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Das Schloss Puchhof bisweilen auch Altes Schloss Puchhof genannt liegt im gleichnamigen Gemeindeteil der niederbayerischen Gemeinde Aholfing im Landkreis Straubing Bogen Puchhof 67 Es ist unter der Aktennummer D 2 78 112 9 als Baudenkmal von Puchhof verzeichnet Die Anlage wird ferner als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 2 7040 0099 mit der Beschreibung untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde und Funde im Bereich des Schlosses Puchhof darunter die Schlosskapelle und Spuren der Vorgangerbebauung gefuhrt Schloss Puchhof heute Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schloss Puchhof einst und jetzt 2 1 Schlosskapelle von Puchhof 2 2 Parkanlage Schloss Puchhof 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenPuchhof war seit dem 12 Jahrhundert im Besitz des Klosters Prufening Damals tauschte es am 9 Juli 1140 der Burggraf Otto von Regensburg mit dem Abt Erbo Puchhof gegen ein Gut und eine Muhle in Mangolding ein Aus der Ubergabeurkunde geht hervor dass die Familie des Burggrafen Puchhof seit drei Generationen innehatte und dieses als Lehen der Babenberger erhalten hatte Die Vogteirechte hatten die Herren von Bogen inne Nach dem Tod von Albert IV von Bogen 1242 kam Puchhof an die Wittelsbacher Karolus de Straubing Sohn des Vitztums Otto von Straubing erhielt 1282 von Heinricus dux Bavariae seine curia in Rain das dortige castrum und die Vogteirechte an der curia Puche Puchhof Diese Familie de Straubing benannte sich in Rainer von Rain um Das Kloster Prufening erwarb nach den Erlass der Ottonischen Handfeste 1311 die Niedergerichtsbarkeit und so wurde Puchhof zu einer Hofmark 1328 verkauften Albrecht von Rain und seine Hausfrau Elspet ihre Herzogslehen die Vogtei die Gerichts und Abgabenrechte von Puchhof an Cunrat den Nothaft 1448 wurde Puchhof als Leibgedinge an den Rentmeister von Niederbayern Friedrich Vinnder seine Frau und deren Sohn verstiftet Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde auch Puchhof verwustet Der Prufeninger Abt Placidus Bacheder beauftragte den Monch und spateren Abt Romanus Schneidt mit dem Wiederaufbau von Puchhof Der erste Wiederaufbau war ein Gebaude aus Holz Nachfolger auf Puchhof wurde der Monch Bernhard Degl der spater ebenfalls zum Abt von Prufening gewahlt wurde Das Gut erholte sich wieder in wirtschaftlicher Hinsicht und 1798 konnte Puchhof als Steinbau neu errichtet werden Als Mitglied der Landschaft hatte der Abt auch das Recht auf seinen Gutern Bier zu brauen und auszuschenken Daruber kam es mit dem Inhaber von Schloss Rain Graf Josef von Leiblfing um 1710 zu gerichtlichen Auseinandersetzungen Diese dauerten fast hundert Jahre an und wurden nur teilweise gelost das Schankrecht blieb unangetastet aber Rainer Untertanen konnten bestraft werden wenn sie dort ihr Bier tranken 1695 kam es zu einem Vertrag zwischen dem Hochstift Regensburg und dem Kloster Prufening in dem vereinbart wurde dass fur Amtshandlungen der Niedermotzinger Amtsknecht eingeschaltet werden sollte Puchhof blieb bis zur Sakularisation beim Kloster Prufening Nach 1803 wurde die Hofmark Puchhof dem Landgericht Straubing unterstellt Danach wurde nach mehreren Verkaufsversuchen der Puchhof von Baron Neuback erworben im Widerspruch dazu steht dass der