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Der Kommunallandtag der Hohenzollernschen Lande war von 1875 bis 1973 Kommunallandtag das heisst Parlament des Hohenzollerischen Landeskommunalverbandes Das Landeshaus in Sigmaringen war Sitz des KommunallandtagsKommunallandtag der Hohenzollernschen Lande im Jahr 1896 Das Bild zeigt von links nach rechts stehend Landessekretar Steidle Burgermeister Fischer Lehrer Mayer Oberamtmann Longart Kammerrat Kettner Hofkammerrat Hulsemann Oberamtmann von Meer Oberamtmann Bahlmann Oberamtmann Sauerland Amtsrichter Kraus Altburgermeister Goggel Burgermeister Kerle und Vogt Kaus Sitzend Burgermeister Leuze Regierungskommissar Saint Pierre Regierungsprasident von Schwarz Landgerichtsprasident Evelt Amtsgerichtsrat Graf Landesbaurat Leibbrand und Stadtburgermeister Liehner Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Allgemeines 3 Der Kommunallandtag ab 1875 3 1 Abgeordnete 3 1 1 Standesherren 4 In der Weimarer Republik 4 1 Ergebnisse der Kommunallandtagswahlen 4 2 Preussischer Staatsrat 4 3 Gleichschaltung und Auflosung 5 Nach 1945 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenHistorisch bestanden in den Hohenzollernschen Furstentumern keine Landstande Die Verfassung von Hohenzollern Sigmaringen fuhrte 1831 fur Hohenzollern Sigmaringen erstmals einen Landtag die Landstande des Furstentums Hohenzollern Sigmaringen ein 1 In Hohenzollern Hechingen wurde 1798 die Hechinger Landesdeputation als landstandige Vertretung geschaffen 2 3 Mit der Ubernahme durch Preussen 1850 endete die Arbeit dieser Standeversammlungen ohne dass direkt eine Nachfolgeorganisation geschaffen wurde Allgemeines BearbeitenDie Hohenzollernschen Lande waren formal Teil der preussischen Rheinprovinz Aufgrund der raumlichen Trennung bestand in den meisten Bereichen jedoch eine organisatorische Eigenstandigkeit so dass das Gebiet teilweise den Charakter einer eigenen Provinz hatte Dies galt auch fur die Volksvertretung die nicht im Rahmen des Provinziallandtags der Rheinprovinz sondern in einem eigenen Kommunallandtag erfolgte Der Kommunallandtag ab 1875 Bearbeiten1853 baten alle Burgermeister und Vogte der Hohenzollernschen Lande in einer Petition an den preussischen Konig um die Einrichtung einer Volksvertretung 1867 startete der Oberamtmann Emele eine neue Initiative Mit der Amts und Landesordnung vom 2 April 1873 4 wurde der Kommunallandtag geschaffen Er bestand aus 16 Abgeordneten Eine Virilstimme hatten der Furst von Hohenzollern die Fursten von Furstenberg wegen der Herrschaft Jungnau und der Herrschaft Trochtelfingen und Thurn und Taxis wegen der Herrschaft Ostrach hatten gemeinsam eine Stimme Sie konnten sich im Landtag vertreten lassen Die Stadte Hechingen und Sigmaringen wahlten je einen Abgeordneten Jedes der vier Oberamter wahlte drei Abgeordnete Die Wahlen erfolgten in indirekter Wahl durch die Amtsversammlungen der Oberamter ohne die Virilisten die auch dort Stimmrecht hatten Die Wahl erfolgte auf 6 Jahre Alle drei Jahre schied die Halfte der Abgeordneten aus und die Mandate wurden durch Erganzungswahlen neu besetzt 5 6 Die Aufgaben des Kommunalverbandes waren im Dotationsgesetz vom 8 Juli 1875 7 festgelegt Unterhaltung und Neubau von chaussierten Wegen Unterstutzung des Kreis und Gemeindestrassenbaus Beforderung von Landesmeliorationen