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Die Burg Rabenstein die seit Abriss der Unterburg kleinste mittelalterliche Burg Sachsens befindet sich in Oberrabenstein Stadtteil Rabenstein der Stadt Chemnitz und gehort als Burgmuseum Rabenstein zum Schlossbergmuseum Chemnitz Unweit des Burgfelsens auf dem die heutige Burganlage steht befinden sich das Schloss Rabenstein sowie der Stausee Oberrabenstein an den sich der Rabensteiner Wald anschliesst Burg RabensteinBurg RabensteinBurg RabensteinStaat DeutschlandOrt Chemnitz RabensteinEntstehungszeit um 1100 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Palas und Bergfried der Oberburg Grundmauern der Unterburg erhaltenStandische Stellung AdligeGeographische Lage 50 50 N 12 49 O 50 833111111111 12 818247222222 Koordinaten 50 49 59 2 N 12 49 5 7 OBurg Rabenstein Sachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Rabensteiner Fehde von 1386 bis 1396 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Rabenstein Blick vom Rabensteiner Viadukt 2016 nbsp Schloss Rabenstein Herrenhaus der Familie Siegert aus Chemnitz nbsp Seitenansicht des SchlossesErstmals erwahnt wurde die Hohenburg im Jahre 1336 in einer Urkunde von Ludwig dem Bayern in der er sie seinem Schwiegersohn dem Markgrafen Friedrich von Meissen als Reichslehen verspricht falls die Linie der Herren von Waldenburg ohne mannlichen Erben ausstirbt Zu dieser Zeit war die Burg wesentlich grosser als die heutige Anlage Den Burgfelsen umschloss eine 180 m lange Ringmauer welche ein Areal von etwa 2000 m aufnahm An der Ringmauer waren sowohl aussen wie auch innen Gebaude angeblendet vor der Ringmauer befand sich zum Schutz noch ein Wassergraben Errichtet wurde die Burg von der heute noch ein Teil der Oberburg und der angeschlossene Rundturm auf einem 15 Meter hohen Schieferfelsen erhalten ist wesentlich fruher Der Baubeginn der Burg wurde zwischen dem 9 und 11 Jahrhundert vermutet wahrscheinlich entstand sie erst im 12 Jahrhundert als hier die deutsche Ostbesiedlung und die Erschliessung des erzgebirgischen Urwaldes begann Im Jahr 1375 wurde die Burg an das Benediktinerkloster Chemnitz verkauft das damit einhergehend die Herrschaft Rabenstein von den Herren von Waldenburg erwarb Dies stiess nicht auf Akzeptanz bei den Wettinern so dass die Herrschaft an den Burggrafen Albrecht von Leisnig verpfandet wurde was zu einer zehnjahrigen Fehde fuhrte Erst 1396 bestatigte Markgraf Wilhelm von Meissen den Verkauf von Burg und Herrschaft an das Kloster Im Jahr 1418 kam es zu weiteren heftigen Streitigkeiten um die Burg die um 1480 durch einen Brand teilweise zerstort wurde Dies veranlasste den Abt Caspar von Meckau die Burg ab dem Jahr 1483 wieder zu errichten Zu dieser Zeit besass sie vermutlich schon keine Ringmauer mehr und nur wenige Gebaude befanden sich noch auf dem Burgareal Wahrend des Prozesses der Auflosung des Chemnitzer Benediktinerklosters gelangten die Burg und die Herrschaft an das sachsische Herrscherhaus die Wettiner die 1546 die beiden Herrschaften Rabenstein und Chemnitz vereinten Da die Amtsgeschafte nun von Chemnitz aus erledigt wurden blieb die Burg ungenutzt und wurde dem Verfall preisgegeben Mit dem Kauf der Burg und des Vorwerks durch den kurfurstlichen Oberforstmeister ab 1626 Landjagermeister Hans Georg von Carlowitz im Jahre 1619 wurde der Verfallprozess gestoppt und die verfallene Burg ab 1620 restauriert Zu dieser Zeit erhielt der Turm seine barocke Haube 1624 und der Rittersaal wurde mit Wandmalereien ausgestattet die Tiere abbildeten Die alteste bekannte Ansicht um 1774 der Burg ist eine Zeichnung von Adrian Zingg und zeigt im Gelande der Vorburg noch ein damals vollstandig erhaltenes Fachwerk Torhaus welches heute nicht mehr existiert 1 Vor diesem Torhaus Standort wurden im Wassergraben Fundamente einer Brucke oder Bruckenpfeiler aufgefunden Die Familie Carlowitz musste die Burg im Jahre 1774 aufgeben und sie wurde an Johann Georg Siegert aus Chemnitz verkauft Zwei Jahre spater wurde das heute als Schloss Rabenstein bezeichnete Herrenhaus unweit der Burg errichtet Es war fur seine Tochter die einzige Erbin Rahel Amalie bestimmt die mit dem Hofrat Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck vermahlt war