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Strix ist eine Gattung mittelgrosser bis sehr grosser Arten der Eigentlichen Eulen Strigidae die gemass Artname alle als Kauze bezeichnet werden Je nach wissenschaftlicher Auffassung umfasst sie 15 24 Arten die beinahe weltweit mit Ausnahme der Polargebiete der Australis Madagaskars und der sudpazifischen Inseln vorkommen In Mitteleuropa ist die Gattung durch den Waldkauz Strix aluco und durch Restpopulationen des Habichtskauzes Strix uralensis vertreten In Nordeuropa kommt die grosste Art dieser Gattung vor der in der nordlichen Holarktis verbreitete Bartkauz Strix nebulosa StrixBartkauz Strix nebulosa SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Eulen Strigiformes Familie Eigentliche Eulen Strigidae Unterfamilie StriginaeGattung StrixWissenschaftlicher NameStrixLinnaeus 1758Die meisten dieser weitgehend nachtaktiven Eulen ernahren sich von kleinen bis mittelgrossen Saugetieren gelegentlich auch von Vogeln und Reptilien Sie bruten in naturlichen Baumhohlen in ausgefaulten Baumstumpen alten Spechthohlen sowie in Krahen und Greifvogelhorsten Die Gattung weist keine obligaten Zugvogel auf doch unternehmen die Arten hoherer Breiten witterungsbedingte Wanderungen wenn die Beutetiere knapp oder unerreichbar werden Im Englischen wird diese Gattung Wood Owls genannt im Deutschen ist jedoch eine zusammenfassende Bezeichnung unter Waldkauze nicht gebrauchlich Der Gattungsname Strix war im antiken Griechenland einer der vielen Namen fur Eulen Etwa die Halfte der Arten ist nicht gefahrdet Einige weisen jedoch sehr kleine Verbreitungsgebiete auf in denen anthropogene Eingriffe in ihren Lebensraum insbesondere Entwaldung sehr rasch zu Bestandseinbruchen fuhren Die Bestandssituation einiger weiterer Arten ist bislang vollig unklar Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Masse und Gewicht 1 2 Lautausserungen 2 Verbreitung 3 Lebensraume 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Verhalten 5 1 Brutbiologie 6 Lebenserwartung 7 Systematik 8 Bestand und Gefahrdung 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksMerkmale BearbeitenVogel dieser Gattung sind meist massig wirkende mittelgrosse bis sehr grosse Eulen mit auffallend grossem rundem Kopf und deutlich ausgepragtem Gesichtsschleier Federohren sind bei keiner Art ausgebildet Die meisten Arten sind auf der Oberseite braun graubraun oder rotlichbraun gefarbt in diese Grundfarbung sind sowohl helle als auch dunkle Zeichnungen und unregelmassige Tropfenflecken eingelassen was dem Oberseitengefieder insgesamt eine wirkungsvolle Tarnfarbe verleiht Einige Arten wie der Malaienkauz Strix leptogrammica oder der Bartelskauz Strix bartelsi sind auffallend rotlichorangebraun gefarbt Einige wenige Arten tragen ein schwarz weiss gesprenkeltes Federkleid darunter die fruher in eine eigene Gattung Ciccaba gestellten Bindenhalskauz Strix nigrolineata und Zebrakauz Strix huhula Die Unterseite ist meist heller gefarbt und ist in unterschiedlicher Intensitat entweder dunkel langs oder quergestrichelt Viele Arten sind in der Grundfarbung sehr variabel bei einigen bestehen unterschiedliche meist rotlichbraune oder graubraune Farbmorphen Hochgebirgs beziehungsweise Wustenarten wie die beiden lange als Unterarten des Waldkauzes gefuhrten Arten Omankauz Strix butleri und Himalaja Waldkauz Strix nivicola sind sandfarben oder auf sehr hellem fast weissem Grund dunkel gefleckt nbsp HabichtskauzDas Gesichtsfeld ist haufig deutlich heller als das ubrige Kopfgefieder bei den meisten Arten ist es radial dunkel gezont bei einigen anderen Arten wie dem Habichtskauz aber strahlig strukturiert Bei den meisten Arten ist es deutlich durch einen entweder dunklen oder hellen oft deutlich herzformigen Federsaum vom ubrigen Kopfgefieder getrennt