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Das sachsische Schloss Hartenstein ist eine Schlossruine im Erzgebirge sudostlich von Zwickau in der Stadt Hartenstein Nicht weit von der Schlossruine befindet sich im Tal der Zwickauer Mulde die Burg Stein Vor der Zerstorung betitelte der Volksmund das Schloss als Perle des Erzgebirges Es war der einzige neogotische Schlossbau im Erzgebirge Luftaufnahme der Anlage von Suden mittig Kernschlossruine mit Rondell und Torturm mittig unten rechts Vorburg mit deren Torturm 2018Schloss und Vorburg 1859 die Ansicht ist hier von Suden statt wie angegeben von Osten Verschiedene Sagen ranken sich um das Gemauer Als besonders hartherziger Burgherr taucht Ernst II von Schonburg in der Sage vom Wilden Grafen auf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altenburger Prinzenraub 1 2 Geschichte der Schlosskapelle 1 3 Hofnarr Streitenberger auf Schloss Hartenstein 1 4 Schlosshauptmanner 2 Ehemalige Burganlage und Renaissanceschloss 2 1 Kernschloss 2 2 Vorburg 2 3 Wirtschaftshof Vorwerk 3 Neogotische Schlossanlage 4 Bemerkenswerte Bausubstanz 5 Ehemalige Gartenanlagen Naturdenkmale und Denkmale 5 1 Im Vorburgareal 5 2 Terrassengarten der Sudseite 5 3 Ehem westlicher Garten und Garten im Kernschloss 6 Freilichtbuhne der DDR im Kernschloss 7 Sagen 8 Literatur 9 Sonstiges 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit Beginn der bauerlichen Besiedelung des Erzgebirges wurde um 1150 1 auf einem Plateau uber dem Thierfelder Bach eine Wehranlage auf reichsunmittelbarem Territorium errichtet Diese Anlage wurde im Laufe der Zeit erweitert und ausgebaut Sie schutzte wohl die Strasse die von Altenburg kommend uber Zwickau Hartenstein Grunhain und Schlettau nach Pressnitz in Bohmen fuhrte Erster bekannter Besitzer der damaligen Burg war Meinher I von Werben aus dem Geschlecht der Meinheringer der im Jahr 1173 Burggraf von Meissen war und auch das Klosterlein Zelle bei Aue gegrundet hatte Ab 1323 fuhrten die Meinheringer auch den Titel Graf von Hartenstein 1406 geriet Heinrich I von Werben Sohn des Meinher V in finanzielle Not Er musste am 2 Juli 1406 von Veit I von Schonburg ein Darlehen in Hohe von 8000 Gulden aufnehmen und ubertrug dem Schonburger fur 8 Jahre Burg und Grafschaft Hartenstein mit dem Recht des Wiederkaufs als Pfand 1414 wird diese Frist um weitere zwei Jahre verlangert 2 Ab 1406 war daher die Grafschaft Hartenstein mit den zugehorigen Dorfern Waldern und Burgen an die Schonburger verpfandet Als Heinrich I von Werben die Pfandsumme nicht zuruckzahlen konnte wurden die Schonburger die neuen reichsunmittelbaren Herren Mit einem Schreiben an den bohmischen Konig Wenzel IV 1361 1419 bat Heinrich I von Werben um die Belehnung Veit des I von Schonburg mit Hartenstein was am 30 April 1417 auf dem Konzil in Konstanz schliesslich durch den deutschen Konig Sigismund 1368 1437 urkundlich bestatigt wurde Die Grafschaft Hartenstein war schon unter den Meinheringern bohmisches Reichsafterlehen geworden Als am 15 oder 16 Juni 1426 der junge Meissner Burggraf Heinrich II von Hartenstein aus dem Geschlecht der Meinheringer in der Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten fiel nahm der sachsische Kurfurst Friedrich der Streitbare kurzerhand alle Besitzungen des Burggrafen im Raum der Mark Meissen in Besitz Zur gleichen Zeit bemachtigten sich die Schonburger der Grafschaft Hartenstein mit der Burg Hartenstein an der Zwickauer Mulde Unabhangig davon setzte Konig Sigismund am 21 Juli 1426 Heinrich X in das Amt des Burggrafen zu Meissen ein und belehnte ihn mit der Grafschaft Hartenstein Vergeblich klagte dagegen der aus dem Hause Reuss stammende Heinrich I wie er sich jetzt als Burggraf zu Meissen und Herr von Hartenstein nannte Im Nachhinein bestatigte Konig Albrecht II mit dem Schiedsspruch von Pressburg im Jahr 1439 die geschaffene