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Das Schloss Kunrau ist das bedeutendste der wenigen noch verbliebenen Bauwerke auf dem Areal des einstmaligen Rittergutes bzw des Gutshofes in Kunrau Diese Ortschaft bildet seit 2010 einen Ortsteil der Stadt Klotze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen Anhalt Das Schlossgebaude steht unter Denkmalschutz Erfassungsnummer 094 90272 1 Schloss Kunrau Gartenseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Rittergutes bzw des Gutshofes 2 Herrenhaus bzw Schloss Kunrau 3 Neuer und alter Schloss Park 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des Rittergutes bzw des Gutshofes Bearbeiten nbsp Schloss Kunrau StrassenseiteUrkundlich betrachtet hat die Neubesiedlung von Kunrau 1559 stattgefunden 12 Ansiedler ubernahmen Ackerflachen als Lehen gegen Pacht und Dienste Der noch wuste Teil des Dorfes gegen Pacht und Dienste den B auern uberlassen 2 von Valentin von Alvensleben dessen weitverzweigte einflussreiche Familie auf der Burg Isenschnibbe bei Gardelegen und spaterhin auch auf der Burg Erxleben also in der Altmark ansassig war 3 Fur 1584 findet sich erwahnt dass aus funf Ackerhofen das Vorwerk Kunrau derer von Alvensleben als sog Schossmatrikel d h als personlicher Landereienbesitz gebildet wurde 2 Dies geschah durch Einzug der funf Hofe 4 was auch als gutsherrliches Bauernlegen bezeichnet werden kann 5 Hier wurde das 1540 zugestandene Recht auf Auskauf Zwangskauf im Falle von eigenem Wohnbedarf oder Mutwilligkeit der Bauern genutzt weil die Bauern ihrer Abgabenpflicht angeblich nicht nachgekommen seien Dies wurde in einem Rechtsgutachten der Universitat Helmstedt von 1608 gepruft Winter 2017 6 Aus heutiger Sicht sind die funf Bauern zum Verkauf ihrer Ackerflachen an den Gutsbesitzern schlichtweg gezwungen worden was fur ein Funftel der Bauern in den fruhneuzeitlichen Dorfern der Altmark nachweisbar ist 7 Im Dorf Kunrau verblieben 7 Ackerhofe die Dienst und Abgabepflichten gegenuber der Grundherrschaft derer von Alvensleben hatten Die Siedlung umfasste zudem das so geschaffene Gut Durch das Bauernlegen wurden somit in Adelsbesitz befindliche Gutshofe bzw sog Ritterguter neu geschaffen und zugleich die Zahl der Bauern erheblich reduziert 8 Im weitlaufigen Besitz derer von Alvensleben war Kunrau ein eher wenig bedeutendes Vorwerk das kein eigenstandiges Rittergut bildete Um die Wende zum 17 Jh liessen die von Alvensleben zahlreiche Wustungen in ihrer Herrschaft Erxleben verwalden In vier Wustungen neben Kunrau noch in Polvitz Jemmeritz und Heerde richteten sie hingegen Gutsbetriebe ein 9 Fur 1608 findet sich fur Kunrau bereits Dorf der von Alvensleben notiert 2 Grundbesitz hielten die von Alvensleben z T uber mehrere Jahrhunderte auch in den Nachbardorfern von Kunrau d h in Altferchau und Neuferchau dort uber vier bzw drei Jh sowie fur etliche Jahrzehnte in Kusey und Rowitz 2 1697 wurde das Vorwerk Kunrau fur 50 Jahre an Hof und Grenzrat Stephan Berndis abweichend Behrens Schulz 1991a Schulz 2006 aus Osterburg verkauft 2 6 Berndis besass mehrere Guter so auch jenes in Orpensdorf das nach ihm sein Schwiegersohn der Hof und Obergerichtsrat bzw der Kriegs und Domanenkammerrat Gustav Falcke ubernahm Berndis hielt auch Besitzungen in Neuferchau Nachbardorf von Kunrau die 1745 an die nachfolgend genannte Witwe von Falcke verkauft wurden Somit ist im Falle von Kunrau schon fruh d h vor 1717 Assecuration vor die Ritterschaft Allodifikation der belehnten Guter d h Ubertragung des furstlichen in das private Eigentum sowohl eine Ablosung der bewaffneten Reiterdienste der von Alvensleben als auch eine burgerliche Gutsherrschaft nicht adliger Hofrat als Gutsbesitzer eingetreten 10 Von 1728 bis 1743 war das Gut Kunrau an den Kriegs und Domanenkammerrat Gustav Falcke versetzt d h verpfandet Die Hypothekenaufnahme stellte in der ersten Halfte des 18 Jhs sowohl eine haufig genutzte Geldbeschaffung insbesondere adliger Gutsherren als auch die beliebteste Form der Kapitalanlage insbesondere vermogender Stadtburger dar 11 1719 heiratete Falcke die Enkelin von Berndis Anna Catharina Kraatz abweichend Catharina Elisabeth Kratze 6 und baute den Gutshof Kunrau aus 1743 verstarb Gustav Falcke 1744 heiratete die Witwe von Gustav Falcke die neben dem ererbten Anspruch auf das Gut Kunrau auch Landbesitz in Altferchau Nachbardorf von Kunrau hatte den renommierten Architekten z B Bauleitung fur die Weinbergterrassen im Park Sanssouci und Koniglich Preussischen Hof und Gerichtsrat Friedrich Wilhelm Diterichs abweichend Dieterichs 6 der auf dem Gut Orpensdorf ansassig war und zuvor in Falckes Auftrag Entwasserungsmassnahmen Verhinderung von Elbuberschwemmungen in jener elbnahen Region durchgefuhrt hatte 1746 reluierte aufheben die Gattin Diterichs die Verpfandung vermutlich durch Ablosezahlung ihr Gatte wurde somit auch der Besitzer des Gutes Kunrau 12 1744 abweichend 1746 6 kaufte Gebhard Johann V von Alvensleben das Gut und brachte es wieder zuruck in den Grundbesitz dieser Adelsfamilie 2 In seinem Besitz waren u a die beiden altmarkischen Guter in Vienitz und Rogatz Verkaufe von Gutern waren schon im 18 Jh keine Seltenheit in Brandenburg Im Falle Kunraus liegt jedoch insofern