Uber den runden oft nicht allzu grossen bei der Mehrheit der Arten dunkelbraunen bei einigen aber gelben beziehungsweise orangen Augen liegt ein heller Federsaum der sich zum Schnabel hin verengt und unter dem Schnabel wieder weitet wodurch eine auffallend x formige Gesichtszeichnung entsteht Bei einigen Arten ist dieser Federsaum unter dem Schnabel bartartig verlangert Der relativ kurze kraftige und stark abwarts gebogene Schnabel ist bei fast allen Arten gelb Die Beine sind wie bei allen Strigidae kurz und kraftig und bei beinahe allen Arten bis zum Zehenansatz befiedert Bei einigen in nivalen Habitaten vorkommenden Kauzen tragen auch die basalen Zehenglieder Federn oder sind wie beim Bartkauz uberhaupt zur Ganze befiedert Die Flugel sind breit und gerundet Auch der Schwanz ist relativ breit mittellang oder lang bei den meisten Arten gerundet und bei vielen mehr oder weniger deutlich quergebandert Wie bei allen Eulen ist der Gehorsinn ausserst gut entwickelt Die Ohroffnungen sind sehr gross und bei den meisten Arten wie bei den Raufusskauzen Aegolius asymmetrisch Diese Asymmetrie ist beim Bartkauz am starksten ausgepragt und umfasst nicht nur die Weichteile des Organs sondern auch den Schadel 1 In der Regel ist das rechte Ohr grosser als das linke Die Geschlechter unterscheiden sich in der Farbung nicht In Bezug auf Grosse und Masse besteht ein leichter zum Teil auch deutlicher reverser Geschlechtsdimorphismus So wiegen Mannchen des Bartkauzes bis zu 1110 Gramm bei Weibchen hingegen wurde ein Maximalgewicht von 1900 Gramm festgestellt 2 Masse und Gewicht Bearbeiten Die kleinsten Vertreter wie etwa der Mexiko Sprenkelkauz Strix squamulata messen bei einem Gewicht um die 300 Gramm knappe 30 Zentimeter Weibchen des grossten Vertreters der Gattung des Bartkauzes erreichen eine Korperlange von 67 Zentimetern und ein Gewicht von fast zwei Kilogramm Sie stehen also in der Grosse dem heimischen Uhu Bubo bubo kaum nach wohl aber deutlich im Gewicht 3 Lautausserungen Bearbeiten Das Grundmuster der Gesange fast aller Vertreter dieser Gattung ist sehr ahnlich Es besteht aus einer unterschiedlich grossen in der Regel jedoch 10 nicht uberschreitenden Anzahl von hu Silben die unterschiedlich gereiht und betont vorgetragen werden Von der Klangcharakteristik her kann ein dumpf drohnendes ein wohltonend gutturales aber auch ein bellendes Klangbild entstehen Klangbeispiel Bartkauz 4 Im Allgemeinen ist die Tonlage bei kleineren Arten etwas hoher und greller bei den grossen Arten uberwiegen tiefe hohle Tonfarbungen Von diesem Grundschema weichen die Lautausserungen der beiden sudamerikanischen Arten Rostfusskauz Strix rufipes und Chaco Waldkauz Strix chacoensis deutlich ab die nach grunzenden Eingangselementen eine lange Abfolge relativ klarer gutturaler Silben etwa wie kokoko kwowkwok beziehungsweise crococro craor craor aussern Klangbeispiel Fleckenkauz 5 Beide Partner singen oftmals im Duett Weibchen verfugen zum Teil uber die gleichen Rufe wie die Mannchen oft werden diese aber etwas hoher und rauer in der Regel auch weniger laut vorgetragen Daneben sind ihnen aber Rufe eigen die vor allem von ihnen geaussert werden So ist das gellende Kuwitt des Waldkauzes haufig die Antwort des Weibchens auf den Reviergesang des Mannchens Stimmbeispiel Waldkauz Reviergesang 6 Neben diesen Hauptgesangen und Rufen gehoren eine Reihe rauer und greller kreischender Laute zum Stimmrepertoire dieser Kauze Schnabelknappen ist bei den meisten Vertretern dieser Gattung zu vernehmen Verbreitung Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der kontinentalen Verbreitung der Arten Die Summe der Zahlen entspricht nicht der Gesamtzahl der Arten weil manche Arten auf mehreren Kontinenten vorkommen z B Bartkauz in Nordamerika Europa und im nordlichen Asien Kauze der