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Erfullung des Programms 1 Waffe Pistolen 95MPi 163Schusswaffen 98 106MG 123Pz Buchse 38 39 86s Pz Buchse 41 92cm Flak 1002cm Flak Vierling 752cm Kw K 1885cm Kw K 807 5cm Kw K 10Granatwerfer 36 110Granatwerfer 34 114Nebelwerfer 96Nebelwerfer d 77l I G 18 84s I G 33 91Gebirgsgesch 36 169l Feldkanone 18 29l Feldhaubitze 9410cm Kanone 18 98Feldhaubitze 18 11021cm Morser 18 95Das Rustungsprogramm B auch Rustungsprogramm Kriegsheer 1941 war der Plan fur die Aufrustung der Wehrmacht fur den Krieg gegen die Sowjetunion Es wurde im August 1940 entworfen und am 28 August 1940 vom Chef der Heeresrustung Friedrich Fromm angeordnet und sah die Schaffung eines Heeres von 180 Divisionen vor Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Wirkung des Rustungsprogramm B 2 Durchfuhrung 3 Ausnutzung Europas 4 Debatte 5 Wirtschafts und Rustungsplane der NS Zeit 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEntstehung und Wirkung des Rustungsprogramm B BearbeitenZum Ende des Westfeldzugs wurde geplant die Anzahl der Divisionen der Wehrmacht von 159 Divisionen um 39 Divisionen auf 120 Divisionen zu verringern und den Rustungsschwerpunkt auf Luftwaffe und U Boote zu verlagern zum Krieg gegen Grossbritannien Generalstabschef Franz Halder notierte am 15 Juni 1940 dass die Voraussetzung fur diese Weisung die Annahme ist dass mit dem bevorstehenden endgultigen Zusammenbruch des Feindes die Aufgabe des Heeres erfullt ist und der Kriegsmarine und der Luftwaffe die Aufgabe zufallt den Krieg gegen England allein weiterzufuhren 2 Dabei wurde geplant das Personal so zu demobilisieren dass es kurzfristig wieder einberufen werden konnte 3 Am 28 Juli 1940 beriet Hitler mit dem Chef der Heeresrustung Fromm die Erweiterung auf 180 Divisionen Eine stichwortartige Aufzeichnung vermerkte als Position Fromms dazu Personelle Lage keine Bedenken und materiell wird gehen 4 Am 31 Juli 1940 gab Hitler den Generalen seinen Entschluss bekannt die Sowjetunion anzugreifen 5 Der oft zitierte Tagebucheintrag Halders vermerkte diesen Entschluss mit den Worten Entschluss Im Zuge dieser Auseinandersetzung muss Russland erledigt werden Fruhjahr 1941 Je schneller wir Russland zerschlagen um so besser Operation hat nur Sinn wenn wir Staat in einem Zug schwer zerschlagen Gewisser Raumgewinn allein genugt nicht Stillstehen im Winter bedenklich Daher besser warten aber bestimmter Entschluss Russland zu erledigen 6 Als Kraftebedarf notierte Halder in derselben Notiz 180 Divisionen davon 120 Divisionen fur den Osten 50 Divisionen fur Frankreich 7 Divisionen fur Norwegen und 3 Divisionen fur Holland und Belgien 7 Am 20 Juni 1941 verfugte die Wehrmacht uber 183 Divisionen 8 Fur die Zeit nach Barbarossa hielt man 136 Divisionen fur notwendig darunter 33 mit Tropenausstattung 9 Am Tag nach Hitlers Verkundung besprach sich Halder mit Walter Buhle und Hans von Greiffenberg uber Organisatorische Forderungen bei Aufstellung von 40 Divisionen 10 Am 17 August 1940 ordnete Wilhelm Keitel an das Rustungsprogramm von 120 auf 180 Divisionen bis April 1941 umzuarbeiten 11 Weitere 20 Divisionen waren fur das Ersatzheer Heeres Armee und Korpstruppen geplant 12 Am 26 August 1940 trug Fromm Hitler den Plan vor der ihn billigte Damit waren die Wurfel fur Barbarossa gefallen wie Bernhard R Kroener urteilt 13 Am 5 September wurde der Befehl den Wehrmachtsteilen zugeleitet Am 28 September erfolgte ein Fuhrerbefehl der die grundlegenden Anweisungen fur den materiellen Aufbau enthielt 14 Durchfuhrung BearbeitenAm 13 September ausserte der Chef