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Der Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen war von 1878 bis 1933 die Volksvertretung Ostpreussens Sein Sitz war Konigsberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 In der Weimarer Republik 1 2 Machtergreifung und Ende des Provinziallandtags 2 Wahlen 3 Sitz 4 Personlichkeiten 4 1 Abgeordnete 4 2 Vorsitzende des Provinziallandtags 4 3 Preussischer Staatsrat 4 4 Reichsrat 5 Literatur 6 Weblink 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1878 bestand die Provinz Preussen mit dem Provinziallandtag der Provinz Preussen 1878 wurde die Provinz in West und Ostpreussen geteilt Fur Ostpreussen wurde daher der Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen und die Provinzialverwaltung Ostpreussen eingerichtet Am 13 Juni 1877 einigten sich die Abgeordneten aus West und Ostpreussen bezuglich der Modalitaten der Teilung 1 Der erste rein ostpreussische Provinziallandtag tagte vom 2 bis 6 April 1878 In der Folge trat er jahrlich zusammen obwohl er nach dem Gesetz nur alle zwei Jahre zusammentreten musste Fur die Zeit zwischen den Landtagen war ein Provinzialausschuss gewahlt der etwa 12 mal im Jahr tagte In der Weimarer Republik Bearbeiten Nach der Novemberrevolution wurden im Februar 1919 erstmals Kommunalwahlen in freier und gleicher Wahl durchgefuhrt Aus diesem Wahlen ging die SPD als starkste Kraft hervor Entsprechend den falligen Nachwahlen in den Provinziallandtag anderte sich dessen Zusammensetzung deutlich Die Abgeordneten von Memel und Memel Land verloren ihre Mandate durch den Versailler Vertrag Das Gesetz betreffend die Wahlen zu den Kreistagen und Provinziallandtagen vom 3 Dezember 1920 2 fuhrte eine Direktwahl der Abgeordneten des Provinziallandtags ein Die zunachst 86 dann 87 Sitze verteilten sich gemass Einwohnerzahl auf die drei Regierungsbezirke Gumbinnen Konigsberg und Allenstein Die Wahlen wurden nach dem Verhaltniswahlrecht als freie und gleiche Wahlen durchgefuhrt Die Parteien reichten Kreislisten ein Bei der Auswertung wurden diese auf Ebene des Regierungsbezirks zusammenaddiert und die Sitze je Partei und Regierungsbezirk nach dem Verhaltniswahlrecht verteilt Die Sitze jeder Partei im Regierungsbezirk erhielten dann die Kandidaten die auf ihrer Wahlkreisliste die hochste Stimmenzahl erhalten hatten Dies fuhrte zu einer Benachteiligung der kleinen Kreise und dazu dass der Vertreter des Kreises nicht zwingend aus den Reihen der dort starksten Parteien kommen mussten Nach der Einrichtung des polnischen Korridors wurde der fruher westpreussische Regierungsbezirk Marienwerder teilweise gemeinsam mit einigen Kreisen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Danzig Elbing und Marienburg zum 1 Juli 1922 als Regierungsbezirk Westpreussen mit dem Sitz in Marienwerder der Provinz Ostpreussen angegliedert Entsprechend wurde der Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen mit dem Gesetz uber das Stimmrecht der Provinziallandtagsabgeordneten westpreussischer Kreise im Provinziallandtage der Provinz Ostpreussen vom 23 Juli 1921 3 um die Abgeordneten dieser Gebiete erganzt Das Wahlgesetz fur die Provinziallandtage und Kreistage vom 7 Oktober 1925 4 fuhrte nur zu kleineren Anderungen Ab 1925 hatte der Provinziallandtag 87 Mitglieder Machtergreifung und Ende des Provinziallandtags Bearbeiten Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bedeutete auch das Ende des Provinziallandtags Mit dem Gesetz uber die Ubertragung von Zustandigkeiten der Provinzial Kommunal Landtage auf die Provinzial Landes Ausschusse vom 17 Juli 1933 5 verlor der Provinziallandtag seine Aufgaben mit dem Gesetz uber die Erweiterung der Befugnisse des Oberprasidenten Oberprasidentengesetz vom 15 Dezember 1933 6 wurde geregelt Die Provinziallandtage Provinzialausschusse und Provinzialkommissionen werden aufgelost Eine Neubildung findet nicht statt Wahlen BearbeitenErgebnisse der Provinziallandtagswahlen in Preussen OstpreussenSitz Bearbeiten nbsp LandeshausDer Provinziallandtag Ostpreussen hatte seinen Sitz im Konigsberg im Landeshaus das Landesbaurat Krah 1878 im Park des Donhoffschen Grundes errichtete Bei den britischen Luftangriffen auf Konigsberg wurde das Gebaude Ende August 1944 zerstort Personlichkeiten BearbeitenAbgeordnete Bearbeiten Fur die Abgeordneten siehe die Kategorie Mitglied des Provinziallandtages von Ostpreussen sowie die Abgeordnetenlisten Liste der Mitglieder des Provinziallandtags der Provinz Ostpreussen 1919 1920 Liste der Mitglieder des Provinziallandtags der Provinz