Gattung Strix sind mit Ausnahme der Polargebiete Madagaskars und der Australis in allen Faunenregionen der Erde vertreten In der Australis ist die von den Habitatanspruchen her ahnliche Gattung Ninox verbreitet Die grosste Artenvielfalt der Gattung Strix besteht in Sudostasien sowie in Mittel und Sudamerika Im zentralen Europa kommt mit dem Waldkauz Strix aluco nur eine Art der Gattung vor Dieser ist hier die haufigste Eulenart und besiedelt Europa mit Ausnahme Irlands und Islands beinahe flachendeckend Nur in den nordlichen und ostlichen beziehungsweise ausserst sudostlichen Randgebieten Europas sind mit dem Habichtskauz Strix uralensis dem Bartkauz Strix nebulosa und ausserst selten mit dem Omankauz Strix butleri drei weitere Vertreter der Gattung verbreitet nbsp Holarktisches Verbreitungsgebiet des Bartkauzes dunkelgrun Im Vergleich dazu das Verbreitungsgebiet des Waldkauzes hellgrun Moosgrun sind die Uberlappungsgebiete dargestelltDie meisten Arten besiedeln relativ grosse zusammenhangende Gebiete Bis auf den Niaskauz Strix niasensis und den Bartelskauz Strix bartelsi sind keine Inselendemiten bekannt Endemisch in den Bergwaldern von Sichuan kommt der grosse dunkle Sichuankauz Strix davidi vor Auch der Gilbkauz Strix fulvescens ist nur aus einem kleinen Gebiet Mittelamerikas bekannt Das mit Abstand grosste Verbreitungsgebiet hat der Bartkauz der holarktisch in der gesamten borealen Zone vertreten ist Lebensraume Bearbeiten nbsp Chaco in Paraguay Lebensraum des Chaco WaldkauzesAlle Arten der Gattung Strix sind obligat an baumbestandene Habitate gebunden Die meisten besiedeln offene baumbestandene Landschaften dichte Walder werden oft gemieden oder nur dann als Lebensraum gewahlt wenn ausreichend Freiflachen fur die Jagd zur Verfugung stehen Einige Arten wie etwa der Malaienkauz oder der Fleckenkauz kommen auch in dichten Primarwaldern vor und verlassen diese wenn die Struktur durch Holzeinschlag zu stark verandert wird Haufig liegen die Tageseinstande in dichteren Waldgebieten wahrend zur Jagd offenere Landschaften aufgesucht werden Wusten und Steppenarten bevorzugen flussbegleitende Geholze und Palmenhaine in Oasen der Chaco Waldkauz Strix chacoensis kommt im trockenen mit grossen Kakteen und kleinen Baumen bestandenen Buschland vor Neben ursprunglichen Habitaten konnen Kauze dieser Gattung auch stark anthropogen gestaltete Landschaftsstrukturen wie Parkanlagen Friedhofe grosse Obstgarten oder Plantagen besiedeln Einige Arten scheinen bevorzugt in der Nahe menschlicher Siedlungen zu bruten Grundsatzlich ist neben dem ausreichenden Nahrungsangebot das Vorhandensein von Nistmoglichkeiten und Tageseinstanden Voraussetzung fur eine Revieretablierung Vertreter dieser Gattung kommen sowohl in Tieflandgebieten in Kustenregionen als auch im noch sparlich baumbestandenen Hochgebirge nahe der Baumgrenze vor Der Afrika Waldkauz zum Beispiel brutet sowohl in Galeriewaldern auf Meeresniveau als auch in Bergnebelwaldern in Hohen uber 3700 Metern 7 In ahnliche Hohen dringt auch eine Unterart des Waldkauzes Strix a biddulphi in Kaschmir vor und in noch grosseren Hohen wurden Brutplatze des Bergkauzes Strix newarensis und des Sichuankauzes festgestellt letzterer soll bis in Hohen von 5000 Metern vorkommen 8 Uber die durchschnittlichen Reviergrossen lassen sich keine zusammenfassenden Angaben machen dazu sind die Arten in ihren Lebensgewohnheiten ihrer Grosse und ihrer geographischen Verbreitung zu unterschiedlich Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Das Nordliche Gleithornchen Glaucomys sabrinus zahlt zu den bevorzugten Beutetieren des nordamerikanischen Fleckenkauzes nbsp Der Fleckenkauz bevorzugt die mittlere Stamm und Astschicht als JagdrevierKauze dieser Gattung zahlen nicht zu den Nahrungsspezialisten sondern erbeuten