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Die ca 1 km lange Praterstrasse vor 1862 Jagerzeile im 2 Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt verbindet die Altstadt von der Schwedenbrucke uber den Donaukanal und der Taborstrasse aus mit dem Praterstern einem der grossten Verkehrsknotenpunkte der Stadt und dem Wiener Prater Der Strassenzug setzt sich jenseits des Pratersterns in der Lassallestrasse der Reichsbrucke uber die Donau und der Wagramer Strasse 22 Bezirk fort und fuhrt ins Marchfeld ins nordostliche Niederosterreich und nach Sudmahren Die Praterstrasse beim Nestroyplatz an der linken Strassenseite Nr 33 AlliiertenhofDie Praterstrasse in Richtung PratersternDie Praterstrasse in Richtung Innere Stadt Sichtachse zum StephansdomDie Vorstadte im 2 Bezirk wurden 1850 eingemeindet Benannt ist die Strasse offiziell seit 1862 zuvor aber z B schon auf dem Stadtplan von 1856 nach dem Wiener Prater der an den Praterstern anschliesst Zuvor hatte sie wie die sudlich angrenzende Vorstadt Jagerzeile geheissen Seit 1981 verkehrt unter der Praterstrasse in ihrer vollen Lange die U Bahn Linie U1 die hier etwa in der Mitte zwischen Schwedenplatz und Praterstern die Station Nestroyplatz seit 1979 bedient Neben der Taborstrasse ist die Praterstrasse eine der Hauptstrassen des 2 Bezirks und der zentrumsnachsten Stadtteile Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Jagerzeile 1 2 Praterstrasse 2 Bauten 2 1 Galerie 3 Offentlicher Verkehr 4 Zitate 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wandrelief auf dem Haus Rotensterngasse 37Der Name Prater pratum wurde erstmals in einer Urkunde gefunden die Kaiser Friedrich Barbarossa 1162 in Bologna ausgestellt hat Das Dokument beurkundet eine Schenkung von Auwiesen bei Wien 1 1537 liess Kaiser Ferdinand I als Erzherzog von Osterreich unter der Enns und Grundherr im Prater die Hauptallee anlegen Jagerzeile Bearbeiten Die Bezeichnung Jagerzeile wurde nach 1569 fur den Fahrweg verwendet der eine Siedlung der habsburgischen Jagdaufseher und Holzarbeiter in den Donauauen nordwestlich des spateren Pratersterns mit der Stadt verband Spater stellte der kaiserliche Hof als Grundherr Baugrunde direkt sudlich des Fahrweges zur Verfugung seit 1660 wurden diese Siedlung und sie umgebende weite Wald und Wiesenflachen dann wie die Strasse Jagerzeile genannt Nordlich der Strasse und von der Czerningasse stadteinwarts grenzte die Vorstadt Leopoldstadt an Das Wappen der Jagerzeile bildet heute einen Bestandteil des Leopoldstadter Bezirkswappens 1683 verwusteten die Osmanen bei der Zweiten Wiener Turkenbelagerung die Leopoldstadt 1734 wurde die holzerne Kapelle in der Jagerzeile bei einem Sturm zerstort das Gnadenbild blieb aber unversehrt Kaiser Karl VI erteilte als Grundherr die Erlaubnis nun eine steinerne Kapelle zu errichten die 1736 dem Hl Nepomuk geweiht wurde Als Joseph II 1766 den bis dahin seiner Familie vorbehaltenen Prater allgemein zuganglich machte und auf dem Areal Gastronomie und Vergnugungsunternehmen gestattete erhohte sich die Verkehrsfrequenz in der Jagerzeile sehr betrachtlich Das bis dahin nachts noch abgesperrte Gelande wurde 1775 Tag