eine Besonderheit vor als die beiden fruheren burgerlichen Vorbesitzer Berndis Diterichs die hohere Regierungsbeamte und keine Adligen waren ihr Gut an eine adlige Familie die zudem Vorbesitzerin war verkauften wahrend die Mehrzahl der Verkaufe in Brandenburg von adligen an burgerliche Besitzer gingen Im Durchschnitt verausserten Burgerliche ihr Gut bereits wieder nach zehn Jahren wahrend adlige Gutsbesitzer ihren Besitz uber langere Zeit hielten 13 Der sog Friderizianische Adelsschutz den die adligen Rittergutsbesitzer im 18 Jh zunehmend durchsetzen konnten 14 sollte verhindern dass Ritterguter an Burgerliche verkauft werden was haufig und so auch im Falle von Kunrau nicht wirksam wurde Unwahrscheinlich ist dass bis zum Ende des 18 Jhs bereits ein sog Herrenhaus auf dem Gut Kunrau vorhanden war Jedenfalls wird fur das Jahr 1794 folgendes notiert von Alvensleben zu Isenschibbe hat hier 1 Wohnhaus worin er sich bisweilen einige Tage aufhalt 2 was kaum auf ein Herrenhaus schliessen lasst Vielmehr ist anzunehmen dass die Besitzer des Kunrauer Gutes auch in der ersten Halfte des 19 Jhs dort nicht wohnhaft waren sondern sich allenfalls im Inspektorenhaus einquartierten wenn sie denn uberhaupt langere Zeit auf dem Gut verbrachten Dies war durchaus ublich nur knapp die Halfte der adligen Gutsbesitzer in Brandenburg wohnte auf ihren Gutern 15 1824 erwarb Frh Heinrich Conrad von Krocher das Gut vermutlich im Tausch gegen das Gut Schenkenhorst das bis 1812 im Besitz derer von Alvensleben war 6 Im weitlaufigen Grundbesitz der alteingesessenen Adelsfamilie von Krocher ursprunglich auf den Burgen Beetzendorf und Kalbe an der Milde ansassig letztere im 14 Jh verkauft an die von Alvensleben bildete Kunrau nur ein Vorwerk 3 12 16 2 Angenommen wird dass bei den von Alvensleben im beginnenden 19 Jh eine erhebliche Uberschuldung bestand So verkaufte die Adelsfamilie 1831 ihre Stammburg Isenschnibbe und siedelte auf das Gut Wetteritz um das sie 1857 gleichfalls verkaufte 17 1833 kaufte Wilhelm von Jena auf Coethen abweichend aber vermutlich falsch Koethen oder Cathen oder noch sein bald darauf verstorbener Vater Karl Friederich von Jena der neben Coethen Dorf in der Nahe von Falkenberg noch die Guter Falkenberg und Dannenberg besass das Gut Kunrau 1843 ging das Gut fur drei Jahre in den weitlaufigen Besitz des Herzogs Prosper Ludwig von Arenberg uber einem politisch renommierten Mitglied des sog Hauses Arenberg dessen Stammsitz die Burg Aremberg sic im Ahrgebirge Eifel war In den einhundert Jahren zwischen 1750 und 1850 ist der Gutsbesitz somit mehrfach verkauft worden und hatte vier adlige und zwei burgerliche Gutsherrschaften die jeweils uber viele Alvensleben Prosper Ludwig oder zumindest mehrere weitere Berndis Diterichs Krocher Jena Guter verfugten In Brandenburg war der Besitz von zwei Gutern die haufigste Konstellation 18 Uber die agrarische Aktivitaten der Besitzer des Kunrauer Gutes ist bis zur Mitte des 19 Jhs wenig bekannt bzw es kann angenommen werden dass sie wenig spezifisches Interesse an der Verbesserung der Kunrauer Gutswirtschaft und an den sozialen Verhaltnissen auf dem Gutshof hatten Unter der Gutsherrschaft von Prosper Ludwig soll allerdings eine intensive Mergelung betrieben worden sein zudem wurden moorige Flachen als sog Kunstwiesen 19 optimierte Ent und Bewasserung hergerichtet 20 Grund fur die Verkaufe war vermutlich die geringe Ertragslage im landwirtschaftlichen Betrieb Rittergutsverkaufe dieser Art fanden in Preussen nach dem sog Oktoberedikt in der ersten Halfte des 19 Jhs durchaus haufig statt Umwandlung der Ritterguter in Handelsobjekte 21 Fur das Dorf und das Gut Kunrau finden sich die folgende Bezeichnungen 1745 als adliges Gut und Dorf 1801 als Dorf und Vorwerk bzw 1803 als Dorf und Gut 1818 als adliges Dorf und 1840 als Dorf und Rittergut 2 Die alltagssprachliche Bezeichnung Rittergut stammt bereits aus dem Mittelalter Als rechtlich definierter Begriff taucht diese Bezeichnung in Preussen jedoch erst ab 1807 auf und ersetzt die Bezeichnung adliges Gut 22 Entgegen der sonstigen Gepflogenheiten liessen alle Gutsinhaber keine Guts bzw Patronatskirche errichten Das Dorf Kunrau ist bis zum Ende des 19 Jhs ohne Kirche verblieben Gleiches gilt fur fast alle benachbarten Dorfer so fur Kusey Rowitz und Steimke Uber die Ausstattung der Gebaude des Kunrauer Gutes in den Jahrzehnten vor der Ubernahme durch Theodor Hermann Rimpau im Jahr 1847 sind keine Dokumente verfugbar Der in Braunschweig ansassige wohlhabende Getreidekaufmann Johann Heinrich Arnold Rimpau Vater von Theodor Hermann Rimpau erwarb 1847 das Gut fur seinen Sohn um diesem einen eigenstandigen Wirtschaftsbereich zu verschaffen 23 Vermutlich wurden damit auch die politischen Privilegien eines landtagsfahigen Rittergutes ubereignet Vertretung im sog Herrenhaus des Konigreichs Preussen die bis 1918 Abschaffung des Drei Klassen Wahlrechts in Preussen bestehen blieben Die besonderen lokalen rechtlichen Privilegien eines Rittergutsbesitzers insbesondere die Patrimonialgerichtsbarkeit sowie die Polizeigewalt wurden in Preussen 1849 abgeschafft Weder Rimpau noch sein Nachfolger auf dem Gut Beseler 24 beide keine Adeligen konnten diese mit dem Gutsbesitz verknupften