mit gewissen Bevorzugungen nahezu alle Beutetiere die sie uberwaltigen konnen Kleine dammerungs und nachtaktive Saugetiere uberwiegen bei den meisten Arten jedoch Dazu zahlen Feldmause Waldmause Spitzmause Ratten Rotelmause Lemminge Hamster Rennmause Eichhornchen und Flughornchen sowie Fledermause Die grossten Saugetiere die diese Eulen schlagen sind junge Hasen Kaninchen und Schneehasen Bei kleineren vor allem tropischen Arten konnen Insekten insbesondere grosse Kafer Zikaden Grillen und Heuschrecken den Nahrungshauptbestandteil ausmachen Haufig gehoren Vogel bis zur Tauben und Haselhuhngrosse ins Beuteschema sie konnen in schneereichen Wintern wenn Saugetiere unerreichbar werden bei nordlichen Arten und Gebirgsarten zur Hauptbeute werden Amphibien wie Frosche und Molche gehoren ebenso zu den Beutetieren wie verschiedene Reptilien wie Geckos Eidechsen und kleinere Schlangen Bei einigen Arten spielen Fische eine nicht unwesentliche Rolle Selten wurden Bartkauze an Aas grosserer Saugetiere beobachtet 9 Vor allem bei grossem Nahrungsmangel werden Schnecken und Wurmer sowie Spinnentiere gefressen Die Nahrungszusammensetzung ist bei allen Arten insbesondere aber jenen in gemassigten und nordlichen Breiten lebenden grossen saisonalen Schwankungen unterworfen Beim besonders gut untersuchten Waldkauz setzten sich die Beutetieranteile etwa so zusammen 73 Prozent Kleinsauger mindestens 45 verschiedene Arten 14 Prozent Vogel etwa 100 verschiedene Arten hauptsachlich jedoch Sperlinge Buchfinken und Grunfinken und 13 Prozent Frosche und Kroten 10 Ein erwachsener mittelgrosser Kauz wie etwa der Waldkauz benotigt pro Tag knapp 100 Gramm Nahrung 11 Ein nichtbrutendes Paar grosser Eulen dieser Gattung wie etwa des Habichtskauzes benotigt pro Jahr uber 100 Kilogramm an Nahrung 12 Kauze dieser Gattung sind mehrheitlich nachtaktive Ansitzjager die aber auch andere Jagdtechniken beherrschen Von einer einige Meter uber dem Boden liegenden Warte aus uberschaut der Vogel sein Jagdgebiet Hat er ein Beutetier visuell oder akustisch geortet lasst er sich gleitend fallen und schlagt das Tier in einem heftigen Aufprall auf dem Boden Die Beute wird mit den spitzen Krallen oder durch einen Biss in den Nacken getotet Kleinere Beutetiere werden mit den Zehen durchgeknetet und im Ganzen verschlungen grossere zerteilt Das Grossgefieder von Vogeln wird vor dem Verzehr oder vor der Verfutterung entfernt Soweit bekannt konnen die meisten Vertreter dieser Gattung Beutetiere rein akustisch orten und in absoluter Dunkelheit sicher ergreifen Bartkauzen ist es moglich Kleinsauger unter einer bis zu 50 Zentimeter hohen Schneedecke aufzuspuren und zu schlagen 13 Gelegentlich rutteln einige Vertreter von Strix uber einem vermuteten Beutetier Neben dieser haufigsten Jagdmethode sieht man viele Strix Arten in einem langsamen bodennahen Suchflug jagen Die dabei entstehenden Fluggerausche sind durch die besondere Beschaffenheit und Struktur der Schwingen so gering dass weder die potentiellen Beutetiere gewarnt werden noch die jagende Eule bei der akustischen Ortung behindert wird Schlagt ein Angriff fehl wird das Beutetier nicht weiter verfolgt Fledermause und schwarmende Insekten werden im Flug gegriffen Eichhornchen oder Flughornchen vermogen einige dieser Eulen wie zum Beispiel der gefahrdete Fleckenkauz des westlichen Nordamerikas direkt am Stamm oder auf Asten zu schlagen Vogel werden im Schlaf uberrascht vom Schlafast gestossen und im Flug gefangen Waldkauze konnen sich in schneereichen Wintern so von der sonst uberwiegenden Kleinsaugernahrung vollig unabhangig machen Gelegentlich sieht man einzelne Strix Kauze zu Fuss nach Beutetieren suchen Nahrungsdepots werden soweit bekannt nur von Kauzen angelegt die Kaltezonen bewohnen Unverdauliche Nahrungsreste werden in