www.wikidata.de-de.nina.az
Der Rosenhofer Gangzug war einer von drei bedeutenden Gangzugen bei Clausthal Zellerfeld Seigerriss des Rosenhofer Gangzuges Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Auffahren der Wasserlosungsstollen 2 2 Krise ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts 2 3 Situation im 19 Jahrhundert 2 4 Modernisierungen und Einstellung des Bergbaus 3 Wasserwirtschaft 4 Abbau und Ertrage 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Grundriss mit der Lage des Rosenhofer GangzugesDer Rosenhofer Gangzug befand sich ca 1150 Meter 600 Lachter sudlich des Zellerfelder Gangzuges Er begann am westlichen Ende der Stadt Clausthal und erstreckte sich in einer Lange von 600 Lachtern bis zum Einersberg Seine maximale Breite betrug 140 Lachter 270 Meter 1 Er gliederte sich in zwei Hauptgange den Thurmhofer und Altensegner Gang 2 Geschichte BearbeitenVor allem vergleichsweise grosse Silbervorkommen sorgten in der Umgebung der damaligen Zentren des Oberharzer Bergbaus Clausthal und Zellerfeld fur einen intensiven Abbau von silberhaltigen Bleierzen So wurde bereits zwischen 1200 und 1350 zunachst uber Tage und spater in Tiefen von bis zu 40 Metern Erz gewonnen Dieser Abbau erfolgte im Bereich des Rosenhofer Gangzuges zunachst isoliert vom Rest des Harzes 3 Durch den Schwarzen Tod wurde der Harz ab Mitte des 14 Jahrhunderts weitgehend entvolkert und Bergbautatigkeiten kamen nahezu zum Erliegen 1554 wurde der Bergbau bei Clausthal mit der Grube Sankt Anna auch Sankt Annenzeche wiederaufgenommen 2 Diese Grube kam schnell in Ausbeute Zwanzig Jahre spater folgten die Gruben Thurmhof und Rosenhof 3 Auffahren der Wasserlosungsstollen Bearbeiten Um den Abbau in grosseren Teufen zu ermoglichen wurde ab 1524 der Furstenstollen aufgefahren Dieser diente der Wasserlosung 1570 begann man aus gleichem Grund den 10 Lachter 19 2 Meter tieferliegenden Rabenstollen dessen Mundloch im Bereich der Einmundung des Rabentals in den Zellbach lag 4 Um 1600 wurden die vorher einzelnen Gruben zur Grube Thurm Rosenhof vereinigt und der Rabenstollen erreichte 1617 den Rosenhofer Schacht und stellte ab diesem Zeitpunkt fur etwa 170 Jahre die Wasser und Wetterlosung sicher Zwischen 1692 und 1694 wurde ein neuer Schacht der seit 1635 im Besitz der Landesherrschaft befindlichen Grube Thurm Rosenhof abgeteuft 3 Krise ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Bearbeiten Der Siebenjahrige Krieg und neue technische Probleme sorgten fur eine weitere Krise des Oberharzer Bergbaus ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Gruben erreichten teilweise eine Teufe von 250 Metern unter dem 13 Lachter Stollen und trockene Sommer sorgten fur nur wenig Aufschlagwasser Dies hatte zur Folge dass Wasserkunste nicht mehr betrieben werden konnten und Arbeiten in tiefen Schachtanlagen wegen Uberflutung gestundet werden mussten Weiterhin konnte der 13 Lachter Stollen das Volumen von Grubenwassern aufgrund seines zu geringen Querschnittes nicht mehr aufnehmen Um diese Problematik zu losen wurde ein neuer und tieferer Erbstollen geplant Dieser sollte zunachst sein Mundloch bei Lasfelde haben so dass das geloste Wasser uber die Sose abfliessen konnte und bis zum Rosenhofer Revier verlaufen Dieser Plan wurde aber verworfen und schliesslich am 26 Juli 1777 mit dem Auffahren des Tiefen Georg Stollen ab Bad Grund begonnen 5 Der Untere Thurm Rosenhofer Schacht hatte zu dem Zeitpunkt eine ungefahre Teufe von 500 Metern 3 Situation im 19 Jahrhundert Bearbeiten Mitte des 19 Jahrhunderts wurden hauptsachlich drei konigliche Gruben auf dem Rosenhofer Gangzug betrieben Die Grube Thurm Rosenhof hatte einen 281 Lachter 541 Meter tiefen Tagesschacht Die dortige Lagerstatte war fast abgebaut in der Teufe gab es allerdings vereinzelt vielversprechende Funde Von der Grube aus baute man