und Nacht zuganglich 1781 wurde an der Jagerzeile das Leopoldstadter Theater siehe Bauten Nr 31 eroffnet 1809 plunderten die Truppen Napoleons I in der Jagerzeile Nach dem finalen Sieg uber den Kaiser der Franzosen im Rahmen der Koalitionskriege zogen am 25 September 1814 Zar Alexander I von Russland Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen und Kaiser Franz I der sie an der Taborlinie siehe Taborstrasse Nr 80 mit grossem Gefolge zum Wiener Kongress willkommen geheissen hatte durch die Jagerzeile in die Stadt siehe Bauten Nr 33 Drei Wochen spater gab der Kaiser zur Eroffnung des Kongresses ein grosses Fest im Prater uber die Jagerzeile erfolgte die Zufahrt seiner Gaste 1824 hatte Ferdinand Raimunds Zauberposse Der Barometermacher auf der Zauberinsel im Leopoldstadter Theater ihre Urauffuhrung 1838 wurde der Eisenbahnverkehr auf der Kaiser Ferdinands Nordbahn vom Nordbahnhof beim Praterstern aufgenommen Der erste Bahnhof Wiens entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zum meistfrequentierten der Monarchie und bewirkte viel Verkehr in der Praterstrasse nbsp Eduard Gurk Donauhochwasser 1830 in der JagerzeileIm Spatwinter 1830 war auch die Jagerzeile stark vom Donauhochwasser 1830 betroffen das durch einen Eisstoss verursacht wurde Die Ereignisse wurden von Eduard Gurk bildnerisch dokumentiert In den Obergeschossen eingeschlossene Bewohner wurden von Ruderbooten aus versorgt nbsp Johann Nepomuk Kirche1846 wurde da sich die alte Nepomukkirche siehe Bauten Nr 41 als zu klein fur die stark wachsende Vorstadt erwiesen hatte auf einem anderen Grundstuck die neue Johann Nepomuk Kirche siehe Bauten bei Nr 45 eroffnet Ihr hoher spitzer Turm mit grosser Uhr pragt die Silhouette der Hauserfront seither signifikant Am 28 Oktober 1848 kam es in der Jagerzeile wie im Prater zu schweren Kampfen zwischen den Verteidigern der 1848er Revolution und den von Furst Alfred I zu Windisch Graetz und Graf Joseph Jelacic von Buzim befehligten reaktionaren kaiserlichen Truppen die Barrikaden beim Praterstern und bei der Nepomukkirche sturmten Dieser Wiener Oktoberaufstand fuhrte zu vielen Toten unter der Zivilbevolkerung und hohem Sachschaden 1850 wurden nachdem Franz Joseph I 1849 fur die Monarchie eine Provisorische Gemeindeordnung erlassen hatte zahlreiche Vorstadte nach Wien eingemeindet darunter die Leopoldstadt und die Jagerzeile die den Kern des neuen 2 Bezirks bildeten er wurde ebenfalls Leopoldstadt genannt Praterstrasse Bearbeiten 1862 wurde der Strassenname Jagerzeile offiziell in Praterstrasse geandert der neue Name war schon vorher in Verwendung z B auf einem Stadtplan anno 1856 1866 1867 schrieb der spatere Walzerkonig Johann Strauss an der Praterstrasse den Donauwalzer siehe Bauten Nr 54 1868 wurde die Pferdetramway durch die Praterstrasse eroffnet die hier bis 1901 betrieben wurde vom Franz Josephs Quai und von der 1864 eroffneten Aspernbrucke uber den Donaukanal kommend fuhrte die Strecke durch die kurze Aspernbruckengasse in die Praterstrasse und auf dieser zum Praterstern und weiter zu den Strombadern an der Donau Die Strassenbahn verlief hier jahrzehntelang in Seitlage d h nahe der