charakteristischen Gewollen ausgewurgt Verhalten BearbeitenSoweit bekannt sind alle Vertreter dieser Gattung weitgehend nachtaktiv nur wahrend der Brutzeit wird die Aktivitatsperiode von einigen Arten in die Dammerungsstunden ausgedehnt Manchmal konnen vor allem Bartkauz Habichtskauz und gelegentlich Waldkauz an truben Tagen jagend angetroffen werden Den Tag verschlafen diese Kauze in guter Deckung meist stammnah auf einem Ast sitzend Haufig suchen sie sonnenexponierte Stellen auf um sich zu warmen Viele Arten werden von Kleinvogeln und Krahen heftig gehasst nbsp Streifenkauz Strix varia Alle bisher naher untersuchten Arten sind ganzjahrig territorial Sie leben ausserhalb der Brutzeit solitar oder in lockeren Paarbeziehungen bei besonders guten Nahrungsbedingungen zum Beispiel bei Massenvermehrungen von Lemmingen kann die Territorialitat vermindert sein Ublicherweise jedoch dulden Vertreter der Strix ausser eventuell den Partner keine Artgenossen im Revier Auch andere Eulen werden nach Moglichkeit vertrieben Einige Arten sind vor allem wahrend der Brutzeit ausserst aggressiv und greifen auch Menschen die dem Niststandort zu nahe kommen vehement an Die Mehrzahl der Arten verbleibt das ganze Jahr uber im Revier das gilt insbesondere fur alle in subtropischen und tropischen Regionen verbreiteten Arten Arten die Kaltezonen bewohnen sind meist bei sehr hoher Schneelage gezwungen abzuwandern nordsibirische Vogel und jene Alaskas und Nordkanadas zeigen generell eine erhohte Bereitschaft zu sudwarts gerichteten Wanderungen Bei einigen Vertretern der Art wird ein nomadisches Verhalten beobachtet Bartkauze konnen bei gutem Nahrungsangebot in Regionen erscheinen in denen sie jahrzehntelang nicht vorkamen Bei Jungvogeln ist die Mobilitat generell grosser als bei Altvogeln doch sind die Dismigrationsentfernungen meist recht gering In einer grossen amerikanischen Studie wurden 158 beringte Streifenkauze innerhalb eines Radius von 10 Kilometern vom Beringungsort wiedergefunden andererseits sind auch grosse Wanderungen moglich Ein in Neuschottland beringter Vogel derselben Art wurde ein Jahr spater in uber 1600 Kilometern Entfernung in Ontario wiedergefunden 14 Brutbiologie Bearbeiten Von gut der Halfte aller Kauze der Gattung Strix ist zur Brutbiologie fast nichts bekannt Soweit Untersuchungen vorliegen werden alle Arten am Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif Sie fuhren eine weitgehend monogame Saisonehe Bei einigen erlischt die Paarbindung nach der Brutzeit nicht sodass Wiederverpaarungen zur Regel gehoren Die meisten Arten sind Hohlenbruter die naturliche Baumhohlen Spechthohlen oder ausgefaulte Baum oder Aststumpfe als Nistgelegenheit wahlen Aber auch Krahen und Greifvogelnester sowie Eichhornchenkobel werden genutzt weiters kommen Gebaude Fels und Bodenbruten vor Einige Arten nehmen Nistkasten an Nistmaterial wird von keiner Art eingetragen nbsp Astlinge des WaldkauzesDie meisten Arten scheinen nur einmal im Jahr zu bruten Bei einigen tropischen Arten sind Zweitbruten wahrscheinlich Vom amerikanischen Streifenkauz sind Zweit und sogar Drittbruten bekannt 15 Die Gelegegrosse ist stark vom Nahrungsangebot abhangig sie schwankt zwischen einem und sechs meist reinweissen rundovalen Eiern Am haufigsten scheinen 2er und 3er Gelege vorzukommen Bei sehr schlechtem Nahrungsangebot bruten diese Kauze nicht oder brechen die Brut ab Die Eier der kleinen Arten messen etwa 42 36 Millimeter und wiegen etwa 30 Gramm die der grossten Arten messen bei einem Gewicht von etwa 50 Gramm ungefahr 57 46 Millimeter Die Brutdauer liegt mit etwa 30 Tagen bei allen Arten relativ nahe beieinander 16 Es brutet nur das Weibchen Nur einmal wurde beim Omankauz ein Mannchen auf einem Gelege beobachtet 17 Wahrend der Brutzeit und spater wahrend der ersten Wochen