aristokratisch feudalen Rechte beanspruchen Auf der Bezirksebene Kreistag verblieb allerdings das eigenstandige rittergutliche Vertretungsrecht bis 1928 in diesem Jahr wurden die verwaltungsrechtlich eigenstandigen Rittergutsbezirke abgeschafft Wilhelm Beseler gehorte bis 1918 dem Kreistag an 24 der nach dem dann abgeschafften Drei Klassen Wahlrecht das die Rittergutsbesitzer privilegierte gewahlt wurde Theodor Hermann Rimpau hatte eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert und interessierte sich sehr fur die naturwissenschaftliche Grundlagen der Agrarwirtschaft Als Hofverwalter verfugte er bei der Ubernahme des Gutes in Kunrau bereits uber mehrjahrige Erfahrungen Mit Rimpau ubernahm erstmals nach 1746 ein Burgerlicher also kein Mitglied des Adels das Gut Kunrau Als Agrarexperte steht Rimpau beispielhaft fur die Umwandlung der Bodenaristokratie in eine moderne Unternehmerklasse von landwirtschaftlichen Geschaftsleuten 25 Die landwirtschaftliche Gesamtflache des Gutes betrug damals 6410 Morgen ca 1600 ha Ungefahr ein Drittel wurde als Ackerflur genutzt Ein weiteres Drittel lag im Dromlingsmoor das allenfalls nach flachem Umbruch und Brennen als Acker zumeist aber nur als magere Viehweide genutzt worden war Das letzte Drittel war schlechter Kiefernforst und Odland 26 23 Da sich Rimpaus Versuche die ausserhalb des Dromlings liegenden stark sandigen Ackerflachen durch Mergelung und Grundungung ertragreicher zu machen als wenig erfolgreich herausstellten zu gleichen Schlussfolgerungen gelangte der mit ihm befreundete und im Nachbardorf Kusey wirtschaftende Albert Schultz Lupitz der spaterhin die erfolgreiche Kombination aus Leguminosenzwischenfruchtanbau und Kali Phosphor Dungung entdeckte verlegte sich Rimpau darauf die bereits bekannten Methoden der Moorbodenmelioration zu verbessern Die nach ihm benannten Rimpau sche Moordammkultur bestand aus einer verbesserten Entwasserung ca 5 m breite Verdunstungsgraben im Abstand von 25 m und einer Sandbedeckung des aus den Graben auf die Zwischenflachen aufgebrachten Torfes 27 28 Die ca 15 bis 45 cm machtige Torfschicht Anmoor wurde im Rajolverfahren Tiefpflugen nach Abtragen der Deckschicht hochgebracht Den entscheidenden Vorteil erbrachte die im Unterschied zum bereits bekannten Sand Misch Verfahren sorgfaltige und dauerhafte Trennung der aufliegenden Sandschicht ca 12 cm vom darunter liegenden Torf 29 In den Jahren 1862 bis 1891 entstanden so 1400 Morgen 250 ha Ackerflachen auf Moordammen die relativ hohe Ertrage an Roggen Hafer Kartoffeln und sogar an Zuckerruben erbrachten In Anerkennung seiner Verdienste ist Theodor Hermann Rimpau 1875 vom Comite der Liebig Stiftung die goldene Medaille verliehen worden 23 Schon bald nach der Ubernahme des Gutshofes liess Theodor Hermann Rimpau eine von Ochsen als Zugtieren bediente Feldeisenbahnstrecke vom Gutshof zu den beiden Moorkolonien Belfort und Hahnenberg verlegen um die Feldfruchte effizienter zu transportieren 30 Im Jahr 1843 hatte bereits Herzog Prosper Ludwig von Arenberg der Vorbesitzer des Gutes ein ahnliches Vorhaben realisieren lassen 23 Theodor Hermann Rimpau stand in engem Kontakt mit seinem alteren Bruder August Wilhelm Rimpau Letztgenannter liess ab 1860 auf der von ihm gepachteten Staatsdomane Schlanstedt eine gleichfalls im Endverlauf mobile ansonsten feste Feldbahnstrecke Rimpau Bahn verlegen um Zuckerruben zu der von ihm gegrundeten Zuckerfabrik im nahegelegenen Neudamm zu transportieren Er gilt zudem als einer der Pioniere der deutschen Pflanzenzuchtung Im zu Ehren liess Wilhelm Beseler 24 1903 auf einer Anhohe vor Rappin einen Findling als Gedenkstein errichten Regelmassige betrachtliche Einkunfte erzielte der Gutsbetrieb mit der seit 1837 betriebenen Brennerei deren hoher Ziegelschornstein weithin sichtbar war Die wochentlichen Spirituslieferungen wurden bis zum Bahnanschluss 1889 uber 60 km zumeist wenig befestigter Wegstrecken nach Braunschweig transportiert 31 Kalk Olkuchen und Saatgetreide bildeten die Ruckfracht In der Verwaltung des Gutes und als Forster leistete Riedel dem Gutsinhaber unentbehrliche Dienste Die Bekostigung der Gutsmitarbeiter oblag Mamsell Scharschmidt 23 Im Jahr 1850 griff ein Grossfeuer im Dorf auch auf den Gutshof uber Mehrere Stallanlagen brannten vollstandig nieder das Vieh konnte gerettet werden Rimpau nutzte diese Gelegenheit um das Areal der Wirtschaftsgebaude in den Dorfbereich hinein zu erweitern angrenzende Ackerhofbesitzer wurden mit anderen Hofstellen abgefunden 3 1891 ist auf Veranlassung von Emma Auguste Rimpau der Witwe von Theodor Hermann Rimpau in den Dromlingswiesen sudwestlich von Kunrau ein Gedenkstein gesetzt und eingeweiht worden dessen Inschrift lautet Hier wurde von Theodor Hermann Rimpau am 1 Dezember 1862 der erste Moordamm angelegt Dieser Gedenkstein gilt noch heute als einer der interessierenden Punkte im Dromling Rimpau war ein geschatztes Mitglied der Zentralen Moorkommission die das Preussische Landwirtschaftsministerium beriet Wilhelm Beseler 24 1870 1925 ab 1898 Administrator und ab 1903 nach Eheschliessung mit der Tochter Marianne Emma Auguste von Theodor Hermann Rimpau der Nachbesitzer des Gutes anderte die Moorflachenbewirtschaftung Beseler