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Die Stadtkirche St Maria und St Nikolaus wurde 1309 bis 1322 im mecklenburgischen Sternberg beim Markt errichtet Sie ist seitdem die Hauptkirche Sternbergs der Kirchengemeinde Sternberg einer Kleinstadt zwischen Schwerin und Gustrow im heutigen Mecklenburg Vorpommern Sie gehort zur Kirchenregion Sternberg in der Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 Die Stadtkirche St Maria und St Nikolaus in SternbergEine fruhgotische Vorgangerkirche wurde im Jahr 1232 erstmals urkundlich erwahnt Die heutige Stadtkirche verdankt ihre Grosse die fur eine kleine Stadt wie Sternberg beachtlich ist dem mecklenburgischen Fursten Heinrich II Dieser begann nach einem Stadtbrand 1309 mit den systematischen Aufbau der Stadt und mit dem Bau der reprasentativen Kirche Er wahlte dann im Jahr 1310 Sternberg zu seiner Hauptresidenz 2 Das Backsteingebaude hat die Bauform einer funfjochigen Hallenkirche Durch einen grossen Umbau 1895 1896 besitzt das Gebaude heute auch neogotische Elemente Inhaltsverzeichnis 1 Historische Bedeutung 2 Baugeschichte 3 Bau 3 1 Hauptkirche 3 2 Kapelle des Heiligen Blutes 3 3 Winterkirche 3 4 Turm 4 Ausstattung 4 1 Ausmalung 4 2 Wappen 4 3 Orgel 4 4 Glocken 5 Pastoren 6 Heutige Gemeinde 7 Literatur 8 Quellen 9 Einzelnachweise 10 WeblinksHistorische Bedeutung BearbeitenIn der Stadtkirche St Maria und St Nikolaus wurden bis in das Jahr 1913 in zweijahrigem Rhythmus im Wechsel mit Malchin die mecklenburgischen Landtage eroffnet Im Jahr 1931 verlieh der Oberkirchenrat der Evangelisch Lutherischen Landeskirche von Mecklenburg Schwerin der Stadtkirche den Ehrennamen Reformationsgedachtniskirche zum Gedenken an den ausserordentlichen Landtag vom 20 Juni 1549 bei Sternberg auf dem in Mecklenburg die Reformation eingefuhrt wurde Nach dem Sternberger Hostienschanderprozess von 1492 und dem anschliessenden Judenpogrom war St Maria und St Nikolaus als Wallfahrtskirche Ziel zahlreicher Pilger Zur Aufbewahrung der angeblich von mecklenburgischen Juden geschandeten Hostien und Verehrung des Heiligen Blutes wurde die Kapelle des Heiligen Blutes an die Kirche angebaut 3 Seit 2007 erinnert ein Mahnmal an die Geschehnisse 4 Heute steht die Stadtkirche Sternberg unter Denkmalschutz und ist in die Denkmalliste des Amtes Sternberger Seenlandschaft eingetragen 5 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Modell der Sternberger Kirche mit Winterkirche Heiliger Blutskapelle und Turm im VordergrundDie Kirche ist eine fruhgotische Backsteinkirche Sie ist eine sogenannte westfalische funfjochige Hallenkirche mit ideal quadratischem Grundriss ohne Chor mit drei Schiffen die im Osten durch eine gerade Wand gleichmassig abgeschlossen werden Der Bau der jetzigen Kirche begann im Jahr 1309 und endete mit der Fertigstellung 1322 6 Urkundlich erwahnt wurde die Kirche am 31 Marz 1328 als ihr Furst Heinrich II das Dorf Loiz schenkt 7 Die beiden Seitenschiffe stammen noch aus dem Mittelalter Das Gewolbe des Mittelschiffes wurde nach dem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1741 funf Jahre spater neu erbaut Ebenfalls nach 1741 entstanden die Gesimse das Mansarddach sowie Altar und Kanzel im Stil des Barock die bis 1896 vorhanden waren 8 Die doppelgeschossige Nordsakristei stammt aus dem 14 Jahrhundert In den Jahren 1494 96 entstanden durch die gewachsene Bedeutung als Wallfahrtskirche die Winterkirche und die Kapelle des Heiligen Blutes 8 Beim grossen Umbau 1895 96 unter Leitung von Gotthilf Ludwig Mockel wurde die Kirche vor allem der Innenraum neogotisch umgestaltet Es entstand die Westempore und es wurden alle Fenster erneuert das Gestuhl die Kanzel und der Altar ausgetauscht Einige Portale wurden vermauert und der Haupteingang wurde von der Vorhalle zur