www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Dobbin war ein Adelssitz im heutigen Dobbin Linstow Landkreis Rostock Zu dem Gut gehorte der Hof Zietlitz Schloss Dobbin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 17 Jahrhundert 1 2 18 Jahrhundert 1 3 19 Jahrhundert 1 4 20 Jahrhundert 2 Liegenschaften 2 1 Hof Zietlitz 2 2 Glashutte Walk und Wassermuhlen 2 3 Schloss 2 4 Hauser in Dobbin 3 Bodenreform 4 Eigentumer der Guter Dobbin und Zietlitz 5 Literatur 6 Quellen 6 1 Gedruckte Quellen 6 2 Ungedruckte Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Barold Adelsgeschlecht Im Gefolge von Heinrich Borwin II kamen Vorfahren der Barolds in das Land Die Barolds sind ein uraltes offenbar wendisches Geschlecht und erscheinen urkundlich bereits 1226 1 Auf einer Halbinsel im Krakower Obersee lag eine gut geschutzte Niederungsburg 2 Ostlich davon siedelten Slawen die den Ort nach einem Fursten benannten Ort des Doba 3 Das grosse Gut Dobbin am ostlichen Ufer des Krakower See war ein uraltes Lehn der wendischen Familie Barold die im Jahre 1746 ausstarb Auf diesem Gute welches mit seinen Zubehorungen ungefahr dreiviertel Quadratmeilen gross ist befanden sich mehrere Burgstellen Das Alte Schloss Dobbin nordlich weit vom neuen Hofe und Alt Dobbin war eine kleine mittelalterliche Burg 4 Uber diese Burg erzahlen etliche Sagen auch in Verbindung mit dem Namen Niklot Urkundlich wurde 1347 ein Rudolph Barold der Altere als Rudolphus Barold Senior morans in Dobbin erwahnt 5 Derselbe Barold war Voigt in Gustrow und genoss als Lehnsmann eine Vertrauensstellung bei den Sohnen Borwins 6 Die Barolds sassen damals schon auf Dobbin 7 1350 wurden sie als Besitzer von Thurkow und Rotspalk genannt 8 9 Erst 1415 wird Rulef Roloff Barold auf Dobbin als Zeuge in Teschow genannt als sein Vetter Henning sich der Stadt Rostock gegenuber verpflichtete 10 Auch 1429 und 1456 wird Roloff Barold als Zeuge beim Verkauf des Dorfes Glave an Propst Nikolaus Behringer und Priorin Ermegard Oldenburg vom Konvent des Klosters Dobbertin 11 Das Gut Dobbin mit 2 500 Hektar Land davon 400 Hektar Wald gehorte damals zur Vogtei Krakow Neben Zietlitz wurde es erst 1445 wieder in dem Bederegister den Steuerlisten der Vogtei genannt Der Dorfschulze Herman Kreymann erwahnte in Dobbin schon einen Dorfkrug 1481 sitzen die Bruder Hennecke und Roloff von Barold auf Dobbin Doch von 1525 bis 1544 kam das Gut in fremden Pfandbesitz an Reimer von Passow 1557 sitzen Hans Barold und sein Bruder Karsten wieder auf Dobbin 12 Diese stritten sich bis 1570 mit dem Kloster Dobbertin wegen zwei Hufen und zwei Seen auf der Glaver Feldmark 13 Danach waren dann Henning und Hans Barold in grossen Geldverlegenheiten so dass nach landesherrlichem Konsens das Dobbiner Gut 1627 an Moritz von Walsleben verpfandet wurde 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg verodete der Ort Die sechs noch lebenden Bauern waren 1637 mit ihren Familien nach Krakow geflohen Durch Brandstiftung Curd von Restorff zu Lindenbeck brannte 1647 in Dobbin das Gutshaus von Johann von Walsleben ab 14 1672 erwarb Hans Rudolf von Grabow auf Woosten Dobbin mit dem Gut 1675 zogen schwedische Truppen durchs Land kaiserlichen und danische Truppen bezogen in der Umgebung von Dobbin Quartier und 1676 zerstorte ein grosser Brand das ganze Dorf bis auf zwei Hauser 15 Ab 1694 ubernahm Dietrich Wilhelm von Witzendorff das Gut von den Brudern Moritz und Johann Otto von Grabow Dieser wohnte nicht in Dobbin sondern in Gross Zecher und war Landrat in Lauenburg und Domdechant in Lubeck 16 Das Gut war an die Witwe des Amtmanns Aepinius