Situation Heinrich von Reuss Herr von Hartenstein verblieb nur dieser Titel Burggraf von Hartenstein Burg und Herrschaft Hartenstein blieben im Besitz der Schonburger 3 Als Trost uber den Verlust liess Heinrich X von Reuss Heinrich I von Hartenstein bei Buchau in Bohmen die Burg Neuhartenstein errichten Siehe dazu auch Burg Hungerberg alte Burg von Buchau 1439 heiratet Veit II von Schonburg Anna von Plauen aus dem Hause Reuss Damit werden die langjahrigen Differenzen zwischen beiden Familien uber das Besitzrecht an der Grafschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein beigelegt 4 Am 4 Mai 1439 wird mit dem Pressburger Machtspruch die Lehnshoheit uber die Grafschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein an das Kurfurstentum Sachsen ubertragen 1485 geht die Lehnshoheit uber die Grafschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein nach der Leipziger Teilung auf die albertinische Linie der Wettiner uber Somit war Burg und Herrschaft Hartenstein kursachsisches Reichsafterlehen der Herren von Schonburg geworden 5 Das Gebiet der nunmehrigen Schonburgischen Herrschaften reichte bis tief ins westliche und mittlere Erzgebirge das Territorium der oberen Grafschaft Hartenstein um Elterlein und den Fichtelberg musste jedoch zum Teil im Jahr 1559 an den sachsischen Kurfursten verkauft werden Bereits unter Veit I von Schonburg erstmals 1370 erwahnt zwischen 1421 und 1423 6 Herr zu Waldenburg wurde die Burg Hartenstein umgebaut 1388 wurde Veit I von Schonburg Herr der Burg Hartenstein in Burg Waldenburg belagert von den Markgrafen von Meissen da er in der Rabensteiner Fehde die Burg Rabenstein und das Kloster Chemnitz uberfallen hatte 7 Im 16 Jahrhundert wurde die Burg unter Ernst II von Schonburg 1484 1534 8 Herr zu Glauchau und Waldenburg 9 zu einem Schloss umgebaut Auf diese Umbauten verweist die Jahreszahl 1530 und ein schonburgischer Wappenstein uber dem Tor der Kernburg 10 1572 liess Hugo II von Schonburg Waldenburg 1606 11 weitere Umbauten oder Reparaturen vornehmen Hugo II wurde durch einen Erbteilungsvertrag am 21 November 1582 alleiniger Besitzer der Herrschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein 12 1584 wurde die ehemalige Rustkammer in der Kernburg zu einer Kapelle umgebaut 1606 erfolgte der Neubau des Schlossturmes der Kernburg 13 Anfang des 19 Jahrhunderts erfolgte durch Furst Friedrich Alfred von Schonburg ein Umbau im Stile der Neogotik der im fruhen 20 Jahrhundert vor 1945 teilweise ruckgangig gemacht wurde 14 Die Anlage hatte einen ovalen Grundriss und bestand bis Ende April 1945 In den letzten Kriegstagen verschanzten sich SS Einheiten im Hartensteiner Wald worauf das Schloss durch amerikanische Bomben am 20 April 1945 fast vollstandig zerstort wurde Die erhalten gebliebenen Gebaude des ausseren Schlosshofes wurden nach dem Krieg zu Wohnzwecken genutzt Die Ruine selbst diente als Freilichtbuhne Seit 2002 bemuht sich der Forderverein Schlossruine Hartenstein e V um den Erhalt und teilweisen Wiederaufbau des Schlosses Altenburger Prinzenraub Bearbeiten Nach dem Altenburger Prinzenraub in der Nacht zum 8 Juli 1455 ubergibt die eine Truppe der Entfuhrer unter den Rittern Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schonfeld den jungen Prinzen Ernst von Kur Sachsen am 11 Juli 1455 angeblich auf Burg Hartenstein an Friedrich XX von Schonburg seit 1446 Herr von Waldenburg und Mitbesitzer von Glauchau 15 gegen Zusicherung der Straffreiheit Die Entfuhrer mussten Sachsen fur immer verlassen Exil Friedrich XX geleitet den Prinzen von hier nach Chemnitz zu seinem Vater dem Kurfursten Friedrich den Sanftmutigen 1428 1464 16 Laut anderen Quellen soll die Ubergabe aber auf Burg Stein bei Hartenstein erfolgt sein und der Prinz wurde wohl erst danach ins Hartensteiner Schloss gebracht Geschichte der Schlosskapelle Bearbeiten 1584 liess