Turmhalle verlegt Diese erhielt dabei ein Kreuzgewolbe und wurde mit Bildern ausgestattet Zwischen Winterkirche und der Kapelle des Heiligen Blutes wurde eine Trennwand eingefugt 9 Die Kirche wurde beginnend in den 1990er Jahren abschnittweise renoviert eine umfassende Restaurierung des Innen und Aussenraumes erfolgte in den Jahren 2010 bis 2012 Bau BearbeitenHauptkirche Bearbeiten nbsp Grundriss der KircheDas Kirchengebaude ist ein rechteckiger Bau mit den Anbauten der Winterkirche Sakristei und des Turmes Das gesamte Kirchengebaude ist in der Ost West Achse 51 Meter lang und das Hauptgebaude 25 Meter breit Es besitzt im Osten einen geraden Abschluss ohne Chornische Es hat ein Mittelschiff und zwei gleich lange nicht viel niedrigere Seitenschiffe Die Kirchengewolbe werden von acht Pfeilern und vier Pilaster in zwei Reihen angeordnet gestutzt Die Pfeiler sind achteckig mit viereckigen Sockeln ausgepragt Sie haben Basen und Kapitaler und an den vier schmalen Seiten schlanke Halbsaulen Die Saulen sind mit verschiedenen Mustern bunt bemalt So beispielsweise mit schwarz gelb und rot getreppten Sparren mit gruner Blattranke an den Randern Alle Saulen sind mit Wappen verziert 10 Alle drei Kirchenschiffe besitzen gebuste Kreuzgewolbe mit annahernd gleich hohen Schenkeln 9 Die gotischen Fenster der Kirche sind durch schmale steinerne Saulen dreifach geteilt Das Fenster hinter dem Altar ist vierfach geteilt und neueren Ursprungs da bei den beiden grossen Branden der Altargiebel einsturzte Die beiden anderen Fenster in der Altarwand und die beiden unten abgekurzten Fenster uber den beiden Hauptpforten auf der Sudseite haben uber ihren Wolbungen drei kleine runde Fenster oder Rosen 10 nbsp Altar mit FensterDie Fensterscheiben der Altarwand stellen die kirchlichen Feste Pfingsten Ostern und Weihnachten dar An der Sudseite findet man das sogenannte Reformationsfenster Er zeigt Martin Luther und die damaligen mecklenburgischen Landesherren Johann Albrecht I und Heinrich V Alle vier Fensterscheiben stammen von 1895 8 und wurden unter Verwendung von privaten Spenden zu DDR Zeiten restauriert Die beiden Hauptpforten sind schrage eingehend und mit Rippen oder Saulen mit kleinen Kapitalern geschmuckt An der sudlichen Pforte unter dem Turm sind die Mauernischen mit spitzen Giebeln und schwarzglasierten Verzierungen ausgefuhrt Sie ist der derzeitige Haupteingang der Kirche Neben der Pforte befindet sich links ein eingemauerter Granitblock mit zwei Fussspuren Einer Sage nach sind dies die Fussspuren von Eleasars Frau welche in den Stein sank als sie die Hostien im Bach versenken wollte An den Fussspuren sind jedoch Meisselspuren zu erkennen so dass die eigentliche Herkunft nicht bekannt ist An der Westecke des sudlichen Seitenschiffes wurde die Kapelle des Heiligen Blutes angebaut Sie ragt uber die Seitenwand der Kirche hinaus Am Altar liegt die ehemalige Altarplatte mit den funf Weihekreuzen gekennzeichnet Sie tragt die sekundare Inschrift Ein Divack war 1572 Burgemeister zu Sternberg 10 Kapelle des Heiligen Blutes Bearbeiten nbsp Kapelle des Heiligen Blutes nbsp Plastik Stigma des Crivitzer Bildhauers Wieland Schmiedel nbsp Tischplatte Relikt des HostienschanderprozessesDie Kapelle des Heiligen Blutes spater auch Taufkapelle genannt wurde fur die Pilger gebaut die nach dem Sternberger Hostienschanderprozess 1492 zur Verehrung des Heiligen Blutes nach Sternberg kamen Sie ist ein schlichter Backsteinbau mit Vorhalle und Seitengang Die Kapelle befindet sich an der Sudwestseite der Kirche Vom Windfang des Sudportals fuhrt eine kleine Treppe in die Taufkapelle Die Kapelle wurde beim Stadtbrand 1741 in Mitleidenschaft gezogen der von den Herzogen Heinrich V und Albrecht VII in Auftrag gegebene Altar von Erhard Altdorfer aus dem Jahr 1516 