nordseitigen Hauserfront nach dem Umbau des Pratersterns in den 1950er Jahren in der Strassenmitte 1873 fand im Prater die Wiener Weltausstellung statt der bis heute zahllose Messen und Ausstellungen folgten die Praterstrasse war wichtigster Zubringer 1876 wurde die Kronprinz Rudolf Brucke eroffnet die Praterstrasse war nun auch Teil einer Fernverbindung Richtung Mahren und Galizien 1886 wurde als optischer Abschluss der Praterstrasse das markante Tegetthoff Denkmal enthullt Architektur Karl von Hasenauer Plastik Carl Kundmann Es erinnert an den siegreichen osterreichischen Admiral und bildete bis Anfang der 1950er Jahre den Mittelpunkt des Pratersterns Die Strassenbahnzuge umrundeten das Denkmal Um die Jahrhundertwende wurden zwei Projekte vorgelegt die vorsahen die Praterstrasse in gerader Linie uber den Donaukanal fortzusetzen und quer durch die Altstadt im 1 Bezirk zum Stephansdom zu fuhren 1895 von Alfred Riehl 1912 1913 von Adolf Loos mit Paul Engelmann Bei Loos ware dieses Vorhaben Teil eines Gesamtumbaus der Altstadt inklusive Ringstrassenzone gewesen Loos behauptete die Idee die Sichtachse vom Praterstern zum Dom zu einer Verkehrsachse auszubauen stamme von Kaiserin Maria Theresia Belege dafur fanden sich nicht 2 Am 22 Juli 1928 zog ein riesiger Festzug des 10 Deutschen Sangerbundfestes von Rathaus und Ring durch die Praterstrasse in den Prater Am Festzug sollen rund 150 000 Menschen beteiligt gewesen sein Am 1 Mai 1929 sperrte das Carltheater siehe Bauten Nr 31 definitiv zu Im Bombenkrieg 1944 schwer beschadigt wurde es 1951 abgerissen Vom 19 bis 26 Juli 1931 fuhrte die II Arbeiter Olympiade im soeben fertiggestellten Praterstadion zu starkem Verkehrsaufkommen in der Praterstrasse Im Mai 1938 legte das Wiener Stadtbauamt unter NS Fuhrung Uberlegungen vor die Ringstrasse quer durch die Leopoldstadt zu einem kompletten Ring zu schliessen Die Aspernbruckengasse ware Teil dieser Ringverlangerung geworden der zentrumsnachste Teil der Praterstrasse von der Schwedenbrucke bis zur Aspernbruckengasse weggefallen Hintergedanke des Projekts war das gesamte stark von judischen Wienern bewohnte Stadtviertel zu demolieren und mit verandertem Strassennetz neu zu bauen Der 1939 begonnene Zweite Weltkrieg verschob solche Uberlegungen auf die Zeit nach dem Endsieg 3 1970 wurden die Praterbrucke uber die Donau und die Prater Hochstrasse fertig gestellt Diese neue parallel zum Strassenzug Praterstrasse Lassallestrasse verlaufende Verbindung spater Teil der Sudosttangente genannten Stadtautobahn entlastet die Praterstrasse vom Durchzugsverkehr zwischen den Stadtteilen links der Donau und rechts des Donaukanals nbsp U Bahn Baustelle 1977Die U Bahn Linie U1 die vom Stadtzentrum kommend 1979 den Nestroyplatz an der Praterstrasse erreicht hatte wurde 1981 bis zum Praterstern verlangert Damit waren mehr als 110 Jahre des Schienenverkehrs auf der Praterstrasse zu Ende Nach Beendigung des U Bahn Baus unter der Strasse wurde sie grossteils vierspurig gefuhrt zumeist mit erhohtem Mittelstreifen ausgestattet und zu einer Allee gemacht Der Strassenteil zwischen Taborstrasse und Aspernbruckengasse war nun nur mehr als Einbahn im