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Das politische System der Vereinigten Staaten umfasst die staatlichen Institutionen die politischen Entscheidungsprozesse und deren Ergebnisse als Summe der Gesetze und Verordnungen in den Vereinigten Staaten Es grundet auf der Verfassung von 1787 in die wiederum Staatstheorien der Aufklarung eingeflossen sind Aufgrund der historischen Entwicklung ist die Aussenpolitik der Vereinigten Staaten zu einer ungewohnlich starken Konstante des politischen Systems geworden Im Demokratieindex 2019 belegen die Vereinigten Staaten Platz 25 von 167 Landern womit sie als eine unvollstandige Demokratie gelten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Verfassung 1 1 Grundwerte 1 1 1 Glaubensfreiheit und Laizismus 1 1 2 Meinungsfreiheit 1 1 3 Recht auf Gluck 1 1 4 Souveranitatsdenken in der Innen und Aussenpolitik 1 2 Politische Kultur 1 2 1 Machtstrukturen und Machtverteilung im amerikanischen System 1 2 2 Parteien und Verbande im amerikanischen System 1 2 3 Volksentscheide in den USA 2 Gewalten auf Bundesebene 2 1 Exekutive 2 1 1 Prasident 2 1 2 Vizeprasident 2 2 Executive Office of the President 2 3 Prasidentschaftswahlen 2 4 Legislative 2 4 1 Kongress 2 4 1 1 Reprasentantenhaus 2 4 1 2 Senat 2 5 Judikative 3 Territoriale Gliederung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerfassung Bearbeiten Hauptartikel Verfassung der Vereinigten Staaten Nach der Unabhangigkeitserklarung von 1776 wurden 1777 die Konfoderationsartikel als Vorlaufer der heute geltenden amerikanischen Verfassung angenommen Die Artikel spiegelten den starken Selbstbehauptungswillen der dreizehn Grundungsstaaten wider die sich in ihr nur zu einem losen Staatenbund zusammenschlossen Zwar gab es einen gemeinsamen Kongress der das Recht hatte uber Krieg und Frieden zu entscheiden Steuern und Gesetze wurden aber in jedem Staat einzeln erhoben und durch ein kompliziertes Umlageverfahren teilweise mit der Zentralregierung geteilt Diese Praxis bereitete umfassende wirtschaftliche Probleme die durch den Krieg mit Grossbritannien noch verstarkt wurden Insofern entschlossen sich die Grundervater zu einer Verfassungsrevision Die amerikanische Bundesverfassung wurde in ihrer endgultigen Fassung 1787 in Philadelphia angenommen Die Verfassung besteht aus sieben ursprunglichen Artikeln und 27 Zusatzartikeln Diese fur eine Verfassung geringe Lange geht auf das Fallrecht und auf germanische sowie englische common law Rechtstraditionen zuruck Der endgultige Verfassungstext stellt eine Kompromisslosung zwischen der Demokratisch Republikanischen Partei Befurwortern einer dezentralen Staatsgliederung auf der einen und Vertretern einer starken Zentralregierung auf der anderen Seite den Federalists dar Wahrend die einen sich nicht von einer ubermachtigen Zentralgewalt bestimmen lassen wollten sahen die anderen ihr Heil in einem zupackenden zentralisierten Gemeinwesen Um eine Einigung moglich zu machen akzeptierten die Anti Foderalisten eine zweite staatliche Ebene die Bundesstaaten wohingegen die Foderalisten die Zentralgewalt anerkannten Zudem konnten sich die Gegner des Foderalismus mit ihrer Forderung nach einem umfassenden Grundrechtskatalog durchsetzen der Vorbild fur viele andere Verfassungen weltweit wurde Diese als Bill of Rights bekannte Sammlung garantierter Rechte besteht aus den ersten zehn Zusatzartikeln der Verfassung nbsp Einbringen der zehn Verfassungszusatze Bill of Rights Die Verfassung der Vereinigten Staaten sieht fur den Bund als Regierungsform eine Prasidialrepublik vor in der der Prasident sowohl die Staats als auch die Regierungsfuhrung in sich vereint Der Prasident wird indirekt von den wahlberechtigten Burgern der USA auf vier Jahre gewahlt Das gesetzgebende Organ wird Kongress genannt der aus zwei Kammern besteht dem Reprasentantenhaus und dem Senat Das Reprasentantenhaus