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Die romisch katholische Stadtpfarrkirche St Georg ist eine gotische barockisierte Basilika in Amberg in der Oberpfalz Sie gehort zur Kirchengemeinde St Georg Amberg im Dekanat Amberg Ensdorf des Bistums Regensburg Der Kirche benachbart liegt der gewaltige Baukomplex des Jesuitenkollegs St Georg Amberg WestportalInnenansichtHochaltarGewolbe des MittelschiffsStuckapostelInnenansicht nach Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche St Georg wurde 1094 erstmals als ausserhalb der Siedlung stehende Pfarrkirche erwahnt In den Jahren von 1599 bis 1619 war sie geschlossen 1622 wurde sie an die Jesuiten ubergeben und 1629 wurden die Pfarrrechte auf St Martin ubertragen Von 1782 bis 1808 war die Kirche im Besitz des Malteserordens seit 1808 wurde sie als Garnisons und Studienkirche verwendet Seit 1923 ist sie wieder Pfarrkirche Nach Grabungen im Jahr 1977 wurde ein Saalbau mit eingezogener Apsis aus den Jahren nach 1034 als erster Vorgangerbau bestimmt Das heutige Bauwerk wurde nach einer Inschrift am Chor ab 1359 als hochgotische dreischiffige Basilika mit einschiffigem Chor erbaut Heinrich Hirsel wurde 1379 als Baumeister bezeugt Der Kirchenraum wurde um 1407 und der Turm Anfang des 16 Jahrhunderts vollendet Im Jahr 1652 erfolgte eine erste Barockisierung unter Leitung von Francesco Garbaninis Im Jahr 1672 wurde die Sakristei vergrossert Im Jahr 1675 wurde die Kreuzkapelle 1695 die Marienkapelle durch Wolfgang Dientzenhofer und 1754 die Schutzengel und Aloisiuskapelle angebaut In den Jahren von 1718 bis 1723 wurde eine umfassende Barockisierung durchgefuhrt bei der eine Stuckierung durch Johann Baptist Zimmermann erfolgte danach um die Jahrhundertmitte wurden die Seitenkapellen durch seinen Neffen Anton Landes stuckiert und eine Ausmalung wurde durch Johann Adam Muller vorgenommen Eine Gesamtrestaurierung erfolgte in den Jahren von 1977 bis 1984 Architektur BearbeitenAusseres Bearbeiten Das Bauwerk ist eine gotische dreischiffige Rundpfeilerbasilika mit Langchor der in einem Schluss aus sieben Seiten eines Zehnecks endet Ausserlich ist das Bauwerk durch die Lanzettfenster in den Seitenschiffen und im Chor gepragt nur im Obergaden sind barocke Rundfenster angeordnet Die Strebepfeiler sind am Chor kraftig ausgebildet Der Westturm ist in das Langhaus einbezogen und nimmt die Breite des Mittelschiffs ein die Seitenschiffe werden mit machtigen Strebepfeilern uberspannt Der Turm verjungt sich nach oben zum quadratischen Grundriss und endet in einem Oktogon mit welscher Haube und Laterne Am Bauwerk sind drei polygonale Treppenturme angebaut Die vier barocken Seitenkapellen sind symmetrisch angeordnet und dreiseitig geschlossen Im Westen ist ein Gewandeportal mit Steilgiebel und Krabbenbesatz mit einer zweiteiligen Masswerkoffnung angeordnet Das Gewande wird durch Birnstabprofile in vier tiefe Kehlen gegliedert die Figurenbaldachine sind heute leer Das barocke Hauptportal ist zwischen den beiden sudlichen Seitenkapellen angeordnet Der Turm und hervorgehobene Partien des Aussenbauwerks zeigen Mauerwerk aus Sandsteinquadern Im Jahr 1977 wurden an der Sudseite des Chores Reste der originalen Fassung entdeckt die Figuren vor einer Hauserreihe und Inschriften zeigt Inneres Bearbeiten Der Gesamteindruck des in den Proportionen gotischen Raumes wird durch die Stuckdekoration bestimmt die sich uber die ursprunglichen Gliederungselemente wie Pfeiler Arkadenbogen Konsolen und Rippen legt und den vorhandenen