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Dieser Artikel behandelt das Gut in Hessen Siehe auch Gut Marienhof Volkershausen bzw Schloss Volkershausen Thuringen Die Rittergut Volkershausen ist ein denkmalgeschutztes Bauwerk in Volkershausen einem Stadtteil von Wanfried im Werra Meissner Kreis in Hessen Herrenhaus mit Tordurchfahrt und drei bemalten Wappen im Portal daneben die KircheStallungen und Torhaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Anwesen befindet sich am sudostlichen Ortsrand am nordwestlichen Ende eines nach Westen ausgreifenden Werrabogens die hier zwischen Grossburschla und Wanfried in nordlicher Richtung fliesst Volkershausen selbst liegt auf der linken Talseite nach Westen an die Auslaufer des Schlierbachswaldes angrenzend Das ehemalige Gelande des Anwesens wird nach Suden vom der Werra zufliessenden Schlierbach begrenzt Geschichte BearbeitenSchon 874 soll mit Folcgershusun Ort und Niederadelsgeschlecht derer von Volkershausen urkundlich sein das Geschlecht bereits um 900 die Gerichtsbarkeit uber mehrere Dorfer des Umlandes besessen haben 1 Dies wird heute als Falschung in Urkunden des 10 Jahrhunderts angesehen 2 Gesichert urkundlich ist der Ort erst im 13 Jahrhundert Grundlage des Rittergutes war das sogenannte aus rotem Sandstein errichtete Rote Schloss das als Nachfolger der westlich des Ortes in der Flur Alte Burg an der Einmundung des Petersgrabens in das Schlierbachtal gelegenen Burg Volkershausen bereits im 14 Jahrhundert von den Herren zu Volkershausen erbaut wurde Diese besassen ihren Besitz spater als hessisches Lehen 1416 wurde der Besitz an Apel Appe verkauft 1 In den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges 1630 wurde das Schloss zerstort An seiner Stelle das Rittergut wieder aufgebaut 1650 erwarb Johann Leopold von Geyso das Gut Er liess Teile der Schlossanlage wieder aufbauen 1722 wurde das Rittergut an Generalleutnant Wolf Dieter Freiherr von Verschuer 1676 1737 verkauft Bis etwa 1730 wurde das Gut im Wesentlichen in seine heutige Form umgebaut Aus dieser Zeit ist auch das erhaltene barocke Portal mit einem aus Sandstein gearbeiteten Wappen Kanonen rechts und links des Wappens sollen auf den militarischen Stand des Erbauers verweisen 3 Die bis 1729 erbaute Kirche steht wohl auf den Grundmauern des alten Roten Schlosses Deutlich wird das an Umrissen eines grossen Tores das als Eingang zum Roten Schloss anzunehmen ist 3 Unter dem Altarraum wurden Teile eine Apsis aus der Merowingerzeit gefunden 4 Altere Wirtschaftsgebaude wurden durch die Stallungen aus rotem Sandstein ersetzt und das Rittergut zu einer grossen rechteckigen Anlage ausgebaut an dessen Sudostende zur Werra hin das Fachwerk Herrenhaus steht 3 Ab 1750 befand sich der Besitz in den Handen derer von Hattorf 1798 kaufte Landgrafin Wilhelmine Luise von Hessen Philippsthal Barchfeld das Rittergut Sie liess das heutige Herrenhaus als klassizistischen Fachwerkbau mit Schmuckfassaden 1802 ausbauen wie es heute in wesentlichen Zugen noch besteht Sie liess auch die gegenuberliegende Brennerei erbauen 3 nbsp Blick auf das Gut von der anderen Werraseite aus Links der nach Suden abknickende Teil des Herrenhauses mit dem Doppelbalkon 1835 erwarb der letzte Kurfurst Friedrich Wilhelm I von Hessen Kassel Gut und Schloss und schenkte es seinem zweiten Sohn Prinz Moritz Philipp Heinrich von Hanau Dieser musste die Anlage vermutlich aus Geldgrunden 1872 an die Herren von Gilsa verkaufen 3 Otto Freiherr von und zu Gilsa gestaltete den zugehorigen Park zu einem Landschaftspark um und liess ihn 1882 mit einer hohen Sandsteinmauer umgeben Eine zweistockige Veranda wurde sudlich an das Herrenhaus mit Blick auf die Werra angebaut Das nahe Wirtschaftsgebaude wurde zum Kuchenhaus umgebaut und durch einen uberdachten Gang mit dem Herrenhaus verbunden So konnten die Speisen