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Der Schienenverkehr in der Turkei wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Turkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryollari TCDD dominiert Sie ist aus der Verstaatlichung privater Eisenbahngesellschaften durch die Republik Turkei in den Jahren 1921 1953 hervorgegangen Neben dem Eisenbahnnetz bestehen verschiedene stadtische Schienenverkehrsnetze in vielen turkischen Grossstadten darunter den Millionenstadten Istanbul Ankara Izmir und Bursa Lokomotive des Blauen Zugs mit Eurofimawagen in Karaman Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausgangssituation 1 1 1 Geographische Ausgangssituation 1 1 2 Politische Lage 1 2 Erste Bahnen 1 2 1 Stichbahnen 1 2 2 Fernbahnen 1 3 Entwicklung in der Republik Turkei 1 3 1 Verstaatlichung 1 3 2 Ausbau des Netzes 2 Betrieb 2 1 Netz 2 2 Personenverkehr 2 2 1 Hochgeschwindigkeitsverkehr 2 2 2 Fernverkehr 2 2 3 Grenzuberschreitender Verkehr 2 2 4 Regionalverkehr 2 3 Projekte 3 OPNV 3 1 Istanbul 3 1 1 S Bahn Istanbul 3 1 2 Metro Istanbul 3 1 3 Hafif Metro Istanbul 3 1 4 Strassenbahnen 3 1 5 Standseilbahnen 3 2 Izmir 3 2 1 S Bahn Izmir IZBAN 3 2 2 Metro Izmir 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAusgangssituation Bearbeiten Geographische Ausgangssituation Bearbeiten Hauptschwierigkeiten beim Erschliessen der Turkei durch Eisenbahnen sind die erheblichen Hohenunterschiede ihre Weitraumigkeit und die ungleichmassige Verteilung der Bevolkerung Politische Lage Bearbeiten nbsp Das Schienennetz in der Turkei am Ende des Ersten WeltkriegsIm 19 Jahrhundert war das Osmanische Reich in Verwaltung Politik Wirtschaft und Verkehr gegenuber den europaischen Grossmachten stark ins Hintertreffen geraten Das Osmanische Reich war beim Eisenbahnbau sowohl auf auslandisches Kapital als auch auf auslandische Technik angewiesen In der Folge des Krimkriegs verstarkte sich auslandischer Einfluss und Interesse an wirtschaftlichen Aktivitaten im Osmanischen Reich Dabei kam es zunachst zum Bau weniger Stichbahnen von der Kuste ins Hinterland die ausschliesslich den Wirtschaftsinteressen der Kapitalgeber folgten Export von Rohstoffen und Import von Waren erleichterten osmanische Interessen aber nicht berucksichtigten Eine solche Eisenbahnpolitik fuhrte zu einzelnen Verbindungen nicht aber zu einem Eisenbahnnetz Nach Staatsbankrott und einer Staatskrise des Osmanischen Reiches in der zweiten Halfte der 1870er Jahre ubernahm der Kalif Sultan Abdulhamid II die Macht Er versuchte europaische Errungenschaften in sein politisches Programm zu integrieren um sein Reich zu stabilisieren und zu modernisieren Dazu zahlte auch die positive Einstellung zum Eisenbahnbau Abdulhamid II nimmt dazu in seiner Autobiographie Stellung Ich beschleunigte den Bau der Anatolischen Eisenbahn mit allem Nachdruck Zweck der Bahn ist Mesopotamien und Bagdad mit Anatolien zu verbinden und den Persischen Golf zu erreichen Dies wird Dank deutscher Hilfe gelingen Getreide das zuvor verdarb findet Markte und unsere Bergwerke erhalten Zugang zum Weltmarkt Fur Anatolien ist damit eine gute Zukunft vorbereitet Der Kampf der Grossmachte um den Bau der Bahnen auf dem Gebiet unseres Reiches ist bedrohlich und verdachtig Auch wenn es die Grossmachte nicht zugeben Die Bahnen sind nicht nur fur die Wirtschaft wichtig sondern auch aus politischen Grunden 