Gewolbefeldern angepasst ist Die Proportionen die Hohe und Breite des Chors sind die gleiche wie die des Mittelschiffs das doppelt so hoch und sechsmal so lang wie breit ist wurden durch Zimmermann durch eine unterschiedliche Gliederung in beiden Raumteilen bewaltigt im Chor ist eine vertikal ausgerichtete Pilastergliederung im Langhaus eine horizontale Ausrichtung der Stuckdekoration und der Gemaldefelder zu finden Im Mittelschiff ruht das Gewolbe auf kraftig profilierten Konsolen mit eingezogenen Umrissen in Form eines Segmentbogens in den Seitenschiffen auf ionischen Pilastern im Chor wird es von kannelierten korinthischen Pilastern mit ausladenden Gebalkstucken aufgefangen Die Rundpfeiler sind mit ionischen Kapitellen zu Saulen umgestaltet die Schenkel der Arkadenbogen am Scheitel volutenartig eingerollt Meisterwerke der barocken Stuckierung sind die zwolf um 1720 von Zimmermann geschaffenen Apostel Sie sind uber den Arkadenbogen auf Wolkenbanken schwebend dargestellt und zeichnen sich durch lebendige individuelle Charakterisierung aus Die Fresken von Muller zeigen an den Chor und Mittelschiffsgewolben das Martyrium des Patrons das mit dessen Enthauptung uber dem Hochaltar endet An den Obergadenwanden sind seine Mittler und Schutzherrschaft gezeigt Im nordlichen Seitenschiffsgewolbe sind drei Szenen aus dem Leben des Ordenspatrons Ignatius im sudlichen aus dem Leben des heiligen Franz Xaver dargestellt Die im Jahr 1895 vorgenommene Ubermalung der Malereien in den Seitenschiffen wurde in den Jahren zwischen 1980 und 1983 entfernt und die Fehlstellen erganzt Das Fresko der unteren Westempore wurde 1772 von Johann Adam Muller geschaffen und zeigt das Bekenntnis des heiligen Georg zum Kreuz Ausstattung BearbeitenDie reichhaltige Ausstattung wurde grosstenteils durch den Jesuitenpater Johann Hormann 1699 konzipiert Der machtige Hochaltar aus dem Jahr 1695 hat eine ausladende Sockelzone Das Bild des Hochaltars mit einer Darstellung der Glorie des heiligen Georg wurde 1766 von dem Munchner Hofmaler Johann Nepomuk Schopf geschaffen Die beiden Seitenaltare von 1669 sind mit je zwei Saulen ausgestattet Das Altarblatt am nordlichen Seitenaltar zeigt den heiligen Ignatius das am sudlichen den heiligen Franz Xaver beide wurden von Caspar de Crayer geschaffen Der Kreuzaltar in der nordostlichen Kapelle zeigt die Kreuzabnahme Christi und wurde vermutlich gleichzeitig mit dem Hochaltar von Caspar de Crayer geschaffen Am Marienaltar gegenuber von 1695 ist Maria Immaculata dargestellt die 1695 1697 von Johann Andreas Wolff geschaffen wurde Im Tabernakel steht das Gnadenbild aus dem Kloster Kastl einer Muttergottes als Halbfigur ein niederlandisches Tafelbild aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts das wegen seiner Beschadigung im kalvinistischen Bildersturm als Maria der in den Flammen unversehrte Dornbusch bezeichnet wird Die ruckwartigen Seitenaltare wurden 1754 geschaffen die Holzaufbauten mit Saulen und Volutenpilastern stammen von der Schreinerwerkstatt Bacher aus Amberg die Fassmalerei wurde von Georg Andreas Zellner und Franz Xaver Zellner ausgefuhrt Auf dem Altarblatt des nordlichen Altars ist der heilige Schutzengel auf dem des sudlichen der heilige Aloisius dargestellt beide wurden von Johann Georg Wolcker aus Augsburg geschaffen Die Kanzel wurde 1702 zwischen dem nordlichen Seiten und Mittelschiff angeordnet vermutlich nach einem Entwurf von Hormann ausgefuhrt und zeigt am Schalldeckel eine Fama mit Weltkugel Die ubrige Einrichtung