wird alle zwei Jahre gewahlt Die Anzahl der Abgeordneten pro Bundesstaat wird im Reprasentantenhaus proportional zur Grosse seiner Bevolkerung festgelegt und in der Volkszahlung alle zehn Jahre neu bestimmt Im Senat wird alle zwei Jahre jeweils ein Drittel der Mitglieder neu gewahlt Jeder Bundesstaat hat von seiner Grosse unabhangig Anspruch auf zwei Senatoren Die Verfassung versucht zwischen den Staatsorganen ein System der gegenseitigen Kontrolle zu etablieren Checks and Balances Uber die Einhaltung der Verfassung wacht der Oberste Gerichtshof engl Supreme Court Die Abneigung gegen eine unverhaltnismassige Starkung der Bundesregierung pragt auch die Verfassungswirklichkeit bis heute was in spezifisch amerikanischen Prinzipien zur Organisation der Machtverteilung zu erkennen ist Die starke Exekutive deren zentraler Akteur der Prasident ist wird durch ein System wechselseitiger Machtbe und verschrankung abgegrenzt Die Befugnisse des Prasidenten reichen daher weiter als bei den meisten Regierungschefs parlamentarisch verfasster Lander im Gegenzug ist der Prasident der USA mangels Auflosungskompetenz zur Zusammenarbeit mit dem Kongress gezwungen Im politischen Diskurs der USA ist der Ausdruck central government Zentralregierung gebrauchlich der eine abwertende Konnotation bezuglich zentralstaatlich geregelter Angelegenheiten enthalt und eine Ignoranz der Bundesbehorden gegenuber lokalen Angelegenheiten impliziert Allerdings ist der Begriff dem Sinn nach besser als Staat zu ubersetzen da viele Amerikaner nicht nur die Massnahmen der Exekutive sondern auch Urteile des Obersten Gerichtshofs des Landes als Einmischung in die bundesstaatliche Rechtsprechung ansehen Grundwerte Bearbeiten Die politische und rechtliche Kultur der Vereinigten Staaten ist von zentralen Grunduberzeugungen tief gepragt Diese sind in einigen politiktheoretischen Dokumenten verbrieft die mittlerweile den Rang staatlich konstituierender Dokumente geniessen Hierzu gehoren vor allem die Verfassung die Unabhangigkeitserklarung der Vereinigten Staaten und die Foderalistenartikel Die konstituierenden Ideale der USA gehen auf das Unabhangigkeitsbestreben der ursprunglich fast ausschliesslich protestantischen Besiedlung sowie aufklarerisch gesinnter Adeliger Burger und der zuvor unbekannten Grossgrundbesitzer gentry zuruck In England setzte diese Klasse Schritt fur Schritt die Parlamentarisierung der Monarchie durch Glaubensfreiheit und Laizismus Bearbeiten Die weitreichende Gewissens und Meinungsfreiheit geht auf die Umstande der weissen Besiedlung Nordamerikas zuruck Die Bewegung der Pilgervater die diese anfuhrten entsprang dem von brutalen religiosen Auseinandersetzungen gepragten England des spaten 16 Jahrhunderts Im Jahre 1620 besiegelten Puritaner die den Atlantik auf dem nachtraglich zu Beruhmtheit gelangten Segelschiff Mayflower uberquerten den Mayflower Vertrag in dem sich die zukunftigen Siedler nach gangiger Lesart zum Aufbau eines freien und gerechten Gemeinwesens verpflichteten Obwohl die weissen Kolonien in Nordamerika uber Jahrhunderte stark protestantisch dominiert waren lehnten die Kolonisten aufgrund ihres Dissens mit der katholischen und der zeitweisen Unterdruckung durch den katholischen und staatlich anglikanischen Klerus die Bildung einer Staatskirche ab Aus diesem Grund sind die Vereinigten Staaten bis heute strikt laizistisch verfasst Daher erinnern nationale und einzelstaatliche Feiertage an Ereignisse in der Geschichte der Vereinigten Staaten und dienen meistens der Schaffung verlangerter Wochenenden Christliche Feiertage werden allein fur ihre tatsachliche Dauer berucksichtigt und dienen nicht der Einrichtung allgemeiner Ruhephasen wie in Europa Spezifisch katholische Feiertage werden von der Politik nicht berucksichtigt Trotz der Religionsfreiheit und der eigentlichen Trennung von Staat und Kirche ist