wurde im Jahr 1741 beim Brand vernichtet 11 Der Sockelbereich der Kapelle ist bis zu einer Hohe von ungefahr einem Meter mit einem stilisierten Blumenteppich bemalt Vor dem Zugang zur Kapelle befindet sich eine mittelalterliche Tischplatte als Relikt aus der Zeit des Hostienschanderprozesses In der Mitte der Kapelle hangt derzeit ein Korpus mit kreuzformigem Stempel uber einem weissen Teppich mit Kreuzabdruck Es handelt sich um die Plastik Stigma des Crivitzer Bildhauers Wieland Schmiedel Sie soll an das dunkle Kapitel des Hostienschanderprozesses erinnern 4 In der Kapelle wurde vorher ein Relief mit der Darstellung der unschuldig Hingerichteten vielleicht ein ehemaliger Altar gezeigt Des Weiteren befindet sich hier eine 1895 geschaffene neugotische Funte des Hofbildhauers Rusch aus Wismar Der Deckel stammt vom Doberaner Bildhauer Kasch Ebenfalls hier zu sehen ist der Armenkasten In diesem wurden die Spendengelder fur die armeren Kinder Sternbergs gesammelt um ihnen einen Schulbesuch zu ermoglichen Diese Gegenstande befinden sich derzeit in der Hauptkirche Uber dem Ubergang zur Winterkirche befindet sich in drei Metern Hohe ein Christusfresko Die Kapelle ist ausserdem mit einem schmalen gewolbten Gang an der Sudseite mit der Winterkirche verbunden Dieser wurde wohl fur Prozessionen und Pilger angelegt 9 Winterkirche Bearbeiten Die Winterkirche entstand um 1500 Sie diente und dient heute als Gemeinderaum fur den Winter wenn der grosse Kirchenraum zu kalt fur Gottesdienste ist Sie befindet sich an der Sudwestecke zwischen der Kapelle des Heiligen Blutes und dem Kirchturm In der Winterkapelle wurden Altar und Kanzel der 1904 abgerissenen St Jurgen Kapelle aufgestellt Der St Georgsaltar aus der Zeit um 1500 ist ein geschnitztes Triptychon eines mecklenburgischen Meisters Der Altar zeigt den Heiligen Georg wie er den Drachen totet aber auch zehn weitere Heilige So wird Georg flankiert von einer Anna selbdritt Gruppe und einer dritten Figur vermutlich Elisabet Im linken Altarflugel sind Jakobus der Altere Ursula eine unbekannte Figur und Paulus dargestellt Im rechten Altarflugel sind Katharina Mauritius Sebastian und Nikolaus zu sehen Die Aussenseiten zeigen die Verkundigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel Die Kanzel zeigt die Evangelisten Markus Lukas und Matthaus Seit der Umgestaltung der Kirche im Jahr 1895 befinden sich hier mehrere alte Grabsteine So ist hier das Epitaph fur Theodor Diedrich von Plessen zu sehen Er ist eine Arbeit des niederlandischen Bildhauers Philipp Brandin Turm Bearbeiten nbsp Westturm der StadtkircheDer quadratische zwolf mal zwolf Meter grosse Westturm in der Breite des Mittelschiffes wurde 1322 beendet Der obere Teil des Turmes wurde nach den Stadtbranden von 1659 und 1741 neu gebaut Das Fertigstellungsjahr 1750 ist am Turm weithin sichtbar angebracht Die barocke Laterne wurde mit Helm im Jahr 1816 erneuert 9 Bei einem Blitzschlag im Jahr 1894 brannte der Turm erneut und erhielt 1895 sein heutiges neugotisches Aussehen Der 66 Meter hohe Turm ist fur Besucher zuganglich und bietet von einer Plattform auf 55 Metern Hohe unter der Laterne einen Rundblick uber die Stadt Sternberg und deren Umgebung 12 nbsp Fresko vom Landtag an der Sagsdorfer BruckeIm unteren Teil des Turmes befindet sich die Turmhalle Auffallend ist hier das historisierende Fresko uber dem Durchgang zur Kirche Es stellt die Einfuhrung der Reformation in Mecklenburg und den damit verbundenen Landtag an der Sagsdorfer Brucke bei Sternberg dar Hier trafen sich seit 1275 die Herrscher von Mecklenburg und die mecklenburgischen Landesstande Am 20 Juni 1549 entschieden sie sich dort gegen das Augsburger Interim des romisch deutschen Kaisers Karl V welches dem Protestantismus Einhalt gebieten sollte Das Bild