Australiens Ausserdem lebt er im Bereich zahlreicher pazifischer Inselgruppen wie Melanesien Mikronesien und Polynesien bis nach Hawaii im Norden sowie die Pitcairninseln im Sudosten Im ostlichen Pazifik ist er zudem in den Kustenregionen Costa Ricas bis Panama verbreitet und eine Randpopulation lebt in der Region der Galapagosinseln 3 Die Haie sind fast immer in Korallenriffen anzutreffen wo sie vor allem im Bereich des Riffdachs und der vertikalen Riffhange sowie uber Sandbanken in Lagunen und in der Nahe von Abhangen in tiefere Meeresbereiche leben 4 Sie bevorzugen klares sauberes Wasser und schwimmen selten sehr weit oberhalb des Meeresbodens 1 Dabei ist diese Art in Tiefen von 8 bis 40 Metern besonders haufig 3 Gelegentlich begeben sich einzelne Individuen in Flachwasserbereiche mit weniger als einem Meter Wassertiefe Die maximale Tiefe in der ein Weissspitzen Riffhai bislang gefangen wurde lag bei etwa 330 Metern im Bereich der Ryukyu Inseln 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Weissspitzen Riffhaie hier in einem Aquarium verbringen einen grossen Teil des Tages auf dem Meeresgrund liegend Der Weissspitzen Riffhai ist neben dem Schwarzspitzen Riffhai Carcharhinus melanopterus und dem Grauen Riffhai Carcharhinus amblyrhynchos eine der drei haufigsten Arten der Korallenriffe des Indopazifiks Dabei uberschneidet sich der Lebensraum der drei Arten stark allerdings bevorzugt der Schwarzspitzen Riffhai flache Meeresbereiche wahrend der Graue Riffhai haufig in den Randbereichen der Korallenriffe auftritt 3 Der Weissspitzen Riffhai bewegt sich durch starke Schlangelbewegungen seines Korpers vorwarts und kann anders als andere Requiemhaie langere Zeit bewegungslos auf dem Meeresboden liegen wobei er aktiv Atemwasser durch seine Kiemen pumpt 3 Die Art ist weitgehend nachtaktiv und verbringt einen grossen Teil des Tages ruhend in Hohlen liegend wobei sie einzeln oder auch mit mehreren Individuen nebeneinander liegen konnen Im Bereich um Hawaii ruhen sie haufig in unterseeischen Vulkanschloten wahrend sie bei Costa Rica auch offen auf Sandbanken liegen konnen 5 6 Weissspitzen Riffhaie sind ortstreu und einzelne Individuen konnen sich innerhalb eines Riffgebietes uber Monate oder Jahre aufhalten oder regelmassig in diese Gebiete zuruckkehren Nur selten schwimmen sie langere Strecken und lassen sich an anderen Stellen nieder Durch eine Studie am Johnston Atoll wurde ermittelt dass sich innerhalb eines Zeitraums bis zu einem Jahr keiner der markierten Haie mehr als 3 Kilometer von dem Ort des ersten Fangs entfernt hatte 1 Eine weitere Studie im Rangiroa Atoll in Franzosisch Polynesien konnte belegen dass nach mehr als 3 Jahren etwa 40 der gefangenen Haie noch immer im selben Riff lebten Einzelne Individuen ruhen uber Monate bis Jahre regelmassig in derselben Hohle Der Aufenthaltsbereich eines Weissspitzen Riffhais umfasst tagsuber etwa 0 05 km2 und nachts etwa 1 km2 5 Die Haie sind dabei nicht territorial und teilen ihr Aufenthaltsgebiet mit Artgenossen Drohgebarden gegenuber diesen kommen nicht vor 3 4 Ernahrung Bearbeiten nbsp Der Weissspitzen Riffhai lebt und jagt vor allem in KorallenriffenDer Weissspitzen Riffhai ernahrt sich vor allem von kleinen Knochenfischen die im Korallenriff leben Dazu gehoren vor allem Aale Soldaten und Husarenfische Schnapper Riffbarsche Doktorfische Papageifische Druckerfische und Meerbarben Ausserdem jagt er nach Kopffussern und Krebstieren wie Langusten und Krabben 3 Aufgrund seines schlanken und beweglichen Korpers ist der Hai in der Lage sich in die Felsspalten und Hohlen des Riffs zu pressen und auf diese Weise Beutetiere zu erreichen die fur andere Riffhaie unerreichbar sind Bei der Jagd im Freiwasser sind sie dagegen vergleichsweise ungeschickt 1 Der Hai reagiert sehr empfindlich auf olfaktorische akustische und auch elektrische Reize die von seinen Beutetieren ausgehen wahrend seine