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Das Schloss Lichtenstein ist ein Schloss im Renaissancestil uber der sachsischen Stadt Lichtenstein Schloss Lichtenstein vom Schlossbergaufgang Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Familiengruft 5 Palais in Lichtenstein 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss steht auf einer Hohe von 340 Meter u NN etwa 300 Meter nordostlich des Stadtzentrums von Lichtenstein Es befindet sich in einer strategisch besonders gunstigen Lage auf einem Gelandesporn am ostlichen Hochufer des Rodlitzbaches und wird von einem ehemals tiefen Abschnittsgraben von der Hochebene des Hinterlandes abgetrennt Beschreibung BearbeitenDas Schloss ist eine zweigeschossige Vierflugelanlage die einen rechteckigen Hof umschliesst Das untere Geschoss die sogenannte Galerie wird im Hof von Arkadenbogen gegliedert In der Mitte des Westflugels befindet sich ein achteckiger Turm Er weist unterhalb der Laterne eine ionische Saulengliederung auf An der ausseren Nordwestecke des Schlosses befindet sich ein Rundturm mit Kegeldach 1 Dem Haupteingang folgt eine mit Wappen geschmuckte Torhalle und der seit dem 19 Jahrhundert ca 1837 1839 von Bogengangen umgebene Schlosshof Der freie Umgang des oberen Stockwerks wurde spater eingebaut Auf der Spitze des Turmes befindet sich eine Wetterfahne mit dem schonburgischen Hauswappen Im Mittelalter sicherte eine Zugbrucke den Eingang Die Gleitrinnen der Bruckengewichte sind heute in einem Raum unter der Zufahrt zum Schloss zu sehen Unter dem Pflaster der Zufahrt zum Schlosstor wurden in der DDR Zeit Fundamente der alten Burg bei Grabungen aufgefunden Es soll sich dabei mutmasslich um Bauten der Vorburg handeln Zwischen 2014 und 2016 erfolgten Grabungen im Schlosshof wobei das Fundament eines quadratischen Bergfriedes aufgefunden wurde Da es in ganz Sachsen nur wenige quadratische Bergfriede gibt u a Burg Waldenburg soll dieses Fundament erhalten werden Bei teilweise durchgefuhrter Entkernung wurde im sogenannten Rittersaal mutmasslich Spatgotik unter Verputz ein Schonburgisches Wappen entdeckt und freigelegt Die erhaltene Hauptbausubstanz des Schlosses stammt aus dem 16 Jahrhundert und der Zeit 1837 1839 Von der Angergasse zum Schloss fuhren 178 Schlossstufen und uberwinden eine Hohe von 34 Meter nbsp nbsp Renaissancefassade nbsp Nordseite mit Schlossvorplatz Bereich der ehemaligen Vorburg nbsp SchlosstorGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Lichtenstein spatestens 1856 G A PoenickeEine erste allerdings umstrittene Erwahnung des Schlosses als Castrum Lichtenstein gibt es aus dem Jahr 1212 als Kaiser Friedrich II die Burg und Herrschaft Lichtenstein neben anderen Besitzungen dem Bohmenkonig Ottokar I uberliess Herrschaft und Burg wurden so bohmische Reichslehen die als Reichsafterlehen an die Herren von Schonburg weiterverlehnt wurden Diese erste Burganlage war einstockig und besass holzerne Wehrgange sowie einen Wachtturm Spater wurde die Wehranlage in Bruchsteinmauerwerk aus Porphyr ausgefuhrt 1286 urkundet Friedrich I von Schonburg 1247 erstgenannt gest zwischen 1290 und 1291 auf castro Lichtenstein sowie 1297 Friedrich II von Schonburg 1261 erstgenannt gest um 1297 1349 50 werden im Lehnbuch Friedrich des Strengen die bohmischen Herren von Schonburg Pirsenstein Friedrich XIII erstgenannt 1341 gest um 1367 und Albrecht I erstgenannt 1349 gest um 1353 als Besitzer der Burgen bezeichnet als Schlosser Ponitz und Lichtenstein aufgefuhrt Im Jahre 1357 wurde die Burg offenbar wahrend einer Fehde der Schonburger und Reussen gegen die Markgrafen von Meissen zerstort denn 1364 forderte der Vormeister der Schmiede und Beilmacherinnung auf Geheiss des Fronvogtes seine Meister und Gesellen auf die Burgk zum licten Steen so viel hundert jahr gewesst mit aufbauen zu helfen Am 5 April 1382 verkauften die bohmischen Schonburger ihren Anteil an Lichtenstein an ihre sachsischen Vettern Friedrich XI und Veit I 1370 ersterwahnt gest zwischen 1421 1423 von Schonburg Glauchau 1538 gab es einen Schlossbrand Es erfolgte danach ein Wiederaufbau im Stile der Fruhrenaissance 1 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Schloss am 18 August 1632 durch die kaiserliche Armee zerstort abgebrannt Bis 1648 waren die Ruinen sichtbar 1648 wurde es in der heutigen Form wieder aufgebaut und war bis ins 19 Jahrhundert Mittelpunkt der schonburgischen Feudalherrschaft Lichtenstein