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Das Statthalterpalais an der Muhlenstrasse in Dusseldorf wurde 1766 von Hofbaumeister Ignatius Kees als Sitz des kurfurstlichen Statthalters erbaut Das fruhklassizistische Stadtpalais wurde 1911 zugunsten des Neubaus des Land und Amtsgerichts Dusseldorf abgebrochen FassadeGesamtansichtDer FestsaalTreppe zum Obergeschoss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Kunstgeschichtliche Einordnung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon 1768 bis 1776 residierte in dem Amtssitz Graf Johann Ludwig Franz von Goltstein als Statthalter unter Carl Theodor 1804 bezog Herzog Wilhelm in Bayern als Vertreter von Kurfurst Maximilian das Statthalterpalais Ihm folgte der Schwager Napoleons Joachim Murat Jener hatte hier zwischen 1806 und 1808 seine Residenz als Grossherzog von Berg Als das Grossherzogtum Berg ab 1808 unter die Regentschaft von Napoleon Bonaparte kam ubernahm Jacques Claude Beugnot als kaiserlicher Kommissar das Gebaude das uber den grossten im 18 Jahrhundert angelegten innerstadtischen Garten verfugte 1 mit Torzugang an der Liefergasse Nachdem infolge des Wiener Kongresses die Rheinlande an das Konigreich Preussen gefallen waren diente das Palais neben dem Stadthaus als Sitz des Regierungsprasidenten 2 Zwischen 1843 und 1851 tagte hier der Provinziallandtag der preussischen Rheinprovinz bevor dieser zum Dusseldorfer Schloss umzog Am 13 Juli 1843 wurde von den Deputierten der 7 Tagung unter anderem die vollstandige Emanzipation der Juden im Rheinland gefordert und eine entsprechende Resolution verabschiedet 3 Nach der Errichtung eines neuen Regierungsgebaudes an der Cecilienallee brach man im Jahre 1912 das Palais ab Heute befindet sich dort der neobarocke Justizpalast des ehemaligen Lands und Amtsgerichtes Die bauausfuhrenden Regierungsbeamten liessen jedoch den Mittelrisaliten des Palais in den Innenhof des Justizpalastes einbauen wo dieser unversehrt den Krieg uberstand und durch die Fenster eines Lichthofs gesehen werden kann 4 Baubeschreibung BearbeitenDie dreiteilige dreigeschossige Fassade war gegliedert durch einen Mittelrisaliten mit Dreiecksgiebel Oben im Giebel war die Jahreszahl 1766 zu lesen Das Relief des Giebelfeldes zeigt zwei uber Wolken galoppierende Pferde Aus den Monogrammen war zu lesen C T und A E Carl Theodor und Elisabeth Augusta Der Torbogen war gekront von dem schmalen Relief mit einem Lowenkopf Mascherone und einem schlichten festonartigen Ornament uber dem daruberliegenden halbkreisformigen Fenster befand sich ein Relief des Kurhuts Eine Holztreppe mit schwerer Balustrade Saulengelander und eine breite Steintreppe in einem grossen Treppenhaus verband die Stockwerke miteinander In einem Zimmer des Westflugels vor dem Hauptsaal hat Kaiser Wilhelm I mehrere Tage gewohnt 5 Kunstgeschichtliche Einordnung BearbeitenDas Gebaude wurde 1766 von Hofbaumeister Ignatius Kees als Sitz des kurfurstlichen Statthalters erbaut Wahrend Boris Becker das Gebaude dem fruhen Klassizismus zuschreibt ordnet Rudi vom Endt den Bau dem spaten Barock zu Spatbarockfassade 6 Hugo Weidenhaupt meint dass das klassizistische Wohnhaus des 18 Jahrhunderts die Architektur des Statthalterpalais beeinflusst habe 7 Auch Paul Sultenfuss schreibt das Palais dem Klassizismus zu Die Residenz des Statthalters in der Muhlenstrasse sei im Gegensatz zu den beiden Schlossern Jagerhof und Benrath auch in der Aussenarchitektur vollstandig klassizistisch Statt des gebrochenen Mansardendaches der Schlosser zeige das Statthalterpalais ein Satteldach Statt der Pavillonrisalite der beiden Schlosser geradlinige Giebelvorbauten Statt der bewegten Linien des Giebelrahmens des Schlosses Jagerhof seien beim Statthalterpalais gerade Linien beim Giebelrahmen Tur und Fensterrahmen vorzufinden Es gabe hier auch keine Stich Rund oder Segmentbogen und Schlusssteine im Fenstersturz wie bei den Schlossern Das Gebaude zeige seine rhythmische Gliederung der siebenachsigen Flugelbauten zu beiden Seiten des mittleren Giebelrisalits das Zusammenfassen von je 7 Achsen die Betonung der Mitte jeder dieser funfachsigen Gruppen durch hoher und tiefer gezogene Rahmen und das Verhaltnis dieser Rahmen zum Mittelportal 8 nbsp Aufriss Portal Querschnitt und Seitenansicht nbsp nbsp Grundrisse links Obergeschoss Bel Etage rechts Erdgeschoss nbsp Tor an der Gartenmauer des Prasidialgebaudes in der Liefergasse Erwin Quedenfeldt 1909Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Statthalterpalais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erbauung des Statthalterpalais in der Muhlenstrasse Stadtarchiv Dusseldorf Stadtgeschichte Jahreseintrag fur Dusseldorfer Zeitleiste 1764 1768 abgerufen am 1 August 2016Einzelnachweise Bearbeiten Wieland Koenig Stadtmuseum Dusseldorf Hrsg Dusseldorfer Gartenlust Ausstellungskatalog Dusseldorf 1987 S 24 Boris Becker Dusseldorf in fruhen Photographien 1855 1914 Schirmer Mosel Munchen 1990 Tafel 52 Bastian Fleermann Marginalisierung und Emanzipation Judische Alltagskultur im Herzogtum Berg 1779 1847 Bergische Forschungen 30 Neustadt Aisch 2007 S 143 Rudi vom Endt Dusseldorf so wie es war Dusseldorf 1962 S 26 Rudi vom Endt Dusseldorf so wie es war Dusseldorf 1973 S 36 Hans Muller Schlosser Das schone alte Dusseldorf Dusseldorf 1911 S 93f Die Residenz in Dusseldorf Rudi vom Endt Dusseldorf so wie es war Dusseldorf 1962 S 26 Rudi vom Endt Dusseldorf so wie es war Dusseldorf 1973 S 36 Hugo Weidenhaupt Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Verlag Triltsch Dusseldorf 1993 Seite 76 Paul Sultenfuss Das Dusseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Diss TH Aachen 1922 S 7751 227944444444 6 7743888888889 Koordinaten 51 13 40 6 N 6 46 27 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Statthalterpalais amp oldid 229238994