optische Wahrnehmung vor allem der Fortbewegung und der Kontrastwahrnehmung dient 4 7 8 Er ist vor allem empfindlich bei der Wahrnehmung von Frequenzen im Bereich von 25 bis 100 Hertz die beispielsweise von kampfenden und zappelnden Fischen ausgehen konnen 5 Weissspitzen Riffhaie jagen vor allem nachts wenn die Beutefische ruhen und leicht zu erbeuten sind Nach Einbruch der Dunkelheit durchkammen Gruppen von Haien methodisch das Riff und brechen bei der Verfolgung von Beute auch Teile der Korallen ab 9 Mehrere Haie jagen dabei nach denselben Beutetieren und versperren diesen jeden moglichen Fluchtweg aus den Riffspalten Dabei jagt jeder Hai fur sich und steht mit allen anderen in direkter Nahrungskonkurrenz 4 Anders als Schwarzspitzen und Graue Riffhaie werden Weissspitzen Riffhaie nicht aufgeregter wenn sie mit mehreren Haien jagen und bekommen keinen Fressrausch 4 Neben ihrer Nachtjagd erbeuten die Haie tagsuber ebenfalls Beutetiere jagen jedoch nicht systematisch 1 Vor Borneo halten sich Individuen dieser Art an Riffkanten auf um Beutetiere aus den aufsteigenden Wasserstromen zu erbeuten 10 Vor Hawaii verfolgen sie Monchsrobben Monachus schauinslandi und versuchen ihnen ihre Beute zu entwenden 1 Fressfeinde Parasiten und Putzerorganismen Bearbeiten nbsp Der Tigerhai ist einer der wichtigsten Fressfeinde des Weissspitzen RiffhaisDie wichtigsten Fressfeinde des Weissspitzen Riffhais sind vor allem grossere Haiarten wie der Tigerhai Galeocerdo cuvier der Galapagoshai Carcharhinus galapagensis und wahrscheinlich auch der Silberspitzenhai Carcharhinus albimarginatus obwohl diese in der Regel in grosseren Wassertiefen als der Weissspitzen Riffhai vorkommen Ein Individuum mit einer Korperlange von etwa 80 Zentimetern wurde zudem im Magen eines Dunklen Riesenzackenbarsches Epinephelus lanceolatus gefunden diese Fische sind aufgrund ihres seltenen Vorkommens allerdings keine signifikanten Feinde des Weissspitzen Riffhais 1 Als Parasiten des Weissspitzen Riffhais wurden innerhalb der Krebstiere der Ruderfusskrebs Paralebion elongatus und die parasitische Larve der Assel Gnathia grandilaris nachgewiesen 11 12 Wahrend ihrer Ruhepausen werden die Haie von verschiedenen Putzerfischen wie den Jungfischen des Lippfischs Bodianus diplotaenia und der Grundel Elacatinus puncticulatus von Ektoparasiten gereinigt Daruber hinaus existiert ein Bericht uber sieben Weissspitzen Riffhaie die sich mit offenem Maul und gespreizten Kiemen innerhalb eines Schwarms von nichtreinigenden Flohkrebsen aus der Gruppe der Hyperiidea befanden es wird angenommen dass diese ublicherweise fur Putzerorganismen eingenommene Haltung durch die Bewegungen der Kleinkrebse stimuliert wurde 13 Fortpflanzung Bearbeiten Wie die meisten Arten der Requiemhaie ist auch der Weissspitzen Riffhai lebendgebarend vivipar wobei der Embryo nach dem Verbrauch des Dotters im Uterus eine Dottersack Plazenta zu dem Muttertier ausbildet Auf diese Weise versorgt das Muttertier den Embryo weiterhin mit Nahrung bis zum Ende der Tragzeit Die Weibchen haben nur einen funktionstuchtigen Eierstock sowie paarig zwei Ausfuhrgange mit entsprechend zwei Uteri Der Reproduktionszyklus lauft zweijahrig ab 14 nbsp Ein Weissspitzen Riffhai in einer RiffhohleBei der Paarung verfolgen bis zu funf Mannchen ein einzelnes Weibchen und beissen es in die Flossen und den Korper um es festzuhalten Wahrscheinlich werden die Mannchen dabei durch ein Pheromon angelockt das die Paarungsbereitschaft signalisiert 15 Jedes Mannchen versucht mit dem Maul die Brustflossen des Weibchens zu greifen und es in eine Paarungsposition zu manovrieren Dabei kommt es dazu dass ein Weibchen zugleich von zwei Mannchen an jeweils einer Flosse festgehalten wird Sobald ein Mannchen das Weibchen gepackt hat sinkt das Paar zum Meeresboden ab und das oder die Mannchen dreht einen seiner Klaspern die mannlichen Paarungsorgane nach vorn Dabei fullt es