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Wadrilltal ist ein Stadtteil der Stadt Wadern im Landkreis Merzig Wadern im Saarland Er besteht aus den Ortschaften Gehweiler Reidelbach und Wadrill WadrilltalStadt WadernKoordinaten 49 35 N 6 53 O 49 585148 6 887172 322 Koordinaten 49 35 7 N 6 53 14 OHohe 322 m u NHNFlache 16 35 km 1 Einwohner 2023 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 124 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 66687Vorwahl 06871Wadrilltal Saarland Lage von Wadrilltal im Saarland Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Ortsvorsteher 3 3 Kommunalpartnerschaft 3 4 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Veranstaltungen 4 2 Sport 4 3 Vereine 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Infrastruktur 5 2 Medien 5 3 Erziehungs und Bildungseinrichtungen 5 4 Tourismus 6 Person Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Lage von Wadrilltal in der Stadt Wadern nbsp Blick auf Wadern Wadrill 2020 Das Wadrilltal liegt im Schwarzwalder Hochwald Der Stadtteil befindet sich etwa drei Kilometer nordlich des Zentralorts Wadern am nordlichen Prims Zufluss Wadrill in den oberhalb von Wadrill der Gothbach und unterhalb des Ortes der Dorrbach mundet Durch das Wadrilltal fuhrt die Landesstrasse 150 von Wadern durch Gehweiler und Wadrill ins nordlicher gelegene Grimburg Rheinland Pfalz Diese Strasse kreuzt in Wadrill die Landesstrasse 365 die von Sitzerath durch Wadrill uber Reidelbach nach Steinberg verlauft Gehweiler durch das die Wadrill ebenfalls fliesst liegt am Fusse eines abschussigen Berghanges entlang der sogenannten Weinstrasse einer Verkehrsverbindung die schon in vorgeschichtlicher Zeit dem Transfer zwischen Mosel und Saar diente Bis Anfang der 1950er Jahre arbeitete wenig nordlich der Ortschaft Wadrill als einzige saarlandische Schiefergrube die Dachschiefergrube Wadrill Dort wurde Schiefer abgebaut Das zugemauerte Mundloch sowie Spuren des Abbaus sind noch heute entlang der Landstrasse nach Grimburg sichtbar Wadrill belegte beim Wettbewerb Unser Dorf soll schoner werden 1999 im Landkreis Merzig Wadern den 1 Platz Geschichte BearbeitenIn einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Egbert wird Wadrill als Waderola im Jahr 981 zum ersten Mal erwahnt Der Begriff Waderola bedeutet eiliges Wasser und geht auf die vorkeltische Zeit zuruck und beschreibt den durch das Tal fliessenden Bach der dem heutigen Stadtteil seinen Namen verleiht Die erste urkundliche Erwahnung von Gehweiler ist in einer Urkunde aus dem Jahre 1248 zu finden In zahlreichen Urkunden des 13 Jahrhunderts wird der Name Gewilre erwahnt Die Urkunden beziehen sich auf das Edle Geschlecht aus Gehweiler Reidelbach wird erstmals 1332 als Hof der Reidelbacher Erbbauern erwahnt der zum Propsteigut des Trierer Stiftes St Simeon gehorte Schon zur Keltenzeit 500 v Chr bestand bei Reidelbach eine Siedlung Die Pfarrei Wadrill mit den Filialkirchen in Sitzerath und Gusenburg unterstand der Kollatur des Stifts von St Paulin in Trier In dieser Zeit war es Hauptkirche des trierischen Landkapitels Wadrill dem insgesamt 29 Pfarreien unterstanden 2 Landesherrlich gehorte Wadrill bis Ende des 18 