Anrainerverkehr befahrbar der Durchzugsverkehr wurde zur Ganze uber die Aspernbruckengasse zum Ring geleitet Im September 2015 ausserten die Grunen Leopoldstadt den Wunsch die Praterstrasse zu sanieren um sie zu einem Boulevard zu machen 4 Dafur war die Reduzierung von Fahrspuren vorgesehen gewesen Es wurden Studien in Auftrag gegeben und 2019 gab es ein Burgerbeteiligungsverfahren wahrend der Amtszeit der Grunen Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger 2016 2020 konnte aber kein konkretes Projekt ausformuliert werden 2021 wurde die Verbreiterung bei der Abzweigung der Ferdinandstrasse nach der in den 1860er und 1870er Jahren sehr erfolgreichen Portratfotografin Adele Perlmutter Platz benannt Bauten BearbeitenDie Gebaude mit ungeraden Nummern befinden sich an der nordwestlichen vom Stadtzentrum aus gesehen linken Strassenseite jene mit geraden Nummern an der sudostlichen rechten Strassenseite Die Nummerierung reicht links von Nr 1 Ecke Taborstrasse bis Nr 67 Ecke Heinestrasse rechts von Nr 8 Ecke Untere Donaustrasse bis Nr 78 Ecke Franzensbruckenstrasse Die Hauser gehoren zum grossten Teil zu von der Stadt Wien definierten baulichen Schutzzonen Die Hauser 36 bis 72 auf der geraden Seite sind Teil der Schutzzone Jagerzeile 5 zur Schutzzone Leopoldstadt gehoren die Hauser auf der geraden Seite bis 34 und auf der ungeraden von 1 bis 29 33 35 und von 51 bis 67 6 Nr 1 3 5 7 Uniqa Hotel und Geschaftsgebaude Hotel Sofitel und Stilwerk Architekt Jean Nouvel Identadresse Taborstrasse 2 6 eroffnet 2010 1770 bestand hier auf Nr 7 die Herberge Zum goldenen Lamm Mehrmaliger Gast im zur Wiener Weltausstellung 1873 hier errichteten Hotel Continental 200 Zimmer Saal fur 600 Personen Kaffeehaus das bis 1945 bestand war Otto von Bismarck 1958 1961 wurde die Zentrale der Bundeslander Versicherung spater Teil des Uniqa Konzerns mit damals in Wien neuartiger vorgehanger Fassade hier gebaut Das Gebaude wurde nach 2004 abgerissen Die Hauser Nr 2 4 und 6 verschwanden beim Umbau der Einmundung der Praterstrasse in die Taborstrasse bei der Schwedenbrucke durch die Verbreiterung der Unteren Donaustrasse Nr 8 Im Vorgangergebaude wohnten 1918 1934 Staatskanzler Karl Renner spater erster Bundesprasident der Zweiten Republik und seine Ehefrau Luise Renner spater Mitgrunderin der Volkshilfe Hier hatte die von Renner 1922 gegrundete Arbeiterbank AG heute Bawag ihren ersten Sitz Nr 9 Der Eckbau Identadresse Grosse Mohrengasse 2 mit der turmartigen Betonung der schmalen Stirnseite und einem konsolengestutzten Attikageschoss stammt von Jakob Reitzer aus dem Jahr 1912 7 Nr 11 13 15 Lloyd Hof Identadressen Grosse Mohrengasse 4 6 8 Dieser langgestreckte Zinshauskomplex von Viktor Rumpelmayer aus den Jahren 1874 1876 hat eine monumentale Fassade im Stil der Neorenaissance der Mittelrisalit Nr 13 mit seiner karyatidengestutzten grossen Saulenordnung enthalt eine ehemals glasuberdachte Geschaftspassage nicht mehr offentlich zuganglich Nr 16 In diesem auf das Jahr 1825 zuruckgehenden Haus damals Leopoldstadt 525 8 kam 1862 der Dichter Arthur Schnitzler 1931 als erster Sohn des Laryngologen Johann Schnitzler und dessen Gattin Luise zur