Ostpreussen 1921 1925 Liste der Mitglieder des Provinziallandtags der Provinz Ostpreussen 1925 1929 Liste der Mitglieder des Provinziallandtags der Provinz Ostpreussen 1929 1933 Liste der Mitglieder des Provinziallandtags der Provinz Ostpreussen 1933 Vorsitzende des Provinziallandtags Bearbeiten Kurt von Saucken Tarputschen 1877 1878 Vorsitzender der Vertreter Ostpreussens im noch gemeinsamen Landtag Friedrich von Berg 1919 1932 Erich Koch 1933 Preussischer Staatsrat Bearbeiten Der Provinziallandtag der Provinz Pommern wahlte in der Weimarer Republik funf Abgeordnete in den Preussischen Staatsrat Dies waren Nr Abgeordneter Partei Amtszeit Vertreter Partei Amtszeit1 Freiherr Wilhelm von Gayl AG Mai 1921 bis April 1933 Gerhard von Negenborn Paul Firley Erich Berneick AG AG WP Mai 1921 bis Februar 1926 Februar 1926 bis Januar 1930 Januar 1930 bis April 19331 Hans Schreiber NSDAP April bis 10 Juli 1933 Adolf Kuhlemann NSDAP April bis 10 Juli 19332 Felix Heumann AG Mai 1921 bis Januar 1930 Ernst Hoffmann Max von Ruperti AG AG Mai 1921 bis Februar 1926 Februar 1926 bis Januar 19302 Erich Fuess AG Januar 1930 bis April 1933 Horst von Restorff AG Januar 1930 bis April 19332 Hans Bernhard von Grunberg NSDAP April bis 10 Juli 1933 Graf Bogislav von Donhoff NSDAP April bis 10 Juli 19333 Paul Kussner Zentrum Mai 1921 bis Februar 1926 Hubert Honnekes Zentrum Mai 1921 bis Februar 19263 Horst von Restorff AG Februar 1926 bis Januar 1930 Gerhard von Negenborn AG Februar 1926 bis Januar 19303 Felix Heumann AG Januar 1930 bis 9 Juni 1932 Paul Stettiner AG Januar 1930 bis 23 Juni 19323 Paul Stettiner AG 23 Juni 1932 bis April 1933 Max von Ruperti AG 23 Juni 1932 bis April 19333 Hans Krause NSDAP April bis 10 Juli 1933 Ernst Speidel NSDAP April bis 10 Juli 19334 Gustav Neumann SPD Mai 1921 bis Februar 1926 Willy Scholz SPD Mai 1921 bis Februar 19264 Albert Borowski SPD Februar 1926 bis Januar 1930 Curt Immisch DDP Februar 1926 bis Januar 19304 Friedrich Larssen SPD Januar 1930 bis 20 Marz 1932 August Quallo SPD Januar 1930 bis 20 Mai 19324 August Quallo SPD 20 Mai 1932 bis April 1933 Max Wardin SPD 20 Mai 1932 bis April 19334 Erich Fuchs NSDAP April bis 10 Juli 1933 Waldemar Braun NSDAP April bis 10 Juli 19335 Friedrich Seemann SPD Februar 1926 bis 23 Januar 1928 Gustav Sauf KPD Februar 1926 bis 26 Januar 19285 Gustav Sauf KPD 26 Januar 1928 bis Januar 1930 k N 5 Albert Borowski SPD Januar 1930 bis April 1933 Curt Immisch Franz Donalies DStP SPD Januar 1930 bis 31 Marz 1931 27 April 1931 bis April 19335 Erich Zerahn NSDAP April bis 10 Juli 1933 Anton Lingk Zentrum April bis 10 Juli 1933 7 Reichsrat Bearbeiten Nicht der Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen direkt sondern der von ihm gewahlte Provinzialausschuss wahlte in der Weimarer Republik ein Mitglied in den Reichsrat Dies war 1921 bis 1933 Wilhelm von Gayl DNVP 8 Literatur BearbeitenPeter Baumgart Gerd Heinrich Hrsg Verwaltungsgeschichte Ostdeutschlands 1815 1945 Organisation Aufgaben Leistungen der Verwaltung Kohlhammer 1993 ISBN 3 17 011338 0 S 168 ff Norbert Korfmacher Vorlaufiges Mitgliederverzeichnis des ostpreussischen Provinziallandtages 1919 bis 1933 2018 Digitalisat Weblink BearbeitenWahlergebnisseEinzelnachweise Bearbeiten Ubereinkommen zwischen den Vertretern Ost und Westpreussens betreffend die Theilung der Provinz Preussen vom 13 Juni 1877 Extra Beilage zum Amtsblatt No 49 Digitalisat Gesetz betreffend die Wahlen zu den Provinziallandtagen und zu den Kreistagen vom 3 Dezember 1920 GS S 443 Wahlgesetz fur die Provinziallandtage und Kreistage vom 7 Oktober 1925 GS S 257 GS S 477 Art II 3 Joachim Lilla Der Preussische Staatsrat 1921 1933 Ein biographisches Handbuch Mit einer Dokumentation der im Dritten Reich berufenen Staatsrate Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 13 Droste Dusseldorf 2005 ISBN 3 7700 5271 4 S 273 Helmut Klaus Der Dualismus Preussen versus Reich in der Weimarer Republik in Politik und Verwaltung Studien zur Kultur und Rechtsgeschichte Band 3 2006 ISSN 1861 5929 ISBN 3 936999 23 6 S 74 Digitalisat Preussische Provinziallandtage Provinz Preussen Provinz Ostpreussen Provinz Westpreussen Provinz Brandenburg Provinz Pommern Provinz Posen Provinz Sachsen Provinz Schlesien Provinz Westfalen Rheinprovinz Hohenzollernsche Lande Provinz Schleswig Holstein Provinz Hannover Provinz Hessen Nassau Provinz Niederschlesien Provinz Oberschlesien Provinz Grenzmark Posen Westpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen amp oldid 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