Landarmen und Korrigendenwesen Irren Taubstummen und Blindenwesen Unterstutzung mildtatiger Stiftungen landschaftliche Kulturpflege Denkmalpflege Landesforschung und Landesbibliotheken Spater kamen Wohlfahrts Gesundheits und Jugendfursorge hinzu Der Kommunallandtag wahlte den Landesausschuss der fur die Umsetzung dieser Aufgaben zustandig war und verfugte uber das Budgetrecht uber das Budget des Kommunalverbandes Abgeordnete Bearbeiten Standesherren Bearbeiten Die Standesherren liessen sich jeweils im Kommunallandtag vertreten Hohenzollern Furstenberg Thurn und TaxisKarl Anton von Hohenzollern Virilstimme 1875 bis 1885 Karl Egon III zu Furstenberg 1854 1892 Maximilian Maria von Thurn und Taxis 1862 1885Leopold von Hohenzollern Virilstimme 1885 bis 1905 Karl Egon IV zu Furstenberg 1892 1896 Albert von Thurn und Taxis 1867 1952 1885 1918Wilhelm von Hohenzollern Virilstimme 1905 bis 1918 Max Egon II zu Furstenberg 1896 1918Fur die Abgeordneten siehe die folgenden Abgeordnetenlisten 1874 1879 1880 1885 1886 1891 1892 1897 1898 1902 1902 1907 1907 1912 1913 1918In der Weimarer Republik BearbeitenMit dem Gesetz uber die Umbildung des Kommunallandtags der Hohenzollernschen Lande vom 16 Juli 1919 wurde das Wahlverfahren fur den Kommunallandtag im demokratischen Sinne neu gefasst Nun bestand der Landtag aus 24 Mitgliedern die in freier und gleicher Wahl bestimmt wurden Die Wahldauer betrug drei Jahre Erstmals wurde auch das Frauenwahlrecht eingefuhrt 8 Am 30 September 1919 fand die erste Wahl statt Ergebnisse der Kommunallandtagswahlen Bearbeiten Die Stimmenverteilung bei der Wahl 1922 liegt nicht vor Stimmenanteile der Parteien in Prozent Wahltag Zentrum DDP SPD HZBB 9 NSDAP 00 03 12 1922 10 29 11 1925 68 4 16 7 0 9 3 5 717 11 1929 61 3 15 4 10 7 8 3 0 4 2 00 12 03 1933 11 50 2 0 3 2 38 1Sitzverteilung Jahr Gesamt Zentrum DDP SPD DNVP 12 KPD HZBB NSDAP1919 24 19 3 21922 23 16 4 1 1 11925 24 17 3 41929 24 15 3 2 41933 23 12 00 2 12 9Fur die gewahlten Abgeordneten siehe die folgenden Abgeordnetenlisten 1919 1922 1922 1925 1925 1929 1929 1933 1933Preussischer Staatsrat Bearbeiten Der Kommunallandtag der Hohenzollernschen Lande wahlte in der Weimarer Republik gemass der Preussischen Verfassung von 1920 einen Abgeordneten in den Preussischen Staatsrat 13 Dies waren Nr Abgeordneter Partei Amtszeit Vertreter Partei Amtszeit1 Hermann Eger Zentrum Mai 1921 bis 11 Dezember 1922 Emil Belzer Zentrum Mai 1921 bis 11 Dezember 19221 Emil Belzer Zentrum 11 Dezember 1922 bis 18 September 1930 Paul Schaaff Carl Vogel Clemens Moser Zentrum Zentrum Zentrum 11 Dezember 1922 bis 24 Oktober 1924 2 Januar 1925 bis Februar 1926 Februar 1926 bis 30 September 19301 Clemens Moser Zentrum 30 September 1930 bis April 1933 Simon Hausch Zentrum 1 Juni 1932 bis April 19331 Carl Lutterbeck NSDAP April bis 10 Juli 1933 Heinrich Rinklef NSDAP April bis 10 Juli 1933 14 Gleichschaltung und Auflosung Bearbeiten Am 12 Marz 1933 wurde letztmals ein Kommunallandtag gewahlt Ahnlich wie bei der Reichstagswahl die eine Woche zuvor stattgefunden hatte war der Wahlkampf nicht frei von Beeintrachtigungen Dennoch erhielt das Zentrum erneut eine Mehrheit im Kommunallandtag Mit dem preussischen Gesetz uber die Erweiterung der Befugnisses der Oberprasidenten Oberprasidentengesetz vom 15 Dezember 1933 wurde der Kommunallandtag zum 