der Jungenaufzucht schafft allein das Mannchen Nahrung heran Bei vielen aber nicht bei allen Arten verlassen die Jungen lange vor dem Fluggewerden als Astlinge das Nest ab diesem Zeitpunkt beteiligt sich das Weibchen an der Nahrungssuche Junge des kleinen Omankauzes sind nach etwa 40 Tagen flugge die des Waldkauzes benotigen sieben Wochen bis zur Erlangung der vollen Flugfahigkeit Im Gegensatz dazu sind die Jungen des bedeutend grosseren Bartkauzes schon mit etwa 42 Tagen gut flugfahig Die Fuhrungszeit in der die schon fluggen Jungvogel weiter von den Altvogeln betreut werden dauert unterschiedlich lang Die tropischen Arten scheinen am schnellsten selbststandig zu werden bei den grossen borealen Eulen und einigen Hochgebirgsarten dauert sie uber zwei Monate Der kleine Mexico Sprenkelkauz fuhrt seinen Nachwuchs bis zu drei Monate 18 Lebenserwartung BearbeitenZur Lebenserwartung liegen von den meisten Vertretern der Gattung keine Daten vor Die vorhandenen Daten lassen aber erkennen dass Kauze der Gattung Strix verhaltnismassig alt werden konnen Allerdings uberlebt ein hoher Prozentsatz der Jungvogel das erste Lebensjahr nicht Der alteste wildlebende Bartkauz war bei seinem Tod 17 Jahre alt vom Waldkauz ist ein Hochstalter um die 19 Jahre bekannt Ahnliche Angaben liegen vom Streifenkauz und vom Fleckenkauz vor In Gefangenschaft wurde ein Bartkauz uber 27 Jahre alt 19 Systematik BearbeitenStrix bildet eine morphologisch verhaltensbiologisch und soweit bekannt auch genetisch relativ gut von anderen Genera der Strigidae abgrenzbare monophyletische Gattung innerhalb der Unterfamilie der Striginae Zusammen mit den monotypischen Gattungen Jubula und Lophostrix und der vier Arten umfassenden Gattung Pulsatrix bilden sie zurzeit die Tribus Strigini Ob allerdings die drei zuletzt genannten Gattungen tatsachlich gemeinsam mit Strix in einer Tribus zu vereinigen sind erscheint nach letzten DNA Befunden zumindest fraglich 20 Konig amp Weick unterscheiden zurzeit 24 Arten 21 In der letzten Ausgabe der AOU Checklist werden 20 Arten gefuhrt Die Unterschiede ergeben sich dadurch dass die AOU die bei Konig amp Weick als Arten gefuhrten S niasensis S bartelsi und S newarensis als Unterarten des Malaienkauzes Strix leptogrammica listet und der Mexico Sprenkelkauz Strix squamulata als Unterart des Sudamerika Sprenkelkauzes Strix virgata zahlt 22 Zusatzlich haben Konig amp Weick vier sudamerikanische Arten der Gattung Ciccaba der Gattung Strix zugeordnet In der Artenliste des HBW scheinen 16 Arten auf Die vier bei Konig amp Weick aus dem Malaienkauz Komplex in Artrang gestellten Taxa werden als Unterarten von Strix leptogrammica betrachtet und die von Konig amp Weick nach Strix gestellte Gattung Ciccaba erscheint wieder als eigenstandige Gattung mit vier Arten 23 Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitung GefahrdungsstufeRote Liste der IUCN Anmerkungen BildAfrika Waldkauz Strix woodfordii A Smith 1834 Afrika sudl der SaharaSudostafrika nbsp Least Concern nicht gefahrdet 4 Unterarten nbsp Bartelskauz Strix bartelsi Finsch 1906 West Java nbsp Not Evaluated nicht beurteilt Gefahrdet durch Entwaldung Nach AOU Unterart von S leptogrammica nbsp Bartkauz Strix nebulosaJ R Forster 1772 nordliche Holarktis nbsp Least Concern nicht gefahrdet 2 Unterarten nbsp Bergkauz Strix newarensis Hodgson 1836 Himalaja Punjab Nepal Sikkim ostwarts bis Vietnam nbsp Not Evaluated nicht beurteilt Selten gefahrdet durch Entwaldung Nach AOU Unterart von S leptogrammica 4 UnterartenBindenhalskauz Strix nigrolineata P L Sclater 1859 Sudmexiko Mittelamerika NW Sudamerika nbsp Least Concern nicht gefahrdet Nach South American Classification Committee SACC Ciccaba nigrolineata monotypisch 24 nbsp Brasilkauz Strix hylophilaTemminck 1825 SO Brasilien O S Paraguay NO