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Albert Schultz Lupitz 26 Marz 1831 in Rehna Mecklenburg 5 Januar 1899 in Lupitz wurde weithin bekannt durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Nahrstoffversorgung von Pflanzen die er auf seinem 1855 gekauften Gut Lupitz durchfuhrte und das er zu einer der bedeutendsten Musterwirtschaften in Deutschland entwickelte Albert Schultz Lupitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen und Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Schultz wurde als Sohn eines Apothekers geboren Seine erste Schulbildung erlangte er durch Privatunterricht im elterlichen Haus Spater besuchte er das Friedrich Franz Gymnasium Parchim Ab 1847 arbeitete er in verschiedenen mecklenburgischen Gutern in Lockwisch Meetzen und Othenstorf Ab 1851 begann seine Studienzeit Zuerst ging er fur zwei Semester auf die Akademie Hohenheim und dann an die Universitat Jena Albert Schultz war ein begabter Student der sich schon damals mit der Lehre Liebigs befasste Er verliess die Universitat Jena um sich als Landwirt selbstandig zu machen Zunachst ging er auf das Gut Meetzen zuruck Bereits 1855 kaufte er das 240 ha grosse Gut Lupitz heute ein Wohnplatz im Ortsteil Kusey der Stadt Klotze in der Altmark Spater kaufte er 55 ha dazu nbsp Denkmal fur Dr Albert Schultz Lupitz in Kusey Januar 2012 Hier fand er denkbar ungunstige Verhaltnisse vor Schlechter Boden eine ungunstige Verkehrslage und Felder Inventar das Wohnhaus und alle Wirtschaftsgebaude die durch langjahrige schlechte Bewirtschaftung in schlechtem Zustand waren Es war bei den Einwohnern bereits der Name Wustenei Lupitz gebrauchlich Albert Schultz lieh sich bei Bekannten und Verwandten Geld um das Gut zu sanieren hatte aber lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kampfen Vorhanden war eine Schafzucht mit der aber eine Sanierung aussichtslos war Um die Ertrage der Felder zu verbessern setzte er Kalk Stalldung und organischen phosphorsaurehaltigen Stickstoffdunger wie Peruguano und Knochenmehl ein Spater gliederte er seine Wirtschaftsfuhrung in Abschnitte Die Lupinen Periode 1855 1865 in der er hauptsachlich Lupinen anbaute und die Viehzucht beibehielt was keine Erfolge brachte Die Mergel Periode 1866 1875 in der er verstarkt mit Mergel dungte Dies brachte kurzzeitig Erfolg schadigte langfristig aber die Lupinen und entzog seinen Schafen das Futter Nach dieser Periode stand er vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Die Anwendung von Kalisalz Kainit bewirkten schliesslich eine Verbesserung L D Periode 1876 1885 Diese Liebig oder auch Lupitz Dungung genannte Methode brachte den ersehnten Erfolg Neben Kainit wurde Phosphor ausgebracht was zu erheblicher Steigerung der Ertrage fuhrte Die L D Dungung setzte sich allgemein durch und die entscheidende Erkenntnis war dass ohne eine entsprechende Dungung keine Nutzpflanze wirtschaftlich gedeihen kann Durch Beobachtungen und Versuche fand Schultz heraus dass Schmetterlingsblutler in der Lage sind Stickstoff direkt aus der Luft aufzunehmen und vermutete dass die Speicherung im Wurzelsystem stattfindet Dies wurde fur den Anbau als Zwischenfrucht genutzt 1881 veroffentlichte er erstmals seine Erfahrungen mit dem Anbau von Leguminosen als Stickstoffsammler erntete bei den folgenden Diskussionen aber viel Skepsis Erst als der bekannte Agrikulturchemiker Hermann Hellriegel auf der 59 Versammlung der Deutschen Naturforscher und Arzte in Berlin seine Entdeckung publizierte dass Leguminosen mit Hilfe der Knollchenbakterien Rhizobium den Luftstickstoff aufnehmen und zum Aufbau ihrer Eiweisse verwenden waren die Beobachtungen von Albert Schultz wissenschaftlich bewiesen Zwischenfrucht Periode ab 1886 in der Schultz durch den Anbau von Leguminosen erganzt durch Kali Phosphordungung grossen wirtschaftlichen Erfolg hatte insbesondere als er zum Zwischenfruchtanbau von Leguminosen uberging und die Tiefkultur einfuhrte Damit war es moglich auch anspruchsvolle Pflanzenarten anzubauen Schultz baute so 1893 erstmals Zuckerruben an und erzielte einen Ertrag von 405 dt ha Reichsdurchschnitt 1894 war nur 297 dt ha Im Marz 1883 hatte Max Eyth erste Schritte zur Grundung der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft DLG unternommen Albert Schultz traf mit ihm zufallig zusammen Er erkannte dass sich uber den Weg dieser Gesellschaft seine Lehre gut verbreiten liess und