des Wehrwirtschafts und Rustungsamtes Georg Thomas auf einer Inspekteur Beratung dass es darauf ankomme in den zur Verfugung stehenden 6 7 Monaten mit den vorhandenen Rohstoffen Menschen und Kapazitaten bis zum Fruhjahr 1941 ein moglichst hohen Stand in der Heeresrustung fur das Feldheer zu erreichen Dies sei keine Kleinigkeit und musse unter allen Umstanden erfullt werden 15 Die Grundstoffindustrien die Synthetischen Kraftstoff Aluminium Buna und Pulver und Sprengstoffe herstellten wurden stark erweitert 16 Hans Kehrl erklarte im Marz 1941 dass die Textil und Bekleidungsindustrie zu 99 fur den Kriegsbedarf arbeitet gemessen an der verarbeiteten Gesamtspinnstoffmenge 17 Da der Munitionsverbrauch im Westfeldzug uberraschend gering ausfiel wurde die Munitionsfertigung zu Gunsten anderer Vorhaben stark gedrosselt 18 Die Fertigungslisten fur die Waffen z B die Liste Fertigung Waffen Heer 1 8 40 1 4 41 sind mit Hitler ausserordentlich genau durchgesprochen worden Zu jedem Vorschlag der nicht Hitlers vollige Billigung fand wurden seine diesbezuglichen Ausserungen vermerkt 19 Zur Auftragslenkung wurde im November 1940 der Sonderausschuss X Waffen unter Leitung des Krupp Direktors Erich Muller gebildet Organisiert in 5 Hauptgruppen und 36 Arbeitsgruppen wuchs mit der Fertigungskontrolle der Einfluss der Grossbetriebe 20 Fur Barbarossa wurden im Oktober 1940 mit der 11 Aufstellungswelle die 121 122 123 125 126 129 131 132 134 und die 137 Infanteriedivision und im November 1940 mit der 12 Aufstellungswelle die 97 99 100 101 102 106 110 111 112 und die 113 Infanteriedivision neu aufgestellt Die Erweiterung auf 180 Divisionen erforderte die Geburtenjahrgange 1919 und 1920 vom Ersatzheer in das Feldheer zu ubernehmen 21 Am 11 Februar 1941 meldete Buhle an Halder Zustandsmeldungen der Heeresgruppe Leeb uber neu aufgestellte Divn im allgemeinen recht befriedigend 22 Dafur wurden 160 neue Generalstabsoffiziere benotigt fur die man 4 Horsale a 20 Mann in 2 Kursen brauchte 23 Uber 100 ehemalige Generalstabsoffiziere aus dem Ersten Weltkrieg wurden wiederverwendet 24 Fur den Aufmarsch wurden mit dem Otto Programm die notigen Eisenbahnkapazitaten im besetzten Polen aufgebaut Der Umbau auf 180 Divisionen wurde sofort eingeleitet und betraf fast alle Truppen des Feldheeres denn die neuen Divisionen wurden aus den erfahrenen Stammen der alten Divisionen gebildet die wiederum durch Neubildungen ersetzt wurden Dadurch waren im November 1940 51 Divisionen nicht einsatzbereit Aus diesem Grund musste die Entscheidung fur oder gegen das Unternehmen Seelowe bis Mitte Oktober getroffen werden 25 Die im Westen stehenden Divisionen wurden in Bezug auf personelle Zusammensetzung Bewaffnung Beweglichkeit usw so stark zuruckgestellt sodass sie nicht ostfahig waren 26 In einem abschliessenden Bericht vom 10 Juli 1941 uber die Erfullung des Rustungsprogramms B stellte das Wehrwirtschafts und Rustungsamt fest dass das Programm im grossen und ganzen trotz grosser Schwierigkeiten erfullt werden konnte allerdings unter starkster Anspannung des gesamten im grossdeutschen Wirtschaftsraum sowie den besetzten Gebieten zur Verfugung stehenden Fertigungspotentials 27 Im Winter 1940 41 fuhrte Fehlen an Transportraum und die bevorzugte Verwendung von Kohle zu Rustungszwecken zu einem akuten Mangel an Kohle fur den Hausbrand 28 Mit dem Goring Programm vom 23 Juni 1941 sollte der Rustungsschwerpunkt wieder auf Luftwaffe und Marine verlegt werden Ausnutzung Europas BearbeitenWehrmachtsauftrage bis Ende 1941 29 Land Wert in 1000 RMFrankreich 3 101 713Belgien 558 