Puchhof von der Regierung selbst bewirtschaftet wurde und nur Pachter eingesetzt wurden Der Konigliche Appellationsgerichtsdirektor Ritter von Reindl wurde 1822 als Pachter des Puchhofs angegeben spater hat er ihn erworben 1839 kaufte der Regensburger Weingrosshandler Friedrich Fikentscher den Puchhof und weitere fruher dazugehorende Liegenschaften Die darauf folgende Zeit war eine des wirtschaftlichen Aufschwungs es wurden in der Landwirtschaft moderne Gerate eingesetzt eine Molkerei mit Kaserei und eine Zuckerfabrik spatestens 1844 errichtet 1870 wurde der Puchhof an Carl Lang verkauft Dieser war ein Freund von Ludwig III Mitglied in der Kammer der Reichsrate der Krone Bayern und wurde mit dem Titel von Lang Puchhof nobilitiert Er errichtete auf dem Puchhof einen Fideikommiss Um die landwirtschaftlichen Grundstucke besser nutzen zu konnen liess er 1880 1886 Be und Entwasserungsanlagen errichten Zugleich wurde ein Triebwerkskanal fur ein E Werk angelegt und auf Puchhof eine Brennerei gebaut auch der Bau des Neuen Schlosses Puchhof und die Anlage des Schlossparks gehen auf ihn zuruck 1937 erwarb Fritz Thyssen das gesamte Schloss Puchhof Bereits im Oktober 1937 zog die einzige Tochter des Ehepaars Anita Grafin Zichy Thyssen mit ihrem Gatten Gabor Odon Graf Zichy zu Zich und Vasonykeo und ihrem Sohn Fritz August nach Puchhof um Der Westflugel des Schlosses wurde nach deren Wunschen umgestaltet Auch Fritz Thyssen und seiner Gemahlin Frau Amelie Thyssen geborene zur Helle waren sehr daran gelegen den Puchhof als landwirtschaftlichen Musterbetrieb zu fuhren Die Brennerei wurde 1937 1939 neu gestaltet All dieses nahm ein jahes Ende denn wegen des Nationalsozialismus musste Fritz Thyssen 1939 Deutschland verlassen wurde mit seiner Frau aber in Frankreich gefangen genommen und musste bis zum Kriegsende seine Zeit in verschiedenen Konzentrationslagern verbringen 1939 nahm das Land Preussen Puchhof in Besitz und verkaufte ihn am 1 April 1940 an Philipp F Reemtsma Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus wurde der Puchhof von den Amerikanern an Hugo Nickel verpachtet Am 15 Oktober 1949 konnte das devastierte Schlossgut wieder an Fritz Thyssen zuruckgegeben werden Das Schloss selbst blieb bis zum 1 Juli 1952 in der Hand der amerikanischen Besatzungsmacht Fritz Thyssen war zwischenzeitlich in seinem Exil in Buenos Aires verstorben Seine Gattin Amelie fasste den Entschluss nach Puchhof zuruckzukehren und die Landwirtschaft erneut aufzubauen was ihr auch gelungen ist Ausbau der landwirtschaftlichen Gebaude des E Werks und der Arbeiterunterkunfte einschliesslich eines 1955 56 errichteten eigenen Altersheimes Sie bekam im August 1960 auf Schloss Puchhof das Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik durch Konrad Adenauer verliehen 1 Sie verstarb auf Schloss Puchhof am 25 August 1965 Nach dem Tod von Amelie Thyssen kam der Besitz an ihre Tochter Anita Grafin Zichy Thyssen Diese hatte kein Interesse an der Landwirtschaft und gab den Betrieb 1966 zum Verkauf frei Im Juni 1966 erwarb Guido Ritter und Edler von Maffei Gut und Schloss Puchhof Die Familie der Marchese di Maffei stammt ursprunglich aus Verona ist aber seit dem 19 Jahrhundert in Bayern ansassig Liselotte Edle von Maffei verlegte ihre Brennerei von Gut Freiham 1996 nach Puchhof womit dort zeitweise