Welt Nr 17 Palais Bellegarde Nr 19 Zum Jonas erbaut 1809 aufgestockt 1844 und 1862 Davor das von Oskar Thiede geschaffene Denkmal fur Johann Nestroy Nr 23 Das Wenckheimpalais wurde ab 1826 fur Grafin Anna Wenckheim erbaut spater in Mietwohnungen und Geschaftslokale unterteilt Das seit 1963 unter Denkmalschutz stehende Gebaude wurde bis 1990 generalsaniert 2002 2010 war es Sitz der Finanzmarktaufsichtsbehorde Nr 25 Furstenhof ein spathistoristisches Wohnhaus mit stattlicher Fassade 1913 von Rudolf Perco fur das Architekturburo Georg Spielmann der auch Miteigentumer war erbaut 9 Hier befand sich in den 1920er Jahren die Rolandbuhne 1948 1949 gastierte hier die Lowinger Buhne spater bestand bis 1968 das Dianakino In den 1950er und 1960er Jahren befand sich hier im 1 Stock das Bundessekretariat des Verbandes Sozialistischer Mittelschuler dem spater bekannte Sozialdemokraten wie Peter Kreisky Eva Kreisky und Ferdinand Lacina angehorten Nr 27 Erbaut 1799 Gasthaus Zum grunen Jager mit funf historischen Puttenreliefs uber den Erdgeschossfenstern und turen Josef Lanner hat hier musiziert Schauspieler des benachbarten Theaters verkehrten hier Nr 31 Hier stand 1781 1847 das Leopoldstadter Theater und 1847 1944 das nach seinem Besitzer Carltheater genannte Haus Carl Carl war zuvor seit 1838 Direktor gewesen Hier traten u a Raimund als Schauspieler und Buhnenautor Therese Krones und Charlotte Wolter als gefeierte Schauspielerinnen und Nestroy auf der dem Haus als Schauspieler Buhnenautor und 1854 1860 nach Carls Tod als Direktor diente 1929 wurde das Theater das zuletzt 1121 Zuschauern Platz bot nach wechselhafter Erfolgsgeschichte geschlossen Im Bombenkrieg 1944 schwer beschadigt wurde die Ruine des Carltheaters 1951 abgerissen und 1974 1978 durch den Galaxy Tower ersetzt Bei Nr 32 Abzweigung der Tempelgasse an dieser stand 1858 1938 der von Ludwig Forster entworfene Grosse oder Leopoldstadter Tempel mit 2000 Sitzplatzen er wurde 1938 in der Reichskristallnacht zerstort Nr 33 Der 1896 1897 errichtete Alliiertenhof erinnert mit einem Medaillon im 1 Stock an die drei verbundeten Herrscher die 1814 durch die Jagerzeile zum Wiener Kongress in die Stadt zogen siehe oben Vorher stand hier der Gasthof Zur Weintraube in dem 1830 Therese Krones starb Nr 34 Nestroyplatz 1 Tempelgasse 1 Czerningasse 2 An der Abzweigung der Czerningasse in der 1905 Viktor Frankl geboren wurde und der Tempelgasse befanden sich genau gegenuber dem Leopoldstadter bzw Carltheater siehe Nr 31 im 1898 nach Planen von Oskar Marmorek erbauten Nestroyhof vor 1938 die Judischen Kunstlerspiele bzw das Theater Reklame 10 Heute befindet sich im Nestroyhof das Theater Nestroyhof Hamakom 11 Im Vorgangerbau befand sich das Wallische Bierhaus in dem 1819 Johann Strauss Vater als 15 jahriger Geiger mit Josef Lanner offentlich auftrat wallisch veraltete Form von welsch Nr 38 Palais Rohan ursprunglich Wohnsitz der aus Frankreich stammenden hochadeligen Familie Rohan in Lehmann s Allgemeinem Wohnungsanzeiger war zuletzt Rittmeister Prinz Arthur Rohan 1872 an dieser Adresse eingetragen Nr 40 Das spatsecessionistische Mietshaus Zum Grunen Pfau wurde 1911 von Arnold