31 Dezember 1933 aufgelost Nach 1945 BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg und der Auflosung des Landes Preussen wurde das gesamte Gebiet Teil des 1947 gegrundeten Landes Wurttemberg Hohenzollern Der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande blieb aufgrund des nach Artikel 2 der Verfassung 15 garantierten partiellen Selbstverwaltungsrechts fur Hohenzollern weiterhin bestehen Das bedeutete den Kreisen Sigmaringen und Hechingen wurde mit dem Landeskommunallandtag weiterhin ein Sonderparlament zugestanden das in Sigmaringen parallel zum Bebenhauser Landtag tagte 16 Der Landeskommunallandtag bestand jetzt aus 20 Mitgliedern zuzuglich der beiden Landrate die beratende Mitglieder waren die durch die Kreistage der Kreise Hechingen und Sigmaringen gewahlt wurden jeder Kreistag wahlte zehn Mitglieder Literatur BearbeitenJosef Muhlebach Der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande Geschichtliche Entwicklung Rechtsgrundlagen und Aufgabengebiete Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns Heft 10 Sigmaringen 1972 Einzelnachweise Bearbeiten https www verfassungen de bw hohenzollern verf33 htm Verfassung von Hohenzollern Sigmaringen Karl Heinrich Ludwig Politz Die europaischen Verfassungen seit dem Jahre 1789 bis auf die neueste Zeit 2 Auflage 1847 S 332 ff online https www verfassungen de bw hohenzollern vergleich98 i htm Landes Vergleich fur das Furstenthum Hohenzollern Hechingen vom 26 Juni 1798 GS 1873 S 145 ff Neufassung vom 9 Oktober 1900 GS 1900 S 323 Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Sigmaringen 1873 S 191 online Georg Strutz Die Kommunalverbande in Preussen Eine Darstellung der im Preussischen Staate geltenden Stadte Landgemeinde Kreis und Provinzial Verfassungen 2013 ISBN 978 3 662 26181 1 S 274 ff Teildigitalisat GS 1875 S 497 Gesetz uber die Umbildung des Kommunallandtags der Hohenzollernschen Lande vom 16 Juli 1919 Das war der Hohenzollernsche Bauernbund ab 1929 hervorgegangen aus Burgerpartei und Bauernbund bei der Wahl 1925 Das Ergebnis fur 1922 liegt nicht vor 1933 errangen ausserdem die KFSWR 6 0 und die KPD 2 5 der Stimmen a b Die Mandate der KFSWR sind fur die Sitzverteilung 1933 in der Spalte der DNVP eingetragen Preussische Verfassung Artikel 32 3 online Memento des Originals vom 29 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Joachim Lilla Der Preussische Staatsrat 1921 1933 Ein biographisches Handbuch Mit einer Dokumentation der im Dritten Reich berufenen Staatsrate Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 13 Droste Dusseldorf 2005 ISBN 3 7700 5271 4 S 280 Verfassung fur Wurttemberg Hohenzollern Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Gesetz uber die Selbstverwaltung der Hohenzollerischen Lande Memento des Originals vom 15 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen dePreussische Provinziallandtage Provinz Preussen Provinz Ostpreussen Provinz Westpreussen Provinz Brandenburg Provinz Pommern Provinz Posen Provinz Sachsen Provinz Schlesien Provinz Westfalen Rheinprovinz Hohenzollernsche Lande Provinz Schleswig Holstein Provinz Hannover Provinz Hessen Nassau Provinz Niederschlesien Provinz Oberschlesien Provinz Grenzmark Posen Westpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunallandtag der Hohenzollernschen Lande amp oldid 238443496