den angrenzenden Wassersack mit Seewasser um die Spermien in die weibliche Genitaloffnung spulen zu konnen Das Mannchen versucht nun in Bauchkontakt mit dem Weibchen zu kommen dieser wird haufig durch das Aufpressen des Weibchens auf den Meeresboden verhindert wobei es sich um eine Form der Partnerwahl durch das Weibchen handeln konnte Das Mannchen hat nur eine begrenzte Zeit fur die Kopulation da es wahrend der Zeit in der es die Flosse des Weibchens im Maul behalt nicht atmen kann Wenn das Weibchen der Paarung zustimmt legen sich die Partner nebeneinander mit dem Kopf auf den Meeresboden und pressen ihre Korper gegeneinander wobei die hintere Korperhalfte nach oben weist 16 17 Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 10 bis 13 Monaten 1 bis 6 Junghaie zur Welt Die Anzahl der Jungtiere ist dabei unabhangig von der Grosse des Weibchens und jedes Weibchen bringt im Laufe seines Lebens durchschnittlich 12 Junghaie zur Welt 14 Die Geburt der Junghaie erfolgt im Bereich von Franzosisch Polynesien vom Mai bis August Herbst bis Winter am Eniwetok Atoll im Juli Sommer und um Australien im Oktober Sommer 3 14 Die Geburt erfolgt schwimmend wobei sich das Weibchen stark verbiegt und dreht Jedes Jungtier braucht nach Aquarienbeobachtungen weniger als eine Stunde fur die Geburt 18 Die Junghaie sind 52 bis 60 Zentimeter lang und haben verglichen mit den ausgewachsenen Tieren relativ langere Schwanzflossen Verglichen mit anderen Requiemhaien wachst diese Art nur sehr langsam Die Neugeborenen wachsen etwa 16 Zentimeter im Jahr wahrend die geschlechtsreifen Tiere eine Wachstumsrate von 2 bis 4 Zentimeter pro Jahr haben 1 Die Tiere werden mit etwa 1 1 Metern nach etwa 8 bis 9 Jahren geschlechtsreif dabei konnen regionale Unterschiede vorkommen und es wurden bereits geschlechtsreife mannliche Tiere mit 0 85 Meter Korperlange von den Malediven dokumentiert 19 Im Great Barrier Reef bei Australien werden die Mannchen bis 14 Jahre und die Weibchen bis 19 Jahre alt das maximale Alter wird auf etwa 25 Jahre geschatzt 1 14 2008 wurde ein Fall von potenzieller asexueller Fortpflanzung aus dem Nyiregyhaza Centre in Ungarn berichtet altere Berichte von potenzieller asexueller Fortpflanzung bei Haien beziehen sich auf den Schaufelnasen Hammerhai Sphyrna tiburo den Kleinen Schwarzspitzenhai Carcharhinus limbatus 20 und den Weissgepunkteten Bambushai Chiloscyllium plagiosum 21 Evolution und Systematik BearbeitenDie wissenschaftliche Erstbeschreibung des Weissspitzen Riffhais erfolgte 1837 als Carcharias obsess durch den deutschen Naturforscher Eduard Ruppell in dessen Buch Fische des Rothen Meeres 3 Im gleichen Jahr wurde die Art von Johannes Muller und Jakob Henle als einzige Art in die von ihnen beschriebene Gattung Triaenodon uberstellt deren Name sich von der dreizackartigen Zahnform des Hais ableitet von griech triaina triaina fur Dreizack und ὀdoys odous fur Zahn Da Ruppell keinen Holotypus festlegte wurde 1960 ein 31 Zentimeter langes Exemplar das vor Dschidda in Saudi Arabien gefangen wurde als Lectotyp bestimmt 3 Der ehemals in die Familie Triakidae eingeordnete Weissspitzen Riffhai wird heute aufgrund anatomischer Merkmale von der uberwiegenden Zahl der Autoren der Familie der Requiemhaie Carcharhinidae zugeordnet Zu den kennzeichnenden Merkmalen gehoren hierbei die vollausgebildete Nickhaut die sehr gut ausgebildete Grube vor der Schwanzflosse der deutlich kleinere untere Schwanzflossenlobus sowie der Bau des Darms 1 Auf der Basis von morphologischen und molekularbiologischen Merkmalen bildet der Weissspitzen Riffhai wahrscheinlich ein Taxon mit den Zitronenhaien Negation und den Schlitzaugenhaien Loxodon die innerhalb der Requiemhaie zwischen den basalen Taxa der Tigerhaie Galeocerdo der Scharfnasenhaie Rhizoprionodon und der Spatennasenhaie Scoliodon und den weiter abgeleiteten Arten der Gattung Carcharhinus und den Hammerhaien Sphyrna