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Das Naturschutzgebiet Wernsdorfer See ist ein 138 74 Hektar grosses Naturschutzgebiet in der Berlin Furstenwalder Spreetalniederung in den Landkreisen Oder Spree und Dahme Spreewald in Brandenburg Wernsdorfer See IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaNaturschutzgebiet Wernsdorfer SeeNaturschutzgebiet Wernsdorfer SeeLage Brandenburg DeutschlandFlache 138 74 km Kennung 1176WDPA ID 14411Geographische Lage 52 23 N 13 43 O 52 3821 13 7093 Koordinaten 52 22 56 N 13 42 33 OWernsdorfer See Brandenburg Einrichtungsdatum 19 Oktober 1967 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wernsdorfer See 4 Flora und Fauna 5 Nutzung und Entwicklung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenEin Grossteil des Gebietes liegt im Landkreis Dahme Spreewald ein kleinerer Teil im Landkreis Oder Spree auf der Gemarkung der Gemeinde Gosen Neu Zittau Das FFH Gebiet befindet sich innerhalb der Verwaltungsgrenze der Stadt Konigs Wusterhausen sowie der Gemarkung von Wernsdorf ein Ortsteil von Konigs Wusterhausen Das FFH Gebiet hat eine Breite von rund 1 5 km und eine Lange von rund 1 8 km Es ist nach dem namensgebenden Wernsdorfer See benannt Geschichte BearbeitenDie Berlin Furstenwalder Spreetalniederung entstand als Teil des Berliner Urstromtals in der letzten Weichsel Eiszeit Sie besteht aus einer Niederung die in West Ost Richtung verlauft und von der Spree sowie dem Oder Spree Kanal durchflossen wird Die Hohenlagen betragen zwischen 30 und 45 m NHN Zum Ende der letzten Eiszeit lagerten sich Schwemm und Flugsande im Wernsdorfer See ab bis ein dichter werdender Pflanzenbewuchs diese Auffullung nach und nach beendete Absterbende Pflanzen und Tiere fuhrten zu einer Verlandung die zwischen Erkner und Wernsdorf ein Flachmoor entstanden liessen Aus archaologischen Untersuchungen ist bekannt dass das Gebiet um den See in der mittleren Steinzeit bereits besiedelt war Nach germanischen Stammen sind etwa im 4 Jahrhundert erste slawische Siedlungsspuren nachweisbar Sie sind als Bodendenkmale BD12463 und BD12464 ausgewiesen und stehen unter besonderem Schutz Wernsdorf wurde 1460 erstmals urkundlich erwahnt Gosen deutlich spater Im Schmettauschen Kartenwerk von 1575 1787 ist der See noch nicht geteilt und deutlich grosser Zum Ende des 19 Jahrhunderts entstanden in der Region zahlreiche Rohrwebereien die erhebliche Mengen Rohricht am Ufer des Sees entnahmen Mit dem wachsenden Berlin der 1920er Jahre gewann jedoch der Tourismus starker an Bedeutung Eine erste Untersuchung im Jahr 1936 ob das Gebiet unter Naturschutzgebiet gestellt werden konnte wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zunachst unterbrochen aber bereits 1946 vom Landrat des Kreises Beeskow Storkow vorgenommen Zwischen 1950 und 1956 wurde Berliner Mull in den See eingespult Naturschutzer stoppten 1956 diese Praxis und konnten zum 19 Oktober 1967 das Naturschutzgebiet ausweisen lassen Ostlich entstand jedoch in den 1950er Jahren eine Deponie in dem Hausmull entsorgt wurde Das Naturschutzgebiet Wernsdorfer See wurde dennoch 2004 von der EU als FFH Gebiet bestatigt Zu den Schutzzielen zahlt der Erhalt des Flachsees als Ruckzugsgebiet von Wasser und Sumpfvogelarten sowie als Aufenthalts und Fortpflanzungshabitat fur zahlreiche Tiere Ebenso soll das Vorkommen der Wassernuss des Schwimmfarns und bedrohter Orchideenarten sichergestellt werden 2005 wurde die Deponie auf Grund einer fehlenden Basisabdichtung eingestellt und wird in den 2010er abgedichtet Wernsdorfer See Bearbeiten nbsp Wernsdorfer SeeVor dem Zweiten Weltkrieg war die Wasserflache des Wernsdorfer Sees deutlich grosser Trotz der Unterschutzstellung fand nach 1945 eine Verkippung von Trummern Mull und Asche statt Dabei wurde die Oberflache des Sees um rund ein Viertel auf rund 75 Hektar verkleinert Seine durchschnittliche Seespiegelhohe liegt bei 32 3 m NHN die maximale Wassertiefe zwischen 1 0 und 1 5 m im sudlichen Teil und bis 0 8 m im Nordteil Er wird von