1 Erste Bahnen Bearbeiten Stichbahnen Bearbeiten nbsp Bahnhof von Adana an der BagdadbahnAusgangspunkt fur den britischen Handel und Bahnbau war die Hafenstadt Izmir Von hier wurde beginnend mit der Eroffnung eines ersten Abschnitts am 24 Dezember 1860 2 die erste Eisenbahnstrecke uber Torbali und Selcuk nach Aydin mit einer Lange von 73 km erbaut Die Ottoman Railway Company ORC litt von Beginn an unter Finanzierungsschwierigkeiten Aydin wurde daher erst etappenweise 1866 erreicht Ab 1863 schloss sich der Bau einer 93 km langen Strecke von Izmir nach Norden nach Manisa und Turgutlu an Die ab 1893 als Chemin de fer de Smyrne Cassaba et Prolongements bezeichnete Betreibergesellschaft wurde zunachst ebenfalls mit britischem Kapital finanziert ging aber spater in franzosischen Besitz an eine Investorengruppe um Georges Nagelmackers Ihr erster Abschnitt wurde 1866 eroffnet und bis 1890 nach Soma und Alesehir erweitert Diese Strecken trugen sehr zum Aufschwung von Izmir bei Auch waren sie nachdem sie spater mit der Anatolischen Eisenbahn und dem Marmarameer verbunden waren von militarischer Bedeutung da sie Truppentransporte von Istanbul aus erleichterten Weitere Stichbahnen entstanden zum Beispiel vom Marmarameer nach Bursa und von Mersin nach Adana Fernbahnen Bearbeiten Erste Uberlegungen zu einer das Osmanische Reich querenden Eisenbahnmagistrale vom Mittelmeer in Richtung Osten wurden schon in den 1830er Jahren in Grossbritannien angestellt um den Weg nach Indien zu erleichtern und die Transportzeiten zu verkurzen Diese Uberlegungen traten aber nach dem Entstehen der Dampfschifffahrt und der Eroffnung des Suezkanals 1869 wieder in den Hintergrund Ein ahnliches Interesse hatte der osmanische Staat Um die von der Hauptstadt weit abliegenden Gebiete in Mesopotamien und Arabien weiter beherrschen zu konnen benotigte er eine Eisenbahnanbindung 1872 wurde der deutsche Ingenieur Wilhelm Pressel damit beauftragt ein Eisenbahnnetz fur das Osmanische Reich zu planen Der von ihm unterbreitete Vorschlag enthielt als zentrale Achse erstmals die Bagdadbahn ausgehend von der Hauptstadt Istanbul Umgesetzt wurde diese Planung zunachst mit dem ersten Bau einer Staatsbahn im Osmanischen Reich die von Istanbul nach Anatolien vorstossen sollte ein Vorhaben das aber schon nach 91 km in Izmit stecken blieb Dieser Torso diente dann ab 1888 als Ausgangspunkt fur die ersten Fernbahnen des Osmanischen Reichs die Anatolische Eisenbahn CFOA 1892 nach Ankara und 1896 nach Konya Diese Strecken verzweigten sich in Eskisehir Der Ast nach Konya diente schliesslich ab 1903 als Ausgang der Bagdadbahn auf deren Vollendung sich nun bis zum Ende des Ersten Weltkriegs die Aktivitaten des Bahnbaus in dem Gebiet konzentrierten das sich anschliessend als Turkei konstituierte Das Kapital fur diese Investitionen konnte nur gewonnen werden indem der osmanische Staat eine Gewinngarantie pro Kilometer gebauter Strecke gewahrte und den Eisenbahngesellschaften die Bergrechte uber 10 km links und rechts der Bahnstrecke einraumte Beides verleitete dazu die Strecken moglichst preiswert zu bauen also Kunstbauten zu vermeiden und maandernde Trassenfuhrungen zu bevorzugen Im europaischen Teil des Osmanischen Reiches Rumelien entstanden 2383 km normalspurige Strecken uberwiegend unter Agide der von Moritz von Hirsch gefuhrten Compagnie des Chemins de fer Orientaux die aber