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Die ehemalige Stiftskirche St Mauritius in Hildesheim ist eine katholische Pfarrkirche auf dem nach ihr benannten Moritzberg 107 m uber dem Meeresspiegel und anderthalb Kilometer westlich der Altstadt Ihre Pfarrei gehort zum Dekanat Hildesheim des Bistums Hildesheim Die 1058 1072 errichtete fruhromanische Basilika ist ohne wesentliche aussere Veranderungen erhalten Das Innere ist jedoch seit dem 18 Jahrhundert barockisiert Chorturm von Sudosten Obergeschosse barockMittelschiff ostwarts Vierung Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Orgel 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht 1911 Zustand bis 1968 71 nbsp KryptaAuf der fruher Zierenberg genannten Anhohe durfte sich schon in altsachsischer Zeit eine heidnische Kultstatte befunden haben Grabungen in der Krypta legten in den 1950er Jahren eine kleine quadratische Taufkapelle frei die aus der Fruhzeit der Christianisierung nach der frankischen Eroberung stammt 1024 liess Bischof Godehard den strategisch wichtigen Platz befestigen und errichtete bei dem Baptisterium eine Kapelle der er das Patrozinium seines Heimatklosters St Mauritius in Niederaltaich gab Hierher begab er sich 1038 um zu sterben Bischof Hezilo grundete an dieser Stelle um 1055 ein Kanonissen Stift das er 1068 in ein Kollegiatstift umwandelte 1058 beauftragte er den Hildesheimer Domschulleiter und Baumeister Benno mit dem Bau der Stiftskirche Geweiht wurde St Mauritius 1072 durch Bischof Hezilo in Anwesenheit Konig Heinrichs IV und des Kolner Erzbischofs Anno Hezilo wurde in der Kirche bestattet Sein Grab befindet sich unter der Orgelempore daneben eine Stifterfigur von 1694 1153 wurde Rainald von Dassel Propst des Moritzstifts und liess den Turm der Kirche erneuern 1 Unter Lippold von Steinberg wurde der Chor 1413 in gotischen Formen umgebaut Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Stiftsgebaude schwer beschadigt Die Wiederherstellungsarbeiten waren erst um 1750 abgeschlossen Seit 1765 erhebt sich auf der quadratischen romanischen Basis der oktogonale Turm mit Barockhaube Die Barockisierung des Innenraums und der Ausstattung war 1745 fertiggestellt Daniel und Ernst Ditrich Bartels schufen den Hochaltar 1692 1735 mit den Figuren des auferstandenen Christus oben Johannes des Taufers rechts und des heiligen Mauritius als Mohr und Anfuhrer der Thebaischen Legion links Das austauschbare Altargemalde zeigt die Uberreichung des Rosenkranzes an den hl Dominikus Ende des 18 Jahrhunderts oder zu den entsprechenden Zeiten des Kirchenjahres die Anbetung der Konige oder Christus am Olberg Im Zuge der Sakularisation wurde das Moritzstift 1810 aufgehoben Letzter Stiftsdechant war der spatere Bischof Godehard Joseph Osthaus Die Kirche wurde Pfarrkirche Den Zweiten Weltkrieg uberstand St Mauritius ohne nennenswerte Schaden und somit blieb die gewachsene Ausstattung bis auf die Veranderungen 1969 1971 erhalten 1971 wurde die nachkonziliare Umgestaltung mit der Weihe des neuen Volksaltars abgeschlossen Durch die Entfernung des barocken Chorgestuhls aus der Vierung heute befindet es sich in der Heilig Geist Kapelle am Kreuzgang wurde der Bereich fur den Volksaltar zu den Querhausarmen hin geoffnet Der Kreuzgang dessen alteste Teile aus der Grundungszeit des Stiftes stammen wurde 1974 baulich und gartnerisch restauriert Die Offnungen waren im 18 Jahrhundert mit einer halbhohen Mauer verkleinert und der Innenhof mit dem bei der Barockisierung anfallenden Bauschutt aufgeschuttet worden Den Haupteingang zur Kirche verlegte man vom Norden in den Westen und entfernte