wandelte ungefahr die Halfte der bislang uberwiegend als Ackerflachen genutzten Moordamme in Weideflachen um auf denen Stiere gehalten wurden deren in der winterlichen Stallphase anfallender Mist zweijahrlich auf den Sandbodenackern fur den Kartoffel und Zuckerruckenanbau zusammen mit anstehender Zwischenfrucht untergepflugt wurde 32 Kunrau wurde zu einem Mustergut 33 Die landwirtschaftlichen Bruttoertrage waren erheblich Die Landarbeiter auf dem Gut sollen eine relativ hohe Entlohnung erhalten haben 34 Fur das Jahrzehnt vor der Gutsubernahme durch Rimpau wurde hingegen folgendes notiert Einwohner grosstenteils sehr durftig 16 Fur die Bewirtschaftung unter den Beselers wird damit ubereinstimmend berichtet dass die Stundenlohne niedrig gewesen und uberwiegend mit der Entgegennahme von Deputatsleistungen des Gutes Wohnung Heizmaterial Landprodukte verrechnet worden seien 35 Auf dem Gutshof waren zu Zeiten von Beseler d h zu Anfang des 20 Jhs im Sommer ca 300 Arbeiter beschaftigt von denen 40 in Gutshausern wohnende Tagelohner 50 in eigenen oder gemieteten Hauser wohnende freie Arbeiter und 210 fremde in der sog Kaserne einem zum Gut gehorenden Wohngebaude fur Saisonkrafte in der Lindenstrasse untergebrachte Arbeiter waren Im Winter waren ca 120 Arbeiter auf dem Gut beschaftigt 24 Ende der 1930er Jahre sollen ca 60 Familien vom Gutshof wirtschaftlich abhangig gewesen sein Die im Schloss untergebrachte Gutskuche sorgte fur die Verpflegung der Arbeitskrafte Uber eine der taglichen Essenslieferungen mit einem Mauleselgespann hinaus zu den Feldarbeitern bei den Kolonien Belfort und Rappin berichtet Wilhelm Hartmann 36 nbsp Hebewerk auf dem Gutshof KunrauDie von Rimpau angelegte Feldeisenbahnstrecke liess Beseler 24 von 5 5 auf 9 km erweitern 1906 wurde das Dorf Rappin angeschlossen 30 Zudem wurde 1908 vom Bahnhof Kunrau ein normalspuriges Anschlussgleis zum Gutshof verlegt und auf dem Gutshof ein technisch vielbeachtetes Hebewerk installiert uber das die per Feldbahn angelieferten Zuckerruben in die Eisenbahnwaggons gekippt wurden Nach der Enteignung des Gutsbesitzes im Jahr 1945 wurden die Gleisanlagen nicht mehr genutzt und sogar demoliert 29 Wilhelm Beseler 24 modernisierte die Brennerei in der Anbaukartoffeln zu Spiritus gebrannt wurden den wirtschaftliche Schwerpunkt legte er hingegen auf die Saatkartoffelproduktion Er veranlasste zudem den Bau von Arbeiterwohnungen in der Nahe der sog Kaserne Unterkunft fur Saisonarbeiter und die Einrichtung eines Kindergartens 37 Pro Gutsarbeiterfamilie stellte die Gutsherrschaft eine Ackerflache von zwei Morgen zur Selbstversorgung zur Verfugung 38 Helene Beseler 1891 1971 die zweite Ehefrau des 1916 verwitweten Wilhelm Beseler 24 grundete den Hausfrauenverein im Dorf und kummerte sich um Kranke und Wochnerinnen unter den Tagelohnern des Gutes 1933 trat sie der NS Frauenschaft bei 39 Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1925 ubernahm Helene Beseler bis zur Enteignung 1945 die Leitung des Gutsbetriebs Ihre drei Sohne verstarben in den Jahren zwischen 1937 und 1944 zwei als Soldaten im Krieg Ihre Tochter Henriette lebte nach der Ausweisung durch die Sowjetische Militaradministration mit ihr in dem der benachbarten jedoch der Britisch Verwalteten Zone zugehorigen Ort Brome 24 In die Zentrale Moorkommission Preussens wurde 1899 auch Wilhelm Beseler 24 berufen Er war zugleich Vorstandsmitglied des Vereins zur Forderung der Moorkultur des Deutschen Reiches 1907 wurde er Mitglied im Ausschuss fur Grundungung und Lupinenanbau 1909 wurde er in den Vorstand der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft gewahlt 1912 wurde ihm der Titel des Koniglichen Okonomierates verliehen Er gehorte dem Kreistag Salzwedel an und wurde 1924 zum Direktor des Schauamtes fur die Ohre und den Dromling ernannt Henriette Beseler erwahnt dass die NSDAP Regierung im Jahr 1938 ihre Mutter die Besitzerin des Gutes Kunrau genotigt habe ca 1 6 der Wirtschaftsflache abzugeben Diese sei Altferchau zugeschlagen worden sowie Germenau als Ohrewiesen 35 Die von der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD nach 1945 durchgefuhrte Bodenreform 40 fuhrte in Kunrau zur Enteignung von Helene Beseler der Witwe von Wilhelm Beseler und Erbin des sog Kunrauer Rittergutes 1355 ha und des Grossbauern Richard Kruger 110 ha Die somit zur Verfugung stehenden ca 1500 ha wurden an 317 Erwerber als Arbeitseigentum und somit nicht als Privateigentum verteilt was die landwirtschaftliche Nutzung sichern und die Weiterverausserung einschranken sollte Mit dem sog Modrow Gesetz von 1990 wurde u a den Neubauern ermoglicht die ihnen zugewiesenen und von ihnen bebauten Grundstucke preiswert als Privateigentum zu erwerben Durchschnittlich wurden mit den Bodenreformmassnahmen 8 ha an Landflache zugeteilt maximal 10 minimal 1 ha vorwiegend Ackerland aber auch Wiesen und Wald Landerwerber waren Kleinbauern des Dorfes sowie Neubauern von denen die meisten als Fluchtlinge aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches nach Kunrau gekommen waren So entstanden 68 Neubauernstellen 71 ansassige Kleinbauern erhielten zusatzliche Agrarflachen Im Dorf wurden Baugrundstucke auf der enteigneten Agrarflache zwischen