vermietet und im ersten Jahr brannte schon das Wohnhaus eine Scheune sowie das Tor und Viehhaus ab Ende 1699 ubernahm dann Hermann von Wickede das Gut und begann mit dem Wiederaufbau des Hofes 18 Jahrhundert Bearbeiten Doch 1700 kam Dobbin wieder in den Besitz derer von Barold Am 21 September 1701 erhielt Leutnant Jurgen Ernst von Barold den Lehnbrief von Herzog Friedrich Wilhelm Er wohnte mit seiner Schwester Hyppolyta Margaretha in einem ehemaligen Backhaus Sie hatten zwei Diener vier Knechte zwei alte Leute eine Kochin und vier Magde Nach dem Beichtkinderverzeichnis des Pastors Johannes Ahrendt wohnten 1703 neben dem Kuster und dem Dorfschulzen noch ein Muller der Schmied und der Jager Neben dem sich in sehr schlechte Zustand befindende Gutshof gab es in Dobbin nur noch drei Bauernstellen Als Jurgen Ernst von Barold am 30 Januar 1727 starb ging das Gut und das ganze Dorf an seinen einzigen Sohn den Koniglich Danischen Major Christoph August uber Da er ohne Nachkommen blieb erbte der selber wohlhabende Koniglich danische Generalmajor Hans Adolf von Lepel 1697 1770 auf Radegast und Rosenhagen das Gut Sein Sohn Kammerherr Friedrich Diederich Joachim von Lepel als Nachfolger stirbt am 3 Marz 1805 kinderlos Dessen Bruder Christoph August von Lepel 1748 1830 legte als Mitverwalter die Zietlitzer Bauern und siedelte sie weiter nordlich auf schlechterem Boden an So entstand das Dorf Neu Zietlitz Ausserdem gehorten neben Zietlitz Gross Babelin auch noch kleinere Pertinenzen wie Augustenfelde Hutten und Steinbeck zum Gut Dobbin Von 1805 bis 1813 hatte dann der weitere Bruder der Koniglich danische Generalmajor und Kammerherr Karl Hellmut von Lepel 1742 1813 den Mitbesitz angetreten Letzter Besitzer aus der Lepel Familie war dann der erwahnte Christoph August der kurz vor seinem Tode den Besitz verkaufte da aus dieser Lepel Linie kein Nachkomme vorhanden war und sie damit ausstarb 17 19 Jahrhundert Bearbeiten 1829 gelangte das Gut durch Verkauf an Oberhofmeister Carl August Jasmund der es mit Hutte und Zielitz von 1836 bis 1853 an Joachim Kayatz aus Zahren verpachtete 1853 verkaufte Carl August von Jasmund Dobbin an den Domanenrath Georg Philipp von Brocken auf Hohen Luckow Die von Brocken 18 haben Dobbin drei Generationen besessen und mit glucklicher Hand und sozialem Denken dem Dorf und dem Gut ein neues Geprage gegeben was sich heute noch an Gebauden ablesen lasst Er schaffte mit den Garten der Parkanlage und den Alleen einen einheitlichen Ubergang vom Ackerland zu den Weiden den Seen und Waldern Nach dem Tod von Georg Philipp von Brocken 1878 zog Carl Adolf Georg aus Hohen Luckow auf die Beguterung in Dobbin Sein jungster Sohn Anton von Brocken ubernahm 1891 nach dem Tod des Vaters gleich kurz nach der Schulzeit 19 auf dem bekannten Friderico Francisceum Gymnasium zu Doberan und noch nicht ganz volljahrig das Dobbiner Gut Er fuhrte spater die Guter in Potenitz und Volkstorf 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Schrittweiser Ruckzug des OKW Richtung Norden uber Dobbin und letztlich nach Murwik 1945 Wegen finanzieller Probleme verkauften die Nachfahren derer von Brocken das Gut am 12 Juli 1901 an Heinrich zu Mecklenburg der am 7 Februar 1901 Konigin Wilhelmina der Niederlande geheiratet hatte und Prinzgemahl geworden war Das Gut erhielt eine eigene Bahnstation und wurde von Oberst a D Gottlob von Bulow Stolle 1862 1944 20 Kammerherr und Hausmarschall geleitet durch Conrad von Bulow verwaltet teils in Pacht bei Lucie Raabe 21 Das nach der Weltwirtschaftskrise verschuldete ritterschaftliche Gut Dobbin stand nach dem Tode Prinz