die Politik von christlichen Werten beeinflusst So enden die Reden des Prasidenten gewohnlich mit den Worten God bless you Gott segne euch Das Motto der Union ist seit 1956 In God We Trust zuvor war es de facto E pluribus unum Es erscheint im Staatsemblem sowie auf Munzen und Geldscheinen In den verschiedenen Bundesstaaten die wie in Deutschland die Bildungshoheit besitzen gibt es auch unterschiedlichen Einfluss christlich gepragter Uberzeugungen im Schulsystem Andererseits setzte die Rechtsprechung jahrzehntelang eine strenge Trennung von Staat und Religion durch Das Schulgebet ist eine politische Dauerkontroverse in der politischen Kultur der USA Meinungsfreiheit Bearbeiten Zur Idee des Liberalismus gehort in den Vereinigten Staaten auch die Uberzeugung dass man niemandem verbieten sollte seine Meinung zu sagen Diese Auffassung ist im ersten Zusatzartikel der Verfassung festgeschrieben und ist von den Gerichten stets anerkannt worden Vor allem in den letzten Jahren wurde die Meinungsfreiheit zum Teil beschnitten Seit dem Digital Millennium Copyright Act steht die Veroffentlichung von Methoden zur Umgehung eines Copyrights unter Strafe Kritiker sprechen deshalb auch von Zensur Die Benutzung vulgarer Schimpfworter sowie die Darstellung von Nacktheit oder anderer als jugendgefahrdend eingestufter Darbietungen im terrestrischen Rundfunk und Fernsehen sind gesetzlich eng geregelt Um Verfolgungen durch die FCC zu verhindern setzen deshalb zahlreiche Sender auf Zensurmaschinen die ein zeitverzogertes Senden von Live Sendungen ermoglichen Daruber hinaus empfinden konservative und klassisch liberale Kreise in den Vereinigten Staaten die seit den 1980er Jahren verbreitete Politische Korrektheit als Bedrohung fur die Meinungsfreiheit Dagegen wird politischem Extremismus eine recht weite Meinungsfreiheit eingeraumt So sind beispielsweise die Mitgliedschaft in offen nationalsozialistischen Vereinigungen das Verwenden nationalsozialistischer Symbole oder die Leugnung des Holocaust anders als in vielen EU Staaten nicht verboten Recht auf Gluck Bearbeiten Bei Niederlegung der Unabhangigkeitserklarung zitierte ihr Verfasser Thomas Jefferson aus John Lockes Zwei Abhandlungen uber die Regierung und ubernahm dessen Postulat dass es uber die Vernunft einsichtig sei dass jeder Mensch das Recht auf Leben Freiheit und darauf sein Gluck zu erreichen geniesse Letzteres fuhrte angesichts einer fehlenden gesellschaftlichen Konsolidierung und im Zusammenhang mit einer sakularisierten Abwandlung der calvinistischen Pradestinationslehre zur Idee des American Dream Mit der unausgeglichenen Wirtschaftsordnung und der realen Abhangigkeit der Kolonien der Vereinigten Staaten vom Handel mit den Ureinwohnern des Kontinents und dem englischen Mutterland fuhrte all dies wiederum zu einer Ausbreitung von Tugenden wie Eigenverantwortung Bestimmend waren auch ideologische Praferenzen wie der Glauben an die Marktwirtschaft und den Freihandel Diese Uberzeugung weichte erst mit der Weltwirtschaftskrise und dem scheinbaren Erfolg des New Deal des Prasidenten Franklin D Roosevelt in den fruhen 1930er Jahren geringfugig auf Souveranitatsdenken in der Innen und Aussenpolitik Bearbeiten Hauptartikel Aussenpolitik der Vereinigten Staaten In den Wertvorstellungen der Gesellschaft der Vereinigten Staaten spielt der Souveranitatsgedanke eine entscheidende Rolle sowohl nach innen als auch nach aussen In der Innenpolitik wird ein starkes Subsidiaritatsgefuhl gelebt wahrend die Vereinigten Staaten nach aussen hin seit jeher einer allzu starken Unterwerfung unter volkerrechtliche Vereinbarung und dem damit befurchteten Souveranitatsverlust misstrauen Speziell nach den Terroranschlagen vom 11 September 2001 wurde diese Theorie vorubergehend zuruckgestellt um sich den Gegebenheiten anzupassen Dazu erhielten die Bundesbehorden FBI und CIA sowie das