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Vauffelin war bis am 31 Dezember 2013 eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Berner Jura des Kantons Bern in der Schweiz Die fruheren deutschen Namen Fuglisthal oder Wolflingen werden heute nicht mehr verwendet Am 1 Januar 2014 fusionierte Vauffelin mit der ehemaligen Gemeinde Plagne zur neuen Gemeinde Sauge VauffelinWappen von VauffelinStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Bern Bern BE Verwaltungskreis Berner JurawEinwohnergemeinde Saugei2Postleitzahl 2537 Vauffelin2535 Frinvillierfruhere BFS Nr 0447UN LOCODE CH VFNKoordinaten 589494 226262 47 187224 7 300007 707 Koordinaten 47 11 14 N 7 18 0 O CH1903 589494 226262Hohe 707 m u M Flache 5 92 km Einwohner 455 31 Dezember 2013 Einwohnerdichte 77 Einw pro km Website www vauffelin chKarteVauffelin Schweiz wwwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2014 Dorfstrasse in FrinvillierSchusskanal und Chasseralauslaufer in FrinvillierInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Politik 4 Wirtschaft 5 Verkehr 6 Weiterfuhrende Schulen 7 Geschichte 7 1 Fruhmittelalterliches Eisengewerbe 7 2 Herleitung des Ortsnamens 7 3 Spateres Eisenhandwerk in der Umgebung 8 Sehenswurdigkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVauffelin liegt auf 707 m u M sieben Kilometer nordostlich von Biel Luftlinie Das ehemalige Bauerndorf erstreckt sich in einem Trockental einer Synklinalen nordlich der Jurakette des Bozingenbergs Die Flache des 5 9 km grossen ehemaligen Gemeindegebiets umfasst in einem langen schmalen Streifen das Trockental von Vauffelin das sich im Westen zum Tal der Schuss franzosisch Suze neigt Ganz im Westen reicht das Gebiet bei Frinvillier bis an die Schuss die hier zwischen den beiden Durchbruchstalern Klus von Rondchatel im Norden und der Taubenlochschlucht im Suden eine Talweitung bildet Nach Suden erstreckt sich das Gemeindegebiet auf den Kamm des Bozingenbergs bis 974 m u M Im Norden reicht Vauffelin auf die Antiklinale der Montagne de Romont auf der mit 1100 m u M der hochste Punkt der Gemeinde erreicht wird Auf diesem Hohenrucken befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen machtigen Fichten die entweder einzeln oder in Gruppen stehen sowie weit verstreut einige Wochenend und Ferienhauser Von der Gemeindeflache entfielen 1997 8 auf Siedlungen 56 auf Wald und Geholze 35 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 war unproduktives Land Zu Vauffelin gehoren der Ort Frinvillier 532 m u M links der Schuss sowie einige Einzelhofe Nachbargemeinden waren bis am 31 Dezember 2013 Orvin Pery Plagne Romont Pieterlen und Biel Bevolkerung BearbeitenMit 455 Einwohnern Stand 31 Dezember 2013 gehort Vauffelin zu den kleineren Gemeinden des Berner Juras Von den Bewohnern sind 64 9 franzosischsprachig 24 7 deutschsprachig und 7 4 sprechen Albanisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Vauffelin belief sich 1850 auf 255 Einwohner 1900 auf 258 Einwohner Politik BearbeitenDie Wahleranteile der Parteien anlasslich der Nationalratswahlen 2011 betrugen SVP 27 6 SP 22 7 GPS 15 9 FDP 9 0 BDP 6 0 EDU 5 8 Les Rauraques 4 7 SLB 2 4 glp 1 7 AL 1 5 PdA 1 1 EVP 0 4 CVP 0 1 1 Wirtschaft BearbeitenVauffelin ist noch heute von der Landwirtschaft gepragt wobei Viehzucht und Milchwirtschaft uberwiegen in der Nahe des Ortes gibt es auch Ackerbau und Obstbaume Weitere Arbeitsplatze bietet das lokale Kleingewerbe In den letzten Jahrzehnten hat sich Vauffelin zu einer Wohngemeinde entwickelt am Hang uber dem alten Ortskern entstand ein neues Wohnquartier Viele Erwerbstatige sind Wegpendler und arbeiten in der Stadt Biel oder in der Region Grenchen Verkehr BearbeitenDas Dorf Vauffelin liegt abseits der grosseren Durchgangsstrassen an der