wurde Mitbegrunder Schnell wurden Eyth und Schultz Freunde und im Februar 1885 wurde Schultz von Eyth die Leitung der Dungerabteilung in der DLG ubertragen In dieser Funktion konnte er seine auf dem Gebiet der Kali Phosphor und Stickstoffdungung erarbeiteten Erkenntnisse und Erfahrungen anwenden 1890 war er einer der Grunder der Zuckerfabrik Salzwedel Leistungen und Ehrungen BearbeitenAm 1 Januar 1857 grundete er den Landwirtschaftlichen Verein Klotze und Umgebung dessen Vorsitzender er bis 1889 war dann blieb er dessen Ehrenprasident bis zu seinem Tode 1881 wurde Schultz Lupitz als Vertreter des Kreises Gardelegen in das Preussische Abgeordnetenhaus gewahlt dem er von 1882 bis 1893 angehorte 1 Spater war er auch Mitglied des Kreistages in Salzwedel Von 1887 bis 1890 sowie von 1893 bis 1898 war Schultz Abgeordneter im Reichstag fur den Wahlkreis Magdeburg 1 Salzwedel Gardelegen Wie seinem Kollegen Theodor Hermann Rimpau im benachbarten Kunrau wurde Schultz Lupitz 1890 die Goldenen Liebig Medaille verliehen die die hochste an Agrarwissenschaftler verliehene Auszeichnung im Deutschen Kaiserreich war 1893 wurde er Ehrendoktor der Universitat Jena und 1897 wurde er zum Ehrenburger der Stadt Klotze ernannt Aufgrund der Aktivitaten von Schultz Lupitz wurde nach zehnjahrigem Genehmigungsverfahren durch das Land Preussen 1903 die Altmarkische Lehranstalt fur Landwirtschaft Obst und Gartenbau zu Cloetze gegrundet Zum 50 jahrigen Bestehen der Schule wurde sie in Fachschule fur Landwirtschaft Dr Schultz Lupitz umbenannt Werke BearbeitenDie Kalidungung auf leichtem Boden 1881 Landwirtschaftliche Jahrbucher Heft 5 6 Zwischenfruchtanbau auf leichtem Boden Berlin 1895 Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft Heft 7 4 Auflage 1927Literatur BearbeitenAmtliches Reichstagshandbuch Neunte Legislaturperiode 1893 1898 Berlin 1893 S 238 Digitalisat Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 4 1900 Reimer Berlin Johann C Poggendorff Begrunder Arthur von Oettingen Hrsg J C Poggendorff s Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Band IV 1883 1904 Teil 2 Barth Leipzig 1904 Carl Leisewitz Schultz Albert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 240 242 Hans Peter Blume Schultz Lupitz Albert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 701 Digitalisat Lebensbilder und Ausspruche hervorragender deutscher Landwirte und landwirtschaftl Forscher unter besonderer Berucksichtigung ihrer Stellung zur Kali Dungung Berlin 1913 mit Bild Hermann Scholer Albert Schultz Lupitz In Mitteldeutsche Lebensbilder 1 Band Lebensbilder des 19 Jahrhunderts Magdeburg 1926 S 323 330 mit Bild Otto Keune Hrsg Manner die Nahrung schufen Landbuch Verlag Hannover 1952 Asmus Petersen Schultz Lupitz und sein Vermachtnis Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Klasse Gesellschaftswissenschaften Jahrgang 1953 Nr 1 Mitteldeutsche Kopfe Lebensbilder aus einem Jahrtausend Weidlich Frankfurt am Main 1959 Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien Band 3 Wolfgang Bohm Biographisches Handbuch zur Geschichte des Pflanzenbaus Saur Munchen 1997 Walther Killy und Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 9 Saur Munchen u a 1998 Helmut Gade Die Tat lebt und das Erbe Ein Schultz Lupitz Memorial Verlag Dr Ziethen Oschersleben 1998 ISBN 3 932090 56 X Helmut Gade Zum 100 Todestag von Albert Schultz Lupitz In Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie Jahrgang 46 1999 S 1 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Schultz Lupitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie bei der Landesanstalt fur Landwirtschaft Forsten und Gartenbau Sachsen Anhalt Memento vom 31 Oktober 2006 im Internet Archive Literatur von und uber Albert Schultz Lupitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schultz Albert in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Albert Schultz In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 356 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Normdaten Person GND 118762400 lobid OGND AKS VIAF 45097890 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schultz Lupitz AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrarwissenschaftler und Politiker MdRGEBURTSDATUM 26 Marz 1831GEBURTSORT Rehna MecklenburgSTERBEDATUM 5 Januar 1899STERBEORT Lupitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Schultz Lupitz amp oldid 238768887