mit dem fortschreitenden Zerfall dieses Reichsteils schon vor dem Ersten Weltkrieg teilweise wieder verlorengingen Entwicklung in der Republik Turkei Bearbeiten Nach der Niederlage des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg wurde ein erheblicher Teil des spateren Staatsgebiets der Turkei durch alliierte Truppen besetzt 1920 ubernahm die kemalistische Regierung 926 km CFOA Strecke und eine Teilstrecke der Bagdadbahn zwischen Konya und Kelebek von der britischen Militarverwaltung und stellte sie unter staatliche Verwaltung zum 25 Januar 1923 geschah das Gleiche mit der Strecke Istanbul Izmit Zum 20 Oktober 1921 gingen die Betriebsrechte an der Bagdadbahn zwischen Pozanti im Taurus und Nusaybin 821 km sowie die Zweigbahnen nach Mersin 49 km Iskenderun 59 6 km und Mardin 25 km mit dem Vertrag von Ankara auf eine franzosische Gesellschaft uber die Societe du Chemin de fer Cilicie Nord Syrie C N S wenig spater umbenannt in Societe d Exploitation des Chemins de fer Bozanti Alep Nissibie et Prolongements BANP Ab 1921 letztendlich durch den Vertrag von Lausanne 1923 wurde die Sudseite der Eisenbahntrasse der Bagdadbahn zwischen Karkamis Dscherablus und Nusaybin auf 383 km als Grenze zwischen der Turkei und Syrien festgelegt 3 Samtliche Empfangsgebaude entlang dieser Strecke lagen auf der Sudseite jetzt also in Syrien und waren nach Orten sudlich der Strecke benannt Die Turkei der das Streckengleis zufiel errichtete spater auf der Nordseite neue Empfangsgebaude und benannte sie nach Orten auf turkischem Gebiet 4 Nach Grundung der Republik Turkei 1923 wurden in der Eisenbahnpolitik zwei grundsatzliche Ziele gesetzt Uberfuhrung der Bahnen aus auslandischem Eigentum in eine turkische Staatsbahn Ausbau des Bahnnetzes nun ausschliesslich in turkischem InteresseUm das Programm umzusetzen wurde die Turkische Staatsbahn Turkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryollari TCDD durch ein Gesetz vom 23 Mai 1927 gegrundet Das Programm wurde uber einen Zeitraum von 50 Jahren vorangetrieben und mit dem Anschluss an das iranische Eisenbahnnetz 1975 vorlaufig vollendet Von grosser Bedeutung fur die Entwicklung des Schienenverkehrs in der Turkei war Nuri Demirag Verstaatlichung Bearbeiten Das Gesetz Nr 506 vom 22 April 1924 beschloss den Ankauf der Anatolischen Eisenbahn 1933 wurde als weiteres Teilstuck der Bagdadbahn von der TCDD der Abschnitt Adana Fevzipasa ubernommen die BANP zum 1 Juli 1933 aufgelost An ihre Stelle trat fur die verbleibenden Strecken auf turkischem Staatsgebiet als Infrastrukturbetreiber die turkische Sudbahn Aktiengesellschaft Cenup Demiryollari CD Betriebsfuhrerin also Eisenbahnverkehrsunternehmen wurde die franzosisch syrische Gesellschaft Societe du Chemin de fer Damas Hamah et Prolongements D H P Die in der europaischen Turkei verbliebenen Strecken der Compagnie des Chemins de fer Orientaux wurden 1937 verstaatlicht 1948 ging auch der restliche Teil der Strecke bis zum Grenzubergang von Nusaybin auf die TCDD uber die CD wurde aufgelost Damit war die Verstaatlichung der Eisenbahnstrecken in der Turkei abgeschlossen Die Turkei hatte bis zu diesem Zeitpunkt aus privater Hand 4138 km Strecke ubernommen Ausbau des Netzes Bearbeiten Aufgrund des territorialen Zuschnitts der Turkei bedeutete das vor allem den Bahnbau in West Ost Richtung mit dem Anschluss an die Bahnen in Russland und Persien