Kantonsstrasse von Frinvillier nach Grenchen Durch den Postautokurs der von Biel nach Romont verkehrt ist Vauffelin an das Netz des offentlichen Verkehrs angeschlossen Frinvillier hingegen das grosstenteils auf dem ehemaligen Gemeindegebiet von Vauffelin liegt ist mit einem Anschluss an die Autobahn A16 und einer Station an der Bahnstrecke Biel Bienne La Chaux de Fonds gut erschlossen Weiterfuhrende Schulen BearbeitenIm Ort befinden sich verschiedene Teilstellen des Fachbereichs Automobiltechnik der Berner Fachhochschule fur Technik und Informatik welcher seinen Hauptsitz in Biel hat In Vauffelin beheimatet sind das Labor fur Elektrotechnik das Labor fur Mechatronik das Labor fur Fahrzeugmechanik und das sogenannte Dynamic Test Center Das letztgenannte Testgelande befindet sich nahe dem Hauptsitz des Fachbereiches Automobiltechnik Biel und wird seit seiner Grundung 1994 sowohl von der Privatwirtschaft als auch von der oben genannten Fachhochschule getragen Geschichte BearbeitenFruhmittelalterliches Eisengewerbe Bearbeiten Sudlich des Dorfes Vauffelin Fluren Ecovots und Fousserets sind auffallige Gelandeformen zu beobachten Diese Materialbewegungen gehen zuruck auf Schurfungen nach Bohnerz durch das Kloster Moutier Grandval im fruhen Mittelalter Zu jener Zeit der Merowingerkonige und der Christianisierung stand die Gegend im Besitz dieses im Jahr 636 gegrundeten Klosters Die Kirche Vauffelin steht mitten in der ehemaligen Minenzone an der Stelle einer Kapelle welche bereits im 7 Jahrhundert den Monchen als Gebetsstatte diente Die handwerkliche Eisenherstellung war arbeitsintensiv Das Schurfen das Reinigen des Erzes umfangreiche Holzschlage zur Holzkohleherstellung und die entsprechenden Transporte verlangten zahlreiche Hilfskrafte Das leitende Klosterpersonal konnte sich in der Zeit der Volkerwanderung auf zuziehende Alemannen stutzen welche wohl aus dem suddeutschen Raum Kenntnisse in der Eisenherstellung mitbrachten nbsp Rekultivierte Bohnerz Minen aus dem Fruhmittelalter nbsp Lehmscholle mit Bohnerz Fundort unterhalb CotattesOb das Erz der Gruben im Umkreis der Kirche von Vauffelin an Ort und Stelle zu Eisen verhuttet wurde ist ungewiss Anlasslich von Renovationsarbeiten im Jahr 1983 wurde zwar unter dem Kirchenboden eine Lehmstruktur entdeckt welche als Uberrest eines Wolf Ofens interpretiert werden kann Andere Belege fur eine Verhuttung in der Form von Schlackenhalden sind bis heute nicht bekannt Das Tal von Vauffelin ist Karstgebiet und hat kein Fliessgewasser Moglicherweise wurde das gereinigte Erz ins Birstal hinuber transportiert wo mit der Wasserkraft gunstigere Voraussetzungen zur Verhuttung bestanden Bei der Kirchenrenovation von 1983 fand man neben der erwahnten Lehmstruktur ein Frauengrab das der Archaologische Dienst des Kantons Bern anhand der Lage und der typischen Gestaltung ebenfalls der Merowingerzeit zuordnete Dieses Grab ist beraubt worden Das Skelett ist gut erhalten aber der Schadel wurde verlegt und einige Knochen entwendet Ein Bezug zum fruhmittelalterlichen Eisengewerbe drangt sich auf Die hier Bestattete muss eine wichtige Funktion ausgeubt haben Herleitung des Ortsnamens Bearbeiten Die zugewanderten Alemannen nannten die Gegend der Erzminen Wolflingen in Anspielung auf die einfachen Schachtofen zur Herstellung von Eisen Luppen Diese Einrichtung zur Verhuttung wurde als Wolf Ofen oder auch Rennofen bezeichnet Die deutsche Benennung Wolflingen wurde spater von Patois Sprechenden zum ahnlich lautenden Wolflin spater zu Vauffelin umgeformt Das Schweizerische Ortsnamenslexikon leitet den Namen Vauffelin jedoch her von Vallee de Fukolin und die deutschen Namen Fuglisthal und Wolflingen seien unterschiedliche spatere Germanisierungen Spateres Eisenhandwerk in der Umgebung Bearbeiten