Bahnhofstrasse und Neuferchauer Strasse vergeben auf denen die Neubauern Wohnhauser und Scheunengebaude errichteten was in der Nachkriegszeit aufgrund des knappen Baumaterials schwierig war Die durch das Areal fuhrenden Strassen wurden allesamt als Siedlung benannt So entstand in den Jahren bis 1949 eine erhebliche Erweiterung der Siedlungsflache im Nordosten des Dorfes nbsp Personal der MTS Kunrau 1953 1946 wurde die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB gegrundet und im ehemaligen Inspektorenhaus des Gutes untergebracht 41 Der sog Maschinenhof war Teil der VdgB Dessen primare Aufgabe darin bestand die enteignete schwere Landtechnik den Neubauern zur Verfugung zu stellen Als Nachfolgeeinrichtung wurde 1949 die Maschinen Ausleih Station MAS als volkseigener Betrieb gegrundet und dessen Verwaltung im Schlossgebaude untergebracht Die MAS organisierte nicht nur den Gerateeinsatz sie betrieb zudem eigene Reparaturwerkstatten in den angrenzenden Wirtschaftsgebauden Anfangs standen lediglich ein Traktor mehrere Pfluge sowie zwei Dreschmaschinen zur Verfugung Quer uber den Innenhof wurde bereits 1949 eine Garagenzeile als Unterstand fur weitere Traktoren und LKW errichtet Der Maschinenpark stammte zunachst aus den enteigneten Bestanden weitere Maschinen wurden insbesondere uber Importe aus der Sowjetunion beschafft Die Ausleihe erfolgte an die zumeist ohne Landwirtschaftstechnik wirtschaftenden Kleinbauern 1952 wurde die MAS zu einer Maschinen Traktoren Station umgebildet 1964 erfolgte die Zusammenlegung der MTS von Klotze Beetzendorf und Kunrau zum Kreisbetrieb fur Landtechnik KfL 1965 erfolgte der Abriss des neben dem Schlossgebaude gelegenen ehemaligen Inspektorenhauses an dieser Stelle wurde ein Werkstattgebaude fur Motoreninstandsetzung erbaut 41 Die meisten der nur zum Teil maroden Wirtschaftsgebaude des Gutshofs wurden 1998 auf Veranlassung der von der Treuhand gegrundeten Bodenverwertungs und verwaltungs GmbH Magdeburg abgerissen Die so im Norden und Westen des Schlosses entstandene Freiflache wurde planiert und soll als Bauland verkauft werden was auch 2021 noch nicht realisiert werden konnte So erstreckt sich vor dem Schloss eine grosse wiesenartige Freiflache Nach der sog Wende beanspruchten einige Mitglieder der LPG Kunrau die Rucknahme ihrer eingebrachten Agrarflachen Die verbleibende Wirtschaftsflache und die wirtschaftlichen Einrichtungen der LPG wurden 1991 in die Rechtsform der Agrargenossenschaft Kunrau uberfuhrt der die Teilbetriebe Kunrau Steimke und Jahrstedt als GmbH angehoren In Kunrau bewirtschaftet die Agrargenossenschaft ca 1800 ha Agrarflache und halt ca 540 Milchkuhe Das ehemalige Inspektorenhaus des Gutes wurde abgerissen 1965 wurde hier ein Werkstattgebaude fur Motorenreparatur errichtet das einen architektonischen Kontrast zum westlich direkt angrenzenden Schloss bildet Drei ostlich davon befindliche Tagelohnerhauser wurden abgerissen stattdessen wurde hier ein hohes und damit augenfalliges Werkstattgebaude errichtet Die einstmals zur Grunfuttertrocknung genutzten Scheunengebaude im ostlichen Gutshofareal wurden von der LPG zu Reparaturwerkstatten fur Landmaschinen umgerustet Seit der sog Wende nutzt die Agrargenossenschaft Kunrau diese Gebaude fur ihre landwirtschaftlichen Fahrzeuge nbsp Gutshof Kunrau mit WirtschaftsgebaudenHerrenhaus bzw Schloss Kunrau Bearbeiten nbsp SchlossturmIn den Jahren 1859 bis 1861 liess Theodor Hermann Rimpau auf dem Gutshofareal ein von Wirtschaftsgebauden eingefasstes sog Herrenhaus erbauen das bald schon Schloss Kunrau genannt wurde Diese immense Geldausgabe erstaunt denn zehn Jahre zuvor war der Wiederaufbau der niedergebrannten Stallanlagen zu finanzieren und zudem hatte die grosse Trockenheit in den Jahren 1857 bis 1859 die Einnahmen des Gutsbetriebes reduziert 23 Rimpau selbst kommentierte sein Vorhaben als einen etwas oppulenten Wohnhausbau 42 Baumassnahmen dieser Art waren jedoch im 19 Jh sehr verbreitet mindestens jedes dritte Herrenhaus wurde in diesem Zeitraum umgebaut oder erweitert Zudem wurden fur diese Investitionen sog Meliorationskredite aufgenommen 43 Der Architekt des neuen Gutshauses ein Schuler von Karl Friedrich Schinkel orientierte seinen Entwurf an der Villenarchitektur in Berlin Tiergarten So entstand ein zweigeschossiger Rechteckbau welcher auf einen hohen Keller mit Mezzaningeschoss aufgesetzt ist An der Sudwestecke des Bauwerks wurde ein viereinhalbgeschossiger 22 5 m hoher quadratischer Turm mit offenen Rundarkaden als Turmabschluss errichtet nbsp Blick aus dem Gartensaal uber den Balkon auf den Park des Kunrauer SchlossesWilhelm Beseler 24 1870 1925 ein Schwiegersohn von Rimpau ubernahm den Gutshof und liess 1909 einen Umbau des Herrenhauses im Stil der italienischen Renaissance durchfuhren Der Turm erhielt im nordwestlichen Teil eine Umbauung in die u a ein grosser Wintergarten eingefugt wurde In der ersten Etage entstand ein Gartensaal mit Terrasse von der sich ein Ausblick auf den Park im Suden des Schlosses ergab In der ersten Etage liess Beseler zudem mehrere Gesellschaftszimmer Gartensaal Schleswig Zimmer Beselers Arbeitszimmer heute Gruner Saal Damenzimmer Fruhstuckszimmer einrichten die wertvolles Mobiliar und