ausserdem noch im Bereich des verbrochenen Schachtes Braune Lilie ab zu dem man Zugang uber den Tiefen Georg Stollen hatte Die geforderten Erze wurden vom ersten bis vierten Clausthaler Pochwerk verarbeitet 2 Der Rabenstollen brachte eine Teufe von 39 Lachter 75 Meter der Tiefe Georg Stollen 137 Lachter 264 Meter und die Tiefe Wasserstrecke 194 Lachter 373 Meter ein Die Hauptbaue lagen uber der 14 und 15 Strecke in 264 bzw 280 Lachter Teufe 508 bzw 539 Meter Unterhalb der 15 Strecke gab es noch keine Bergbautatigkeiten 6 Ab 1841 wurde in dem Schacht eine Fahrkunst betrieben die auch vom Personal der folgenden beiden Gruben zum Ein und Ausfahren genutzt wurde 1 Die Grube Alter Segen verfugte uber einen 220 Lachter 423 Meter tiefen nur teilweise verzimmerten Schacht In oberer Hohe war die Lagerstatte ebenfalls komplett abgebaut und das 400 Lachter 770 Meter lange Lasfelder Ort auf der Sohle der Tiefen Wasserstrecke brachte keine Aussicht auf Besserung 1 Neben der Forderung eigener Erze ubernahm der Schacht auch die Forderung von Erzen des Burgstatter Gangzuges die mithilfe von Holzkahnen auf der Tiefen Wasserstrecke zum Rosenhofer Gangzug transportiert wurden Das erste funfte und sechste Clausthaler Pochwerk verarbeitete die Erze 2 Die Grube Silbersegen lag westlich von Alter Segen Die Grube kam niemals in Ausbeute 1 Oberhalb der Tiefen Wasserstrecke gab es nur geringe Aussichten auf nutzbare Lagerstatten So wurde der 201 Lachter 387 Meter tiefe Richtschacht einerseits wie Alter Segen zur Forderung der Erze des Burgstatter Gangzuges eingesetzt Andererseits erfolgte die Installation von zwei Wassersaulenmaschinen die 6 bis 7 Kubikfuss Grubenwasser von der Tiefen Wasserstrecke auf den Tiefen Georg Stollen hoben 6 Das funfte und sechste Clausthaler Pochwerk verarbeiteten die Erze 2 Starke Wasserzugange aus zwei unterirdischen Quellen wovon eine im Bereich des Rosenhofer Gangzugs lag und Flutzeiten die die Wassersaulenmaschinen uberlasteten und das Zuschalten von Kunsten u a in Gruben des Zellerfelder Gangzuges und in der Grube Alter Segen erforderten zeigten die Notwendigkeit eines tieferen Wasserlosungsstollens Schliesslich hatte das Zuschalten der Kunste zur Folge dass Tiefbaue absoffen Ebenso wurde erkannt dass ein Unfall an einer Wassersaulenmaschine starke Beeintrachtigungen des tieferliegenden Bergbaus zur Folge gehabt hatte Die daraus resultierenden Planungen des Lasfelder tiefster Stollen wurden mehrfach verworfen und geandert Schliesslich kam es aber zum Auffahren des Ernst August Stollens 7 1864 erfolgte der Durchschlag mit dem Ernst August Stollen Modernisierungen und Einstellung des Bergbaus Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts erkannte man die Notwendigkeit die alten tonnlagigen Schachte gegen neue seigere Schachte auszutauschen Die Unterhaltung der alten Schachte war inzwischen sehr kostenintensiv geworden insbesondere da das Voranschreiten in immer grossere Teufen komplizierte Forderverfahren voraussetzte Ab 1868 teufte man den Ottiliae Schacht als neuen Hauptforderschacht ab und dehnte die bereits vorhandene Erzkahnforderung auf der Tiefen Wasserstrecke bis zum neuen Schacht aus Zu dem Zeitpunkt wurden die Erze im Rosenhofer Revier zunachst im Rosenhofer Schacht auf die 440 Meter unter Tage befindliche 11 Strecke und von dort im Silbersegener Schacht auf die Talsohle gehoben von wo man sie zum Ottiliae Schacht transportierte um sie dort in einem Nebentrum zu Tage zu fordern Problematisch war auch dass sich die Erzmittel immer weiter nach Osten einschoben Man entschied sich deswegen die Tiefste Wasserstrecke als neue Hauptforderstrecke einzurichten Dazu wurde der Ottiliae Schacht weiter abgeteuft und die Tiefste Wasserstrecke zu diesem durchgetrieben Der Rosenhofer Schacht wurde abgeworfen und 300 Meter weiter ostlich von der Tiefsten