Die Erzgruben nordwestlich von Vauffelin unterhalb des Nachbardorfes Plagne Flurname Cotattes zeigen einen weniger fortgeschrittenen Verwitterungszustand Sie wurden spater ausgebeutet vermutlich Ende des 17 Jahrhunderts als der Hochofen von Reuchenette zu beliefern war In der gleichen Zeit durften die Creux des Mines hinter Pery und die Gruben hinter dem Schlossliheim in Pieterlen in Betrieb gewesen sein Mit Sicherheit wurde Bohnerz in Plagne verhuttet der Flurname Les Ferrieres erinnert daran Vom fruhen bis ins hohe Mittelalter lag die Produktion und Verwertung des strategischen Rohstoffes Eisen aus dem Jura hinter Biel in den Handen des Klosters Moutier Grandval Im Spatmittelalter waren es dann die Basler Furstbischofe welche die Eisenproduktion in ihrem Hoheitsgebiet steuerten Sie vergaben das Recht zur Eisenausbeutung als Lehen an den lokalen Adel wovon auch verschiedene Bieler Patrizierfamilien profitieren konnten Die hiesigen Bohnerz Vorkommen waren zu Beginn des 18 Jahrhunderts erschopft In den Hammerschmieden und Drahtzugen von Reuchenette Frinvillier und Bozingen wurde weiterhin Jura Eisen verarbeitet welches von den bischoflichen Eisenwerken in Undervelier und Courrendlin bezogen wurde Die erste schriftliche Erwahnung von Vauffelin unter dem Namen Walfelim erfolgte im Jahr 1188 der erste deutsche Name lautete Fogenlinsthal Tal der Vogel Das Dorf gehorte bis 1797 zur Herrschaft Erguel die dem Furstbistum Basel unterstand wobei auch die Stadt Biel zeitweise grosseren Einfluss ausubte und 1530 die Reformation einfuhrte Von 1797 bis 1815 gehorte Vauffelin zu Frankreich und war anfangs Teil des Departement Mont Terrible das 1800 mit dem Departement Haut Rhin verbunden wurde Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zum Bezirk Courtelary Bis am 31 Dezember 2013 war Vauffelin eine eigenstandige Gemeinde Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Sauge Etwas ausserhalb des Dorfes steht die 1715 16 unter Einbezug von Mauern einer mittelalterlichen Kapelle erbaute reformierte Kirche Sie wurde 1900 umgebaut und mit einem achteckigen Glockenturm mit Zwiebelkuppel versehen Im Ortskern sind einige alte Bauernhauser aus dem 17 und 18 Jahrhundert erhalten Oberhalb Frinvillier am Eingang zur Klus von Rondchatel sind beim Martinsklafter Spuren einer Romerstrasse sichtbar nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ortsmitte von VauffelinLiteratur BearbeitenHans Rickenbacher Die Eisenmacher vom Bieler Jura Les fabricants du Jura Biennois Vauffelin 2014 ISBN 978 2 8399 1413 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vauffelin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Vauffelin franzosisch Christine Gagnebin Diacon Vauffelin In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten http www wahlarchiv sites be ch wahlen2011 target NAWAInternetAction do method read amp sprache d amp typ 21 amp gem 447 html abgerufen am 15 Marz 2012Politische Gemeinden im Verwaltungskreis Berner Jura Belprahon Champoz Corcelles Corgemont Cormoret Cortebert Court Courtelary Cremines Eschert Grandval La Ferriere La Neuveville Loveresse Mont Tramelan Moutier Nods Orvin Perrefitte Pery La Heutte Petit Val Plateau de Diesse Rebevelier Reconvilier Renan Roches Romont Saicourt Saint Imier Sauge Saules Schelten La Scheulte Seehof Elay Sonceboz Sombeval Sonvilier Sorvilier Tavannes Tramelan Valbirse Villeret Ehemalige Gemeinden Bevilard Chatelat Diesse La Heutte Lamboing Malleray Monible Pery Plagne Pontenet Preles Sornetan Souboz Tramelan Dessous Tramelan Dessus VauffelinKanton Bern Verwaltungskreise des Kantons Bern Gemeinden des Kantons Bern Normdaten Geografikum GND 4788751 5 lobid OGND AKS VIAF 245431485 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vauffelin amp oldid 228722583