Jahrhunderts zum Kurfurstentum Trier Wadrill war Sitz eines Zent genannten Verwaltungsbezirks der Teil der Pflege Reinsfeld war und der Gerichtsbarkeit des Amtes Grimburg unterstand Gehweiler stand lange Jahre unter der Herrschaft der Burgherren von Dagstuhl Im 17 Jahrhundert erwahnt die Chronik indes zwolf freie Stockbauern Nach der Einnahme des Linken Rheinufers durch franzosische Revolutionstruppen 1794 wurde die Region von Frankreich annektiert Von 1798 bis 1814 gehorten Gehweiler Reidelbach und Wadrill zum Kanton Wadern im Departement der Saar Reidelbach wurde 1803 der Gemeinde Wedern zugeordnet Nach dem Wiener Kongress 1815 kam die Orte des heutigen Stadtteils innerhalb des Kreises Merzig im Regierungsbezirk Trier unter preussische Verwaltung Alle drei Dorfer waren der Burgermeisterei Wadern zugeordnet Die Abtrennung des Saargebietes vom Deutschen Reich auf Grund des Versailler Vertrages 1919 fuhrte zur Bildung des Restkreises Merzig Wadern der weiterhin zum Regierungsbezirk Trier und der Rheinprovinz gehorte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ortschaften des Wadrilltals im Juli 1945 Teil der franzosischen Besatzungszone Am 18 Juli 1946 wurde von der franzosischen Militarregierung unter General Kœnig die Anordnung betreffend Anschluss von Gemeinden an die Verwaltung des Saargebietes erlassen Seitdem gehorten Gehweiler Reidelbach und Wadrill zum abgetrennten Saarland In dieser Zeit befand sich am nordlichen Ortsausgang von Wadrill einer der nordlichsten Grenzhauser des Saarlandes Die Grenze war damals mit Schranken gesichert Unmittelbar nach dem Anschluss des Saarlandes am 1 Januar 1957 an die Bundesrepublik Deutschland wurden die Grenzubergange geoffnet und die Grenzhauser entfernt Im Rahmen der saarlandischen Gebiets und Verwaltungsreform wurden am 1 Januar 1974 die bis dahin eigenstandigen Gemeinden Gehweiler und Wadrill aufgelost und wie auch der zur Gemeinde Wedern gehorende Ort Reidelbach der neuen Gemeinde ab 1978 Stadt Wadern zugeordnet 3 4 Im Marz 2017 stimmten bei einer Umfrage 88 der Burger von Wadrill Gehweiler und Reidelbach fur eine Zusammenlegung der drei Stadtteile zum neuen Stadtteil Wadrilltal Diese Zusammenlegung zu einer neuen Verwaltungseinheit wurde mit der Kommunalwahl 2019 vollzogen Politik BearbeitenOrtsrat Bearbeiten Ergebnisse der Ortsratswahlen vom 25 Mai 2019 CDU 40 6 5 Sitze SPD 30 6 3 Sitze ProHochwald 17 9 2 Sitze Freie Wahler Wadern 10 9 1 SitzOrtsvorsteher Bearbeiten Wadrill seit der Gebietsreform 1974 Jakob Marmit 1964 bis 1974 5 Martin Gorgen 1974 bis 1989 Josef Koch 1989 bis 2014 Joachim Brucker SPD 2014 bis 2019 Gehweiler seit der Gebietsreform 1974 Ernst Treitz 1974 bis 1984 Alois Schneider 1984 bis 1999 Reinhold T Gimmler CDU 1999 bis 2019 Wadrilltal seit 2019 Andreas Klauck CDU ab 2019 Kommunalpartnerschaft Bearbeiten Seit 1993 unterhalten die Ortschaften Wadrill und Gehweiler fur die Stadt Wadern die Partnerschaft mit der Stadt Sobotka in Tschechien Wappen Bearbeiten Der Stadtteil Wadrilltal verfugt noch nicht uber ein eigenes Wappen Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Katholische Kirche St MartinEin vermutlich aus der Zeit des Keltentums ubernommener