Hugo II von Schonburg 1559 1606 die Rustkammer in eine Kapelle umbauen Anlass war seine grosse Liebe zu seiner kranklichen Gattin Agnes 1567 1588 geb Reuss von Plauen mit der er von 1582 bis 1588 zusammenlebte Erster Hofprediger wurde hier Magister Johannes Zechendorffer Otto Ludwig von Schonburg 1643 1701 liess die Kapelle erneuern und im Jahre 1696 einweihen Nach dessen Gemahlin Sophie Magdalene 1651 1726 geb Grafin von Leiningen Westerburg wurde die Kapelle nun Sophienkapelle genannt 17 Hofnarr Streitenberger auf Schloss Hartenstein Bearbeiten nbsp Holzfigur des Hofnarren Streitenberger im Museum der Burg SteinUnter Otto Ludwig von Schonburg Hartenstein 1643 1701 diente ein zwergenwuchsiger Hofnarr namens Streitenberger auf dem Hartensteiner Schloss Er war zu seinen Lebzeiten als Manschettenhans so popular dass man nach seinem Tode eine farbig bemalte Holzfigur in Lebensgrosse von ihm anfertigen liess Diese Figur befindet sich heute im Burgmuseum der Burg Stein bei Hartenstein Man nimmt an dass Streitenberger aus Bohmen stammte wohl versehentlich wird widerspruchlich auch ausgesagt er habe auf Burg Stein gedient und sei hier der letzte Hofnarr gewesen 18 Schlosshauptmanner Bearbeiten Am 2 Dezember 1586 wurde Johann Heinrich von Lindenau auf Schloss Hartenstein geboren Sein Vater Heinrich von Lindenau Besitzer von Niederschona diente auf Schloss Hartenstein bei den Schonburgern als Schlosshauptmann Ehemalige Burganlage und Renaissanceschloss Bearbeiten nbsp Modell von Schloss Hartenstein Sachsen vor der Zerstorung 1945Heute noch vermitteln die erhaltenen Gebaude der Vorburg mit deren Torturm an der Ostseite und die Ruinen des ehemaligen Schlosses der Kernburg westlich der Vorburg einen Eindruck von der Grosse und Bedeutung der Hartensteiner Burg Kernschloss Bearbeiten Im Suden Westen und Sudwesten war das Kernschloss ursprunglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben Offensichtlich mittelalterlichen oder spatmittelalterlichen Ursprunges sind heute 2019 in der Ruine des Kernschlosses das spatgotische Rondell das vor dessen Ostseite vorragt und die wohl noch altere Toranlage Torturm der Kernburg an deren Sudostecke Die Torfahrt der Kernburg fuhrt nach Osten in die Vorburg Uber dem gotischen Portal Ostseite Vorburgseite Einfahrt zur Kernburg befindet sich noch heute ein alter schonburgischer Wappenstein und die Jahreszahl 1530 welche auf einen Umbau der Burg zum Schloss unter Ernst II von Schonburg verweisen 19 Weitere Einblicke in den Aufbau der ehemaligen Burganlage liefert eine Abbildung des Hartensteiner Renaissanceschlosses auf einem schonburgischen Stammbaum datiert um 1760 20 Original im Museum Schloss Hinterglauchau also im Barockzeitalter Hier ist am westlichen Ende des Burgberges ein querstehendes breites Gebaude im Stile eines Palas einer Kemenate oder eines Breitwohnturmes zu sehen Dieses Gebaude existiert heute nicht mehr Es kann wohl davon ausgegangen werden dass es ein mittelalterlicher Palas war Bemerkenswert sind die Gemeinsamkeiten zur benachbarten Burganlage Wildenfels Burg Wildenfels zeigt noch heute am westlichen Ende ihres langgestreckten Burgberges einen querstehenden hochmittelalterlichen Palas datiert 1170 1180 21 hier Kornhaus genannt als altesten erhaltenen Teil dieser Burg Die Parallelen zwischen beiden Burgen sind diesbezuglich bemerkenswert Der Historiker Leo Bonhoff vermerkt auf seiner Karte der Alten Grafschaft Hartenstein fur das Jahr 1406 als Hauptburgen der niederen Grafschaft Hartenstein die Burgen Hartenstein und Wildenfels neben weiteren kleinen Burganlagen 22 Auf der genannten Abbildung um 1760 ist das hochaufragende Kernschloss als Bau der Renaissance mit mehreren Zwerchhausern abgebildet Das Dach wird von einem Turm Bergfried inmitten dieses Baues uberragt der eine Welsche Haube mit Laterne tragt Das Kernschloss und der mutmassliche