Wandteppiche enthielten sowie mit aufwandigen Stuckarbeiten verziert waren In der oberen Etage befanden sich die Wohn und Schlafraume der Familie Die zweite Ehefrau von Wilhelm Beseler Helene geb Zimmermann Cousine von ihm verstarb 1971 und ist in Brome begraben Aus diese Ehe gingen vier Kinder hervor Helene genannt Lene Beseler leitete nach dem Tod ihres Gatten 1925 bis zur Enteignung durch die Sowjetische Militaradministration im Jahr 1945 den Gutsbetrieb 44 Uber die Lebensverhaltnisse der auf dem bzw von dem Gut lebenden Familien sowie der Gutsbesitzerfamilie in den 1930er bis 1950er Jahren geben zwei publizierte biographische Schilderungen 36 44 Auskunft Aus der Sicht einer kritischen sozialhistorischen Analyse handelt es sich dabei um Beispiele fur das vielgeruhmte patriarchalische Verhaltnis zwischen Gutswirt und Gutsarbeiter dessen Verherrlichung und Zuruckverlegung in fruhere Jahrhunderte der Geschichte der Agrarromantik und Agrarmystik 45 zugeordnet werden kann Zugleich ist aus dieser Perspektive einzuraumen dass die materielle Lage der kontraktlich gebundenen Landarbeiter gesicherter war als die der bestgestellten gewerblichen Arbeiter im damaligen Deutschen Reich 45 Uberlegungen der Britischen Militaradministration im Jahr 1945 das Schloss als Symbol feudaler Herrschaft durch Sprengung zu beseitigen stiessen auf den Widerstand der Dorfbevolkerung und wurden nicht realisiert In den vier Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schlossgebaude als Unterkunft fur Fluchtlinge sieben Familien fanden darin Quartier 1949 wurde im Schlossgebaude die Verwaltung der Maschinen Ausleih Station MAS untergebracht Mit einem Umbau wurden mehrere Raume des ersten Obergeschosses 1950 51 zu einem Saal fur das Kulturhaus des Dorfes zusammengelegt Dabei wurde ein Teil der wertvollen Innenarchitektur entfernt oder umgearbeitet Erster Kulturhausleiter war Willi Halas Das Kunrauer Schloss ging in den Besitz der Maschinen Ausleih Station MAS und somit in Volkseigentum uber Die MAS betrieb und finanzierte das Kulturhaus 46 Die so in vielen Dorfern der DDR eingerichteten und organisierten Kulturhauser sollten so die Vorgabe der SED Regierung als Stutzpunkte der Arbeiterklasse auf dem Lande dienen 47 Nach der sog Wende entfiel diese MAS bzw LPG bezogene Finanzierungsgrundlage die meisten Kulturhauser wurden nicht von den Landkreisen oder Stadten ubernommen und mussten schliessen so auch jenes in Kunrau 1964 zog der Rat der Gemeinde in den Veranstaltungssaal ein In den 1970er Jahren wurde an die Sudfassade ein breiter und hoher den architektonischen Eindruck erheblich storender Schornstein angefugt Wahrend der DDR Zeit wurde vor allem die Fassade nicht hinreichend instand gehalten so dass die Bausubstanz verfiel 46 1991 wurde das Schloss in Kommunaleigentum uberfuhrt Im darauf folgenden Jahr konnte eine umfassende Renovierung und Sanierung der Aussenfassade sowie ein partieller Ruckbau insbes Abriss des massiven Schornsteins an der Sudseite des Schlosses durchgefuhrt werden Bis 2009 wurde das Schloss fur die Gemeindeverwaltung von Kunrau sowie die Verwaltungsgemeinschaft Klotze genutzt 46 Ungefahr seit der Mitte der 2010er Jahre sind im Schloss die Geschaftsstelle des Fremdenverkehrsvereins Jeetze Ohre Dromling e V eine Zweigstelle der Stadt und Kreisbibliothek Klotze die Oko Schule Kunrau Trager Zweckverband Natur und Kulturlandschaft Dromling Sachsen Anhalt sowie eine Ausstellung zur Landwirtschaftsgeschichte des Dromling und somit insbesondere zur von Rimpau weiterentwickelten Moordammkultur untergebracht An der Ostseite des Schlosses ist ein Spielplatz errichtet worden der mit Sitzbankgruppen umgeben ist Neuer und alter Schloss Park Bearbeiten nbsp Einstmaliger Blick vom Schloss Kunrau auf den Englischen LandschaftsgartenAuf dem sudlich des Gutshofes liegenden bereits in die Dromlingswiesen ubergehenden Areal liess Theodor Hermann Rimpau in den Jahren nach 1847 einen ca 8 ha grossen Park im Stil eines Englischen Landschaftsgartens anlegen in den auch einige Exemplare verschiedener Baumarten Baumpark gesetzt wurden die heute als Raritaten gelten Die Grablege von Theodor Hermann Rimpau seiner Gattin Emma Auguste geb Luders Nichte von ihm und von Wilhelm Beseler und seiner Gattin Marianne Emma Auguste geb Rimpau verstorben bereits 1916 Kusine seiner Mutter sowie von weiteren Mitgliedern der Grossfamilie Beseler findet sich sudwestlich des Schlosses im sog alten Park Die Grablege ist 1883 eingerichtet worden nbsp Grablege im alten SchlossparkZur Zeit der DDR wurde die Grablege im alten Park nicht gepflegt und verwilderte Im Jahr 1997 rekonstruierte die Gemeinde Kunrau mit finanzieller Unterstutzung von Henriette Beseler der Tochter von Lene und Wilhelm Beseler dieses Areal Henriette Beseler stiftete auch die hier eingebrachten Gedenktafeln 24 Der sudlich des Schlosses gelegene neue Park wurde von der Besitzerfamilie Beseler bis 1939 der Offentlichkeit nicht zuganglich gemacht Der kleinere sudwestlich angrenzende sogenannte alte Park war hingegen offentliches Terrain Nach der Enteignung des Gutshofs durch die Sowjetische Militaradministration wurde die Umzaunung des Schlossparks entfernt Von 1945 bis 1949 wurde der Schlosspark von