Argentinien nbsp Near Threatened potenziell gefahrdet Vorwarnliste monotypisch nbsp Chaco Waldkauz Strix chacoensisCherrie amp Reichenberger 1921 25 Chaco Boliviens Paraguays und Nordargentiniens nbsp Least Concern nicht gefahrdet monotypisch galt fruher als UA von S rufipes nbsp Fleckenkauz Strix occidentalis Xantus 1860 Westliches Nordamerika nbsp Near Threatened potenziell gefahrdet Vorwarnliste gefahrdet durch Entwaldung und Hybridisierung mit dem Streifenkauz 3 Unterarten nbsp Gilbkauz Strix fulvescens P L Sclater amp Salvin 1868 Sudmexiko bis Honduras Ungewiss nach IUCN nbsp Least Concern nicht gefahrdet monotypisch Gilt bei einigen Autoren als UA von S varia nbsp Habichtskauz Strix uralensisPallas 1771 Nordliche Palaarktis Reliktvorkommen in Zentral und SO Europa nbsp Least Concern nicht gefahrdet in Mitteleuropa Wiedereinburgerung 8 Unterarten nbsp Malaienkauz Strix leptogrammicaTemminck 1832 Indien Sri Lanka Malaysia Sumatra Kalimantan nbsp Least Concern nicht gefahrdet 5 Unterarten bei Konig amp Weick in 4 Arten gesplittet nbsp Mangokauz Strix ocellata Lesson 1839 Himalaja Indien nbsp Least Concern nicht gefahrdet 3 Unterarten nbsp Niaskauz Strix niasensis Salvadori 1887 Endemisch auf Nias westlich von Sumatra nbsp Not Evaluated nicht beurteilt Nach AOU Unterart von S leptogrammicaOmanfahlkauz Strix omanensisRobb van den Berg amp Constantine 2013 Bisher nur von Fotos aus dem Hadschar Gebirge in Oman bekannt seine Eigenstandigkeit bzw Verwandtschaft zum Omankauz ist Gegenstand weiterer Untersuchungen 26 nbsp Not Evaluated nicht beurteilt durfte aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes stark gefahrdet sein gilt nach der IOC World Bird List als Juniorsynonym von Strix butleriPagodenkauz Strix seloputoHorsfield 1821 Sudostasien Sumatra Java nbsp Least Concern nicht gefahrdet 3 Unterarten nbsp Rotelkauz Strix albitarsis Bonaparte 1850 Ostliche Anden sudwarts bis Bolivien Ungewiss wahrscheinlich selten nach IUCN nbsp Least Concern nicht gefahrdet monotypisch gelegentlich werden 3 UA genannt Nach South American Classification Committee SACC Ciccaba albitarsis monotypisch 27 nbsp Rostfusskauz Strix rufipesKing 1827 Zentralchile Patagonien nbsp Least Concern nicht gefahrdet monotypisch nbsp Sichuankauz Strix davidi Sharpe 1875 Isoliert im Bergland von Sichuan nbsp Not Evaluated nicht beurteilt ungewiss erscheint gefahrdet monotypisch Gilt bei einigen Autoren als UA von S uralensis nbsp Streifenkauz Strix variaBarton 1799 Sudkanada Ost NW USA Nordmexiko nbsp Least Concern nicht gefahrdet 3 4 Unterarten Die mexikanische Unterart S v sartori erhielt auf Grund betrachtlicher genetischer und morphologischer Unterschiede als Strix sartorii Artstatus 28 nbsp Sudamerika Sprenkelkauz Strix virgata Cassin 1849 Sudamerika ostl der Anden sudwarts bis NW Argentinien nbsp Least Concern nicht gefahrdet 4 Unterarten Nach South American Classification Committee SACC Ciccaba virgata monotypisch 29 nbsp Mexico Sprenkelkauz Strix squamulata Bonaparte 1850 Mexikanische Atlantik Pazifikkuste Mittelamerika NW Sudamerika nbsp Least Concern nicht gefahrdet 3 Unterarten Haufig Unterart von S virgataWaldkauz Strix alucoLinnaeus 1758 Europa ostwarts bis Zentralasien isoliert im Himalaja und Kashmir nbsp Least Concern nicht gefahrdet mindestens 8 Unterarten nbsp Himalaja Waldkauz Strix nivicola Blyth 1845 Himalaja Zentral und Sudchina ostwarts bis ans Gelbe Meer Taiwan nbsp Least Concern nicht gefahrdet 3 Unterarten Manchmal UA von S aluco nbsp Fahlkauz Strix hadoramiKirwan Schweizer amp Copete 2015 30 31 Israel Jordanien Sinai Halbinsel ostliches Agypten bis in den Norden des Sudan und stellenweise auf der Arabischen Halbinsel Saudi Arabien Jemen und Suden Omans nbsp Least Concern nicht gefahrdet Nach Abtrennung dieser Art von S butleri