die zweitgrosste Brennerei Bayerns entstand Guido von Maffei verstarb mit 94 Jahren am 19 Juni 1999 und ist in der Kapelle Puchhof begraben Seine Frau Liselotte von Maffei fuhrt den Betrieb weiter und das Schloss wird als Gutshof genutzt Im Bereich des Schlosses Puchhof wurden untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde gesichert 2 nbsp Lageplan von Schloss Puchhof auf dem Urkataster von BayernSchloss Puchhof einst und jetzt BearbeitenDas dreigeschossige Schloss Puchhof wurde nach 1768 als Vierflugelanlage mit einem Mauerabschluss gegen die Strasse errichtet Der Neubau wurde unter Abt Petrus Gerl ausgefuhrt Architekt und Baumeister war Pater Andreas Schleinkofer Der Langflugel springt seitlich um je zwei Fensterachsen uber die Seitenflugel vor An den Giebelseiten der Seitenflugel befinden sich apsidenartige Vorbauten die sich durch alle Geschosse ziehen Daruber liegen polygone dreigeschossige Turmchen mit Zeltdachern Vor diesen liegt eine niedrige geschwungene Mauer welche die beiden Turmtrakte miteinander verbindet Von diesem Vorhof gelangt man durch einen Rundbogen in den eigentlichen Hofraum Oberhalb des Portals befindet sich das Wappen des Abtes Petrus Gerl Schlosskapelle von Puchhof Bearbeiten Im Untergeschoss des Sudflugels befindet sich noch die romanische Schlosskapelle aus dem Ende des 12 Jahrhunderts Vermutlich der Symmetrie wegen wurde beim Neubau 1768 der zweite Schlossflugel in gleicher Weise wie der Kapellenflugel gestaltet Der Grundriss der Kapelle ist rechteckig 12 4 6 m die Kirche bietet 80 Personen Platz Die Fenster wurden 1768 barockisiert Die funf Fensterachsen werden durch Pilaster betont Die Spiegeldecke der Kapelle stammt von Otto Gebhard einem Asamschuler und stellt die Schutzpatrone des Klosters dar Die Schlosskapelle war ursprunglich dem Heiligen Quirinus von Tegernsee geweiht In der Legende zum Leben dieses Heiligen 3 werden von Hugo Metellus drei Wundertaten des Heiligen in Puchhof beschrieben bei denen Personen die ein Sakrileg gegen diese Kirche begangen hatten schwer bestraft wurden Die erste Quirinuskapelle auf dem Puchhof war aus Holz gebaut und ist bei einer angeblichen Verletzung des kirchlichen Asylrechts niedergebrannt worden Das Kloster Prufening baute an der Stelle eine romanische Kirche aus Stein Das Gebaude hat sich in seiner ursprunglichen Form bis heute erhalten seine Innenausstattung wurde aber mehrmals verandert Um 1450 erfolgte eine erste Anderung der neue Altar wurde im gotischen Stil angefertigt Am 27 September 1450 wurde die Kapelle dem Heiligen Otto von Bamberg umgeweiht Bei dem Neubau von Puchhof wurden in der Kapelle drei Altare aufgestellt der Hauptaltar war dem Heiligen Otto geweiht und die beiden Nebenaltare dem heiligen Petrus dem Namenspatron des Bauherrn und dem heiligen Benedikt dem Ordensstifter Die Kapelle wurde 1842 profaniert und diente dann als Abstellraum fur landwirtschaftliche Gerate Die Altare wurden entfernt zwei Statuen sollen in der Kirche von Obermotzing aufgestellt worden sein uber das Schicksal der Nebenaltare weiss man nichts Carl von Lang erreichte dass die Glocken der Kapelle im Ersten Weltkrieg nicht abgeliefert werden mussten Unter Fritz Thyssen wurde die Kapelle 1938 39 vollstandig restauriert Aufgrund der politischen Umstande konnte sie erst am 25 Mai 1946 durch den