Hatschek und Karl Garber erbaut 7 Nr 41 Standort der 1780 erbauten 1851 demolierten alten Nepomukkirche Bei Nr 45 Johann Nepomuk Kirche errichtet 1841 1846 Die frei stehende Kirche befindet sich zwischen Nepomukgasse und Rotensterngasse dort Abgang zur U Bahn Station Nestroyplatz Nr 48 Die spatsecessionistische streng gekachelte Fliesenfassade mit Medaillons im oberen Geschoss ist ein fruhes Werk von Gottlieb Michal 7 Nr 54 In diesem Haus wohnte Johann Strauss Sohn mit seiner Ehefrau Henriette Treffz Chalupetzky und komponierte hier 1866 1867 den beruhmten Donauwalzer Er war in Lehmann s Allgemeinem Wiener Wohnungs Anzeiger 1859 und 1861 mit der Adresse 2 Taborstrasse alte Nr 314 angefuhrt hierauf 1864 und 1865 mit der Adresse 1 Weihburggasse 4 An der Praterstrasse 54 schien er noch 1872 auf fur 1881 ist sein Palais 4 Igelgasse 4 heute Johann Strauss Gasse verzeichnet Die hiesige Johann Strauss Wohnung ist seit den 1970er Jahren als Aussenstelle des Wien Museums zuganglich 12 Nr 58 Geitler Hofenedersches Stiftungshaus 1838 erbaut Nr 59 Zwischen den Hausern Nr 57 und 59 fuhrt die nur 11 Meter lange Tethysgasse zum letzten Wohnhaus von Eduard Suess in der Afrikanergasse 9 Nr 61 Graflich Stubenbergsches Haus 1825 erbaut Nr 66 Hier wohnte die vor der NS Zeit in Berlin gefeierte Schauspielerin und Sangerin Fritzi Massary Am 9 Janner 1902 wurde hier Sir Rudolf Bing geboren Nr 67 Hier befand sich an der Ecke zur Heinestrasse 42 nach Informationen der heutigen Betreiber von 1933 bis 1972 ein Weinhaus mit dem Namen Eminger den auch das gegenuber liegende Cafe Restaurant auf Nr 78 im Eckhaus zur Franzensbruckenstrasse fuhrte Das Weinhaus tragt heute die Aufschrift Hansy Als die Strassenbahn auf der Praterstrasse noch in Seitenlage verkehrte befand sich die beim Praterstern gelegene Haltestelle unmittelbar vor dem Weinhaus Eminger Nr 70 Der Dogenhof Eckhaus zur Mayergasse wurde 1898 zur Ehre der wunderschonen Stadt Venedig Tafel im Hauseingang in venezianischem Stil errichtet Den Kaffeehauseingang schmuckt der Markuslowe Galerie Bearbeiten nbsp Nr 1 7 Hotel Sofitel links davon Taborstrasse rechts Praterstrasse nbsp Nr 11 13 15 Lloyd Hof nbsp Abzweigung der Zirkusgasse links Nr 17 Palais Bellegarde rechts Nr 19 Zum Jonas davor die Nestroy Statue nbsp Nr 23 Wenckheimpalais nbsp Nr 25 Furstenhof rechts daneben Nr 27 Zum grunen Jager nbsp Nr 33 Alliiertenhof links davon Einmundung der Weintraubengasse nbsp Nr 34 Nestroy Hof links davon Czerningasse rechts Tempelgasse nbsp Nr 38 Palais Rohan nbsp Nr 40 Zum grunen Pfau nbsp Nr 48 nbsp Nr 54 Strauss Wohnung 1867 nbsp Nr 54 Johann Strauss Haus nbsp Nr 58 Geitler Hofenedersches Stiftungshaus nbsp Nr 60 ehemaliger Ort des Kleinen Theaters nbsp Nr 61 Graflich Stubenbergsches Haus nbsp Nr 70 Dogenhof Ecke MayergasseOffentlicher Verkehr Bearbeiten nbsp Strassenbahnverkehr in der Praterstrasse 1971Die Bedeutung der Praterstrasse zeigt sich u a darin wie sich die Entwicklung des offentlichen Verkehrsnetzes in Wien hier auswirkte Nach der 1865 1866 in Betrieb genommenen Pferdebahnstrecke vom Schottentor am Ring uber die Alser Strasse nach Hernals wurde von der privaten Wiener Tramway