Palas wurden insgesamt von einer vorgelagerten Ringmauer umschlossen Zwischen Kernschloss und Palas befand sich an der Nordseite der Kernburg ein wohl holzerner Wehrgang Galerie der bis zu einem ostlich an den Palas angebauten Gebaude reicht 23 Die Dachformen und Giebel der Zwerchhauser des Kernschlosses und Palases zeigten den Stil der Fruhrenaissance schlichte Dreiecksgiebel ahnlich denen an Schloss Rochsburg Schloss Lichtenstein und Burg Stein Es sei hier noch darauf hingewiesen dass auch die benachbarte Burg Lichtenstein der Herren von Schonburg offenbar einen querstehenden Palas am sudlichen Ende ihres Bergspornes hatte in diesem Sudflugel des Schlosses fand man um 2018 im gotischen sogenannten Rittersaal unter Verputz ein altes schonburgisches Wappen auf alten Ansichten dieses Schlosses ist dieser hochaufragende Sudflugel deutlich erkennbar 24 25 nbsp Inneres gotisches Tor der Kernburg Ostseite mit schonburgischem Wappenstein mit Jahreszahl 1530 und den erhaltenen Rollen einer Zugbrucke nbsp Rechts vom Innentor der Kernburg gotisches Rondell davor die unter Schutz stehenden Hochzeitseichen nbsp Ringmauer an Nordseite des KernschlossesVorburg Bearbeiten Vor der Ostseite der Kernburg liegt die Vorburg deren Gebaude auch heute 2019 noch teilweise bewohnt werden Der Graben der zwischen Kernburg und Vorburg sicher einmal bestand wurde wohl verfullt Der Torturm an der Ostseite der Vorburg hat eine nach Nordosten ausgerichtete Torfahrt Diese wehrtechnische Besonderheit spricht ebenso wie das spitzbogige Torgewande fur eine Erbauung des Torturmes in der Gotik Spatgotik Im Areal der Vorburg sind auf der alten Ansicht des Renaissanceschlosses um 1760 neben der Umfassungsmauer ein Gebaude mit dem noch heute erhaltenen Torturm und der ihm vorgelagerten Brucke uber den Halsgraben der Vorburg abgebildet Des Weiteren umfasst eine Mauer den ostlichen Bereich vor der Vorburg der ebenfalls Gebaude aufweist Wirtschaftshof 26 nbsp gotischer Torturm mit vorgelagerter Bogenbrucke an der Ostseite der Vorburg nbsp ehem Gebaude der Vorburg an deren Sudseite 2012 vor Neubau nbsp Schloss Hartenstein Vorburg und MalzhausWirtschaftshof Vorwerk Bearbeiten Ostlich vor der Vorburg befand sich ein Wirtschaftshof von dem auch heute 2019 noch unter Denkmalschutz stehende Gebaude erhalten sind Teile davon sind auf der Ansicht auf dem schonburgischen Stammbaum um 1760 links neben der Vorburg bereits zu sehen Neogotische Schlossanlage BearbeitenAls einzige neogotische Schlossanlage des Erzgebirges nannte der Volksmund das Schloss Hartenstein bis zu seiner Zerstorung am 20 April 1945 27 Perle des Erzgebirges Es blieben nach den Bombentreffern nur Umfassungsmauern des neogotischen Kernschlosses erhalten Am 7 Oktober 1947 sollten die Ruinen laut SMAD Befehl durch Sprengung beseitigt werden Dies konnte durch Denkmalschutzer verhindert werden 28 nbsp Schloss Hartenstein spatestens 1856 Sudansicht vorn unten rechts Tor der Kernburg rechts davon das Areal der Vorburg nur ein Gebaude sichtbar nbsp Schlosshof Kernburg des neogotischen Schlosses Hartenstein Lithographie 1837 Blick nach OstenAnfang des 19 Jahrhunderts erfolgte durch Furst Friedrich Alfred von Schonburg ein Umbau des Renaissanceschlosses der ehemaligen Kernburg im Stile der Neogotik der im fruhen 20 Jahrhundert vor 1945 teilweise ruckgangig gemacht wurde 29 Dieses Kernschloss bestand im Wesentlichen aus einer Dreiflugelanlage je einem kurzen Flugel an der ostlichen Sudseite und an der Ostseite zur Vorburg zu sowie einem langen Flugel an der Nordseite Im Suden Westen und Sudwesten war das Kernschloss ursprunglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben Der Ostflugel war ein annahernd rechteckiger Gebaudetrakt an dessen Sudseite ein spatmittelalterliches gotisches Tor Portal mit einem schonburgischen Wappenstein daruber den Durchgang von der Vorburg in