Regensburger Bischof Michael Buchberger neu geweiht werden Letztmals wurde die Kapelle 2005 renoviert und es werden heute noch jeweils am Samstagabend Gottesdienste abgehalten Parkanlage Schloss Puchhof Bearbeiten Der Schlosspark wurde von Carl von Lang Puchhof angelegt Ursprunglich umfasste er 50 ha und war mit in und auslandischen Baumen und Strauchern bepflanzt Durch eine Verbreiterung der Laber wurde ein kunstlicher See geschaffen Fur Carl von Lang der am 7 April 1916 in Munchen von einer Strassenbahn uberfahren wurde liess seine Frau in dem Parkt eine Gruft als Begrabnisstatte erbauen Erst 1923 wurde der Leichnam dorthin uberfuhrt Allerdings stand die Gruft haufig unter Wasser so dass auch der Sarg betroffen war 1966 wurde der Sarg in den Friedhof von Steinach uberfuhrt Die Gruft im Schlosspark wurde danach geschleift Literatur BearbeitenJosef Buchner Gustl Buchner Aholfing Geschichte einer Donaugemeinde mit den Ortsteilen Niedermotzing Obermotzing und Puchhof Band I Aholfing und Puchhof Attenkofer sche Buch und Kunstdruckerei Straubing 2005 Wolfgang Freundorfer Straubing Landgericht Rentkastenamt und Stadt Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 32 Kommission fur bayerische Geschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1974 ISBN 3 7696 9879 7 S 276 u a m Einzelnachweise Bearbeiten Amelie Thyssen Denkmalliste von Aholfing QuirinaliaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Puchhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Schloss Puchhof in der privaten Datenbank Alle Burgen Schloss Puchhof auf regiowiki Burgen und Schlosser im Landkreis Straubing Bogen Schlosser Schloss Au vorm Wald Schloss Einhausen abgegangen Schloss Eitting abgegangen Schloss Geltolfing Schloss Geiselhoring abgegangen Schloss Gossersdorf Schloss Grafentraubach Schloss Habelsbach Schloss Haggn Schloss Hainsbach abgegangen Schloss Haunkenzell Schloss Herrnfehlburg Schloss Hienhart Schloss Irlbach Schloss Laberweinting abgegangen Schloss Loham Schloss Moosdorf Schloss Oberellenbach Schloss Oberhaselbach Schloss Obermotzing abgegangen Schloss Puchhof Neues Schloss Puchhof Schloss Rain Schloss Rosshaupten Schloss Sallach Schloss Saulburg Schloss Schambach Schloss Schwarzach Schloss Steinach Neues Schloss Steinach Schloss Steinburg Schloss WiesenfeldenBurgen und Ruinen Azlburg abgegangen Burg Bogen abgegangen Burg Degenberg abgegangen Burg Falkenfels Burgruine Haibach Burgruine Hohenstein Burg Kagers abgegangen Burg Mitterfels Burgruine Neurandsberg Burg Purgl abgegangen Burg Windberg abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Gingkofen Turmhugel Greissing Turmhugel Hauselberg Turmhugel Holztraubach Turmhugel Hutterhof Turmhugel Mundlfing Turmhugel Strasskirchen Turmhugel ThalkirchenBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Ringwall Bogenberg Burgstall Frammelsberg Ringwall Geiselhoring Burgstall Hauselberg Burgstall Kasparzell Burgstall Neuburg Burgstall Oberellenbach Abschnittsbefestigung Pullach Burgstall Rattiszell Abschnittsbefestigung Romerschanze Ringwall Sallach Burgstall Schlossberg Degernbach Burgstall Schlossberg Schonstein Ringwall Schlossberg Burgstall Steinhaus Burgstall Welchenberg 48 926695 12 45593 323 Koordinaten 48 55 36 1 N 12 27 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Puchhof amp oldid 230298610