Gesellschaft am 30 Juni 1868 als zweite Strecke uberhaupt jene vom Schottentor uber den Ring und die Aspernbruckengasse in die Praterstrasse uber den Praterstern und durch die Lassallestrasse zur Reichsbrucke und den dortigen Strombadern eroffnet Die Strecke von der Aspernbrucke uber die Praterstrasse zum Praterstern wurde von der 1899 von Siemens amp Halske errichteten Bau und Betriebsgesellschaft fur stadtische Strassenbahnen am 23 November 1901 auf elektrischen Betrieb umgestellt 1902 1903 ubernahm die Gemeinde Wien stadtische Strassenbahnen eine kommunale Dienststelle den Betrieb spater als Wiener Stadtwerke Verkehrsbetriebe heute privatrechtlich nach wie vor im Eigentum der Stadtverwaltung als Wiener Linien gefuhrt Bei der 1907 eingefuhrten Streckennummerierung erhielt die Strecke in der Praterstrasse die Nummern 21 Fortsetzung Ausstellungsstrasse und 22 Fortsetzung Lassallestrasse Auf der Strecke verkehrten 1907 1981 die Linien A Ak B und Bk Sie befuhren Ring und Franz Josefs Kai ring rund und fuhren dann durch die Praterstrasse zur Reichsbrucke bzw zum Elderschplatz an der Ausstellungsstrasse Die Linien mit dem Zusatzbuchstaben k befuhren zuerst den Kai dann den Ring Weitere Strassenbahnlinien befuhren die Praterstrasse zeitweise z B 1956 1981 die je nach Frequenz verkehrenden Verlangerungen der Linie 25 Praterstern Kagran als 25r und 25k uber Ring und Kai Der Linienverkehr in der Praterstrasse wurde am 28 Februar 1981 eingestellt die zuletzt nur mehr provisorisch uber die U Bahn Baustelle gefuhrten Gleise wurden entfernt In der Planung der Wiener U Bahn war eine Strecke vom Stadtzentrum unter der Praterstrasse zum Praterstern von Anfang an vorgesehen Als drittes Teilstuck der Linie U1 wurde am 24 November 1979 die Strecke vom Stephansplatz dem Stadtmittelpunkt bis zum Nestroyplatz an der Praterstrasse in Betrieb genommen Als viertes Teilstuck der U1 wurde am 28 Februar 1981 der Tunnel vom Nestroyplatz zur Station Praterstern in Betrieb genommen Zitate Bearbeiten und wenden uns gleich rechts gegen die Jagerzeile die zum Prater fuhrt die ganze schone ungemein breite Strasse ist bedeckt mit einem schwarzen Strome von Menschen Mitten in diesem Menschenstrome wie Schiffe im Treibeise gehen die Wagen meist langsam oft aufgehalten die meist prachtvollen Hauser dieser Strasse stehen zu beiden Seiten ruhevoll aus dem schiebenden Menschengewimmel empor und ihre Fenster und Balkone sind besetzt mit unzahligen Zuschauern Man sollte meinen die ganze Stadt sei um dreiviertel auf vier Uhr narrisch geworden und wandle nun in ihrer fixen Idee da gerade diese Strasse hinab Dort durch den Staub herauf von der Offnung der Strasse blicken schon die hohen Baume des Praters dem wir alle zustromen als wurde dort das ewige Heil ausgeteilt Adalbert Stifter Der Prater in Wien und die Wiener in Bildern aus dem Leben Wien 1841 1844 zitiert nach Otto Erich Deutsch Hrsg Aus dem alten Wien Zwolf Erzahlungen von Adalbert Stifter insel taschenbuch 959 Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 32659 6 S 64 ff dd Der Grossvater wohnte im Hotel Austria in der Praterstrasse manchmal brachte er die Grossmutter mit die sich