Heinrichs 1934 zum Verkauf an Wahrscheinlich hatte der Mecklenburger Reichsstatthalter und Gauleiter Friedrich Hildebrandt durch seinen Vertrauten den Justizrat Dr Rudolph Blaubart aus Gustrow davon Kenntnis Denn am 24 Mai 1935 trafen sich Friedrich Hildebrandt und Sir Henri Deterding welcher gemeinsam mit dem Niederlandischen Konigshaus Hauptaktionar der Royal Dutch Shell war im Eden Hotel in Berlin Erst am 17 Marz 1936 fand im Hotel Erbgrossherzog in Gustrow die offentliche Versteigerung statt Oberst a D Hofmarschall Gottlieb von Bulow Stolle hatte von der Konigin Wilhelmina der Niederlande die Vollmacht zum offentlichen Verkauf des Gutes Dobbin Der Gauleiter bot hochstpersonlich mit und erwarb das Gut Dobbin zum Preis von 1 050 000 Reichsmark fur den Niederlander Sir Henry Deterding 22 Beide grundeten am 8 Juli 1936 in Schwerin die Friedrich Heinrich Landstiftung die das Wirtschaftsgut aufsiedeln sollte 23 Vorbild war ein weiteres Gut Deterdings in Gosslow Zur Stiftung gehorten Dobbin mit 1391 ha und Zietlitz mit 755 ha Zietlitz hatte eine Ziegelei 24 Der zweite Teil das Waldgut Dobbin blieb im Besitz der Familie Deterding Zu den 51 ha kaufte Deterding 1938 noch etwa 900 ha bei Glave Nach Deterdings Tod liess Gauleiter Friedrich Hildebrandt 25 1939 in einem recht eigenartigen juristischen Vorgang das Wirtschaftsgut nicht aufsiedeln sondern einfach verkaufen Mit dem Erlos kaufte er seiner Sekretarin ein kleines Gut in Hohen Viecheln und fur seine Kreisleiter je einen Erbhof Vermittelt durch Justizrat Dr Blauert erwarb 1939 der in Berlin wohnende Eduard Winter Grosskaufmann und Generaldirektor der Opel Werke in Rostock und Wehrwirtschaftsfuhrer in Belgien den fur die Aufsiedlung vorgesehenen Teil des ritterschaftlichen Gutes 26 Im Ort nur Auto Winter genannt im Schloss von zwei SS Mannern als Personenschutz bewacht wurden in seinen Stallungen Autos aus allen Landern als Beutegut gelagert und gewartet 27 Kurz vor Kriegsende von vielen unbemerkt ruckte 1945 Dobbin ins militarische und politische Blickfeld Auf seinem Ruckzug von Rheinsberg nach Plon machte das Oberkommando der Wehrmacht am 29 April 1945 mit Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Alfred Jodl und Reichsfuhrer der SS Heinrich Himmler Station in Dobbin 28 Das SS Begleitkommando war im Forsthaus Dobbin untergebracht Neben dem Sportplatz wurde ein Behelfsflugplatz fur den Fieseler Storch eingerichtet Weshalb das OKW bei seinem Ruckzug Quartier in Dobbin bezog ist unklar Vielleicht hatte der Wehrwirtschaftsfuhrer Winter sein Gut Dobbin in der abgeschiedenen Gegend zur Verfugung gestellt Am 1 Mai 1945 war die Rote Armee in Dobbin Liegenschaften BearbeitenHof Zietlitz Bearbeiten Um 1610 verpfandete Henning von Barold Zietlitz fur 700 Gulden an das Kloster Dobbertin Carl Adolf von Brocken baute 1862 ein Gutshaus fur Hof Zietlitz und bezog es 1878 Das Haus wurde spater zum Witwensitz ausgebaut Der zweigeschossige Backsteinbau steht uber einem hohen Keller mit einem Mauerwerk aus Feldsteinen Beide Fronten haben Mittelrisalite 26 1890 wurde der Hof Zietlitz an August Nolting aus Hof Hagen verpachtet doch schon 1900 verpachtet Anton von Brocken den Hof an den Pensionar G Schmidt Dieser baute ein neues Viehhaus und einen Pferdestall Glashutte Walk und Wassermuhlen Bearbeiten Der Kaufmann und Glashuttenmeister Franz Christian Muller aus Hamburg entstammte einer Glasmeisterfamilie in Holstein 29 Mit ihm schloss Jurgen Ernst von Barold am 28 Januar 1714 einen Glashuttenvertrag zum Betrieb einer Glashutte nordlich der Nebel auf 15 Jahre 30 Fur die neu anzulegende Glashutte trat