wurde im Jahr 1896 von Fritz Greve gemalt Unterhalb des Freskos stehen zwei historische Grabsteine der spatmittelalterliche Stein des Johannes Sommer und der Grabstein der 1583 verstorbenen Kathrina Fanter An der Nordseite der Turmhalle befindet sich eine marmorne Gedenktafel fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Ausstattung BearbeitenDer gesamte Innenraum der Kirche wurde in den Jahren 1895 96 unter Leitung von Gotthilf Ludwig Mockel aus Doberan neogotisch umgestaltet Neben der Freilegung der unter dem Kalkanstrich verborgenen Malereien aus dem 14 Jahrhundert wurden Altar Kanzel und Chorgestuhl neu gestaltet Der Altar wurde von dem Doberaner Bildhauer Albert Kasch geschaffen Er zeigt Reliefs von Melchisedek Abel Isaak und Aaron Uber ihnen ist der gekreuzigte Christus dargestellt Zwischen Abel und Isaak sind Ahren und Trauben zu sehen Sie erinnern an das Brot und den Wein des Abendmahls 8 Die Kanzel entstammt ebenfalls der Werkstatt des Meisters Albert Kasch und zeigt als Schnitzwerk die vier Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes 8 Zur ehemaligen Ausstattung gehoren ein barocker Altar der heute in Eldena steht und eine Kanzel die in der Sakristei eingelagert ist Beide stammen aus dem Jahr 1747 8 Ausmalung Bearbeiten Die ursprunglich im 14 Jahrhundert farblich gestaltete Kirche wurde nach der Reformation weiss getuncht Nach der Renovierung 1895 kam diese ursprungliche Farbgebung wieder zum Vorschein Alle Pfeiler sind mit Wappen Weinranken und teppichartigen Mustern versehen Die stilisierten rotbraunen Weinranken mit grunen Blattern und rotbraunen Trauben ziehen sich bis zum Kelchkapitell hinauf Die teppichartigen Malereien gehen bis in halbe Hohe und werden mit den Wappen abgeschlossen 8 Weitere Malereien finden sich auch im Gewolbe und in der Turmhalle An der Altarwand wurden wahrend der Renovierungsarbeiten im Jahr 1895 zwei um 1350 geschaffene Fresken entdeckt Das Fresko im Nordschiff zeigt Christus als Weltenrichter in der Mandorla vor einem sternenbesaten Hintergrund umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten und den Darstellungen von Maria und Johannes dem Taufer als Furbitter der Menschen Zu beiden Seiten befinden sich Bilder von je zwei Aposteln in Arkaden Das sudliche Fresko zeigt die Kreuzigung Jesu mit den Assistenzfiguren Maria und Johannes dem Lieblingsjunger Jesu 8 13 Der Name des Kunstlers ist nicht bekannt nbsp Gedenkfresko fur die Einfuhrung der Reformation in MecklenburgIm nordlichen Seitenschiff befindet sich uber dem Eingang zur Sakristei ein Fresko welches von Herzogin Elisabeth von Sachsen Weimar Eisenach der Ehefrau Herzog Johann Albrechts zu Mecklenburg im Jahr 1899 gestiftet wurde Es zeigt Moses David und Abraham und daruber Johannes den Taufer und erinnert an den 350 jahrigen Gedenktag der Einfuhrung der Reformation in Mecklenburg durch den Landtag zu Sternberg 1549 Auch hier findet sich kein Kunstlername Wappen Bearbeiten nbsp Wappenanordnung an den SaulenIn der Sternberger Kirche wurden an den Hauptsaulen 40 Wappendarstellungen angebracht von denen 33 erhalten sind Die Wappen wurden paarweise an den Saulen angeordnet Von den meisten wurde nur ein Paar gemalt von f g und o zwei und von i drei Paare Sechs Wappen wurden durch den Bau der Orgelempore die Wappen o o i und m sowie der neuen Kanzel die Wappen f und h uberdeckt Ein Wappen f Stelle verschwand durch Ubermalung mit der Darstellung der Maria Verkundigung Bei den Wappen 1 6 und ist auf der Skizze nur eine vermutete Anordnung eingetragen da die Wappen durch die oben genannten Umbauten nicht mehr vorhanden sind Diese mittelalterlichen Bilder wurden bei der Renovierung der Kirche im 19 Jahrhundert freigelegt Bei den Wappendarstellungen handelt es sich um folgende Wappengruppen a In