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Der Provinzialverband der Rheinprovinz war von 1887 bis 1953 ein Provinzialverband mit Sitz in Dusseldorf der als Zweckverband der rheinischen Kreise Aufgaben der Kommunalen Selbstverwaltung wahrnahm Zu den Aufgaben gehorten Bau und Unterhalt von Staatschausseen Einrichtungen der Sozialfursorge Regelung des Wohnungs und Siedlungswesens Forderung von Wissenschaft und Kunst Rechtsgrundlage fur den Provinzialverband der Rheinprovinz war die von Preussens Innenminister Robert Viktor von Puttkamer am 1 Juni 1887 GS 249 erlassene Provinzialordnung Infolge der Aufteilung der Provinz nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Aufgaben und Einrichtungen des Provinzialverbandes im nordlichen Rheinland Pfalz und im Saarland 1947 an andere Trager uber Durch Gesetz von 1953 ubernahm der Landschaftsverband Rheinland die Aufgaben und Einrichtungen des Provinzialverbandes Inhaltsverzeichnis 1 Organe 1 1 Provinziallandtag 1 1 1 Provinzialstande als Vorganger 1 1 2 Direktwahl des Provinziallandtags 1 1 3 Wahlergebnisse 1 1 4 Ende des Provinziallandtags 1 2 Provinzialausschuss 1 2 1 Landeshauptmann 2 EinzelnachweiseOrgane BearbeitenDie Organe des Provinzialverbandes waren der Provinziallandtag der Provinzialausschuss und der Landeshauptmann Provinziallandtag Bearbeiten Als Ausdruck der Selbstverwaltung hatte der Provinzialverband einen Provinziallandtag Von 1887 bis 1920 bestand er aus von den Kreisen und kreisfreien Stadten der Provinz gewahlten Abgeordneten Der Provinziallandtag trat ublicherweise einmal jahrlich im Standehaus zu Dusseldorf zusammen und tagte fur drei Tage Die Rheinprovinz als Kontrollorgan und Ausfuhrungsorgan zentralstaatlicher preussischer Prarogativen hatte ihren Sitz dagegen in Koblenz Provinzialstande als Vorganger Bearbeiten Die ersten Parlamente im Konigreich Preussen wurden zunachst unter dem Namen Provinzialstande am 5 Juni 1823 angeordnet und in den Jahren 1824 bis 1827 in den acht Provinzen als provinzielle Vertretungskorperschaften auf standischer Grundlage eingerichtet Der Provinzialstande der Rheinprovinz tagten zwischen 1826 und 1875 Das dortige Vertretungsrecht besassen lediglich Grundbesitzer So stellten die adligen Grossgrundbesitzer jeweils die Halfte die stadtischen Grundbesitzer ein Drittel und die grossbauerlichen Grundbesitzer ein Sechstel der Deputierten Die Provinzialstande sollten bei Gesetzen uber Personen und Eigentumsrechten sowie Steuern die Regierungen durch Gutachten beraten Nur in provinzialen Kommunalfragen hatte er legislative Befugnisse Die Provinzialstande versammelten sich von 1826 bis 1843 in der alten Kanzlei am Markt heute Teil des Dusseldorfer Rathauses von 1843 bis 1851 im ehemaligen Statthalterpalais an der Muhlenstrasse von 1851 bis 1872 im ehemals kurfurstlichen Dusseldorfer Schloss am Burgplatz und zwischen 1872 und 1879 in der Aula der stadtischen Realschule an der Klosterstrasse Direktwahl des Provinziallandtags Bearbeiten Erstmals am 20 Februar 1921 wurde der Provinziallandtag in unmittelbarer Wahl von den Burgern der Provinz bestimmt Wahlen zum Provinziallandtag fanden erneut am 29 November 1925 am 17 November 1929 und am 12 Marz 1933 statt Wahlergebnisse Bearbeiten 1921Partei SitzeZentrum 45 9 73SPD 16 4 26DVP 12 0 19KPD 8 9 14DNVP 8 7 14USPD 3 8 6DDP 3 1 5CVP 0 6 1Parteilos 0 6 1 1925Partei SitzeZentrum 43 9 72SPD 14 1 23KPD 12 4 21DNVP 9 8 16DVP 9 4 16WP 3 4 6DDP 2 2 4Rheinische Bauernund Winzer 1 2 2Sparerbund 1 1 2BAA 0 3 1 1929Partei SitzeZentrum 39 2 64SPD 14 8 25KPD 12 7 21DVP 8 0 14DNVP 7 1 12WP 6 6 11NSDAP 3 2 6DDP 2 0 4CSVD 1 8 3CNBL 1 4 3 1933Partei SitzeNSDAP 38 0 62Zentrum 32 2 53KPD 11 2 19SPD 9 5 16DNVP 7 1 13An 100 fehlende Sitze Nicht im Provinziallandtag vertretenden Wahlvorschlage Ende des Provinziallandtags Bearbeiten Als Ausdruck der Diktatur wurden schon im ersten Jahr der NS Herrschaft durch Gesetz der preussischen Staatsregierung unter Goring vom 15 Dezember 1933 in ganz Preussen die Provinziallandtage und Provinzialausschusse aufgelost und nicht mehr neu gebildet Am 15 Dezember 1933 wurde das Gesetz zur Auflosung der Provinziallandtage verkundet Die Provinzialverwaltung wurde dem Oberprasidenten von Luninck in Koblenz angegliedert der fortan die Aufgaben und Zustandigkeiten des aufgelosten Provinziallandtags ubernahm und den Landeshauptmann zu seinem standigen Vertreter bei der Provinzialverwaltung bestellte Dienstsitz blieb Dusseldorf Provinzialausschuss Bearbeiten Der Provinziallandtag wahlte aus seiner Mitte den Provinzialausschuss Der Provinzialausschuss hatte die Aufgabe die Beschlusse des Provinziallandtags vorzubereiten und auszufuhren Provinzialausschuss und Verwaltung des Provinzialverbandes sassen im Landeshaus Dusseldorf Landeshauptmann Bearbeiten In der Provinz war der Landeshauptmann bis 1897 Landesdirektor ein seit 1875 vom rheinpreussischen Provinziallandtag gewahlter Beamter und Mitglied des Provinzialausschusses Er leitete die provinziale Selbstverwaltung also ab 1887 den Provinzialverband und war auf mindestens sechs und hochstens zwolf Jahre zu wahlen Es standen ihm als Hilfsorgane der Landesrat und technische Beamte insbesondere fur das Bauwesen zur Seite Die provinziale Selbstverwaltung hatte seit dem 1 Juli 1873 ihren Sitz in Dusseldorf 1 Dort unmittelbar am Rheinknie gelegen war der Amtssitz des rheinischen Landeshauptmanns ab 1911 die Villa Horion neben dem Landeshaus in welchem die Zentralverwaltung des Rheinischen Provinzialverbandes untergebracht war 2 Die Landeshauptmanner waren 1875 1883 Hugo von Landsberg Velen und Steinfurt 1832 1901 1883 1903 Friedrich Wilhelm Klein 1834 1908 1903 1921 Ludwig von Renvers 1922 1933 Johannes Horion Zentrum 1933 1945 Heinrich Haake NSDAP 1945 1953 Wilhelm KitzEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Schaffer Landschaftsverband Rheinland Archiv der Provinzialstande der Rheinprovinz 1826 1888 Memento des Originals vom 10 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte 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