720Nordfrankreich 209 750Niederlande 921 665Die kriegswirtschaftliche Umorientierung fur das Unternehmen Barbarossa betraf nicht nur das Rustungsprogramm sondern auch die deutsche Aussenhandelspolitik fur die ab Sommer 1940 ein Zentralclearing aufgebaut wurde Bereits in der zweiten Halfte des Jahres 1940 uberstieg die deutsche Einfuhr allein aus den europaischen Staaten den Gesamtimport des Rekordjahres 1938 Dies war verbunden mit einem Anstieg der deutschen Verschuldung von 308 Millionen Reichsmark im November 1939 auf 1 Milliarde Reichsmark im Mai 1941 und bis Ende 1941 auf 2 Milliarde Reichsmark 30 Laut Thomas war die Erfullung des Rustungsprogramms nur moglich durch die grossen Beutebestande an Rohstoffen in Holland Belgien und Frankreich Bis Ende 1940 erbeutete man an Metallen 135 000 t Kupfer 20 000 t Blei 9 500 t Zinn 9 000 t Nickel 9 000 t Aluminium 31 Ausserdem wurden bis Ende 1941 bedeutende Wehrmachtsauftrage an die besetzten Gebiete vergeben 32 Siehe Tabelle rechts Das Vichy Regime lieferte aus seinen Bestanden und uber Schiffe aus seinen Kolonien grosse Mengen an Kautschuk Eisenerz Aluminium Graphit Kobalterz Magnesium Bauxit und Hochofenphosphaten 33 Die belgische Regierung beschloss am 15 Mai 1940 die Industrie unter deutscher Besatzung wieder arbeiten zu lassen Die grossen Bankiers unter Fuhrung des Prasidenten der Societe generale de Belgique Alexandre Galopin schloss sich dieser Entscheidung unter der Galopin Doktrin an die sich auf einen entschuldigenden Notstand berief Dies kam dem deutschen Militarverwaltungschef Eggert Reeder entgegen Die belgische Industrie lieferte fortan Produkte auch halbmilitarischer Art nach Deutschland 34 Nach einer sowjetischen Berechnung stieg durch die besetzten Lander und die Satellitenstaaten die Zahl der Industriearbeiter von 10 auf 28 Millionen die Kohleforderung von 235 auf 400 Millionen Tonnen und die Stahlerzeugung von 22 auf 45 Millionen Tonnen 35 Debatte BearbeitenAlfred Jodl meinte in einer Rede vor Gauleitern im November 1943 dass die richtige Einschatzung des Gegners zum Schwersten des Schweren gehort und das man erst durch den Vorstoss in das Dunkel des russischen Raumes einen technischen Rustungsstand beim Gegner erkannt habe der Deutschland zum Totalen Krieg und zu einer technischen Gegenleistung gezwungen habe die man aus eigenem Antrieb kaum hervorgebracht hatte 36 Bei einer Rede zur Grundung der Reichsvereinigung Eisen im Juni 1942 ausserte Hermann Rochling dass man bis zum Beginn des russischen Krieges davon uberzeugt gewesen sei die deutsche Wirtschaftsfuhrung sei gut Aber angesichts der ungeheuren Mengen an Waffen und Munition der Roten Armee sei man stutzig geworden und kam erst da auf den Gedanken dass man aus der deutschen Wirtschaft wesentlich mehr Leistung herausholen konne 37 Der spatere Chef des Planungsamtes Hans Kehrl schrieb nach dem Krieg dass die wirtschaftlichen Moglichkeiten die der Westfeldzug erschlossen hatte nicht annahernd ausgenutzt wurden Hoffnung auf eine kurze Kriegsdauer und falsche Einschatzung der Dimensionen des kunftigen Krieges habe die Tatigkeit vieler Dienststellen gebremst Daher konne man ohne Ubertreibung sagen dass der Krieg wirtschaftlich in den Jahren 1940 41 verloren worden sei 38 Rustungsminister Albert Speer schrieb das der Krieg gewissermassen durch die Siege des Jahres 1940 verloren wurden Eine militarische Katastrophe hatte dagegen die Energie erhoht und ungenutzte Reserven mobilisiert So hatte Hitler Mitte 1941 eine doppelt so stark ausgerustete Armee haben konnen denn die Produktion jener Grundindustrien die das