Wasserstrecke aus der Thekla Schacht abgeteuft der bis 1930 das Niveau der 23 Strecke erreichte und wichtigster Forderschacht fur das Rosenhofer Revier blieb 8 Im Jahr 1930 stellte man den Bergbau um Clausthal Zellerfeld ein da die Weltwirtschaftskrise zu niedrigen Metallpreisen fuhrte und eine weitere Forderung nicht mehr wirtschaftlich war Wasserwirtschaft BearbeitenFur den Betrieb der Gruben des Rosenhofer Gangzuges standen Mitte des 19 Jahrhunderts zwolf Teiche mit fast 200 Morgen Flache und 75 Millionen Kubikfuss Volumen zur Verfugung Es wurden neun Wasserrader und zwei Wassersaulenmaschinen betrieben Weiterhin gab es ein Grabennetz mit einer Gesamtlange von 8785 Lachtern 16 9 km Roschen mit einer Gesamtlange von 520 Lachtern 1 km und elf Wasserlaufe mit einer Gesamtlange von 3865 Lachtern 7 4 km 9 Abbau und Ertrage BearbeitenMitte des 19 Jahrhunderts wurde silberarmer Galenit Bleiglanz gefordert seltener auch Bournonit und Fahlerz Aus einem Zentner Schlich wurden 70 bis 75 Pfund Galenit gewonnen aus denen man wiederum etwas mehr als 2 Lot Silber gewann In grosser Masse traf man auf Siderit Spateisenstein selten auf Calcit Kalkspat und sehr selten auf Quarz Das Siderit wurde besonders fur die Verschmelzung der Erze des Burgstatter Gangzuges verwendet 1 In Tiefbauen kam viel Sphalerit Zinkblende und Baryt Schwerspat vor 2 Siehe auch BearbeitenListe von Bergwerken im HarzLiteratur BearbeitenWilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz 3 Auflage Springer Berlin 2010 ISBN 978 3 540 31327 4 Carl Hartmann Bruno Kerl Karl Rudolph Bornemann Friedrich Wimmer G Kohler Berg und Huttenmannische Zeitung mit besonderer Berucksichtigung der Mineralogie und Geologie 18 Jahrgang Neue Folge 13 Jahrgang 1859 A von Groddeck Uebersicht uber die technischen Verhaltnisse des Blei und Silberbergbaues auf dem nordwestlichen Oberharz In Ministerium fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen in dem Preussischen Staate Band 14 Verlag der koniglichen geheimen Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1866 S 273 295 Friedrich Ludwig Christian Jugler Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J 1849 und der Ernst August Stollen In C J B Karsten H v Dechen Hrsg Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 26 Heft 1 Georg Reimer Berlin 1854 S 199 294 Schennen Die Neuanlagen der Koniglichen Berginspektion zu Clausthal In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift 1 Juni 1907 S 657 674 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jugler Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J 1849 und der Ernst August Stollen In Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 26 Heft 1 1854 S 230 ff a b c d e f Hartmann u w Berg und Huttenmannische Zeitung 18 Jahrgang 1859 S 473 f a b c d Liessmann Historischer Bergbau im Harz 2010 S 168 Jugler Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J 1849 und der Ernst August Stollen In Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 26 Heft 1 1854 S 210 Liessmann Historischer Bergbau im Harz 2010 S 170 a b von Groddeck Uebersicht uber die technischen Verhaltnisse des Blei und Silberbergbaues auf dem nordwestlichen Oberharz 1866 S 285 Jugler Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J 1849 und der Ernst August Stollen In Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 26 Heft 1 1854 S 219 f Schennen Die Neuanlagen der Koniglichen Berginspektion zu Clausthal In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Nr 22 43 Jahrgang 1907 S 658 Jugler Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J 1849 und der Ernst August Stollen In Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 26 Heft 1 1854 S 266 51 805833333333 10 315277777778 Koordinaten 51 48 21 N 10 18 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosenhofer Gangzug amp oldid 236403723