einer Tumpelquelle im Norden sowie vom Kappstrom und dem Muhlenfliess gespeist Am sudlichen Ende besteht uber den Oder Spree Kanal eine Verbindung zum Krossinsee Damit besteht auch eine Abhangigkeit hinsichtlich des Wasserstandes zum Kanal Flora und Fauna BearbeitenDas Gebiet besteht aus Dunen mit offenen Grasflachen eutrophen Seen feuchten Hochstaudenfluren die sich mit mageren Flachland Mahwiesen abwechseln die vom Biber besiedelt werden Die Luft wird von den nachstehenden Vogeln bevolkert Baumfalke Blaukehlchen Bruchwasserlaufer Eisvogel Fischadler Flussregenpfeifer Flussuferlaufer Heidelerche Kiebitz Kleines Sumpfhuhn Knakente Kranich Krick und Loffelente Neuntoter Pirol Rohrdommel Rohrweihe Rot und Schwarzmilan Schwarzspecht Seeadler Silberreiher Sperbergrasmucke Tafelente Trauerseeschwalbe Tupfelsumpfhuhn und dem Wiedehopf Am Boden leben weiterhin Zauneidechsen sowie der Moorfrosch Im Wernsdorfer See wurden Rapfen und Bitterlinge nachgewiesen Zur Flora des Gebietes gehoren unter anderem der Echte Eibisch die Grasnelke die Schwarzschopf Segge das Fleischfarbene und das Breitblattrige Knabenkraut der Sand Schwingel das Gottes Gnadenkraut die Sand Strohblume der Froschbiss die Faden Binse das Sumpf Glanzkraut der Kleine und Grosse Klappertopf die Krebsschere sowie der Sumpffarn Nutzung und Entwicklung BearbeitenRund zwei Drittel der Flache sind im Besitz der Bundesrepublik Deutschland ein knappes weiteres Drittel in Privatbesitz Die rund 53 Hektar grossen Forstflachen werden von der Oberforsterei in Konigs Wusterhausen betreut im Revier ist der gleichnamige Jagdverband tatig Rund 8 der Gesamtflache 12 Hektar werden als Grunlandflache landwirtschaftlich genutzt von denen jedoch ein Teil brach liegt Die Gewasser werden vom Wasser und Landschaftspflegeverband Untere Spree unterhalten Im Wernsdorfer See gilt ein Badeverbot Ein ca 6 km langer Rundweg fuhrt durch das Gebiet Der erste Entwurf eines Managementplan fur das FFH Gebiet Wernsdorfer See aus dem Juli 2019 stellt fest dass es keine eindeutige Regelung fur die Fischerei sowie die Angelnutzung gibt Der Managementplan schlagt daher eine gesonderte Abstimmung unter den Beteiligten vor um eine einvernehmliche Losung zu finden Daneben wird seit 2016 die Ansiedlung der Trauerseeschwalbe mit Hilfe von kunstlichen Nisthilfen gefordert Im ersten Jahr konnten 18 Brutpaare beobachtet werden 2018 waren es vier Weiterhin wird versucht den in Berlin und Brandenburg bereits ausgestorbenen Goldenen Scheckenfalter wieder auszusiedeln Dazu wurden Falter aus einer grosseren Population in Pasewalk entnommen und ab 2005 im Gebiet ausgesetzt 2009 konnten bereits zwischen 2000 und 4000 Falter nachgewiesen werden Die Population wird vom Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mittlerweile als stabil angesehen Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis Oder SpreeLiteratur BearbeitenMinisterium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Hrsg Managementplan fur das FFH Gebiet Wernsdorfer See 1 Entwurf Juli 2019 S 128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Wernsdorfer See Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wernsdorfer See in der World Database on Protected Areas englisch Naturschutzgebiete im Landkreis Oder Spree Alte Spreemundung Beerenbusch Binnendune Waltersberge Buschschleuse Dammuhlenfliessniederung Friedlander Tal Glieningmoor Grosse Gohlenze und Fichtengrund Grosses Furstenwalder Stadtluch Gross Schauener Seenkette Kanalwiesen Wendisch Rietz Karauschsee Kersdorfer See Klautzkesee und Waldmoore mit Kobbelke Kleiner Griesensee Laie Langes Luch Linowsee Dutzendsee Locknitztal Luchwiesen Mahlheide Milaseen Mittlere Oder Neubruck Oberes Demnitztal Oder Neisse Pohlitzer Muhlenfliess Rehagen Reicherskreuzer Heide und Schwansee Schlaubetal Schwarzberge und Spreeniederung Schwenower Forst Spreebogen bei Briescht Spreewiesen sudlich Beeskow Storkower Kanal Swatzke und Skabyberge Teufelssee Trautzke Seen 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