Rustungsvolumen bestimmen sei im Jahre 1944 kaum hoher als 1941 gewesen Er meint das im modernen Krieg es oft die letzten zehn Prozent sind die zum Sieg fehlen So hatten im Herbst 1942 im Kaukasus geringe Panzermengen die Reste von Panzerdivisionen den Ausschlag gegeben 39 Eichholtz nennt dies die Legende von den verpassten kriegswirtschaftlichen Moglichkeiten Er fuhrt den standigen Mangel an Arbeitskraften als beeindruckendes Indiz gegen diese Legende an Zudem verweist er auf den ausserordentlichen Umfang der Investitionen in die Rustungsindustrie im Jahre 1941 die sich erst in spateren Jahren auswirkten 40 Fur Eichholtz stellte das deutsche Heer am Vorabend des Uberfalls auf die Sowjetunion einen gewaltigen technisch modern und quantitativ gut ausgerusteten Vernichtungsapparat dar Fast 10 Monate lang fuhrte es keinen Krieg und haufte Munition Waffen und Gerat an wenn auch die Ausrustung mit der starken Vermehrung der Divisionen nicht ganz Schritt hielt Die Rustungsdienststellen hatten sogar Zweckpessimismus verbreitet 41 Rolf Dieter Muller meint mit einer solchen Panzerflut hatte die Heeresfuhrung 1941 nichts anfangen konnen Schon die Steigerung der Panzerproduktion von 200 auf 400 Panzer pro Monat loste grosse organisatorische Schwierigkeiten und Bedenken hinsichtlich der Ausbildung von Besatzungen Unterstutzungstruppen und Fuhrungspersonal sowie Treibstoff und Munitionsversorgung aus Waren solche Panzermengen produziert worden hatte Halder sie sofort still legen lassen man hatte sie in der optimistischen Perspektive der Blitzkrieges vermutlich als nutzlose Ansammlungen veralteter Modelle angesehen die niemals zum Einsatz gekommen waren Auch der Generalstabschef der Luftwaffe Hans Jeschonnek war der Meinung dass er mit mehr als 360 Jagdflugzeugen pro Monat nichts anfangen konne 42 Ernst Engelberg meint das es grundfalsch sei zu glauben die deutsche Fuhrung hatte 1941 schon aus den Arbeitern herausholen konnen was sie 1944 herausgeholt haben Erst als die Propaganda den Krieg gegen die Sowjetunion als Existenzkampf ausgeben konnte konnte die Ausbeutung wesentlich gesteigert werden Der Imperialismus konne den Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit nicht losen deswegen habe er seine Gesetzmassige Niederlage erlitten 43 Eichholtz und Engelbergs Kollege Hans Mottek sprach dagegen von einer krassen Fehleinschatzung der deutschen Fuhrung da sie wegen des durch den Westfeldzug hinzugekommenen okonomischen Potenzials und den dabei erlittenen geringen Einbussen an Kriegsmaterial eine Erhohung der Rustungsproduktion nicht fur notwendig hielt So sei der Ausstoss an Waffen und Kriegsgerat erheblich von den Moglichkeiten abgewichen 44 Ludolf Herbst halt den Ostfeldzug wehrwirtschaftlich gesehen fur leidlich vorbereitet Er verweist darauf das hinter dem in bedeutenden Umfang aufgehauften Kriegsmaterial keine Rustungsindustrie stand die grossere Materialverluste aus der laufenden Produktion ersetzen und das anfangliche Ausrustungsniveau uber Ruckschlage und langere Zeitraume erhalten konnte 45 Adam Tooze meint nur weil Historiker Inkompetenz und Tragheit des NS Regimes in dieser entscheidenden Phase beweisen wollten wird heute leicht ubersehen welcher betrachtliche Aufwand wirklich betrieben wurde Der Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion war die grosste militarische Operation der gesamten uberlieferten Geschichte und das Dritte Reich habe sich ganz gewiss nicht trage auf diesen gewaltigen Feldzug vorbereitet Fur ihn war eher das Problem dass der militarische Industriekomplex zweigleisig gleichzeitig