den ausseren Schlosshof des Kernschlosses ermoglichte An den Ostflugel schloss sich in nordwestlicher Richtung ein schmaler Nordflugel an der die Verbindung zum Westflugel herstellte In sudlicher Richtung grenzte ein nach dem Innenhof zuruckspringender Gebaudetrakt an den Westflugel Uber dem nordwestlichen Dach des Kernschlosses ragte ein kleiner Turm hinaus Dessen unterer Teil war quadratisch sein oberer Teil achteckig Im 18 Jahrhundert trug der Turm eine barocke Haube Im 19 Jahrhundert wurde die barocke Turmhaube durch uberkragende Zinnen im Stile der Neogotik ersetzt 30 Am westlichen Ende des kurzen Sudflugels des Kernschlosses wurde der aussere westliche Schlosshof des Kernschlosses vom inneren ostlichen Schlosshof durch eine Abgrenzung mittels zweier Saulen die neogotische Bogen im Stile von Arkaden trugen kunstlerisch abgetrennt 1872 entstanden Schaden am Schloss bei einem grosseren Erdbeben 31 Bemerkenswerte Bausubstanz BearbeitenTeile der wohl gotischen Aussenmauer der Kernburg im westlichen Hof der Schlossruine und an deren Nordseite massives gotisches Rondell vor Ostseite der Kernburg gotisches Burgtor Torturm der Kernburg an deren Sudostecke mit schonburgischem Wappenstein und Jahreszahl 1530 sowie zwei erhaltenen Rollen einer Zugbrucke daruber Ostseite Ruinen Aussenmauern teilweise zweistockig des Sudflugels Ostflugels und Nordflugels des Kernschlosses Vorburgareal mit Teilen der Umfassungsmauer Nordseite Ostseite dem gotischen Torturm mit spitzbogigem gotischem Torgewande und im Inneren uber der Durchfahrt massivem Holzgebalk An Nordseite des Torturmes der Vorburg wohl Anbauten eines ehemaligen Wehrganges Rest in Fachwerkausfuhrung uber der Umfassungsmauer gemauerte Bogenbrucke vor dem Torturm der Vorburg uber den Halsgraben In der Vorburg und davor noch mehrere Wirtschaftsgebaude vier Wohn und Wirtschaftsgebaude des ehemaligen Rittergutes siehe Obj 09246197 August Bebel Strasse 30 32 32b 32c in Denkmalschutzliste Ein Gebaude an Sudostseite der Vorburg wurde wohl vor 2018 abgerissen und danach neu errichtet Ehemalige Gartenanlagen Naturdenkmale und Denkmale BearbeitenDie erhaltenen Gartenanlagen mit Terrassenmauern und Naturdenkmale vier alte Linden wohl gepflanzt im 19 Jahrhundert und mehrere Hochzeitseichen des Hartensteiner Schlossareals und Schlossberghanges stehen unter Denkmalschutz Es existiert auch ein Gedenkstein fur Furst Alexander von Schonburg Hartenstein 1826 1890 am Denkmalweg errichtet nach 1890 mit der Inschrift Er pflegte diesen Wald mit Liebe und Verstandnis 32 Alle Anlagen stehen zusammen mit Schlossruine und Vorburg Wirtschaftshof als Sachgesamtheit Schloss Hartenstein unter Schutz 33 Im Vorburgareal Bearbeiten Im Areal der Vorburg flankieren zwei alte Linden das Tor zur Kernburg vor deren Ostseite Des Weiteren existieren noch zwei alte Linden an anderer Stelle Eine Reihe alter Eichen in der Vorburg gepflanzt im 19 20 Jahrhundert bei verschiedenen Furstenhochzeiten zuletzt im Jahre 1945 stehen als Einzeldenkmal auch unter Schutz 34 nbsp zwei alte Linden in der Vorburg flankierend vor dem Tor der Kernburg nbsp Hochzeitseichen in der Vorburg vor dem Rondell der KernburgTerrassengarten der Sudseite Bearbeiten nbsp Terrassengarten an Sudseite unterhalb des Kernschlosses spatestens 1856Sudlich der Kernburg befand sich unterhalb dieser am Hang des Schlossberges ehemals eine ausgedehnte Gartenanlage von welcher aus die Kernburg das Schloss auch direkt erreichbar war Vom Aufgang zum inneren Garten Schlossplateau gibt es einen direkten Zugang neogotischer Mauerdurchlass mit uberdachtem Holzpodest und treppe zum terrassierten Sudhang des Schlossberges Der gesamte Sudhang ist terrassiert Im oberen Bereich finden sich noch breite Terrassen nach unten schmaler werdend mit entsprechend unterschiedlich hohen Trockenmauern aus Naturstein Diese Terrassen werden seit der