Silber Weiss zwei quergelegte abgewendete vierzinkige schwarze Hirschstangen ubereinander b Von Silber Weiss uber Schwarz geteilt und belegt mit einer schrag rechts gelegten gespannten roten Armbrust c Von Silber Weiss uber Rot geteilt d Geviert Feld 1 silbern weiss Feld 2 schwarz Feld 3 rot Feld 4 grun e In Silber Weiss ein abgestufter schwarzer Giebel f In Silber Weiss ein halber steigender roter Bock g In Rot uber einer aufrechten blauen Pflugschar ein silberner weisser Zickzacksparren oben begleitet von zwei einander zugeneigten blauen Pflugscharen h In einem roten Feld mit durchgehendem silbernem weissem Kreuz ein silbernes weisses Schragkreuz beide Kreuze belegt mit grunen Blattranken i In Schwarz ein siebenstrahliger silberner weisser Stern k In Silber Weiss uber zwei aufgerichteten roten Schmiedezangen eine dritte schragrechts gestellt l In Schwarz ein silberner weisser Schragbalken belegt mit einer schwarzen Ranke m In Silber Weiss vier von der Mitte ausgehende schwarze Hahnenfederbusche schragkreuzartig gestellt n Durch eine Weinranke schrag geteilt von Silber Weiss und Schwarz o In Silber Weiss ein aufgerichteter roter Greif an der nordlichen Saule linksgewendet an der sudlichen rechtsgewendet so dass sie in der paarformigen Aufstellung als abgewendet erscheinen p In Rot ein silberner weisser halber FlugDie genaue Bedeutung dieser Wappen ist unbekannt Die wahrscheinlichste Variante durfte sein dass es sich hier um die Wappen der Sternberger Stiftungsfamilien handelt Ahnliches gibt es auch in anderen Kirchen wie in der Stiftskirche Butzow und dem Schweriner Dom 14 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelBei der Orgel in der Sternberger Kirche handelt es sich um ein Exemplar der Firma Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg Sie wurde 1895 auf der neu errichten Empore aufgebaut Die Orgel war eine der ersten drei Hochdruckstimmenorgeln der Firma und hat 21 Register Man findet eine ahnliche Orgel der Firma in einer Kapelle des Petersdomes in Rom Die Orgel war eine Stiftung des damals in Sternberg ansassigen Musikinstrumentenhandlers Julius Heinrich Zimmermann aus St Petersburg In den Jahren 1990 1991 wurde die Orgel von der Orgelwerkstatt Christian Scheffler aus Frankfurt Oder aufwandig restauriert jedoch technisch nicht verandert Am Pfingstsonntag den 19 Mai 1991 wurde die Orgel wiedereingeweiht Die heutige Orgel hat folgende Disposition Manual C f3Bordun 16 Principal 8 Flote amabile 8 Gamba 8 Dulciana 8 Octav 4 Rohrflote 4 Octav 2 Mixtur IV 2 2 3 Trompete 8 II Manual schwellbar C f3Geigenprincipal 8 Liebl Gedeckt 8 Salicional 8 Aeoline 8 Flote 4 Clarinette 8 Pedal C d1Violonbass 16 Subbass 16 Octavbass 8 Posaunenbass 16 Koppeln II I II P I P Superoctavkoppel fur Stentorflote Spielhilfen Ausloser fur Tutti und Coppeln Kollektivtritte Forte Piano Sie besitzt eine Extralade C f4 fur Stentorflote 8 wahlweise vom I und II Manual spielbar 15 Glocken Bearbeiten nbsp Kirchuhrglocke auf der AussichtsplattformAuf halber Hohe des Kirchturmes befindet sich der Glockenraum Hier hangen derzeit zwei Glocken Nach dem grossen Stadtbrand im Jahr 1741 wurden ursprunglich drei Glocken installiert Diese wurden in den Jahren von 1750 bis 1767 gegossen Von den vor dem Stadtbrand vorhandenen Glocken ist nichts bekannt Zwei der Glocken aus den Jahren 1750 1767 erlitten das gleiche Schicksal wie viele andere Glocken auch sie wurden wahrend des Ersten Weltkrieges demontiert und eingeschmolzen Von ihnen sind nur noch die Halterungen und die eisernen Kloppel vorhanden Die noch vorhandene altere Glocke tragt die Inschrift Soli deo Gloria O G M in Rostock Ao 1750 Sie wurde vom Glockengiesser Otto Gerhard Meyer in Rostock gegossen Die noch vorhandene grossere Glocke stammt aus dem Jahr 1971 und tragt die