Ministerium fur Innere Sicherheit zahlreiche Sonderrechte um gegen mutmassliche Terroristen auch unter teilweiser Umgehung bestimmter Grundrechte vorzugehen Politische Kultur Bearbeiten Das Parteiensystem der Vereinigten Staaten wird von der Republikanischen Partei mit konservativer Ausrichtung und der Demokratischen Partei mit linksliberaler Ausrichtung dominiert Beide Parteien sind im Vergleich zu vielen anderen demokratischen Staaten schwach strukturiert und organisiert Manche Politikwissenschaftler sprechen deshalb von Wahlvereinen 2 Lokale politische Themen dominieren die Programme der jeweiligen Wahlkreiskandidaten Durch das umfassende System von Vorwahlen besitzen sie auch kein Monopol bei der Kandidatenauswahl Bei den Wahlkampfen in den Vereinigten Staaten fallen haufig sehr hohe Kosten an Wahlkampfspenden und ihre Herkunft sind ein wichtiges Thema wenn die Unabhangigkeit der Kandidaten und Amtstrager in Frage gestellt werden Fur ein prasidiales Regierungssystem gelten die Vereinigten Staaten als ungewohnlich stabil Mit seinen uber 200 Jahren demokratischer Tradition ist es eine der altesten ununterbrochen bestehenden Demokratien der Welt Machtstrukturen und Machtverteilung im amerikanischen System Bearbeiten Die Verteilung von Macht und Einfluss im politischen System der USA ist in den Politik und Sozialwissenschaften unterschiedlich eingeschatzt worden wobei sich zwei unterschiedliche Sichtweisen gegenuberstehen Auf der einen Seite charakterisieren Vertreter der sogenannten Pluralismustheorien wie Robert A Dahl das amerikanische System als eine Polyarchie in der die politische Macht innerhalb der Gesellschaft breit gestreut und Gegenstand eines offenen Wettbewerbs sei 3 Andere Wissenschaftler konstatieren die politische Dominanz einer kleinen Machtelite Der Soziologe C Wright Mills glaubte dass in den USA verflochtene elitare Zirkel aus Politik Militar und Wirtschaft den Ton angeben 4 Dem Soziologen G William Domhoff zufolge ist es eine kleine und finanzstarke okonomische Elite die durch ein komplexes Netzwerk aus politischen Stiftungen Think Tanks und Politikberatungsagenturen die grundlegenden Richtlinien der Politik bestimmt 5 Ein 2004 veroffentlichter Bericht einer Arbeitsgruppe der American Political Science Association des grossten Verbands von US Politikwissenschaftlern warnte dass grundlegende Ideale der US Demokratie aktuell in erheblicher Gefahr seien Wahrend die soziale Ungleichheit in den USA deutlich zunehme wurden die Privilegierten und Wohlhabenden mehr und viel effektiver an der Politik teilnehmen als die unteren Einkommensschichten Dies wiederum beeinflusse das Handeln der Regierung die entsprechend mehr Rucksicht auf die Anliegen der wohlhabenden Schichten nehme als auf die der unteren 6 Eine 2014 veroffentlichte Studie der Politikwissenschaftler Martin Gilens Princeton University und Benjamin Page Northwestern University konnte zeigen dass sich die Eliten durchsetzen wenn die Praferenzen einer Mehrheit der Burger im Konflikt stehen mit den Eliten Gilens und Page charakterisieren die Vereinigten Staaten zwar nicht direkt als Oligarchie oder Plutokratie knupfen aber an die Idee einer zivilen Oligarchie an wie sie von Jeffrey A Winters verwendet wird Winters hat eine vergleichende Theorie der Oligarchie aufgestellt in der die reichsten Burger selbst in einer zivilen Oligarchie wie den Vereinigten Staaten die Politik in Bezug auf entscheidende Fragen des Vermogens und Einkommensschutzes dominieren 7 In ihrer Studie gelangten Gilens und Page zu folgenden Schlussfolgerungen Wenn die Mehrheit der Burger mit wirtschaftlichen Eliten und oder mit organisierten Interessen nicht einverstanden ist verlieren sie im Allgemeinen Aufgrund der starken Status quo Neigung die in das politische System der USA eingebaut ist bekommt eine grossere Mehrheit der Amerikaner im Allgemeinen nicht eine