fur einen Luftkrieg gegen die Westmachte rustete was zahe burokratische Kampfe ausloste 46 Laut Burkhart Muller Hillebrand stellte die Vermehrung des Heeres um 60 Divisionsverbande eine erhebliche organisatorische und rustungsmassige Belastung dar und das OKH setzte alle Energie daran das Programm so vollstandig wie moglich durchzufuhren 47 Rudolf Bogatsch sieht als einen Grund dafur dass die deutsche Rustungskapazitat nur wie er schreibt zu Bruchteilen ausgenutzt wurde darin dass im Sommer 1940 immer noch die rustungswirtschaftliche Spitze fehlte die die Rustung der drei Wehrmachtsteile zentral steuerte und die Einheitlichkeit sicherstellte die alleinige verantwortliche Beratung der staatspolitischen Fuhrung zu ubernehmen und mit Hilfe zentraler Planung die Leistungsgrenzen der Kriegswirtschaft im Rahmen der verfugbaren Grundstoffe und des Kraftstroms abzustecken hatte Die drei Wehrmachtsteile verbrauchen sich in krafte und zeitbeanspruchenden Ringen um die Bevorzugung bei der Programmgestaltung 48 Erst unter der Agide Speers wurde die Zentrale Planung ins Leben gerufen Rolf Dieter Muller sieht im Gegenteil in dem oben zitierten Bericht der feststellte dass das Programm im grossen und ganzen trotz grosser Schwierigkeiten erfullt werden konnte eine Verschleierung der tatsachlichen Verhaltnisse Das Rustungsprogramm hatte sich nur an den voraussichtlichen Fertigungsmoglichkeiten orientiert Zudem sei die gesamte Rustungsproduktion 1940 kaum gewachsen und das personelle und materielle Aufgebot kaum grosser als das im Westfeldzug gewesen bis auf die Teilweise Modernisierung des Panzerbestandes Das Ostheer war nach seinem Urteil eher ein Flickenteppich bei dem alles aufmarschierte was nur irgendwie beweglich und kampffahig gemacht werden konnte als eine gewaltige einheitlich ausgestattete Militarmacht 49 Ausserdem habe die Uberzeugung der Heeresfuhrung dass ein Feldzug gegen die Sowjetunion quasi ein Kinderspiel sei dazu gefuhrt dass eine umfassende Mobilisierung und Bereitstellung der eigenen Krafte verhindert wurde 50 Nach Einschatzung von Leo Stern begann Deutschland zwar den Krieg gegen die Sowjetunion erst nachdem es das okonomische und militarische Potenzial fast ganz Europas in seinen Besitz gebracht hat aber im Rausch des Sieges habe die politische und militarische Fuhrung jedes klare Urteil uber die realen Voraussetzungen fur ihre abenteuerlichen Kriegsziele verloren 51 Fur Wilhelm Deist verdeutlichen die Verhandlungen der Militars um das Rustungsprogramm B die allgemeine Unterschatzung des sowjetischen Gegners in geradezu exemplarischer Weise den Operateuren im Generalstab kam offenbar gar nicht der Gedanke dass ihre operative Idee durch mangelhafte Rustung in Gefahr geraten konnte 52 Die Operationsfuhrung bildete nach Bernhard R Kroener den Heiligen Gral das Arcanum der deutschen Generalstabswissenschaft Man glaubte mit uberlegener Fuhrungskunst auch mit unterlegenen Kraften zu siegen Logistik war nur eine Hilfswissenschaft und auf die Logistiker schaute man herab Wenn uberhaupt wurde der Chef der Heeresrustung Fromm bei den strategisch operativen Besprechungen nur zum Vortrag uber sein eigenes Arbeitsgebiet hinzugezogen Auch in der Propaganda wurden die Operationen des Heeres in den Mittelpunkt geruckt Immerhin wurde im Film Sieg im Westen in kurzen Sequenz von wenigen Sekunden Fromm und sein Chef des Stabes beim Studium von Tabellen und Statistiken gezeigt 53 Mit dem Scheitern des Blitzkrieges gegen die Sowjetunion endete nach Kroener das seit dem ausgehenden 19 Jahrhunderts unangefochtene Primat der