einzuordnen ist 22 Verhaltnis zum Menschen Bearbeiten nbsp Weissspitzen Riffhaie sind haufig in Gruppen anzutreffen hier funf Individuen nbsp Die Haie sind Tauchern gegenuber neugierig und kommen nah an die Kamera heranWeissspitzen Riffhaie verhalten sich nur selten aggressiv gegenuber Menschen obwohl es immer wieder vorkommt dass sie sich Schwimmern nahern und sie beobachten Gefahr droht am ehesten Speerfischern zu Bissattacken kommt es mitunter wenn Haie ihnen die Beute entwenden wollen 1 In einigen Gebieten haben die lokalen Haipopulationen gelernt das Gerausch der Harpune oder eines heruntergelassenen Ankers mit Nahrung zu assoziieren und binnen Sekunden darauf zu reagieren 5 2008 listete das International Shark Attack File zwei provozierte und drei unprovozierte Haiunfalle mit dieser Art Weissspitzen Riffhaie eignen sich aufgrund ihrer Ortstreue und ihrer Lernfahigkeit sich von den Tauchern futtern zu lassen sehr gut fur touristische Zwecke 3 In der Mythologie Hawaiis fuhrte die Ortstreue der Haie zu dem Glauben an die na ʻaumakua die Geister der Ahnen die Tiergestalt annehmen und ihre Nachkommen beschutzen 23 Der kommerzielle Haifang des Weissspitzen Riffhais wird vor allem vor Pakistan Indien Sri Lanka und Madagaskar sowohl mittels Langleinen als auch mittels Schleppnetzen betrieben Die Art wird zum Verzehr des Fleisches und der Leber gefangen allerdings sind Berichte von Fischvergiftungen durch Ciguatera speziell durch die Leber die hohe Konzentrationen der Giftstoffe enthalten kann bekannt 1 3 In der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature IUCN wird der Weissspitzen Riffhai als Art der Vorwarnliste Near Threatened eingestuft da die Population wegen der unregulierten Fischerei in ihrem Verbreitungsgebiet in den letzten Jahrzehnten abnimmt 24 19 Aufgrund ihrer relativ geringen Reproduktion und ihrer limitierten Habitate wird die Art als empfindlich gegenuber einer Uberfischung eingestuft 24 Im Great Barrier Reef nahmen die Populationen des Weissspitzen Riffhais in Gebieten mit starkem Fischereidruck um 80 gegenuber den Schutzgebieten ab Daruber hinaus wurden in Gebieten in denen Boote erlaubt die Fischerei jedoch verboten ist Ruckgange in vergleichbarer Hohe durch Wilderei festgestellt Ohne einen verbesserten Schutz werden die Bestande demographischen Modellen entsprechend in den nachsten Jahren um weitere 6 6 bis 8 3 zuruckgehen 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissspitzen Riffhai Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Weissspitzen Riffhai Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Weissspitzen Riffhai auf Fishbase org englisch Weissspitzen Riffhai in der hai swiss Datenbank deutsch Artportrat am Florida Museum of Natural History Ichthyology DepartmentEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Randall J E Contribution to the Biology of the Whitetip Reef Shark Triaenodon obesus In Pacific Science 31 Jahrgang Nr 2 1977 S 143 164 Weissspitzen Riffhai auf Fishbase org englisch a b c d e f g h i j k l m Compagno L J V Sharks of the World An Annotated and Illustrated Catalogue of Shark Species Known to Date Food and Agricultural Organization Rome 1984 ISBN 92 5101384 5 S 535 538 a b c d e Hobson E S Feeding Behavior in Three Species of Sharks In Pacific Science 17 Jahrgang 1963 S 171 194 a b c d Martin R A Coral Reefs Whitetip Reef Shark ReefQuest Centre for Shark Research Abgerufen am 7 August 2009 Alberto Siliotti u a Memofish Book Die Fische des Roten Meeres Geodia Verlag Verona 2002 ISBN 88 87177 43 0 Nelson D R and R H Johnson 1970 Acoustic studies on sharks Rangiroa Atoll July 1969 ONR Technical Report 2 No N00014 68 C 0138 Yano K H Mori K Minamikawa S Ueno S Uchida K Nagai M Toda and M Masuda Behavioral response of sharks to electric 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wikipedia org w index php title Weissspitzen Riffhai amp oldid 237275118