entstand ebenfalls zu grossen Teilen nach Entwurfen von Johann Hormann darunter das Langhaus und Chorgestuhl aus den Jahren 1701 1702 die altesten Beichtstuhle an der Westwand aus der Zeit um 1700 sowie Schranke mit Knorpelwerkverzierungen und die Kassettendecke der Sakristei nach 1672 Im nordlichen Seitenschiff ist ein Kalksteinepitaph fur den Malteser Komtur Freiherr von Weichs 1801 aufgestellt das von Friedrich Wagner signiert wurde Orgel BearbeitenSchon vor 1500 gab es eine Schwalbennestorgel rechts vorne an der Sudseite des Hauptschiffs 1535 wurden deren Balge von Friedrich Pfannmuller repariert 1604 wurde das schadhafte Instrument abgenommen und die Pfeifen verkauft Nach der Barockisierung der Kirche fertigte Johann Konrad Funtsch aus Amberg 1767 ein neues sein grosstes Orgelwerk mit 22 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1903 wurde es durch einen Neubau von Edenhofer Deggendorf mit pneumatischen Taschenladen 14 II P ersetzt 1941 erweiterte Michael Weise die Orgel um 17 Register 1961 kamen noch einmal zwei dazu 33 III P Zunehmende Mangel an der Edenhofer Weise Orgel fuhrten 1981 zu einem Neubau von Orgelbau Oberlinger 48 III P mit Schleifladen und mechanischen Trakturen Das Instrument weist fundamentale konstruktive funktionelle und stilistische Mangel auf 2012 wurde deshalb der Forderverein Georgsorgel 1 gegrundet 2025 2026 wird das Instrument in einem 1 Bauabschnitt durch eine ostbayerisch barock inspirierte Emporenorgel im Funtsch Gehause 34 II P ersetzt im 2 Bauabschnitt erganzt durch eine romantische Chororgel 27 II P in der Aloisius Kapelle uber der Sakristei Der Auftrag fur den 1 Bauabschnitt mit der Firma Johannes Klais Orgelbau Bonn wurde am 8 Dezember 2022 unterzeichnet Die Disposition der Oberlinger Orgel lautet 2 I Hauptwerk C a31 Gemshorn 16 2 Principal 8 3 Viola da Gamba 8 4 Copula 8 5 Octave 4 6 Rohrflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Superoctav 2 9 Cornett IV 4 10 Mixtur major V 2 11 Mixtur minor V 1 12 Trompete 16 13 Trompete 8 II Schwellwerk C a314 Bourdon 16 15 Holzprincipal 8 16 Salicional 8 17 Unda Maris 8 18 Grobgedackt 8 19 Principal 4 20 Viola 4 21 Nasard 2 2 3 22 Schwiegel 2 23 Terz 1 3 5 24 Mixtur V 1 1 3 25 Basson 16 26 Oboe 8 27 Clairon 4 Tremulant III Kronpositiv C a328 Gedackt 8 29 Quintade 8 30 Koppelflote 4 31 Principal 2 32 Quinte 1 1 3 33 Octave 1 34 Terzsept II 1 3 5 1 1 7 35 Cymbel IV 1 36 Krummhorn 8 TremulantGlockenspiel DiskantZimbelstern Pedal C f137 Holzprincipal 16 38 Subbass 16 39 Quintbass 10 2 3 40 Octavbass 8 41 Gedacktbass 8 42 Offenflote 4 43 Nachthorn 2 44 Rauschbass III 5 1 3 45 Mixtur VI 2 2 3 46 Bombarde 16 47 Posaune 8 48 Schalmey 4 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 26 29 Sixtus Lampl Kath Stadtpfarrkirche St Georg in Amberg Schnell Kleine Kunstfuhrer Nr 615 3 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 1999 ISBN 3 7954 4389 X Gabriele Speckels St Georg Amberg die wechselvolle Geschichte von Kirche und Pfarrei Buch und Kunst Verl Oberpfalz Amberg 1994 ISBN 3 924350 35 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St Georg Amberg Website des Fordervereins GeorgsorgelEinzelnachweise Bearbeiten Website des Fordervereins Georgsorgel Abgerufen am 13 Oktober 2022 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 13 Oktober 2022 49 44404 11 85003 Koordinaten 49 26 38 5 N 11 51 0 1 O Normdaten Geografikum GND 4256081 0 lobid OGND AKS VIAF 236013712 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Amberg amp oldid 228747509