strategisch operativen Fuhrungsentscheidungen der deutschen militarischen Elite 54 Wirtschafts und Rustungsplane der NS Zeit BearbeitenIm nationalsozialistischen Deutschland wurde sukzessive eine Zentralverwaltungswirtschaft mit wirtschaftslenkender Gesetzgebung ausgebaut Als Neuer Plan wurde 1934 der Weg vorgezeichnet es folgte der Vierjahresplan von 1936 der Schnellplan von 1938 und der Schell Plan im Jahre 1939 Das Rustungsprogramm B war eines der Programme mit denen die deutsche Wirtschaft koordiniert werden sollte Die Expansion der Kriegswirtschaft wurde von etlichen weiteren Programmen begleitet Die Koordination dieser Plane und die Gewichtung von Interessen sollte ab 1942 beim Ausschuss fur Zentrale Planung im Reichsministerium fur Rustung und Kriegsproduktion erfolgen Der Uberblick der Plane ist teilweise schwer nachvollziehbar wobei etliche dieser Plane in Personal oder Amtsunion von Wehrwirtschaftsfuhrern sowie in fusionierten Wirtschaftsgebilden wie den Reichswerken Hermann Goring betreut und umgesetzt werden sollten Das es dabei zu Konkurrenzsituationen kam ist insbesondere zum Thema Luftrustung vs Panzerrustung und zum Wirken von Konstrukteuren wie Ferdinand Porsche oder Hans Ledwinka bekannt Wie im Bereich der Kraftfahrzeugfertigung waren auch die Betriebe in annektierten oder besetzen Gebieten betroffen wie es bei Unternehmen wie den Osterreichischen Saurerwerken und Skoda sowie Tatra der Fall war Nachfolgend eine unvollstandige Ubersicht der Plane 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944Schnellplan Schell Plan Rustungsprogramm B Goring Programm Iwan Programm Adolf Hitler Panzerprogramm MineralolsicherungsplanLiteratur BearbeitenDietrich Eichholtz Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft Berlin Ost 1985 Band 2 S 4 ff Bernhard R Kroener Die Personellen Ressourcen des Dritten Reiches im Spannungsfeld zwischen Wehrmacht Burokratie und Kriegswirtschaft 1939 1942 In MGFA Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Stuttgart 1988 Band 5 1 S 833 ff Raimund Wagner Die kriegsokonomische Vorbereitung des Uberfalls auf die Sowjetunion und die Rolle der militarischen Wirtschaftsorganisation des Oberkommandos der Wehrmacht In Hans Hohn Auf Antisowjetischen Kriegskurs Berlin 1970 Einzelnachweise Bearbeiten Stand 31 Marz 1941 MGFA Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 4 S 184 Franz Halder Kriegstagebuch Tagliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939 1942 Stuttgart 1962 Band 1 S 357 Kroener Die Personellen Ressourcen S 834 Bernhard R Kroener Generaloberst Friedrich Fromm Eine Biographie Paderborn 2005 S 383 f Nach Heinrich Uhlig berichtete Walter Buhle den Mitgliedern der Europaischen Publikation e V am 17 April 1956 dass er aus jener Konferenz einen Anruf von Walther von Brauchitsch erhalten habe dass die Demobilmachung der 3 Welle sofort abgestoppt werden musse Buhle datiert allerdings den Anruf auf Sonntag 10 Uhr der 31 Juli 1940 war ein Mittwoch Heinrich Uhlig Das Einwirken Hitlers auf Planung und Fuhrung des Ostfeldzuges In Europaische Publikation e V Hrsg Vollmacht des Gewissens Munchen 1965 S 168 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 49 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 50 MGFA Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 4 S 270 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 354 Eintrag 7 April 1941 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 52 Aktennotiz der Besprechung gedruckt in Erhard Moritz Fall Barbarossa Berlin 1970 S 200 ff Moritz Fall Barbarossa S 210 Kroener Die Personellen