der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB und nachfolgend von der Maschinen Ausleih Station MAS verwaltet 1949 fand die Uberfuhrung des alten Parks in das Gemeindeeigentum statt Im neuen Park dem ehemaligen Schlosspark legte 1949 die MAS einen Sportplatz an Einige Jahre spater kam eine 400 m Kampfbahn dazu Diese Sporteinrichtungen fugten sich nicht in das Bild eines Landschaftsgartens 1955 liess der Kulturhausleiter einige Blumenrabatten im Park anlegen die jedoch schon im Jahr darauf verwahrlosten 1957 wurde der Park uber einen Gemeindevertreterbeschluss unter Landschaftsschutz gestellt Auf dem Sportplatz fanden in den 1950er und 60er Jahren etliche grosse Sportveranstaltungen statt seinerzeit war Kunrau eine Handballhochburg in der DDR 46 Im Fruhjahr 1960 erbauten der Gemeindeparkarbeiter und der Hausmeister des Schlosses sowohl einen Springbrunnen als auch ein 10 10 m grosses Wasserplanschbecker fur Kinder im neuen Park In den Folgejahren engagierten sich mehrfach Schuler der POS Kunrau fur die Parkpflege Nach der Wende ubernahm 1991 ein Planungsburo die Rekonstruktion des Schlossparks als Landschaftsgarten Dazu wurden die Sportanlagen und das Wasserbecken entfernt windgefahrdete Baume wurden entnommen neue Busche und Baume angepflanzt Die ummauerte Sitzecke wurde wiederhergestellt 1999 wurde eine zweite Sanierung der Parkanlagen vorgenommen Literatur BearbeitenTheodor Hermann Rimpau Die Bewirtschaftung des Rittergutes Cunrau insbesondere des Niederungsmoores durch Moordammkultur und Kultur des leichten Sandbodens Parey Berlin 1887 Wilhelm Zahn M Ehlies Heimatkunde der Altmark 2 verb und erw Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Salzwedel 1928 Henriette Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Bd 6 Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 Arnd Bauerkamper Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Zeithistorische Studien Bd 21 Bohlau Koln 2002 ISBN 3 412 16101 2 Ingeborg Engelien Preussische Kolonisations und Sozialpolitik in der Altmark von 1740 bis 1850 im Spannungsfeld von Staatsrason und Bauernwiderstand am Beispiel des Dromlings Dissertation Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 2007 Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Bd 56 Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2008 ISBN 978 3 8305 1504 3 Sibylle Sperling Hrsg In the middle of nuscht go west Die westliche Altmark entdecken Omnino Berlin 2020 ISBN 978 3 95894 140 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Kunrau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Natur Erfahrungszentrum Dromling Oko Schule Kunrau Geschaftsstelle des Fremdenverkehrsvereins Jeetze Ohre Dromling e V Ausstellung zur Landwirtschaftsgeschichte des Dromling Agrargenossenschaft Kunrau e G Einzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt PDF Landtag von Sachsen Anhalt abgerufen am 10 September 2020 a b c d e f g h i Peter Rohrlach Kunrau In P Rohrlach Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 S 1292 1295 a b c Otto Werner Schulz Wissenswertes uber Kunraus Geschichte Ortshistorie Altmark Zeitung vom 09 09 1991 S 20 Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2008 S 212 Ingeborg Engelien Preussische Kolonisations und Sozialpolitik in der Altmark von 1740 bis 1850 im Spannungsfeld von Staatsrason und Bauernwiderstand am Beispiel des Dromlings Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Bonn 2007 S 72 urn nbn de hbz 5N 12546 Dissertation a b c d e f Jens Winter Die Geschichte des Schlosses Kunrau Vortag auf der Fruhjahrstagung des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte zu Salzwedel am 6 Mai 2017 in Klotze Kunrau und Bockwitz 2017 Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2008 S 218 Ingeborg Engelien Preussische Kolonisations und Sozialpolitik in der Altmark von 1740 bis 1850 im Spannungsfeld von Staatsrason und Bauernwiderstand am Beispiel des Dromlings Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Bonn 2007 S 72 urn nbn de hbz 5N 12546 Dissertation Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2008 S 21 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 40 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 84 a b Otto Werner Schulz Der erste Lehrer war ein Schneider 260 Jahre Schulbetrieb in der Gemeinde Kunrau Altmark Zeitung 8 April 2006 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 346 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 41 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 205 a b J A F Hermes M J Weigelt Historisch geographisch statistisch topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg unter Genehmigung des Koniglich Statistischen Buros und der Koniglichen Regierung zu Magdeburg Zweiter oder topographischer Theil Heinrichshofen Magdeburg 1842 S 337 Ingeborg Engelien Preussische Kolonisations und Sozialpolitik in der Altmark von 1740 bis 1850 im Spannungsfeld von Staatsrason und Bauernwiderstand am Beispiel des Dromlings Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Bonn 2007 S 168 urn nbn de hbz 5N 12546 Dissertation Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 197 Friedrich Vorlander Die Siegen sche Kunstwiese Anleitung zu deren Anleitung