Inschrift ET IN TERRA PAX STERNBERG AD 1971 In der Ebene uber den Glocken befindet sich die Turmuhr Sie ist nicht frei sichtbar sondern wurde zum Schutz vor Tauben eingehaust Die Uhr wurde im Jahr 1984 installiert und ist uber Achsen mit den drei Zifferblattern verbunden Daruber hinaus bedient die Uhr zwei am Rand der Aussichtsplattform befindliche Glocken Diese wurden im Jahr 1889 in Hildesheim gegossen Die fruher hier befindliche Totenglocke wurde ebenfalls wahrend des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen Pastoren BearbeitenNamen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Pastor 16 1572 1581 Simon Gutzmer ab 1568 Kaplan 1572 erster Pastor 1621 1638 dessen Sohn Michael Gutzmer ab 1628 Rektor in Sternberg 2013 2018 Pastorin Katrin Teuber 2019 0000 Ludwig Hecker ab 1 Oktober 2019 auch in Witzin und Dabel Heutige Gemeinde BearbeitenZur Kirchgemeinde Sternberg gehoren die Dorfer Sternberger Burg Sagsdorf Gross Gornow Klein Gornow Sulten Weitendorf Kobrow und Stieten In der Sternberger Stadtkirche finden Gottesdienste Konfirmation Trauerfeier Hochzeiten und Konzerte statt Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band 4 Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan Butzow Sternberg Gustrow Krakow Goldberg Parchim Lubz und Plau Schwerin 1896 S 134 ff Digitalisat Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Neubearbeitung Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 572f Evangelisch Lutherische Landeskirche Mecklenburgs Hrsg Die Stadtkirche St Maria und St Nikolaus in Sternberg Mecklenburgs Reformations Gedachtnis Kirche Schelfbuch Verlag Schwerin 2012 ISBN 978 3 941689 14 5 Quellen BearbeitenMecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Gemeinde Georg Christian Friedrich Lisch Geschichte Hauptbegebenheiten in der altern Geschichte der Stadt Sternberg Aufsatz 9 Band 12 Schwerin 1847 S 193 Georg Christian Friedrich Lisch Sternberg 1 2 Vorlage Toter Link www lexikus de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch 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86108 753 7 Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Band VII Schwerin 1872 Nr 4363 4912 a b c d e f g h Friedrich Schlie Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band 4 Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan Butzow Sternberg Gustrow Krakow Goldberg Parchim Lubz und Plau Schwerin 1896 S 134 ff Digitalisat a b c d Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Neubearbeitung Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 572f a b c Georg Christian Friedrich Lisch Geschichte der Stadt Sternberg Aufsatz 9 Band 12 Schwerin 1870 S 192 Wilhelm Schmidt Altdorfer Erhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 358 f Die Stadtkirche in Sternberg Abgerufen am 25 Februar 2023 Commission zur Erhaltung der Denkmaler Hrsg Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band IV Schwerin i M 1901 S 139 147 Friedrich Crull Die Wappen in der Kirche zu Sternberg Aufsatz 9 Band 12 Schwerin 1870 S 18 22 Die Orgeldisposition Abgerufen am 25 Februar 2009 Gustav Willgeroth Die Mecklenburgisch Schwerinschen Pfarren seit dem dreissigjahrigen Kriege Band III Wismar 1925 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Sternberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Stadtkirche Sternberg in der Landesbibliographie MV Sternberg Schriften zum Hostienfrevel im Gesamtkatalog der Wiegendrucke GW Nummer STERNBE nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Mai 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 53 71191 11 830274 Koordinaten 53 42 42 9 N 11 49 49 O Normdaten Geografikum GND 1254077928 lobid OGND AKS VIAF 131164842469713040006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Sternberg amp oldid 239432932