Eine umfangreiche Erneuerung erfolgte um 1790 durch Otto Carl Friedrich von Schonburg Waldenburg 1758 1800 1837 1839 wurde der Sudflugel verandert und im Schlosshof eine Galerie errichtet Wahrend der Marzrevolution 1848 soll sich Klemens Wenzel Lothar von Metternich der ein Verwandter der Schonburger war im Schloss verborgen gehalten haben Das erregte Volk setzte zwar eine Durchsuchung des Schlosses durch aber diese verlief ergebnislos 1945 diente es als Fluchtlingsunterkunft Seit 1949 ist das Schloss im Inneren vollkommen umgebaut worden und diente dem katholischen Caritasverband bis 2000 als Altersheim St Elisabeth In den 1950er Jahren wurden durch die Heimatfreunde des Kulturbundes die unterirdischen Gange unter dem Schloss sowie die schonburgische Familiengruft freigelegt und fur Besichtigungen begehbar gemacht Am Eingang des Schlosses wurden auch das Gangsystem unter dem Schloss eine angebliche unterirdische Vorburg eine Folterkammer und ein Verlies entdeckt Im Bereich des Vorplatzes wurden Grundmauern einer Vorburg entdeckt die heute wieder vom Pflaster des Vorplatzes uberdeckt sind In den Ganganlagen befindet sich auch ein verschutteter Brunnen oder wahrscheinlicher eine Zisterne Die Ganganlagen haben heute keine Verbindung zum Schloss Sie sind uber eine Treppe am Schlossberghang und einen dortigen Eingang zu betreten von der Angergasse zum Schloss fuhren 178 Schlossstufen und uberwinden eine Hohe von 34 Meter Das Schloss ging im Jahr 2000 in den Besitz von Alexander Prinz von Schonburg Hartenstein uber 2008 endete der Nutzungsvertrag mit der Stadt Lichtenstein Ein Restaurator aus der Region erwarb das Gebaude 2014 nach Zwangsversteigerung fur 78 400 Euro 2 und lasst es zum Wellnesshotel umbauen 3 Familiengruft BearbeitenDie Gruft wurde 1797 unter der Schlosskapelle angelegt In ihr sind 20 Mitglieder des Hauses Schonburg bestattet Der Eingang war bis zum Jahre 1958 ein Beluftungsschacht Die aus Holz Zink Kupfer und Gusseisen hergestellten Sarge wurden durch eine Offnung im Fussboden der Kapelle hinabgelassen Einer der Sarge steht einen kleinen Spalt offen Otto Victor von Schonburg Waldenburg furchtete sich vor einem Scheintod so dass er Holzer zwischen Deckel und Unterteil befestigen liess Eine Leine fuhrte vom Sarg durch ein Loch in der Decke der Gruft in seine Gemacher und war mit einer Glocke verbunden mit welcher er seinen Bediensteten lauten wollte falls er aus dem Scheintod erwachte Palais in Lichtenstein Bearbeiten nbsp PalaisAn der Zufahrtsstrasse zum Schloss befindet sich das Lichtensteiner Palais 1996 war das Palais Mittelpunkt der sachsischen Landesgartenschau in Lichtenstein Vom Palais zieht sich bis zum Ortsteil Schaller die Kapplerschlucht hin deren Holznutzung fruher dem Schlosskaplan zustand Literatur BearbeitenBruno Lippmann Die Ausgrabungen an der Burg Lichtenstein In Natur und Heimat 8 1959 1 S 28 30 Bruno Lippmann Die Zerstorung der Burg Lichtenstein im Jahre 1357 In Der Heimatfreund fur das Erzgebirge 7 1962 Nr 6 Zwischen Mulsengrund Stollberg und Zwonitztal Werte unserer Heimat Band 35 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1981 Wolf Dieter Rober Schloss Lichtenstein In Schriftenreihe Heft 3 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1981 DDR S 21 Abbildung auf einem schonburgischen Stammbaum um 1760 auf S 39 zur Geschichte und Baugeschichte von Schloss Lichtenstein Wolf Dieter Rober Aspekte zur Bedeutung und Datierung der Gangsysteme unter den Schlossern Hinterglauchau Lichtenstein und Forderglauchau S 31 33 In Schriftenreihe Heft 7 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1988 Abbildung Abb 20 S 37 Gange Schloss Lichtenstein Wolf Dieter Rober Schloss Lichtenstein In Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 S 23 24Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Lichtenstein Saxony Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Lichtenstein Quellen und Volltexte Schloss Lichtenstein bei sachsentip de Informationstafeln am SchlossEinzelnachweise Bearbeiten a b Wolf Dieter Rober Kapitel Schloss Lichtenstein in Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 S 23 24 Mitteldeutscher Rundfunk Memento vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive abgerufen am 29 Oktober 2014 Tag 24 de 25 August 202250 757785 12 634706 Koordinaten 50 45 28 N 12 38 4 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Lichtenstein Sachsen amp oldid 235777430