Brauch wird heute in Wadrill alljahrlich zelebriert Am ersten Fastensonntag wird von der Anhohe des Perscher Kopfes das so genannte Erbsenrad in die Wadrill gerollt Das Erbsenrad ist ein mit Stroh bzw Heu umwickeltes Eisenrad Das Stroh wird in Brand gesetzt und so den Berg hinunter gerollt wo es schliesslich in der Wadrill erlischt Anschliessend versammeln sich alle Beteiligten und Zuschauer in der Wadrilltalhalle zum traditionellen Eieressen Dieser Brauch soll den ansassigen Bauern eine gute und ertragreiche Ernte verschaffen und den Fruhling willkommen heissen Dem Hinabrollen des Erbsenrades geht der Brauch des Eiersammelns voraus Freiwillige meist ehrenamtliche Helfer ziehen mit Spirituosen durch die Strassen des Ortes um an den Hausturen um Eier zu bitten Werden Eier gespendet erhalten die Sammler zum Dank ein Glas Schnaps oder Likor Die gesammelten Eier werden nach dem Hinabrollen des Erbsenrads ins Tal in der Wadrilltalhalle verkostigt Zu Beginn des Jahres findet der Wadriller Lehnenball statt eine Tradition die fruher in vielen saarlandischen Orten Brauch war heute aber mehr und mehr in Vergessenheit gerat Die Kirche von Wadrill steht unter dem Patron des heiligen St Martin Das heutige Kirchenschiff wurde 1888 erbaut Der romanische Kirchturm jedoch ist uber 1000 Jahre alt ist einer der altesten im Saarland und steht unter Denkmalschutz Wahrend die St Martins Kirche das christliche Zentrum des Ortes und der naheren umliegenden Gemeinden darstellt finden sich zudem noch eine Friedhofskapelle sowie die Bruder Klaus Kapelle in denen in regelmassigen Abstanden ebenfalls Messen abgehalten werden In Gehweiler das zur Pfarrei Wadrill gehort befindet sich in der Ortsmitte die im Jahre 1746 erbaute Ludwigskapelle Sehenswert ist auch ein Wegekreuz aus dem Jahr 1788 Kapelle und Kreuz sind als Baudenkmaler ausgewiesen Einige gut erhaltene Bauernhauser der ehemaligen Stockbauern saumen beide Seiten der Hauptstrasse von Gehweiler Reidelbach gehort ebenfalls zur Pfarrei Wadrill Zum Dorf gehort eine Kapelle die 1947 errichtet wurde Als einziger Ort des Saarlandes besitzt Wadrill mit der Hochwaldalm Wadrill eine Alm Sie befindet sich im Schwarzwalder Hochwald knapp 2 5 km nordwestlich von Wadrill zwischen dem Fallenseifenberg ca 499 m u NN im Nordosten und Springkopf 523 m u NN im Sudwesten Die Alm liegt auf einer Hohe zwischen 460 und 515 m u NN und ist etwa 18 ha gross Anfang der 1990er Jahre fiel der Stall der ursprunglichen Alm einem Feuer zum Opfer und brannte vollstandig nieder Heute befindet sich an dieser Stelle und von Weiden umgeben eine Blockhutte die eine Gastwirtschaft beherbergen An der Alm vorbei fuhrt der Saar Hunsruck Steig Seit 2006 existiert der 17 km lange Premiumwanderweg Tafeltour Wadrill der unter anderem die mittelalterliche Burg Grimburg passiert Startpunkt der Tafeltour Wadrill ist Sitzerath Veranstaltungen Bearbeiten Rosenmontagszug alle drei Jahre im Wechsel mit Lockweiler und Wadern Alle elf Jahre veranstaltet der Karnevalsverein eine so genannte Sommerfaasend mit Kappensitzungen und einen Sommer Karnevalsumzug Lauf des Erbsenrades 1 Fastensonntag Quirinuskirmes 1 Sonntag im Mai Huawer Kormes Reidelbach Ende Juni