mussen die Populationen uberpruft werden noch keine Unterarten beschrieben nbsp Omankauz Strix butleri Hume 1878 Levante Arabische Halbinsel nbsp Data Deficient keine ausreichenden Daten fur eine Einstufung Nach Abtrennung von S hadorami muss das Verbreitungsgebiet neu bestimmt werden Keine Unterarten Manchmal als Unterart von S aluco angesehen nbsp Zebrakauz Strix huhulaDaudin 1800 Sudamerika ostlich der Anden sudwarts bis N Argentinien nbsp Least Concern nicht gefahrdet Nach South American Classification Committee SACC Ciccaba huhula 2 Unterarten 32 nbsp Bestand und Gefahrdung BearbeitenLaut IUCN die nur 18 Arten listet sind mit Strix hylophila und Strix occidentalis nur zwei Arten auf der Vorwarnstufe 33 Konig amp Weick sehen Gefahrdungspotential fur eine Reihe anderer Arten Die grosste Bedrohung scheint fur eine Reihe von Arten durch die mancherorts vollig unkontrolliert fortschreitende Abholzung der Lebensraume zu bestehen In Nordamerika kann sich dadurch zwar der Streifenkauz westwarts ausbreiten verdrangt aber zunehmend den Fleckenkauz der an dichte Waldabschnitte gebunden ist Uber einige der Arten ist bislang sehr wenig bekannt sodass eine zuverlassige Bestandseinschatzung nicht moglich ist Literatur BearbeitenUrs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 9 Columbiformes Piciformes 2 Auflage Aula Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X James R Duncan Owls of the World Firefly Books Buffalo 2003 ISBN 1 55297 845 1 Jochen Holzinger Ulrich Mahler Die Vogel Baden Wurttembergs Nichtsingvogel Band 3 Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3908 1 Claus Konig Friedhelm Weick Owls of the World Christopher Helm London 2008 ISBN 978 0 7136 6548 2 Theodor Mebs Eulen und Kauze Kosmos Stuttgart 1987 ISBN 3 440 05708 9 Einzelnachweise Bearbeiten HBV Band 9 1980 S 578 Konig amp Weick 2008 S 383 Konig amp Weick 2008 S 354 384 Klangbeispiel Bartkauz owlpages com abgerufen am 10 November 2019 Vorlage Cite web temporar Klangbeispiel Fleckenkauz owlpages com abgerufen am 10 November 2019 Vorlage Cite web temporar Waldkauz Reviergesang birdsongs it abgerufen am 10 November 2019 Vorlage Cite web temporar Konig amp Weick 2008 S 366 Konig amp Weick 2008 S 362 und 360 Konig amp Weick 2008 S 384 Mebs 1987 S 32 HBV Band 9 1980 S 609 HBV Band 9 1980 S 628 Konig amp Weick 2008 S 384 Konig amp Weick 2008 S 378 Konig amp Weick 2008 S 379 Konig amp Weick 2008 S 365 384 Konig amp Weick 2008 S 365 Konig amp Weick 2008 S 369 Konig amp Weick 2008 S 384 Konig amp Weick 2008 S 54 55 Konig amp Weick 2008 S 354 384 Remarks zu den einzelnen Artbeitragen World Checklist der AOU W Holt R Berkley C Deppe P Enriquez Rocha J L Petersen J L Rangel Salazar K P Segars K L Wood Guy M Kirwan In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2015 S Datenblatt SACC engl Die ersten Publikationen von Elsie Naumburg erfolgten unter dem Namen ihres Gatten Victor Reichenberger J del Hoyo N Collar Guy M Kirwan Omani Owl Strix omanensis In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2014 abgerufen am 12 Januar 2015 Datenblatt SACC engl IOC vers 2 11 Jan 2012 Datenblatt SACC engl Guy M Kirwan Manuel Schweizer Jose Luis Copete Multiple lines of evidence confirm that Hume s Owl Strix butleri A O Hume 1878 is two species with description of an unnamed species Aves Non Passeriformes Strigidae In Zootaxa 3904 1 2015 S 28 50 W Holt R Berkley C Deppe P Enriquez Rocha J L Petersen J L Rangel Salazar K P Segars K L Wood Guy M Kirwan Hume s Owl Strix butleri In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2015 Datenblatt SACC engl Strix in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 1 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strix Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strix Gattung amp oldid 237696868