von Barold dem Glasmeister Muller aus Gammelin im Kreis Ludwigslust das beym Hohen Holtze belegene KrugHauss nebst dem Ackerwerk ab um dasselbe bey der hutten zur Wohnung geniessen zu konnen Die zweite Glashutte wurde 1731 durch den Glashuttenmeister Johann Detlev Muller im Hohen Holz sudwestliche des Gulz See errichtet Das Dobbiner Kirchenbuch vermerkte 1751 als Huttenleute den Vicemeister Joachim Mohr 13 Glasmacher ein Tischler zwei Fuhrleute und einen Aschefahrer 31 Die Hutte entwickelte sich zu einem selbstandigen Nebengut das bis 1764 in Betrieb war 32 1768 standen noch drei Wirtschaftsgebaude und zwei Kathen von denen die letzten beiden 1857 abgebaut und auf dem Dobbiner Hof wieder aufgestellt wurden 33 Das Nebengut wurde offiziell Hutte genannt doch der damalige Besitzer Generalmajor Friedrich von Lepel hat es zu Ehren seiner Gattin Augustenfeld genannt Seine Frau Auguste Caroline war eine Tochter des Joachim von Plessen auf Cambs Dieser Name konnte sich aber nicht durchsetzen denn die Direktorial Vermessungskarte aus dem gleichen Jahre vermerkte nur den Namen Hutte fur diesen Platz Der Ortsteil Hutten oder Augustenfeld ist bis auf die verbliebenen Flurnamen von der Landkarte verschwunden 34 nbsp Wassermuhle Dobbin 2022 In Dobbin haben teils gleichzeitig und nacheinander Wassermuhlen gestanden die alle von der in den Krakower See fliessenden Nebel angetrieben wurden Die erste Walkmuhle soll 1572 angelegt worden sein uber die sich der Dobbinner Pastor Mathias Sydow 1574 beklagte Hat der Junker eine Walkmuhle gebaut auf Kirchengut und das Gotteshaus Holz hauen lassen da auch die Walker ab und verbrennen was darin Acker ist von der Pfarre genommen und zur Muhle gekommen davor giebt der Muller noch dem Pastor 9 Witten das ist fruher 4 Scheffel Weizen gewesen das heisst nun Muhlenkamp 35 Eine zweite Walkmuhle auch Papiermuhle genannt muss bald darauf angelegt worden sein denn 1613 erbat Claus von Barold als Dobbiner Gutsbesitzer die landesherrliche Zustimmung zur Verpfandung seiner Wassermuhle die hier erstmals erwahnt wurde und der beiden Walkmuhlen an Riemer von Pressentin zu Prestin nicht allein meine Wassermuhlen und beiden Walkmuhlen mit allen ihren ein und ausflussen auch sumpt den dazu gehorigen Muhlengasten welche von alters her dahin gemahlen 36 Diese wurde nach 1714 nicht mehr erwahnt Im Beichtkinderverzeichnis von 1703 wurde als Muller Hans Spangenberg genannt der neben der Kornmuhle auch eine Walkmuhle betrieb Die Muhle wurde 1830 an die Strasse von Dobbin nach Glave sudlich der Nebel verlegt und bestand aus dem grossen Muhlenhaus einem Stall und einer Scheune 1855 wurde die Scheune vergrossert und ein zweiter Viehstall errichtet An Stelle des Wasserrades wurde auf Turbinenbetrieb umgestellt und mit Wasserkraft noch bis 1949 gearbeitet 26 Von Johannis 1915 bis zu seinem krankheitsbedingten Tod 1923 war der Muller Helmuth Raabe Pachter der Muhle einschliesslich einer Landwirtschaft mit knapp 50 Hektar Land Anschliessend wurde die Pachtung von seiner Witwe Lucie Raabe und ihren drei erwachsenen Sohnen und vier weiteren Angestellten bis zum Pachtende am 1 Juli 1927 alleine weitergefuhrt Zur im Besitz der Pachtenden befindlichen Ausstattung der Muhle gehorten u a ein Quetschwalzenstuhl und ein Schrotwalzenstuhl mit Hartgusswalzen sowie eine elektrische Anlage mit Akkumulatorenbatterie Nach Ende der Pachtzeit sollte die Muhle laut Mitteilung der Prinzlich Niederlandischen Verwaltung aufgrund ungunstiger Vorflutverhaltnisse stillgelegt werden Aus diesem Grund bewarb sich die Mullerin mit ihren Sohnen um die Pacht der Staatlichen