Dieser kaufte nachdem es Rahel Amalie 1783 erbte und er 1785 in den Adelsstand erhoben wurde von seiner Frau ganz Oberrabenstein mit Schloss und Burg und liess das Burgareal im alten Ritterstil wieder aufbauen und die Parkanlage nach englischem Stil verschonern dafur wurde die Unterburg abgerissen Nach dessen Tod 1809 gelangte Oberrabenstein an Georg Ludwig Freiherr von Welck auf Oberrabenstein Mit dem Verkauf der Anlage im Jahr 1837 an den Leipziger Kramer und Hausbesitzer William Eduard Kraft der sie bis zu seinem Tod im Jahre 1878 besass und gern interessierten Besuchern offnete endete die Ara Welck Weitere Besitzer folgten So kam das Rittergut Oberrabenstein welches auch die Burg mit einschloss 1900 an den Kammerherrn von Ried der es wiederum im Jahr 1902 an den Fabrikbesitzer Matthe Paul Herfurth weiterverkaufte in dessen Besitz Burg und Gut bis 1945 blieben Unter den Herfurths wurde bereits begonnen die mit Schutt verfullten Gewolbe freizulegen Offenbar unter diesen Besitzern wurde der Bergfried mit einem Zinnenkranz im Stile der Neogotik versehen Alte Fotos der Burg vor deren Restaurierung in den 1950er Jahren zeigen diesen Turm noch mit Zinnenkranz Der Zinnenkranz wurde hochstwahrscheinlich unter den Herfurths in den 1880er Jahren angebracht und in den 1950er Jahren gegen eine neue barocke Haube ausgetauscht Eine solche barocke Welsche Haube zeigen bereits Abbildungen der Burg aus dem 19 Jahrhundert Ab 1927 war die Burg gegen ein Entgelt an den Wochenenden und Feiertagen fur die Offentlichkeit zuganglich Dennoch verfiel die Burg immer weiter so dass sie ab dem 26 Mai 1942 aus Sicherheitsgrunden fur den Besucherverkehr geschlossen wurde Rabenstein gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetischen Besatzungszone so dass ab Juli 1945 das Rittergut zunachst unter sowjetische Verwaltung fiel und ab 1947 Eigentum des Landes Sachsen wurde das es 1949 der Gemeinde Rabenstein ubertrug Rabenstein wurde am 1 Juli 1950 nach Chemnitz eingemeindet so kam die Stadt in den Besitz der Burg die sie restaurierte und am 16 Mai 1959 als Museum wieder fur die Offentlichkeit zuganglich machte Weitere Restaurierungen erfolgten in den 1980er und 1990er Jahren Um 1990 wurde in der Ausstellung in der Burg auch ein Richtschwert gezeigt Es ist das Richtschwert der Stadt Chemnitz welches sich heute 2022 im Depot des Schlossbergmuseums befindet Eine neue Ausstellung mit dem Richtschwert ist im Schlossbergmuseum in Planung Die Burg ist Aussenstelle des Schlossbergmuseums Chemnitz Die Rabensteiner Fehde von 1386 bis 1396 Bearbeiten Vorgeschichte der Fehde Erstmals erwahnt wurde die Burg Rabenstein im Jahre 1336 in einer Urkunde von Ludwig dem Bayern in der er sie seinem Schwiegersohn dem Markgrafen Friedrich von Meissen als Reichslehen verspricht falls die Linie der Herren von Waldenburg ohne mannlichen Erben ausstirbt 1375 verkaufen die Herren von Waldenburg Burg und Herrschaft Rabenstein an das Benediktinerkloster Chemnitz Dies stiess nicht auf Akzeptanz bei den Wettinern so dass die reichsunmittelbare Herrschaft an den Burggrafen Albrecht von Leisnig verpfandet wurde was letztlich zu einer zehnjahrigen Fehde fuhrte die erst 1396 endete Die Fehde Historisch belegt ist das Burggraf Albrecht von Leisnig 1386 offenbar in einem Handstreich die Burg Rabenstein eroberte Die Burg Rabenstein war bis dato im Besitz des Chemnitzer Bergklosters welches nach der Reformation zu einem kurfurstlichen Jagdschloss dem Schloss auf dem Schlossberg Chemnitz umgenutzt wurde Bei der Einnahme der Burg Rabenstein waren auf der Seite des Burggrafen Albrecht der Uberlieferung nach beteiligt Heinrich Franz und Kaspar Kundiger Junker Rentz von Wachau Junker Heinrich von Witzleben Johann und Tellin von Schonfeld Burger aus Zwickau und OederanHeinrich von Witzleben und Rentz von Wachau besetzten die Dorfer Siegmar Schonau sowie Hockericht mit dem Rittersitz Derweil nahmen Johann und Tellin von Schonfeld die Dorfer Kandler Lobenhain Rohrsdorf und Pleissa in Besitz fur den Burggrafen Heinrich und Franz Kundiger besetzten Gruna und Reichenbrand Kaspar Kundiger besetzte allein Rottluff Zunachst bleibt der Burggraf Albrecht Herr der Herrschaft Rabenstein mit der Burg Sofort nach der Einnahme