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Die Topchiner Seen sind ein 374 94 Hektar grosses 1 Naturschutzgebiet im Landkreis Dahme Spreewald im Land Brandenburg Es liegt hauptsachlich auf der Gemarkung der Stadt Mittenwalde ein geringer Teil gehort zur Gemeinde Gross Koris Das Naturschutzgebiet ist identisch mit dem gleichnamigen FFH Gebiet Topchiner SeenUnterer Topchiner SeeUnterer Topchiner SeeLage Brandenburg DeutschlandFlache 375 haWDPA ID 319219Geographische Lage 52 11 N 13 35 O 52 17804 13 591377 Koordinaten 52 10 41 N 13 35 29 OTopchiner Seen Brandenburg Einrichtungsdatum 29 Mai 1988f6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Nutzung und Entwicklung 4 Flora und Fauna 4 1 Lebensraumtypen 4 2 Flora 4 3 Fauna 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet Topchiner Seen befindet sich etwa 10 km sudsudostlich des Stadtzentrums und dort sudlich des Motzener Sees Es grenzt an den nordlich gelegenen Mittenwalder Ortsteil Motzen und im Osten an die Gemeinde Gross Koris Wenige Kilometer ostlich verlauft die Bundesautobahn 13 in Nord Sud Richtung Sudlich liegt der Wohnplatz Waldeck und die Stadt Teupitz mit ihrem Ortsteil Egsdorf westlich der namensgebende Mittenwalder Ortsteil Topchin Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Notte Niederung Naturraumlich gehort es zum Ostbrandenburgischen Heide und Seengebiet und darin zum Zossen Teupitzer Platten und Hugelland 2 Kern des Gebiets sind die beiden Topchiner Seen die uber den Topchiner Hauptgraben verbunden sind und in den Motzener See entwassern Geschichte Bearbeiten nbsp Topchiner Hauptgraben nbsp Grunland bei WaldeckDie Landschaft im Schutzgebiet entstand wahrend der Weichsel Eiszeit Die Seen blieben beim Abschmelzen des Eises zuruck als sich eine Abflussrinne fur das Schmelzwasser bildete Das Wasser lief ursprunglich von Norden kommend in sudlicher Richtung ab Im Laufe der Jahrtausende bildeten sich in der Niederung Verlandungsmoore und die Fliessrichtung kehrte sich um 3 Der dabei gebildete Torf hat in grossen Teilen des Naturschutzgebiets eine Machtigkeit von funf Metern stellenweise auch acht Metern 2 Neben den Verlandungsmooren bildeten sich kalkreiche Niedermoore Pfeifengraswiesen die sich mit Flachland Mahwiesen abwechseln Bereits im 12 Jahrhundert sollen die Bewohner in Motzen eine Muhle errichtet und zum Betrieb das Wasser aufgestaut haben Dies anderte sich erst 1862 als der Notte Regulierungsverband den Wasserspiegel um 1 30 bis zu 1 40 m absenkte und damit die grossflachige Vermoorung einleitete Es bildeten sich die beiden Seen die zur besseren Unterscheidung auch als Unterer und Oberer Topchiner See bezeichnet werden Durch Verlandungen sind die Seen in den letzten 50 Jahren jedoch mittlerweile deutlich kleiner geworden 4 Die intensive Fischwirtschaft in den 1970er und 1980er Jahren hat zu betrachtlichen Nahrstoffeintragen gefuhrt Dadurch haben sich beide Gewasser zu polytrophen Seen entwickelt Die Unterschutzstellung des Gebietes am 29 Mai 1988 hat noch zu keiner Reduzierung der Nahrstoffanreicherung durch die Selbstreinigungskrafte der Verlandungsvegetation gefuhrt 2 Nutzung und Entwicklung BearbeitenEine landschaftliche Nutzung ist auf Grund des wenig tragfahigen Untergrundes nur bedingt moglich In Verbindung mit einem ortlichen Landwirtschaftsbetrieb hat die Stiftung NaturSchutzFonds des Landes Brandenburg vier Wasserbuffel angesiedelt Sie helfen die Moorvegetation von anderen Pflanzen freizuhalten Um den See fuhrt ein rund neun Kilometer langer Rundweg der den Europaischen Fernwanderweg sowie den Fontaneweg F4 kreuzt Sportliche Aktivitaten wie Baden Bootfahren und Segeln sind nicht erlaubt 5 Das Angeln im nordlichen Topchiner See ist mit Angelkarte zulassig Ein vorrangiges Ziel ist den zuvor stark schwankenden Wasserhaushalt der Moore zu stabilisieren Hierzu wurden in den 2010er Jahren einige wasserbauliche Arbeiten durchgefuhrt In den Topchiner Hauptgraben wurden dazu mehrere Plomben eingesetzt um die naturlichen Abflussverhaltnisse wiederherzustellen Weiterhin errichteten Handwerker im Hauptfliess an der Strassenbrucke zwischen Topchin und Waldeck sowie unterhalb des Unteren Topchiner Sees Sohlschwellen Flora und Fauna BearbeitenLebensraumtypen Bearbeiten Die Habitatstruktur im Gebiet ist vielfaltig Folgende Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH Richtlinie sind vertreten 1 3150 Naturliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions 6120 Trockene kalkreiche Sandrasen 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden torfigen und