trocken zum Herrenhaus verbracht werden Ein Sanitartrakt mit Badezimmern der sogenannte Neue Bau wurde 1880 an den Kirchturm angrenzend errichtet 3 Der Grossbrand von 1916 vernichtete grosse Teile des Wirtschaftsbereiches Der aus Sandstein erbaute Marstall neben dem grossen Eingangsportal war bis auf die Grundmauern und Teile der Aussenmauer zerstort Er wurde 1921 22 wieder aufgebaut und strassenseitig mit einer verputzten Fassade im Stil der Neurenaissance versehen Die gegenuberliegende grosse Scheune wurde erhoht Die Wirtschaftsgebaude in der nordlichen Ecke wurden zum grossten Teil ebenfalls in geringfugig abgewandelter und angepasster Form wiederhergerstellt 3 Der letzte unverheiratete Besitzer der Gilsas Friedrich Freiherr von und zu Gilsa vermachte das Gut 1953 seinem Neffen Hans Egenolf Freiherr Roeder von Diersburg Dieses Adelsgeschlecht stammt aus dem badischen Diersburg und war Ortenauer Uradel 1986 ging es an seinen Sohn Peter Freiherr Roeder von Diersburg uber 3 Beschreibung BearbeitenDas Herrenhaus ein doppelgeschossiges Fachwerkhaus das bis an den Kirchturm der Kirche reicht bildet mit ihr ein Bauensemble Die Wirtschaftsgebaude stammen aus dem 19 und 20 Jahrhundert Das Tor zum Wirtschaftshof hat einen gesprengten Giebel In der Verlangerung des Herrenhauses nach Osten steht die aus einer mittelalterlichen Eigenkirche hervorgegangene Gutskirche die zugleich Dorfkirche ist Der spatgotische quadratische Kirchturm aus Bruchsteinen im Westen erhielt 1880 einen schiefergedeckten Aufsatz der die Turmuhr beherbergt Darauf sitzt ein eingezogener quadratischer mit einem achtseitigen Zeltdach bedeckter Aufsatz fur den Glockenstuhl Der Innenraum des Kirchenschiffs hat im Osten und im Westen je eine Empore Die Orgel wurde 1892 von den Gebrudern Euler gebaut Etwa ab dem 18 Jahrhundert diente das Gut Marienhof dem Rittergut als Vorwerk Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen 1 Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 899 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rittergut Volkershausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Ritterguts Rittergut Volkershausen Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 1 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 27 September 2021 Eintrag zu Herrenhaus Volkershausen Rotes Schloss in Wanfried Volkershausen in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten a b Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 70 Volkershausen Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 1 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 27 September 2021 a b c d e f g h Geschichte von Schloss und Rittergut Volkershausen auf rittergut voelkershausen com abgerufen am 24 September 2021 Die Patronatskirche des Ritterguts Volkershausen auf rittergut voelkershausen com abgerufen am 24 September 2021Burgen und Schlosser im Werra Meissner Kreis Schloss Arnstein Herrenhaus Aue Wasserburg Aue Schloss Augustenau Schloss Berlepsch Wohnturm Berneburg Kemenate Burg Bilstein Altes Boyneburger Schloss Boyneburg Rittergut Boyneburgk Ruine Brandenfels Burg Ermschwerd Schloss Ermschwerd Schloss Eschwege Gut Fahrenbach Burg Furstenstein Gelsterburg Schloss Grebendorf Hohenhaus Herleshausen Schloss Jestadt Keudellsches Schloss Schloss Luderbach Burg Ludwigstein Schloss Nesselroden Wasserburg Netra Wasserburg Ottersbach Burg Reichenbach Hessen Burg Rohrda Schloss Rothestein Burg Ruckerode Burgruine Schnepfenburg Wasserburg Schwebda Burg Taubenberg Landgrafenschloss Sontra Burg Volkershausen Rittergut Volkershausen Rotes Schloss Schloss Wanfried Burg Welda Schloss Willershausen Schloss Wolfsbrunnen Schloss Wommen Schloss Werleshausen Burg Ziegenberg 51 161155 10 162782 Koordinaten 51 9 40 2 N 10 9 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rittergut Volkershausen amp oldid 229600782