hierzu die dort stehende sogenannte Hezilo Tumba und die umgebenden Banke Die Hezilo Statue von 1694 ist nun an einem Pfeiler befestigt In der Krypta wurden die der Fundamentierung des im Rahmen der Barockisierung erneuerten Turmes dienenden zusatzlichen Pfeiler wieder entfernt nachdem der Turm zuvor durch Einbringen von Beton anderweitig stabilisiert worden war Die Kanzel 1891 und eine Pieta 1902 an den Seiten des Mittelschiffes beides aus Sandstein entfernte man ebenso wie die Kommunionbank 1984 erfolgte eine sorgfaltige Innenrenovierung der Kirche 2014 wurde durch Teilung der Sitzbanke ein Mittelgang geschaffen Seit dem 1 November 2014 gehoren zur Pfarrei St Mauritius auch die Kirchen St Altfrid in Ochtersum Maria Heimsuchung in Neuhof St Michael in Marienrode und St Nikolaus in Barienrode Architektur Bearbeiten nbsp Kreuzgang Sudquerhaus ChorturmDie Mauritiuskirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und Chorturm Die Saulenreihen ohne Stutzenwechsel sind in Norddeutschland einzigartig 2 Nur die seit 1527 zerstorte Kirche des Stifts St Peter bei Goslar hatte noch das gleiche Innen Aussehen namlich Saulen ohne Pfeilereinstellungen Es ist sehr wahrscheinlich dass Benno auch der Architekt von St Peter Goslar gewesen ist Die ebenfalls romanische Krypta hat einen neunjochigem Hauptraum und wird seit der Umgestaltung 1971 wieder fur Gottesdienste genutzt In der Mitte des Kreuzgangs befindet sich auf einem Brunnen ein Denkmal das den heiligen Bernhard von Clairvaux und die Jungfrau Maria zeigt Es stand bis zur Sakularisation im Kloster Marienrode wo sich heute eine Kopie befindet Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektDie Orgel wurde 1687 von dem Orgelbauer Martin Vater Hannover mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal erbaut In diesem Instrument wurde Pfeifenmaterial aus den Jahren 1524 bzw 1568 wiederverwendet Im Laufe der Zeit wurde die Orgel mehrfach umgebaut und verandert 1978 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Gebruder Hillebrand Altwarmbuchen neu erbaut und um ein schwellbares Unterwerk erweitert Das rein mechanische Instrument hat 33 Register auf drei Manualen und Pedal 3 DispositionI Ruckpositiv C 1 Holzgedackt 8 2 Prinzipal 4 3 Blockflote 4 4 Hohlflote 2 5 Oktavlein 1 6 Cymbel III7 Krummhorn 8 TremulantZimbelstern II Hauptwerk C 8 Quintade 16 9 Prinzipal 8 10 Rohrflote 8 11 Oktave 4 12 Nachthorn 4 13 Quinte 2 2 3 14 Oktave 2 15 Mixtur IV VI16 Cornett V 8 17 Trompete 8 III Schwellwerk C 18 Bleigedackt 8 19 Viola da Gamba 8 20 Prinzipal 4 21 Koppelflote 4 22 Waldflote 2 23 Quinte 1 1 3 24 Sesquialtera II 2 2 3 25 Scharf V26 Dulcian 16 Tremulant Pedal C 27 Prinzipalbass 16 28 Subbass 16 29 Oktavbass 8 30 Gedacktbass 8 31 Choralbass 4 32 Mixtur V33 Posaune 16 Koppeln I II III II I P II P III PSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in Hildesheim Liste der Kirchen im Bistum HildesheimEinzelnachweise Bearbeiten Julius Ficker Reinald von Dassel Reichskanzler und Erzbischof von Koln 1156 1167 Adamant Media Corporation 2001 ISBN 0 543 97938 5 S 8 Annemarie und Andreas Bohm Kirchen Kloster und Kapellen Ein kleiner Hildesheimer Kunstfuhrer Bernward 1991 ISBN 3 87065 590 9 S 84 ff Nahere Informationen zur historischen OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritius Kirche Hildesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde 360 Panoramablick des Kreuzgangs Touristische Informationen St Mauritius Hildesheim In Kirchbau de52 146944444444 9 9263888888889 Koordinaten 52 8 49 N 9 55 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius Hildesheim amp oldid 236657679