und die Verknupfung bereits bestehender Strecken Bis 1950 baute die Turkei 3578 km neue Strecken Dabei wirkte sich der Zweite Weltkrieg sehr hemmend aus Von den genannten gebauten Bahnkilometern wurden nur 370 km nach 1940 fertiggestellt Betrieb BearbeitenNetz Bearbeiten nbsp Schienennetz des TCDD nbsp Lok der TCDD im Bahnhof SirkeciDas turkische Streckennetz hat eine Lange von 12 532 km davon sind 1 213 km Hochgeschwindigkeitsstrecken 3 938 km des Netzes sind elektrifiziert auf 5 008 km wird die Betriebssicherheit durch Signale gewahrleistet 5 Das Netz ist dreigeteilt Europaisches Netz westlich von Istanbul mit den Strecken nach Griechenland und Bulgarien Zentralnetz in Anatolien Diese beiden Netze sind seit 2013 durch den Marmaray Tunnel verbunden die vom Zentralnetz durch den Vansee getrennte Strecke von Van in den Iran Der Schienenstrang endet von Ankara kommend in Tatvan Zwischen Tatvan und Van verkehren eine Eisenbahnfahre und Linienbusse Bis Mitte der 1950er Jahre war die Eisenbahn in der Turkei das wichtigste Verkehrsmittel Seitdem wurde sie durch den Strassenverkehr immer unbedeutender Der Schienenverkehr wurde vernachlassigt Vorrang hatte der Ausbau der Strassen Zwischen 1950 und 1997 wuchs das Strassennetz um 80 das Schienennetz jedoch nur um 11 Die Lange des Schienennetzes betragt heute rund 11 000 km davon sind knapp 20 elektrifiziert Am turkischen Gesamtverkehr macht der Anteil der Eisenbahn nur noch 10 aus Stand 1999 bei den Reisenden sogar nur noch 4 Dort liegen die absoluten Zahlen um 38 unter denen von 1950 beim Guterverkehr um 60 6 Elektrifiziert sind vier Teilnetze des Gesamtnetzes so dass die elektrische Traktion dort jeweils im Inselbetrieb stattfindet Die Strecke von der bulgarischen Grenze bis Istanbul Sirkeci Istanbul Haydarpasa Ankara das Umfeld von Izmir und der Abschnitt Iskenderun Malatya Divrigi Das turkische Hochgeschwindigkeitsnetz bestand 2014 aus den Strecken Sincan Eskisehir 221 km Polatli Konya 212 km und Eskisehir Pendik 155 km 7 Personenverkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Sirkeci in Istanbul heutiger EingangDer Personenverkehr der TCDD ist vergleichsweise sparlich Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit liegt meist unter der des recht dichten Netzes der Busverkehre Jedoch liegen die Fahrpreise der Eisenbahn etwa bei der Halfte der Bus Fahrpreise Gedruckte Fahrplane gibt es schon seit circa 15 Jahren nicht mehr und auch im Internet wird nur ein Teil der Verbindungen veroffentlicht Fur den regionalen Verkehr im Raum Izmir bis zu 300 km Entfernung wird seit dem Fruhjahr 2007 eine Fahrplan Broschure herausgegeben Ansonsten hangen die Fahrplane nur auf den Bahnhofen aus Preisbeispiele Juni 2007 Adana Mersin ca 50 km 3 50 YTL ca 2 Malatya Fevzipasa ca 200 km 9 50 YTL etwa 5 50 Adana Elazig ca 500 km 17 YTL ca 10 Fevzipasa Afyon Liegewagen ca 800 km 22 25 YTL ca 13 Hochgeschwindigkeitsverkehr Bearbeiten Die TCDD hat fur den Hochgeschwindigkeitsverkehr bisher zwolf Triebzuge von CAF in Spanien beschafft Die Zuge wurden auf der Schiene von Spanien in die Turkei uberfuhrt Sie tragen die Bezeichnung HT65000 Jede Einheit verfugt uber eine Business Class mit 55 Sitzplatzen in der Sitzanordnung 2 1 und 354 Sitze in der Ersten Klasse in der Sitzanordnung 2 2 Damit gibt die TCDD den vor einigen Jahren eingefuhrten kompletten Ein Klassen Betrieb Pullman teilweise