der Burg hatte jedoch der Abt Heinrich von Donin des Chemnitzer Bergklosters zwei Monche mit versiegelten Anklageschriften losgeschickt Einen zum Markgrafen Wilhelm von Meissen 1343 1407 in Dresden Den zweiten auf die lange Reise zum Papst nach Rom Es verging nun offenbar einige Zeit Uberraschend nahm wohl danach Veit von Schonburg die Burg Rabenstein in Besitz Gemeint ist Veit I von Schonburg 1370 ersterwahnt zwischen 1421 und 1423 Er vertrieb offenbar die Besatzung des Burggrafen Albrecht von Leisnig Es soll zwischen Albrecht von Leisnig und Veit I von Schonburg schon zuvor ein alter Streit bestanden haben Veits Uberfall soll am hellichten Tage erfolgt sein Veit nahm die Dorfer Stein Pleissa und Kandler in Besitz Markgraf Wilhelm von Meissen lasst schliesslich ein Gericht tagen wofur er zwei Rate und zwei Bischofe als Richter einsetzte Ihr Urteil lautete Der Burggraf Albrecht von Leisnig hat die Herrschaft und Burg Rabenstein innerhalb von 15 Tagen zu raumen und alles Geraubte dem Kloster Chemnitz zuruckzugeben Ausserdem sollten er und seine Bundesgenossen 8000 Goldgulden als Strafe an das Kloster zahlen Als der Papst die Nachricht des Klosters Chemnitz erhielt war er sehr erzurnt In der Anklageschrift des Abtes stand die Truppen von Albrecht hatten bei der Einnahme der Burg Rabenstein auch deren Kapellentur gewaltsam aufgebrochen und in der Kapelle ubel gehaust und geplundert Fur diese Untat sollten sich die Tater in Rom eigentlich verantworten Von alledem liess der Burggraf Albrecht sich zunachst nicht beeindrucken Er behielt Herrschaft und Burg Rabenstein bis zur Einnahme durch Veit von Schonburg in seiner Hand Die genaue Reihenfolge der Ereignisse ist auch nicht sicher uberliefert Urkundlich belegt ist aber dass Burg und Herrschaft Rabenstein sich 1390 wieder im Besitz des Klosters befinden Veit I von Schonburg weigerte sich aber das Dorf Kandler ganz herauszugeben Er behielt einfach das halbe Dorf als Lohn fur seine fur das Kloster erbrachte militarische Hilfe 2 Die Wettiner hatten an der Burg und Herrschaft Rabenstein ein eigenes Interesse Siehe Vorgeschichte der Fehde Als Spatfolge der Rabensteiner Fehde wird der Markgraf von Meissen 1388 die Burg Waldenburg belagern in der sich Veit I von Schonburg aufhalt 3 Veit erhalt freies Geleit zum Verlassen der Waldenburg zugesichert Der Markgraf bekam die Waldenburg so in seine Hand Doch sie kommt offenbar spater wieder an das Haus Schonburg Denn die Herrschaft Waldenburg war zu dieser Zeit bohmisches Reichsafterlehen der Schonburger Erst 1396 bestatigte Markgraf Wilhelm von Meissen den Verkauf von Burg und Herrschaft Rabenstein an das Kloster Chemnitz Damit endet die Fehde nach zehn Jahren Literatur BearbeitenDietmar Werner Burg Rabenstein und ihre Sagen In Erzgebirgische Heimatblatter 3 1980 S 77 79 ISSN 0232 6078 Burg und Schloss Rabenstein In Stadtbuch Chemnitz Ausgabe 4 2011 WochenSpiegel Sachsen Verlag GmbH Chemnitz S 122 123 www stadtbuch chemnitz de online Version des Stadtbuches zur Geschichte von Burg und Schloss u Sage vom verwunschenen Schatz in der Burg Rabenstein Stadtteil Rabenstein S 121 Einzelnachweise Bearbeiten Rabenstein einst amp jetzt In ub rabenstein de Abgerufen am 2 Januar 2019 ohne Autorenangabe Die Rabensteiner Fehde 1386 uberliefert aus den Schwarzen Monchen vom Bergkloster Chemnitz In Der Heimatfreund Heft 7 1967 12 Jahrgang DDR S 127 130 Hinweis es handelt sich um eine Art sagenhafte Erzahlung da die historisch belegten Fakten wohl geringen Umfanges sind enthalten ist eine wohl fiktive Darstellung der Burg die auf Adrian Zinggs Abbildung zuruckgehen wird Reiner Gross Schonburgische Geschichte Eine Zeittafel Herausgeber Britta Gunther Michael Wetzel Tommy Schmucker Chemnitz 2005 Eintrag 1388 in chronologisch geordneter Liste S 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss und Burg Rabenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Oberrabenstein Quellen und Volltexte Schlossbergmuseum Chemnitz Burg Rabenstein Burg Rabenstein Die kleinste Burg in Sachsen Die Burg Rabenstein als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUpNormdaten Geografikum GND 4666557 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Rabenstein Chemnitz amp oldid 233375446