Anderung der Politik selbst wenn diese eine Anderung befurwortet Die Praferenzen des Durchschnittsamerikaners scheinen nur einen winzigen statistisch nicht bedeutenden Einfluss auf politische Massnahmen zu haben Martin Gilens und Benjamin I Page 2014 8 Parteien und Verbande im amerikanischen System Bearbeiten Das US Parteiensystem unterscheidet sich stark von vielen europaischen Parteiensystemen einschliesslich des deutschen Die beiden grossen Parteien der USA die Republikaner und die Demokraten haben kaum kontinuierliche Parteistrukturen keinen Auftrag zur Willensbildung und treten auf Bundesebene hauptsachlich zu Prasidentschaftswahlen in Erscheinung Auch der Verfassungskonvent von 1787 hatte keine Parteien vorgesehen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und zu Beginn des 20 war in den Grossstadten eine Herrschaft der Bosse am boss rule das dominante Muster wobei eine Clique von Lokalpolitikern sich der Stimmen der eingewanderten Wahler zu bedienen suchte 9 Wahrend deutschen Parteien viele Aufgaben zukommen liegt die Hauptaufgabe des amerikanischen Zweiparteiensystems in ihrer Rekrutierungsfunktion Anders als in parlamentarischen Systemen existiert dabei keine klassische Parteimitgliedschaft mit Beitragszahlung und hierarchischem Durcharbeiten von der Ortsebene nach oben Vielmehr betrachten sich viele Wahler als Gesinnungsdemokrat oder Gesinnungsrepublikaner indem man sich zu den eher progressiven Zielen der Demokraten oder eher zu den wirtschaftsliberalen und konservativen Zielen der Republikaner bekennt indem man fur oder gegen Abtreibung oder Beschrankungen bei Waffenkaufen ist Organisierte Interessengruppen in den USA gliedern sich auf in Unternehmens Arbeitnehmer Berufs und Agrarverbande und Burgerinitiativen die breite Interessen zum Beispiel Umweltschutz oder single issues zum Beispiel die Waffenbesitzerlobby der National Rifle Association NRA vertreten konnen Daruber hinaus wirken Think Tanks und Stiftungen auf den politischen Meinungsbildungsprozess ein und spielen dabei eine deutlich grossere Rolle als etwa in Deutschland Volksentscheide in den USA Bearbeiten In den Vereinigten Staaten spielen Volksentscheide in den Rechtsordnungen einzelner Bundesstaaten z B Kalifornien eine grosse Rolle leiden jedoch oft unter geringer Wahlbeteiligung an den Abstimmungen Deswegen und aus Sparsamkeitsgrunden werden sie nach Moglichkeit auf den Tag einer Wahl von allgemeinerem Interesse gelegt So fanden im Zusammenhang mit der Prasidentschaftswahl 2004 163 Volksabstimmungen zu den verschiedensten Themen in 34 Staaten statt Volksentscheide sind in den Bundesstaaten jeweils verschieden und es gibt allein in den USA bis zu 56 verschiedene Arten Volksentscheide durchzufuhren Bestimmte Gesetze wie etwa Steuersenkungen oder die Abschaffung von Rassenquoten in offentlichen Institutionen sind aus politischen Grunden nur auf dem Wege des Volksentscheides durchzusetzen Volksentscheide sind auf Lokalebene in Countys Stadten Schulbezirken etc politisch wichtig da gewahlte Vertreter immer auf die Moglichkeit eingestellt sein mussen dass Gesetzgebung durch ein Volksveto annulliert wird Eine weitere Variante des Volksentscheides ist die Abwahl Recall der gewahlte Vertreter wahrend der Wahlperiode unterliegen So fuhrte z B das Abwahlen des kalifornischen Gouverneurs Gray Davis zu einer Neuwahl in der Arnold Schwarzenegger als neuer Gouverneur gewahlt wurde Gewalten auf Bundesebene BearbeitenExekutive Bearbeiten Hauptartikel Bundesregierung Vereinigte Staaten Prasident Bearbeiten Hauptartikel Prasident der Vereinigten Staaten Der Prasident gilt als das Machtzentrum im politischen System Seine Position ist einflussreicher als die eines Premierministers oder Kanzlers in parlamentarischen Demokratien da sie die Funktionen des Staatsoberhaupts und des Regierungschefs miteinander vereint Der Prasident darf