wieder auf Der Buffetbereich der Triebzuge weist acht Sitze auf Die Turen sind in der Wagenmitte angeordnet Die Triebzuge konnen auch in Doppeltraktion eingesetzt werden Weit werden achtteilige Hochgeschwindigkeitszuge vom Hersteller Siemens auf Grundlage der Velaro Plattform unter der Bezeichnung TCDD Baureihe HT80000 eingesetzt Fernverkehr Bearbeiten Auf bedienten Strecken verkehrt in der Regel ein Fernzug pro Tag meist als Nachtverbindung zwischen Adana und Kayseri verkehrt tagsuber ein moderner Dieseltriebwagen Einige Strecken werden jedoch noch seltener bedient Ausnahme ist die Strecke Istanbul Ankara auf der pro Tag mehrere Tag und Nachtverbindungen angeboten werden Diese beginnen und enden wegen der Bauarbeiten zum Anschluss des Marmaray Tunnels derzeit aber nicht mehr in Istanbul selbst Die im Fernverkehr eingesetzten Wagen sind in der Regel sehr modern Das traditionelle Klassensystem wurde hier abgeschafft und durch die Einheitsklasse Pullman ersetzt Sitzwagen mit der Sitzanordnung 1 2 bieten einen Komfort wie Grossraumwagen erster Klasse der mitteleuropaischen Bahnen allerdings zu sehr viel niedrigeren Preisen Daruber hinaus werden in Nachtverbindungen Schlafwagen Zweibettabteile WL A und Liegewagen Vierbettabteile Ac angeboten Speisewagen sind auch im Fernverkehr selten Da die Zuge meist nur kurz halten konnen auch die an den Bahnhofen bestehenden Buffets nur selten genutzt werden etwa bei einem Lokwechsel Anders als in Russland gibt es auf den Bahnsteigen keine fliegenden Handler einzelne Verkaufswagen kommen zwischendurch in fahrende Zuge Grenzuberschreitender Verkehr Bearbeiten nbsp Zuglaufschild Ankara TeheranDer grenzuberschreitende Personenverkehr von und in die Turkei ist sparlich Von Westen her verkehrt taglich ein Nachtzug von Sofia nach Istanbul im Sommer mit Kurswagen nach Bukarest allerdings endet der Zug aufgrund von Bauarbeiten in Istanbul am Vorortbahnhof Halkali der Bahnhof Istanbul Sirkeci ist damit zurzeit ohne Personenverkehr Der Eisenbahngrenzubergang nach Armenien ist seit 1993 aus politischen Grunden geschlossen 8 die nach Syrien seit 2012 aufgrund des dort herrschenden Burgerkriegs Die Strecke in den Iran wird zurzeit nur im Guterverkehr bedient der wochentliche Personenzug Ankara Teheran wurde nach einigen Anschlagen auf die Bahnstrecke in der Sudostturkei auf Betreiben der iranischen Eisenbahn eingestellt da man die Sicherheit der Fahrgaste nicht mehr gewahrleistet sah 9 Die Eisenbahnverbindung nach Georgien Bahnstrecke Kars Achalkalaki Tiflis Baku ist im Oktober 2017 eroffnet worden allerdings verkehren bisher nur Guterzuge Personenverkehr soll in absehbarer Zeit aufgenommen werden 10 Regionalverkehr Bearbeiten Auf einigen Streckenabschnitten verkehren Regionalzuge jedoch ebenfalls meist nur ein Zugpaar am Tag Hier werden auch Wagen alterer Bauart des gehobenen Komforts verwendet Sie sind allerdings nicht umgezeichnet so dass Garnituren unterwegs sind die ausschliesslich aus Wagen erster Klasse oder aus Liegewagen zweiter Klasse gebildet werden Fur alle diese Wagen gilt aber der Einheitspreis Pullman Projekte Bearbeiten Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara Istanbul der erste Abschnitt ging 2009 in Betrieb fur Zuge mit bis zu 250 km h Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara Konya Eroffnung 24 August 2011 11 Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara Sivas mit Umgehung von Kayseri Abzweig der Strecke Ankara Istanbul nach Bursa Erneuerung der S Bahn Egeray in Izmir Untertunnelung des Bosporus in Istanbul 12 Eine Verlangerung nach Kapikule an der bulgarischen Grenze ist geplant 13 Bahnstrecke Kars Achalkalaki Tiflis Baku gemeinsames Projekt der Turkei mit Georgien und Aserbaidschan OPNV Bearbeiten nbsp Cagdas Tramvay nbsp Moda Tramvay nbsp Die Anlage des Tunel nbsp Funikuler Kabatas TaksimDer erste innerstadtische Nahverkehr in der heutigen Turkei wurde bereits 1869 in Form einer Pferdestrassenbahn in Istanbul in Betrieb genommen Pferdebahnen gab es auch in Izmir Beide Stadte fuhrten beginnend mit Istanbul auf der europaischen Seite im Jahr 1913 elektrische Strassenbahnen ein Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie wie in vielen anderen Landern zunehmend als Hindernis fur den Strassenverkehr betrachtet und stillgelegt In Izmir wurde der Betrieb 1954 eingestellt aus dem europaischen Teil von Istanbul verschwanden die elektrischen Strassenbahnen 1961 Zuletzt wurde 1966 die Strassenbahn im asiatischen Teil Istanbuls zugunsten von Bussen eingestellt 14 Uber viele Jahre bestand der innerstadtische Schienennahverkehr in der Turkei ausschliesslich aus dem Istanbuler Tunel einer unterirdisch verlaufenden Standseilbahn Die Renaissance der Strassenbahn die in den 1980er Jahren in Frankreich begann fuhrte dazu dass auch in der Turkei der Schienenverkehr wieder als Losungsansatz fur grossstadtische Verkehrsprobleme betrachtet wird Inzwischen gibt es in Istanbul Konya Gaziantep Eskisehir Samsun Kayseri und Antalya neue Strassenbahnbetriebe Parallel dazu entstanden U Bahnen in Ankara Istanbul Izmir Bursa und Adana Einen S Bahn Verkehr in der Turkei als Banliyo Trenleri bezeichnet gibt es in Istanbul sowohl auf der europaischen als auch auf der asiatischen Seite in Izmir und Ankara dort elektrisch betrieben und zwischen Adana Tarsus und Mersin mit Dieselzugen Istanbul Bearbeiten Die grosste Stadt der Turkei besitzt ein umfangreiches Schienennetz Neben der von der TCDD betriebenen S Bahn gibt es mehrere weitere schienengebundene Nahverkehrsangebote allerdings alle in unterschiedlicher inkompatibler Technik So ist Istanbul noch weit davon entfernt ein geschlossenes ubersichtliches Nahverkehrsnetz zu besitzen Die Linien sind meist darauf ausgelegt Arbeitnehmer von den Vororten ins Zentrum zu bringen einige Linien werden uberwiegend von Touristen benutzt S Bahn Istanbul Bearbeiten Hauptartikel S Bahn Istanbul Die S Bahn verlauft auf beiden Seiten ins Hinterland und verbindet so die dort gelegenen Stadtteile und Orte mit den Istanbuler Innenstadtbahnhofen Auf der europaischen Seite mit einer Streckenlange von 30 km und auf der asiatischen Seite mit einer Streckenlange von 44 km Mit dem Marmaray Tunnel sollen beide Netzteile verbunden werden bislang wird der Tunnel aber noch als Inselbetrieb bedient Metro Istanbul Bearbeiten Hauptartikel Metro Istanbul Die erste Linie der Metro Istanbul die Linie M2 wurde im Jahr 2000 eroffnet Sie ist rund 23 5 Kilometer lang und hat 13 Stationen Die Linie M2 fahrt vom nordlichen Stadtteil Haciosman uber das Finanzzentrum Levent und dem Taksim Platz nach Sishane Eine sudliche Verlangerung nach Yenikapi ging 2014 in Betrieb Inzwischen wurden mit der Linie M3 der Linie M4 und der Linie M6 drei weitere Linien eroffnet