Wassermuhle Garlitz heute Wassermuhle Bromsenberg bei Lubtheen zu Johannis 1927 die sie jedoch nicht erhielt 37 In Hutte hatte man 1830 die Wirtschaftsgebaude wegen der geringen Ertragsfahigkeit des Ackerlandes abgerissen und danach das Ackerland wieder aufgeforstet Schloss Bearbeiten nbsp Schloss Dobbin auf einer alten PostkarteDas Gutshaus wurde 1730 im barocken Stil von Christoph August von Barold errichtet Das grosse Wohnhaus soll ein geraumiger Bau zwei Etagen hoch von Fachwerk mit Kellern und doppelten Steindach gewesen seien 38 1746 wurde Dobbin allodifiziert und Hans Adolf von Lepel koniglich danischer Generalmajor als Universalerbe eingesetzt 39 Als Domanenrath Philipp von Brocken das Gut 1854 von Carl August von Jasmund ubernahm war das Herrenhaus schon mit einer massiven Westwand versehen und die recht kleinen Fenster durch grossere versehen worden Durch von Brocken erhielt es dann sein schlossartiges Aussere Der zweigeschossige Putzbau hatte 13 symmetrische Achsen mit einem Mansarddach Die dreiachsige Mitte der Vorderfront wurde durch eine Freitreppe und eine Attika mit drei weiblichen Figuren betont Im Mittelrisalit der Parkseite war spater das Wappen der niederlandischen Konigsfamilie enthalten Als Carl Adolf von Brocken 1878 in das Schloss zog erfolgten weitere Umbauten mit einer Neueindeckung des Mansarddaches Anfang des 20 Jahrhunderts erfuhr das Schloss einige bauliche Veranderungen Zwar wurden die unteren Raume 1936 noch genutzt aber der Verfall war offenkundig Im Zweiten Weltkrieg noch bewohnt diente das Schloss 1949 50 fur Veranstaltungen in der unteren Etage Im Rahmen des SMAD Befehls Nr 209 Neubauernprogramm wurde es zur Gewinnung von Baumaterial abgetragen In dem fast zugewachsenen Areal findet man heute noch einen Mauerrest der Kellerwand von zwei Meter Hohe und Lange Siehe auch Liste der Herrscher der Niederlande Hauser in Dobbin Bearbeiten nbsp Inspektorenhaus 2015 nbsp Marstall 2015 1864 baute Philipp von Brocken geklinkerte Inste in der Kirchenstrasse Sie sind noch heute bewohnt Ihre Ornamente wurden ubermauert Die Schnitterkaserne wurde nach 1939 mehrmals umfunktioniert Fur Gaste liess die Krone Niederlande das Kavaliershaus bauen Henri Deterding bewohnte es nach dem Kauf Spater nahm es Fluchtlinge aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf In der Deutschen Demokratischen Republik diente es als Schule Touristenstation und Schullandheim bis 1999 26 Wilhelmina und Heinrich weilten zweimal mit grossem Hofstaat in Dobbin 40 Konigin Wilhelmina liebte Dobbin deshalb reiste sie auch inkognito dorthin 41 Von dort besuchten sie am 13 Oktober 1904 das Kloster Dobbertin 42 43 Der Gedenkstein erinnert an die Geburt von Juliana die als Kind mit ihrem Vater oft in Dobbin war Ihr letzter Besuch dort war 1938 zusammen mit ihrer altesten Tochter Beatrix 44 Das Wappen des Prinzen Heinrich der Niederlande ist erhalten Es hangt als schmiedeeisernes verschnorkeltes H unter einer Furstenkrone am Giebel des Inspektorenhauses das wie der Marstall von Wilhelmina und Heinrich gebaut wurde 26 Ein aus Holz geschnitztes Wappen der Oranier befindet sich in der Dorfkirche Dobbin Henri Deterding seit 1907 Vorsitzender der Royal Dutch Shell mit Sitz in Den Haag und London errichtete 1936 im Schloss eine Verwaltungsnebenstelle In Krakow wurde ein Selbstwahlamt errichtet so dass in alle Welt telefoniert werden konnte An einem Findling beerdigt wurde Deterding auf Wunsch seiner Familie 1968 exhumiert und nach Liechtenstein umgebettet Bodenreform Bearbeiten1945 wurde an 46 Bewerber Bodenreformland ubergeben 1953 grundeten Bauern eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Typ I Acht Hofe wurden noch als Einzelhofe bewirtschaftet 1955 wurden 373 ha genossenschaftlich und 103 ha individuell bewirtschaftet Wie in allen Dorfern verlief auch in Dobbin die Entwicklung weiter uber die Bildung grosser Einheiten so mit Alt Sammit in der Tierproduktion und dem VEG Krakow am See in der Pflanzenproduktion Nach 1990 entwickelte sich ein privater Grossbetrieb der einen Grossteil der Flachen und Wirtschaftsgebaude von Dobbin und Zietlitz nutzt Die Enteignung des Waldguts wurde nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR von den Nachkommen der Familie Deterding angefochten 2005 bekamen sie ihren ehemaligen Besitz zuruck 26 Siehe auch Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 im Artikel Bodenreform in DeutschlandEigentumer der Guter Dobbin und Zietlitz Bearbeiten nbsp Kronprinzessin der Niederlande 2010 nbsp Einziger Rest von Schloss Dobbin 2015 Namen und Jahreszahlen der Besitzerfolge nach der nachweisbaren Erwahnung 45 erwahnt 1275 Johannes de Barold 1340 1368 Rudolph Barold 1368 1393 Henning Hans von Barold 1393 Burgermeister von Gustrow 46 1415 1435 Rulef Roloff von Barold 1415 1471 Henning von Barold 1461 1481 Roloff von Barold Ratsherr zu Gustrow 1506 1532 Reimar von Passow Pfandherr 1550 1576 Detlof von Barold 1576 1626 Hans und Karsten von Barold 1626 1627 Claus von Barold 1627 1662 Moritz und Ulrich danach Johann von Walsleben 47 1662 1672 Pensionar Suderow 1672 1693 Hans Rudolph von Grabow 1693 1697 Hermann von Wickede 1697 1699 Dietrich Wilhelm von Witzendorff 1701 1727 Herzoglich Luneburger Leutnant Jurgen Ernst von Barold 1727 1746 Koniglich danischer Major Christoph August von Barold 1746 1770 Koniglich danischer Generalmajor Hans Adolf von Lepel auf Radegast 1770 1805 Koniglich danischer Hofjunker Kammerherr Joachim Friedrich Diederich von Lepel 1805 1813 Koniglich danischer Generalmajor Karl Helmuth von Lepel 1814 1826 Inspektoren Leer Nagendank Miethoff 1813 1829 Danischer Kammerherr Christoph August von Lepel 1829 1853 Oberhofmeister Koniglich preussischer Leutnant Carl August Ludwig von Jasmund 48 1836 1853 Pachter Joachim Kayatz aus Zahren 1853 1878 Domanenrath Georg Philipp von Brocken 1878 1891 Carl Adolf Georg von Brocken 49 1891 1900 Anton von Brocken 1901 1934 Prinz Heinrich der Niederlande Herzog zu Mecklenburg niederlandisches Konigshaus 1936 1939 Henri Deterding 1936 1945 Charlotte Deterding Waldgut 1939 1945 Eduard Winter Wirtschaftsgut 1945 0000 VolkseigentumLiteratur BearbeitenGraf von Oeynhausen Geschichte des ritterschaftlichen Gutes Dobbin Schwerin 1903 Dobbin In Helge Bei der Wieden Roderich Schmidt Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 12 Mecklenburg Pommern Kroners Taschenausgabe Band 315 Kroner Stuttgart 1996 ISBN 3 520 31501 7 S 19 20 Wilhelm Mastaler Die Wassermuhlen des Kreises Gustrow und ihre Geschichte Gustrow 1991 S 193 198 Wolf Ludeke von Weltzien Familien aus Mecklenburg und Vorpommern Band 3 Nagold 1992 ISBN 978 3 926341 06 8 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 118 119 Fred Beckendorff Reinhard Schaugstat Dobbin In Naturpark Nossentin Schwinzer Heide Hg Die Dorf Stadt und Klosterkirchen im Naturpark und seinem Umfeld Aus Kultur und Wissenschaft Heft 3 2003 Karow 2003 S 28 29 Friedrich Lorenz Das Kavalierhaus in Dobbin Stier und Greif 2004 ISBN 3 933781 39 6 S 137 141 Friedrich Lorenz Dobbin mit Zietlitz In Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide Hg Die Gutsdorfer Gutsanlagen und Parks im Naturpark und seinem Umfeld Aus Kultur und Wissenschaft Heft 5 