allerdings keinesfalls Mitglied der Legislative sein In parlamentarischen Demokratien dagegen ist die Exekutive meist geteilt in Deutschland z B mit dem Bundesprasidenten als Staatsoberhaupt und dem Bundeskanzler als Regierungschef und in das Parlament eingebettet Die starken Vollmachten des US Prasidenten werden durch ein umfassendes System an Machtkontroll und Machtverschrankungsmechanismen die sogenannten Checks and Balances ausgeglichen Dabei kommt dem Verhaltnis zwischen Prasident und Kongress zentrale Bedeutung zu Anders als in parlamentarischen Demokratien geht die Exekutive nicht aus dem Parlament hervor sondern ist weitgehend von ihr getrennt So hat der Prasident keine formalen Initiativrechte im Gesetzgebungsprozess Stattdessen manifestiert sich der innenpolitische Erfolg eines Prasidenten durch seine Fahigkeit den Kongress in Gesetzesfragen informell auf seine Linie zu bringen zum Beispiel durch die State of the Union Address Allerdings hat der Prasident ein suspensives Vetorecht aufschiebendes Vetorecht er kann also Gesetze zwar nicht verhindern sondern die Verabschiedung zeitlich verzogern Dies bedeutet dass uber den Gesetzesentwurf neu abgestimmt werden kann Neben diesen Erscheinungsformen des Prasidenten als Staatsorgan ist er der Chef der amerikanischen Exekutive und bestimmt mit Zustimmung des Senats die Minister engl secretaries Er ist zudem Oberbefehlshaber der Streitkrafte die Befugnis Kriege zu erklaren oder zu beenden liegt jedoch beim Kongress Der Prasident kann unter bestimmten Voraussetzungen und unter parlamentarischer Kontrolle Einsatze des Militars anordnen und hat Zugriff auf die Atomstreitmacht Daruber hinaus ist der Prasident der oberste Diplomat seines Landes Botschafter und internationale Vertrage mussen allerdings vom Senat bestatigt werden Die Wahl zum Prasidenten weist ebenfalls deutliche Unterschiede zur in parlamentarischen Systemen ublichen Praxis auf Formale Voraussetzung fur das hochste Amt im Staat hat jeder geburtige Amerikaner der mindestens 35 Jahre alt ist und seinen standigen Wohnsitz seit 14 Jahren in den Vereinigten Staaten hat Da es hier keine stehenden Parteistrukturen wie zum Beispiel in Osterreich gibt erfolgt die Nominierung geeigneter Kandidaten uber Vorwahlen Primaries In diesen offenen oder geschlossenen Vorwahlen wahlen die Burger der einzelnen Bundesstaaten ihren Favoriten unter mehreren Alternativen Der Gewinner der Vorwahlen wird dann durch die Delegierten der National Conventions einer Art Parteitag zum Prasidentschaftskandidat einer betreffenden Partei gekurt Der eigentliche Wahlkampf fordert von den Kandidaten immer noch einen umfassenden Einsatz von eigenen Mitteln die aber neben Spenden durch ein seit den 1970er Jahren existentes Prinzip staatlicher Wahlkampfhilfen erweitert wurden Wegen dieser starken Stellung des Prasidenten und da eine einfache Nachwahl durch das Parlament nicht moglich ist ist eine detaillierte Regelung uber seine Nachfolge notig Die Nachfolge des Prasidenten regelt die Verfassung sowie der Presidential Succession Act von 1947 Vizeprasident Bearbeiten Hauptartikel Vizeprasident der Vereinigten Staaten Der Vizeprasident der Vereinigten Staaten hat zwei Funktionen er ist Stellvertreter des Prasidenten falls dieser dauerhaft amtsunfahig wird oder stirbt In diesem Fall wird der Vizeprasident sofort neuer Prasident und ubernimmt dieses Amt bis zum regularen Ende der Amtsperiode seines Vorgangers Ist der Prasident nur zeitweise amtsunfahig zum Beispiel durch eine Operation kann der Vizeprasident auf Grundlage des 25 Verfassungszusatzes die Aufgaben des Prasidenten geschaftsfuhrend wahrnehmen Daruber hinaus ist er der Prasident des Senats wo er zwar kein Stimmrecht hat aber bei Stimmengleichheit sein Votum entscheidet Zudem ist der Vizeprasident faktisches Mitglied der Exekutive und ubernimmt zeremonielle Aufgaben