Weitere Strecken sind in Bau und sollen in den kommenden Jahren eroffnet werden Hafif Metro Istanbul Bearbeiten nbsp Hafif Metro im Stadtteil Zeytinburnu Hauptartikel Hafif Metro Istanbul Die Hafif Metro Istanbul ist eine Stadtbahn im Westen Istanbuls Ihre erste Linie M1 wurde 1989 eroffnet und anschliessend kontinuierlich erweitert Derzeit besteht das Netz aus den zwei unterschiedlichen Linien M1 und T4 Seit 2002 verbindet die M1 auf einer Lange von etwa 20 km den Flughafen mit der Innenstadt Ausserdem gibt es eine Zweigstrecke die weiter in die westlichen Vorstadte ausgebaut werden soll Die T4 wurde 2007 eroffnet und fahrt von Topkapi nach Sultanciftligi In Topkapi besteht ein Ubergang zur Strassenbahnlinie T1 und zu den von der IETT betriebenen Metrobussen turk Metrobus Strassenbahnen Bearbeiten Es existieren inzwischen drei Strassenbahnlinien im Grossraum Istanbul Davon werden zwei von der Istanbul Ulasim betrieben Die Linie T1 fuhrt quer durch das historische Istanbul Streckenlange knapp 20 Kilometer Die Eroffnung fand am 13 Juni 1992 auf dem Abschnitt Beyazit Yusufpasa statt In mehreren Abschnitten wurde die Strecke bis in den Stadtteil Zeytinburnu verlangert 31 Januar 1994 Die Verlangerung vom Bahnhof Sirkeci nach Eminonu 20 April 1996 und dann weiter nach Kabatas brachte auch den Anschluss uber die neue Galatabrucke an die Stadtteile nordlich des Goldenen Horns Seit dem 4 Februar 2011 fahrt die Linie T1 von Zeytinburnu weiter nach Bagcilar dadurch wurde die ehemalige Linie T2 von Zeytinburnu nach Bagcilar aufgelost Die Strassenbahnlinie T3 ist eine Museumsstrassenbahn zwischen Kadikoy und Moda im asiatischen Teil der Stadt Sie wurde am 1 November 2003 eroffnet Es handelt sich um eine nur in einer Richtung betriebene 2 6 Kilometer lange Ringstrecke die einen eindrucksvollen Parcours durch den hugeligen und mit engen Strassen durchzogenen Stadtteil verfolgt Die Strecke wird mit verschiedenen Gotha T57 T59 und Rekowagen TZ 70 bedient die fast durchweg von der Jenaer Nahverkehr GmbH stammen Auf den Fahrzeugen ist die Linienbezeichnung 20 zu lesen dies ist jedoch keine gultige Linienbezeichnung Die Nostaljik Tramvay ist eine 1 6 Kilometer lange historische Strassenbahn ohne konkrete Linienbezeichnung die in der ehemaligen Pera Strasse und heutigen Istiklal Caddesi im Stadtteil Beyoglu zwischen dem Tunel Platz und dem Taksim Platz verkehrt Die mit historischen Fahrzeugen durchgefuhrte Linie wurde am 12 April 1990 eroffnet und wird seitdem von der IETT betrieben Standseilbahnen Bearbeiten Die Tunel Bahn zwischen Karakoy und dem Tunel Platz im auf dem Hugel gelegenen Stadtteil Beyoglu ist eine 574 Meter lange unterirdische Standseilbahn ohne Linienbezeichnung die am 12 Januar 1875 eroffnet wurde Sie ist die drittalteste U Bahn der Welt Die Funikuler Kabatas Taksim die die Liniennummer F1 besitzt fuhrt vom am Bosporus gelegenen Kabatas zum Taksim Platz hinauf Diese unterirdisch verlaufende Standseilbahn wurde am 30 Juni 2006 eroffnet und verbindet die etwa einen halben Kilometer voneinander entfernten Endpunkte in 110 Sekunden Izmir Bearbeiten S Bahn Izmir IZBAN Bearbeiten Hauptartikel IZBAN Auf den von Izmir ausgehenden Eisenbahnstrecken wurde bereits bald nach deren Inbetriebnahme ein erster Vorortverkehr eingerichtet Das entstandene von den beiden Kopfbahnhofen Alsancak und Basmane ausgehende Netz wurde bis 1983 