DDR Zeit als Kleingarten genutzt und sind noch mit Lauben bebaut Auf dem Messtischblatt von 1874 ist der gesamte Schlossberg mit Obstbaumsignatur versehen Ehem westlicher Garten und Garten im Kernschloss Bearbeiten Westlich der Kernburg muss auch eine gartenahnliche Anlage unterhalb des Schlossberges zeitweise bestanden haben Einige Zierstraucher sind an der Nord und Westmauer sowie in der Abzweigung des hangabwartsfuhrenden Weges als Bepflanzungsrelikte davon erhalten geblieben Des Weiteren war der westliche Schlosshof des Kernschlosses ehemals als Garten gestaltet Das Messtischblatt von 1922 in der Ausgabe von 1943 zeigt eine kleine Gartenflache mit Rondell auf dem westlichen Schlossplateau umgeben von den Umfassungsmauern den inneren Garten des Schlosses Letzteres Areal wird seit der DDR Zeit als Freilichtbuhne genutzt Der innere Garten auf dem Schlossplateau existiert heute nur noch als eine grosse Freiflache ohne Wege und Anpflanzungen Er wird noch als Freilichtbuhne genutzt Freilichtbuhne der DDR im Kernschloss BearbeitenNach 1945 wurde wahrend der DDR Zeit durch das Nationale Aufbauwerk NAW fur 40 000 Mark der westliche Schlosshof ehem Garten zur Freilichtbuhne umgestaltet Hier fanden offentliche Veranstaltungen wie Theaterauffuhrungen statt nbsp Bauerntheater Hartenstein mit seinem Leiter Fritz Arnold 1960 in der Schlossruine nbsp ebensolches 1960Sagen BearbeitenDie Sage Der Hartensteiner Freischutz hat Bezug zum Hartensteiner Schloss und dem Schlossherrn Graf Otto Albert von Schonburg 35 Literatur BearbeitenGerhard Billig Heinz Muller Burgen Zeugen sachsischer Geschichte Degener Neustadt a d Aisch 1998 ISBN 3 7686 4191 0 Schloss Hartenstein In Helmuth Groger Burgen und Schlosser in Sachsen Verlag Heimatwerk Sachsen 1940 S 58 59 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 22 23 Abbildung auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 40 zur Geschichte und Baugeschichte von Schloss Hartenstein Leo Bonhoff Die Burgen des sachsischen Erzgebirges In Gluckauf Zeitschrift des Erzgebirgs Vereins 28 Jg H 6 1908 Hartenstein S 85 E Geissler Zur Geschichte des Schlosses und der Stadt Hartenstein In Gluckauf Zeitschrift des Erzgebirgs Vereins 15 Jg 1895 S 90 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler Wolf Dieter Rober u a Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 S 27 29 Sonstiges BearbeitenEs bestehen historische Zusammenhange zur nordbohmischen Burg Hartenstein ursprunglich Neuhartenstein sowie zur alteren Burg Hungerberg im gleichen Ort Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hartenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forderverein Schlossruine Hartenstein e V Virtuelle Rekonstruktion von Schloss HartensteinEinzelnachweise Bearbeiten Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag um 1150 in chronologisch geordneter Liste S 7 Erbauung der Burg Hartenstein Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 2 Juli 1406 in chronologisch geordneter Liste S 9 Johannes Richter Zur Genealogie und Geschichte der Burggrafen von Meissen und Grafen zum Hartenstein aus dem alteren Hause Plauen In Sachsische Heimatblatter Bd 38 Heft 5 1992 ISSN 0486 8234 S 299 303 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 1439 in chronologisch geordneter Liste S 10 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrage 4 Mai 1439 S 10 und 1485 S 11 in chronologisch geordneter Liste Wolf Dieter Rober Schloss Lichtenstein In Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler Wolf Dieter Rober u a Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Beitrage zu Geschichte des muldenlandischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schonburgischen Landesherrschaft Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 DNB 942830121 hier S 24 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 1388 in chronologisch