Sommerfest des Jugendclubs Wadrill e V 1 August Wochenende Ludwigsfest Ende August Weihnachtsmarkt 1 Advent Wadrilltallauf 3 Oktober Sport Bearbeiten Wadrill verfugt uber einen Rasensportplatz Vereine Bearbeiten Die grossten Vereine in alphabetischer Reihenfolge Berg Hutten und Fabrikarbeiterverein St Barbara Wadrill DAV Sektion Berg und Skifreunde Hochwald e V FC Wadrill 1946 e V Feuerwehr Forderverein Wadrill e V Gesellschaft der Musikfreunde Wadrill e V Jugendclub Wadrill e V Mannergesangverein Frohsinn Wadrill Karnevalsverein Die Fratzenmacher Wadrill e V Obst und Gartenbauverein Wadrill e V Schutzenverein Gut Schuss Gehweiler Schutzenverein Wilhelm Tell Reidelbach Vereinsgemeinschaft Wadrill Gehweiler Reidelbach e V Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenInfrastruktur Bearbeiten Die Ortschaft Wadrill verfugt uber ein Gewerbegebiet Mehrere Geschafte bieten in Wadrill zudem ihre Dienstleistungen und Waren an Der Ort ist Feuerwehrstandort und verfugt seit 2018 uber ein neues Feuerwehrhaus Fur grossere Veranstaltungen steht in Wadrill seit 2002 die Wadrilltalhalle zur Verfugung In Gehweiler befinden sich ein Schutzenhaus und Kinderspielplatze Der Ort Reidelbach beherbergt auch ein Schutzenhaus Medien Bearbeiten Saarbrucker Zeitung Wochenspiegel Hochwald Amtliches Bekanntmachungsblatt der Stadt WadernErziehungs und Bildungseinrichtungen Bearbeiten Katholischer Kindergarten Kita St Theresia Wadrill Grundschule St Martin Wadrill Steinberg Standort Wadrill mit Freiwilliger Ganztagsschule WadrillTourismus Bearbeiten In Wadrill liegt der Premium Wanderweg Wadrill Tafeltour In Gehweiler finden sich zwei Skulpturen der Strasse des Friedens einzige echte Alm im Saarland die Wadriller Hochwaldalm nbsp Strasse des Friedens Skulptur von Leo KornbrustPerson Auswahl BearbeitenHeiner Ludwig 1942 romisch katholischer TheologeLiteratur BearbeitenWillibrord Gerber Pfarrei und Pfarrkirche in Vergangenheit und Gegenwart Wadrill Selbstverlag o J 1981 Heimat und Naturfreunde Wadrill e V Hrsg Wadrill Ein Heimatbuch Merzig 1983 Heimat und Naturfreunde Wadrill e V Hrsg 1000 Jahre Wadrill Ein Ruckblick Merzig 1984Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wadrill Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Gehweiler Wadern Sammlung von Bildern Internetprasenz der Stadt Wadern Wadrilltal auf den Seiten der Stadt WadernEinzelnachweise Bearbeiten a b Daten und Fakten auf www stadt wadern de Jakob Marx Geschichte der Pfarreien der Diozese Trier Band 1 Trier Paulinus Druckerei 1923 S 184 dilibri de Neugliederungsgesetz NGG vom 19 Dezember 1973 34 veroffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes 1973 Nr 48 S 855 PDF Seite 27 499 kB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 804 f Jakob Marmit war von 1964 bis 1974 Burgermeister der selbststandigen Gemeinde Wadrill ab 1 Januar 1974 in der Funktion eines OrtsvorstehersStadtteile von Wadern Bardenbach Buschfeld Dagstuhl Krettnich Lockweiler Lostertal Morscholz Noswendel Nunkirchen Steinberg Wadern Wadrilltal Wedern Normdaten Geografikum GND 4108613 2 lobid OGND AKS VIAF 232881803 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wadrilltal amp oldid 238475889