2007 Karow 2007 S 62 65 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin LHAS 5 12 3 1 Mecklenburg Schwerinsches Ministerium des Innern Nr 5162 1 Landgemeinde Dobbin mit Zietlitz 1921 1930 Nr 23265 Bau einer Nebenchaussee von Krakow uber Dobbin nach Linstow 1884 Nr 24376 Fusssteig vom Krakower Erddamm uber die Dobbiner Feldmark nach Zietlitz 1895 LHAS 5 12 4 3 Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Abt Siedlungsamt Kreis Gustrow Nr 66 Dobbin Ritterschaftliches Landgut 1935 1949 LHAS 5 12 7 1 Mecklenburg Schwerinsches Ministerium fur Unterricht Kunst geistliche und Medizinalangelegenheiten Nr 8040 Emeritierung der Geistlichen der Pfarre zu Dobbin 1907 1919 LHAS 10 09 L 06 Personennachlass Lisch Friedrich 1801 1883 Nr 763 LHAS 10 09 H 08 Personennachlass Hildebrandt Friedrich 1898 1948 Nr 35 Historische Ausarbeitungen Enthalt Aus der Chronik des Dorfes und Gutes Dobbin Landeskirchliches Archiv Schwerin LKAS LKAS OKR Schwerin 01 Pfarr und Dorfchroniken in Mecklenburg Nr 064a 064 b LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 1 Nr 152 Dobbin Kieth und Serrahn Kirche 1765 1921 Mecklenburg Schwerinsches Finanzministerium Abt fur Hochbau Patronatsbauakten Nr 99 Dobbin Bauten und Reparaturen an den geistlichen Gebauden zu Dobbin Bauzeichnungen und Plane kirchlicher Gebaude Landesbibliothek Mecklenburg Vorpommern Carl Wilhelm David Plass Schriftliche Arbeiten und Lebensbeschreibungen der Pastoren und Schulmeister Kuster von Dobbin Eigenthum der Kirche zu Dobbin 1857 lagernd in Kusterhaus oder Kirchensacristei Dobbin Carl Wilhelm David Plass Lebensbeschreibung der Pastoren und Kuster von Dobbin und Zitlitz wo moglich von ihnen selbst Dobbin 1857 1935 Bruno Theek Aus der Chronik des Dorfes und Gutes Dobbin nach kirchlichen und sonstigen Aufzeichnungen vermutlich 1934 Kieth bei Krakow 1960 Kreisarchiv Nordwestmecklenburg Guts und Herrenhauser N 200557 Gutshaus Dobbin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dobbin Linstow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dobbin Orte in MV Literatur uber Schloss Dobbin in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten MUB I 1863 Nr 323 Slawenburgen in Mecklenburg Paul Kuhne Die slawischen Ortsnamen In MJB 46 1881 S 40 Friedrich Lisch Die mittelalterlichen Burgen von Dobbin In MJB 24 1859 S 306 307 MUB X 1877 Nr 6737 MUB I 1863 Nr 344 368 369 Wolf Ludeke von Weltzien Von Barold Band 3 1992 S 25 MUB XIV 1886 Nr 8431 MUB XV 1890 Nr 9046 MUB X 1877 Nr 7117 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 7 LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin Regesten Nr 163 164 Kirchenvisitations Protokoll Dobbin 1557 LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin Regesten Nr 231 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 20 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 23 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 24 Curt von Lepel 1908 Hans Korner 1990 und Oskar Matthias von Lepel 2008 Stammtafel der Familie von Lepel ungedruckt im Landesarchiv Greifswald Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1911 In Der Gotha publiziert bis 1942 Nachfolge in GHdA seit 2015 in GGH Funfter Jahrgang Auflage Briefadelige Hauser nach alphabetischer Ordnung B Brocken Justus Perthes Gotha 11 November 1910 S 108 109 uni duesseldorf de abgerufen am 31 Januar 2022 W Kuhne Programm des Groszherzoglichen Gymnasium Friderico Francisceum zu Doberan Ausgegeben Ostern 1885 Schulnachrichten C Verzeichnis der Schuler Ober Tertia 1885 Progr Nr 585 Druck von Theodor Paukstadt Doberan 1885 S 18 uni duesseldorf de abgerufen am 