mit dampfbespannten Zugen bedient die dann durch gebrauchte Diesellokomotiven der DB Baureihe V 100 ersetzt wurden 2007 wurde das System durchgreifend modernisiert und mit elektrischen Triebzugen neu in Betrieb genommen Diese verkehren auf insgesamt 76 km Strecke zu den Vororten Cumaovasi und Aliaga Metro Izmir Bearbeiten Hauptartikel Metro Izmir Die Metro in Izmir wurde ab 1995 errichtet Im Jahr 2000 wurde der erste Abschnitt eroffnet Das bislang aus einer Linie bestehende System wurde seitdem mehrmals verlangert Der nordostlich der Innenstadt gelegene Abschnitt nach Bornova wurde unter Verwendung einer fruheren Vorortbahn errichtet Literatur BearbeitenBenno Bickel Zeittafel Bagdadbahn In Jurgen Franzke Hrsg Bagdadbahn und Hedjazbahn Deutsche Eisenbahngeschichte im Vorderen Orient Tummel Nurnberg 2003 ISBN 3 921590 05 1 S 160 162 Fern Express Band 15 Heft 4 2000 Nr 68 Themenheft Turkei ISSN 0933 7598 Fern Express Band 28 Heft 3 2013 Nr 119 Themenheft Turkei II Matthias Hille Eisenbahnerlebnis Turkei In Eisenbahn Kurier Heft 5 2007 S 74 78 Erika Preissig Gunther Klebes Eisenbahnbau und Eisenbahnprojekte im Orient und die damit verfolgten wirtschaftlichen und politischen Ziele In Jahrbuch fur Eisenbahngeschichte Band 21 1989 ISSN 0340 4250 S 43 102 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schienenverkehr in der Turkei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der TCDD turkisch Einzelnachweise Bearbeiten Ubersetzung aus dem englischen Text der Homepage der TCDD Benno Bickel Karl Wilhelm Koch Florian Schmidt Dampf unterm Halbmond Die letzten Jahre des Dampfbetriebs in der Turkei Verlag Rohr Krefeld 1987 ISBN 3 88490 183 4 S 10 Bickel Zeittafel S 161 Muller S 43 NN High Speed Expansion in Turkey Shapes the Future of Travel In HaRakevet 116 Marz 2017 ISSN 0964 8763 S 13 wiedergegeben aus European Railway Review 22 2016 Heft 5 S 113f TCDD Turkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryollari Abgerufen am 21 Oktober 2022 Mack Brooks Exhibitions International Exhibitions Organiser Abgerufen am 21 Oktober 2022 armradio am Conductor waiting for Armenia Turkey train for 22 years 29 Juni 2015 abgerufen am 21 April 2018 irna ir Iran railways Train subject to attack in Turkey not Iranian 25 Juli 2016 abgerufen am 21 April 2018 azertag az Erster Guterzug der auf der Strecke Baku Tiflis Kars fahrt in Mersin angekommen 4 November 2017 abgerufen am 21 April 2018 Hinweis auf die Eroffnung Drehscheibe Online Marmaray Memento vom 24 Dezember 2005 im Internet Archive englisch mit Karte des Streckenverlaufs Turkei HGV Strecke nach Bulgarien geplant Abgerufen am 21 Oktober 2022 Tram views of Asia abgerufen am 3 Oktober 2015 Schienenverkehr in Asien nach Staat Agypten Afghanistan Armenien Aserbaidschan Bahrain Bangladesh Bhutan Brunei China Georgien Indien Indonesien Irak Iran Israel Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kasachstan Katar Kirgisistan Kuwait Laos Libanon Malaysia Malediven Mongolei Myanmar Nepal Nordkorea Oman Osttimor Pakistan Philippinen Russland Saudi Arabien Singapur Sri Lanka Sudkorea Syrien Tadschikistan Thailand Turkei Turkmenistan Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate Vietnam ZypernHongkong Macau TaiwanSchienenverkehr in Europa nach Staat Albanien Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien 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