tonig schluffigen Boden Molinion caeruleae 6510 Magere Flachland Mahwiesen Alopecurus pratensis Sanguisorba officinalis 7140 Ubergangsund Schwingrasenmoore 7230 Kalkreiche Niedermoore 9190 Alte bodensaure Eichenwalder auf Sandebenen mit Quercus robur 91D0 Moorwalder 91T0 Mitteleuropaische Flechten Kiefernwalder Flora Bearbeiten In den Topchiner Seen gibt es kaum Unterwasservegetation In ihren breiten Verlandungsgurteln wachsen Wasser Sumpfkresse und verschiedene Schwimmblattpflanzen Im Sommer fuhrt die Entwicklung des Phytoplanktons zur Eintrubung des Wassers und Sichttiefen von weniger als 40 cm Die Fliessgewasser besitzen eine uppige Ufervegetation und Wasserpflanzengemeinschaften aus Wasser Schwaden Flutendem Schwaden und Froschloffel Die geholzarmen Moore bilden als Zwischenmoore aktiv Torf In den vorhandenen Schwingmooren dominieren Fieberklee und Teich Schachtelhalm Weiterhin wachsen hier der Zungen Hahnenfuss der Kleine Baldrian das Sumpf Weidenroschen die Wiesen Segge die Schnabel Segge der Sumpf Sitter das Steifblattrige Knabenkraut das Sumpf Glanzkraut der Grosse Klappertopf das Schmalblattrige Wollgras und das Sumpf Blutauge Besonders die Bereiche sudlich und westlich des Oberen Topchiner Sees sind grossflachig von Rohricht bedeckt in dem Schilfrohr und Rohrkolben vorherrschen Vereinzelt wachsen hier Schwarz Erlen Birken und Weiden Am Topchiner Hauptgraben gibt es grosseren Bruchwald Die Vegetation am Boden besteht hier aus Torfmoos Widertonmoos Sumpffarn Sumpf Weidenroschen und Berle Auf den Feuchtwiesen die mit Rindern und Wasserbuffeln beweidet werden wachsen Kohldistel Wiesen Schaumkraut Sumpf Dotterblume Bach Nelkenwurz Echtes Madesuss Kuckucks Lichtnelke und Breitblattriges Knabenkraut Auf kleineren Waldflachen in hoher liegenden Bereichen im Sudsudosten des Schutzgebiets stehen uber 170 Jahre alte Stieleichen In geringen Masse gibt es Trockenrasengesellschaften zu denen auch gefahrdete Arten wie der Ahriger Blauweiderich die Wiesen Flockenblume das Rotlichen Fingerkraut und der Ackersteinsame gehoren Auf fruheren Ackern hat sich Silbergras angesiedelt 2 Fauna Bearbeiten Unter besonderem Schutz stehen die im Anhangs II der FFH Richtlinie aufgefuhrten Arten Grosser Feuerfalter und Fischotter Auch die bedrohte Zwerglibelle und das Kleewidderchen kommen im Gebiet vor Sehr artenreich sind die Heuschrecken vertreten auf den Moorwiesen durch die Sumpfschrecke und die Kurzflugelige Schwertschrecke und auf den Trockenrasen durch den Warzenbeisser die Westliche Beissschrecke und den Rotleibigen Grashupfer Die insektenreichen Habitate bieten auch mehreren Vogelarten gunstige Nahrungsbedingungen Als Brutvogel zu nennen sind der Wiedehopf die Heidelerche der Steinschmatzer der Brachpieper die Sperbergrasmucke und der Raubwurger Typische im Schutzgebiet lebende Wasservogel sind die Bekassine die Tupfelralle und der Kranich An geeigneten Stellen der Fliessgewasserufer brutet auch der Eisvogel 2 Im Wasser leben der Aal der Zander der Barsch der Hecht der Karpfen das Rotauge und der Wels Einzelnachweise Bearbeiten a b Topchiner Seen FFH Gebiet Webseite des Bundesamtes fur Naturschutz abgerufen am 9 Mai 2023 a b c d e Lothar Kalbe Friedrich Manfred Wiegank Thomas Schoknecht Frank Zimmermann Die Naturschutzgebiete Brandenburgs Hrsg Ministerium fur Landwirtschaft Umwelt und Klimaschutz Band 1 Landkreise Dahme Spreewald Elbe Elster Oberspreewald Lausitz Spree Neisse und Stadt Cottbus Natur Text Rangsdorf 2022 ISBN 978 3 942062 35 0 S 130 135 Unser Dorf Webseite von Topchin abgerufen am 5 Mai 2019 Topchiner Seen Webseite der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg abgerufen am 4 Mai 2019 Topchiner Seen Webseite der Stadt Mittenwalde abgerufen am 5 Mai 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Topchiner Seen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verordnung uber das Naturschutzgebiet Topchiner Seen vom 26 Marz 1988 Webseite des Landes Brandenburg abgerufen am 5 Mai 2019Naturschutzgebiete im Landkreis Dahme Spreewald Alteno Radden Bergen Weissacker Moor Biebersdorfer Wiesen Birkenwald Borcheltsbusch und Brandkieten Bornichen Brasinski Luch Briesener Luch Briesensee und Klingeberg Bukoitza Byhleguhrer See Dahmetal bei Briesen Dammer Moor Dammuhlenfliessniederung Dolgensee Dollgener Grund Dubrow Durrenhofer Moor Ellerborn Flutgrabenaue Waltersdorf Gorlsdorfer Wald Hain Lubben Heideseen Hollengrund Pulverberg Innerer Oberspreewald Innerer Unterspreewald Josinsky Luch Katzenberge Kleine und 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