zu Hause in Rustschuk nie von ihrem Diwan erhob ich kam gar nicht so gern ins Hotel es war dunkel da und roch muffig und bei uns zu Hause am Prater war es hell und luftig Aus Elias Canetti Die gerettete Zunge Geschichte einer Jugend Hanser Munchen Wien 1977 zitiert nach Ruth Beckermann siehe Literatur S 58 f Canetti wohnte als Schuler mit seiner Mutter und seinen Brudern im Pratercottage dd Die Strasse besitzt einen grossen weit strahlenden kunstlerischen Mittelpunkt das Leopoldstadter spater Carl Theater Im Hotel Goldenes Lamm findet Jacques Offenbach sein standiges Wiener Quartier Durch Offenbach wird auf der Praterstrasse die Operette heimisch Aus Peter Herz Entzauberte Praterstrasse in Zeitschrift Illustrierte Neue Welt 33 Jg Nr 1 Wien 1979 zitiert nach Ruth Beckermann siehe Literatur S 82 f dd Literatur BearbeitenFelix Czeike Historisches Lexikon Wien in sechs Banden vor allem Band 4 Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 S 595f Felix Czeike Wiener Bezirkskulturfuhrer II Leopoldstadt Jugend und Volk Wien 1980 ISBN 3 7141 0488 7 S 41 47 Josef Konig Hrsg Bezirksmuseum Leopoldstadt Verein fur Geschichte der Stadt Wien Wien 2007 Wiener Geschichtsblatter Beiheft 4 2007 Ruth Beckermann Hrsg Die Mazzesinsel Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918 1938 Locker Wien Munchen 1984 ISBN 3 85409 068 4 Walter Krobot Josef Otto Slezak Hans Sternhart Strassenbahn in Wien vorgestern und ubermorgen Verlag Josef Otto Slezak Wien 1972 ISBN 3 900134 00 6 Helmut Portele Sammlung Wiener Tramwaymuseum Fahrzeugerhaltung Dokumentation und Betriebsmuseum Eigenverlag der Sammlung Wiener Tramwaymuseum WTM Wien 2009 ISBN 978 3 200 01562 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Praterstrasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Urkunde Nr 373 in Heinrich Appelt unter Mitwirkung von Rainer Maria Herkenrath und Walter Koch Hrsg Diplomata 23 Die Urkunden Friedrichs I Teil 2 1158 1167 Hannover 1979 S 236 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Wolfgang Kos Christian Rapp Alt Wien Die Stadt die niemals war Katalog der gleichnamigen Ausstellung des Wien Museums 2004 2005 Czernin Verlag Wien 2004 ISBN 3 7076 0193 5 S 184 f Wolfgang Kos Christian Rapp Alt Wien Die Stadt die niemals war Katalog der gleichnamigen Ausstellung des Wien Museums 2004 2005 Czernin Verlag Wien 2004 ISBN 3 7076 0193 5 S 533 f Boulevard Praterstrasse Abgerufen am 28 Mai 2019 Karte der Schutzzone Jagerzeile Karte der Schutzzone Leopoldstadt a b c Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 1 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1990 S 97 98 Vergleiche Joseph Schlessinger Der Cataster der K K Reichshaupt und Residenzstadt Wien 1875 p 310ff Ursula Prokop Rudolf Perco 1884 1942 Bohlau Verlag Wien 2001 ISBN 978 3 205 99304 9 S 378 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ruth Beckermann Hrsg Die Mazzesinsel Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918 1938 Locker Wien Munchen 1984 ISBN 3 85409 068 4 S 85 Hamakom Website Website des Wien Museums Abschnitt Strauss Wohnung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Praterstrasse amp oldid 238471964