geordneter Liste S 9 Wolf Dieter Rober Schloss Hinterglauchau In Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler Wolf Dieter Rober u a Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Beitrage zu Geschichte des muldenlandischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schonburgischen Landesherrschaft Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 DNB 942830121 hier S 22 Der Innungsbrief der Glauchauer Weber von 1528 in Schriftenreihe Heft 2 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1980 Ernnst Herre von glauchaw vnd Waldenburg S 2 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 22 23 Michael Wetzel Hugo II von Schonburg In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrage 1572 u 21 November 1582 S 17 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 22 23 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 23 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 6 Februar 1446 in chronologisch geordneter Liste S 10 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 11 Juli 1455 in chronologisch geordneter Liste S 11 Wolf Dieter Rober Die Kapelle im Schloss Hinterglauchau In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 8 15 Bemerkungen zur Geschichte der Schlosskapelle in Schloss Hartenstein S 8 Wolf Dieter Rober Steffen Winkler Schlosser Forder und Hinterglauchau In Schriftenreihe Heft 6 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1986 S 8 Bemerkungen zu Hofnarren der Schonburger S 9 Bemerkungen zur Abbildung auf S 12 Hofnarr Streitenberger von Schloss Hartenstein S 12 Abbildung der Holzfigur Streitenbergers Museum Burg Stein Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 22 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 40 Denkmalliste Wildenfels Nr 09299890 Burg Wildenfels mit Palas Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler Wolf Dieter Rober u a Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 1991 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kap Bergbau Siegfried Pausch S 38 Karte der Alten Grafschaft Hartenstein im Jahre 1406 nach Leo Bonhoff Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 Text S 23 Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 40 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 Text S 23 Abbildung des Lichtensteiner Schlosses auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 39 Wolf Dieter Rober Schloss Lichtenstein In Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler Wolf Dieter Rober u a Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Beitrage zu Geschichte des muldenlandischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schonburgischen Landesherrschaft Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 DNB 942830121 Abb 3 Schloss Lichtenstein Radierung von Johann Christian Oldendorp 1811 12 auf S 23 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 Text S 23 Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 40 Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Chemnitz 2005 S 43 Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Chemnitz 2005 S 44 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 23 Wolf Dieter Rober Schloss Hartenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 S 22 23 Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 1872 in chronologisch geordneter Liste S 40 Gedenkstein fur Furst Alexander von Schonburg Hartenstein 1826 1890 Denkmalschutzgebiet Sachgesamtheit Schloss Hartenstein Hochzeitseichen in der Vorburg Hartenstein Steffen Winkler Der Hartensteiner Freischutz In Schriftenreihe Sonderheft Sagen und Sagenhafte Erzahlungen aus Glauchau und Umgebung Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1981 S 24 25 50 660833333333 12 676944444444 Koordinaten 50 39 39 N 12 40 37 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hartenstein amp oldid 232203040