31 Januar 2022 Hans Friedrich v Ehrenkrook Friedrich Wilhelm v Lyncker u Ehrenkrook Otto Reichert Wilhelm v Blaschek Carola v Ehrenkrook geb v Hagen Friedrich Wilhelm Euler Jurgen v Flotow Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel bis 1400 nobilitiert 1960 In Ausschuss fur adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv Hrsg GHdA Gesamtreihe der Genealogischen Handbucher des Adels von 1951 bis 2015 Band IV Nr 22 C A Starke 1960 ISSN 0435 2408 S 133 134 d nb info abgerufen am 3 Februar 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band IV Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe von Mecklenburg Schwerin und Strelitz Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung vieler Behorden und der Landbunde zu Gustrow und Neubrandenburg Hrsg 4 Letzte Ausgabe 4 Auflage IV Reihe Paul Niekammer Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1928 S 24 g h h de abgerufen am 31 Januar 2022 Friedrich Lorenz Ein Erdolmagnat erwirbt das Gut In Dobbiner Dorfgeschichten 2004 S 51 Die Friedrich Heinrich Landstiftung ein Muster Beispiel faschistischer Siedlungspolitik in Mecklenburg In Jahrbuch fur Regionalgeschichte 4 1972 S 97 118 econbiz de Chronik der Stadt Krakow GoogleBooks LHAS 10 09 H 08 Personennachlass Hildebrandt Friedrich 1898 1948 a b c d e f Friedrich Lorenz Dobbiner Dorfgeschichten 2004 S 9 185 Friedrich Lorenz Die letzten Jahre des ritterschaftlichen Gutes In Dobbiner Dorfgeschichten 2004 S 76 Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht Band 4 2 1961 S 1466 1469 Graf von Oeynhausen Glashutten in Mecklenburg In Mecklenburgische Jahrbucher 70 1905 S 298 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 34 35 Gerd Sobietzky Glashutten in Mecklenburg Vorpommern 2006 S 13 Frank Praetorius Spuren der Familie Praetorius Books on Demand 2017 ISBN 978 3 8482 0921 7 S 70 books google de Wilhelm Mastaler Untergegangene Dorfer und Ortsteile im Altkreis Gustrow In Archaologische Berichte aus Mecklenburg Vorpommern Beiheft 1 1997 S 39 47 Direktorial Vermessungskarte von dem Adeligen Guthe Dobbin cum Perti Zitlitz und Hutter Feld 1768 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 LHAS Gutsakten Dobbin LHAS 5 12 9 2 Landratsamt Hagenow Verpachtung der Garlitzer Muhle 1927 1947 Graf von Oeynhausen Ritterschaftliches Gut Dobbin 1903 S 66 Wolf Ludeke von Wetzien von Barold Band 3 1992 S 36 Wilhelmina Einsam und doch nicht allein Evangelisches Verlagswerk Stuttgart 1961 S 113 Wilhelmina Einsam und doch nicht allein Evangelisches Verlagswerk Stuttgart 1961 S 196 Amt fur das Konigshaus Konigshausarchiv Den Haag Brief der Konigin Wilhelmina vom 13 Oktober 1904 aus Dobbertin an ihre Mutter Emma Gastebuch Kloster Dobbertin Eintrag Wilhelmine 13 Oktober 1904 Kai Roggelin Konigliche Wurzeln Juliana der Niederlande Herzogin zu Mecklenburg gestorben In Schweriner Volkszeitung Mecklenburg Magazin Nr 5 2004 S 14 Carl Wilhelm David Plass Schriftliche Arbeiten und Lebensbeschreibung der Pastoren und Schulmeister Kuster von Dobbin Gutsherren mit Besitzzeit S 4 Wolf Ludeke von Weltzien Von Barold Band 3 1992 S 25 Die Bruder von Walsleben okkupierten auch das Kirchenpatronat fur den Rittersitz LHAS 10 09 L 06 Personennachlass Lisch Friedrich Nr 763 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1883 In Der Gotha 33 Auflage Freiherrliche Hauser nach alphabetischer Ordnung Justus Perthes Gotha 16 November 1882 S 219 uni duesseldorf de abgerufen am 31 Januar 2022 53 615833333333 12 331111111111 Koordinaten 53 36 57 N 12 19 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Dobbin amp oldid 235728286