Ressourcen S 838 Erlass uber die Steigerung der Rustung Gedruckt in Erhard Moritz Fall Barbarossa Berlin 1970 S 212 ff Zit n Wagner Die kriegsokonomische Vorbereitung S 273 Eichholtz Geschichte Band 2 S 9 Willi A Boelcke Die deutsche Wirtschaft 1930 1945 Dusseldorf 1983 S 252 Burkhart Muller Hillebrand Das Heer 1933 1945 Frankfurt am Main 1956 Band 2 S 91 Hartmut Schustereit Vabanque Herford 1988 S 34 Karl Heinz Ludwig Technik und Ingenieure im Dritten Reich Dusseldorf 1974 S 368 f Muller Hillebrand Das Heer Band 2 S 101 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 277 Halder Kriegstagebuch Band 2 S 52 Muller Hillebrand Das Heer Band 2 S 103 Muller Hillebrand Das Heer Band 2 S 101 Muller Hillebrand Das Heer Band 2 S 80 Zit n Eichholtz Kriegswirtschaft S 6 Hans Erich Volkmann Okonomie und Expansion Munchen 2003 S 319 Unmittelbare und mittelbare Wehrmachtsauftrage Georg Thomas Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft Boppard am Rhein 1966 S 224 Volkmann Okonomie und Expansion S 173 ff Thomas Geschichte S 245 Thomas Geschichte S 224 Wagner Die kriegsokonomische Vorbereitung S 281 Luc De Vos und Pierre Liemeux Der Fall Belgien 1914 bis 1918 und 1940 bis 1944 In Bruno Thoss Hans Erich Volkmann Hrsg Erster Weltkrieg Zweiter Weltkrieg Ein Vergleich Paderborn 2002 S 540 Leo Stern Die Gesetzmassigkeit und die historische Bedingtheit der Niederlagen des Deutschen Imperialismus in den beiden Weltkriegen In Leo Stern u a Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg Berlin 1960 Band 1 S 92 f Hans Adolf Jacobsen 1939 1945 Der Zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten Darmstadt 1961 S 436 f Wolfgang von Hippel Hermann Rochling Gottingen 2018 S 680 Hans Kehrl Kriegswirtschaft und Rustungsindustrie In Autorenkollektiv Bilanz des Zweiten Weltkrieges Oldenburg 1953 S 276 Albert Speer Spandauer Tagebucher Frankfurt M 1975 S 89 f Eichholtz Kriegswirtschaft Band 2 S 36 ff Eichholtz Geschichte Band 2 S 7 f Rolf Dieter Muller Albert Speer und die Rustungspolitik im Totalen Krieg In MGFA Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Stuttgart 1999 Band 5 2 S 560 Ernst Engelberg Zur westdeutschen Theorie der verpassten Gelegenheiten in der faschistischen Aufrustung In Stern u a Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg Berlin 1962 Band 3 S 215 Hans Mottek Walter Becker Alfred Schroter Wirtschaftsgeschichte Deutschlands Ein Grundriss Berlin 1975 Band III S 332 Ludolf Herbst Der Totale Krieg und die Ordnung der Wirtschaft Stuttgart 1982 S 171 f Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Munchen 2007 S 498 f Muller Hillebrand Das Heer Band 2 S 76 Rudolf Bogatsch Politische und militarische Probleme nach dem Frankreichfeldzug In Europaische Publikation e V Hrsg Vollmacht des Gewissens Munchen 1965 Band 2 S 109 ff MGFA Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 4 S 183 ff Rolf Dieter Muller Der letzte deutsche Krieg 1939 1945 Stuttgart 2005 S 82 Stern Gesetzmassigkeit S 92 f Wilhelm Deist Die militarische Planung des Unternehmen Barbarossa In Roland G Foerster Unternehmen Barbarossa Zum historischen Ort der deutsch sowjetischen Beziehungen von 1933 bis Herbst 1941 Munchen 1993 S 118 f Kroener Fromm Eine Biographie S 402 und S 405 Kroener Der erfrorene Blitzkrieg Strategische Planungen der deutschen Fuhrung gegen die Sowjetunion und die Ursachen ihres Scheiterns In Bernd Wegner Hrsg Zwei Wege nach Moskau Vom Hitler Stalin Pakt bis zum Unternehmen Barbarossa Munchen Zurich 1991 S 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rustungsprogramm B amp oldid 237229660