und Pflege Nebst einem Anhang von der Wiesen Uberstauungsmethode Vorlander Siegen 1844 digitale sammlungen de Theodor Hermann Rimpau Die Bewirtschaftung des Rittergutes Cunrau insbesondere des Niederungsmoores durch Moordammkultur und Kultur des leichten Sandbodens Parey Berlin 1887 S 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Rosenberg Die Auspragung der Junkerherrschaft in Brandenburg Preussen 1410 1618 In H Rosenberg Hrsg Machteliten und Wirtschaftskonjunkturen Studien zur neueren deutschen Sozial und Wirtschaftsgeschichte Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 31 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 S 24 82 Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademische Verlagsgesellschaft Berlin 2003 S 44 a b c d e f Otto Werner Schulz Theodor Hermann Rimpau Rittergutsbesitzer auf Kunrau In Altmark Blatter Heimatbeilage der Altmark Zeitung Band 13 Nr 3 2002 S 9 15 a b c d e f g h i j k l Otto Werner Schulz Kgl Okonomierat Wilhelm Beseler Rittergutsbesitzer auf Kunrau In Altmark Blatter Heimatbeilage der Altmark Zeitung Band 14 Nr 9 2003 S 33 39 Hans Rosenberg Die Auspragung der Junkerherrschaft in Brandenburg Preussen 1410 1618 In H Rosenberg Hrsg Machteliten und Wirtschaftskonjunkturen Studien zur neueren deutschen Sozial und Wirtschaftsgeschichte Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 31 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 S 90 Theodor Hermann Rimpau Die Bewirtschaftung des Rittergutes Cunrau insbesondere des Niederungsmoores durch Moordammkultur und Kultur des leichten Sandbodens Parey Berlin 1887 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Theodor Hermann RimpauBerlin Parey Die Bewirtschaftung des Rittergutes Cunrau insbesondere des Niederungsmoores durch Moordammkultur und Kultur des leichten Sandbodens Parey Berlin 1887 S 10 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helene Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 7 a b Otto Werner Schulz Interessenten aus aller Welt bestaunten Kunrauer Feldbahn Techniker erdachten geniale Losung Klotzer Volksstimme 27 August 1992 a b Wolfgang List Erinnerungen an die Feldbahn des Rittergutes Kunrau Altmark In Die Museumseisenbahn 38 2 2022 S 32 33 Hermann Blattmann Brome Museums und Heimatverein Brome e V Vortrag uber das Rittergut Kunrau und die Rimpau sche Moordammkultur In H Beseler Hrsg Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage 2012 S 28 35 Hermann Blattmann Vortrag uber das Rittergut Kunrau und die Rimpau sche Moordammkultur In H Beseler Hrsg Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 28 35 hier S 31 Martin Wiehle Mathias Tullner Altmark Personlichkeiten Biografisches Lexikon der Altmark des Elbe Havel Landes und des Jerichower Landes Mittelland Bucherei Band 17 Ziethen Oschersleben 1999 Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies Verlag Salzwedeler Wochenblatt Salzwedel 1928 S 134 a b Helene Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 10 a b Wilhelm Hartmann Eine Fahrt mit dem Essenwagen Vortrag als Gast des Seniorenvereins im Kunrauer Schloss uberarb 1998 In W Hartmann Hrsg Ahnenforschung in der Altmark Kindheitserinnerungen 1994 ahnenforschung hartmann de PDF Hermann Blattmann Vortrag uber das Rittergut Kunrau und die Rimpau sche Moordammkultur In H Beseler Hrsg Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 28 35 hier S 33 Helene Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 10 Helene Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 S 11 12 Arnd Bauerkamper Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Bohlau Koln 2002 a b Otto Werner Schulz Das Rimpausche Schloss wird zum Kulturhaus 550 Jahre Kunrau ein Streifzug durch die Geschichte Dorf wird in den 1950ern zur Sporthochburg Teil 6 Altmark Zeitung vom 20 05 2022 Theodor Hermann Rimpau Die Bewirtschaftung des Rittergutes Cunrau insbesondere des Niederungsmoores durch Moordammkultur und Kultur des leichten Sandbodens Parey Berlin 1887 S 11 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rene Schiller Vom Rittergut zum Grossgrundbesitz okonomische und soziale Transformationsprozesse der landlichen Eliten in Brandenburg im 19 Jahrhundert Elitenwandel in der Moderne Band 3 Akademischer Verlag Berlin 2003 S 474 97 ff a b Helene Beseler Es war einmal Uber das Rittergut Kunrau Bromer Schriften zur Volkskunde Band 6 5 erw Auflage Museums und Heimatverein Brome e V Brome 2012 a b Hans Rosenberg Die Auspragung der Junkerherrschaft in Brandenburg Preussen 1410 1618 In H Rosenberg Hrsg Machteliten und Wirtschaftskonjunkturen Studien zur neueren deutschen Sozial und Wirtschaftsgeschichte Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 31 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 S 24 82 hier S 91 a b c d Otto Werner Schulz Das Kunrauer Schloss Zur Geschichte eines Baudenkmals im italienischen Renaissance Stil In Altmark Blatter Heimatbeilage der Altmark Zeitung Band 5 Nr 13 1994 S 49 51 Arnd Bauerkamper Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Zeithistorische Studien Band 21 Bohlau Koln 2002 S 311 ff 52 56412 11 01914 Koordinaten 52 33 50 8 N 11 1 8 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Kunrau amp oldid 234000768