Executive Office of the President Bearbeiten Hauptartikel Executive Office of the President of the United States nbsp Executive Office of the President UbersichtDas Executive Office ist dem Prasidenten unmittelbar unterstellt und besteht aus verschiedenen selbststandigen Einheiten White House Office umfasst unter anderem die personlichen Assistenten und Berater des Prasidenten und den Stabschef engl Chief of Staff Office of Management and Budget verantwortlich vor allem fur den Bundeshaushalt Nationaler Sicherheitsrat National Security Council und Nationaler Sicherheitsberater fungiert als zentrale Instanz aussenpolitischer Entscheidungsprozesse Dem Rat gehoren neben dem Prasidenten und Vizeprasidenten auch der Aussen und der Verteidigungsminister sowie der Vorsitzende des Joint Chiefs of Staff der Direktor des Office for Emergency Planning und der Direktor der CIA an Prasidentschaftswahlen Bearbeiten Hauptartikel Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten Einer der wenigen Akte durch die man sich zu einer Partei bekennt ist die Registrierung zu den Vorwahlen und das Spenden an eine Partei oder einen Kandidaten Das amerikanische System kennt keine Landeslisten bei den Prasidentschaftswahlen Will ein Amerikaner als Prasidentschaftskandidat antreten kann er sich entweder als unabhangige Einzelperson oder als Vertreter einer Partei registrieren lassen Letzteres hat den Vorteil dass er mehr Unterstutzung und mehr Gelder erhalt Stehen mehrere Kandidaten fest beginnen die Vorwahlen Hierbei wahlen die einzelnen Bundesstaaten ihre Favoriten unter den Kandidaten der Parteien Man unterscheidet dabei zwischen offenen und geschlossenen Vorwahlen Wahrend man sich in geschlossenen Vorwahlen als Wahler einer Partei registrieren lassen muss konnen in einigen Bundesstaaten theoretisch alle Wahler uber den Prasidentschaftskandidaten zum Beispiel der Demokraten abstimmen Jeder Bundesstaat schickt dann im Sommer eines Wahljahres eine Delegation zu den so genannten National Conventions einer Art Parteitag auf dem die Kandidaten gekurt werden Formell mussen die Wahlmanner nicht den Kandidaten wahlen den die Mehrheit der Wahler ihres Staates gewahlt haben Allerdings haben die erst Mitte des 20 Jahrhunderts eingefuhrten Vorwahlen erheblich zur Entmachtung der Parteien beigetragen weil auch bisher unbekannte aber charismatische Kandidaten durch Erfolgsstorys in den Vorwahlen landesweit hohe Zustimmungswerte erhielten Die heisse Phase des Prasidentschaftswahlkampfs beginnt im August und endet im November Die landesweiten Wahlen finden immer in einem durch vier ohne Rest teilbaren Jahr am Dienstag der auf den ersten Montag im November folgt statt Parteien sind anders als in Deutschland im Wahlkampf nicht die wichtigsten Akteure Vielmehr konzentrieren Hauptwahlkampfe gesellschaftliche Krafte vor allem die so genannten PACs Political Action Committees die das Wahlkampfmanagement die Spendenverteilung und die Unterstutzung von Kandidaten und Parteien ubernehmen PACs sind Gruppen aus dem gesellschaftlichen Umfeld die von einem Individuum von Unternehmen Parteien Lobbygruppen oder ahnlichen Strukturen ins Leben gerufen wurden Da jeder fur jeden Kandidaten werben darf erfolgt auf diesem Wege der Grossteil der Wahlkampfunterstutzung Da seit der Einfuhrung offentlicher Wahlkampfunterstutzung grosse Spenden an Kandidaten streng genommen untersagt sind kommt den PACs noch eine weitere zentrale Aufgabe zu das Spendensammeln Nur uber einen PAC konnen Spenden ohne Grossenbegrenzungen an eine Partei und an einen Kandidaten weitergeleitet werden Da auch Unternehmen und Gewerkschaften entsprechende Gruppierungen aufbauen konnen wird so Wahlkampfhilfe meist an mehrere Kandidaten gleichzeitig geleistet Die Verfassung sieht keine direkte Wahl des Prasidenten durch das Volk vor Stattdessen wahlen die Burger der Vereinigten Staaten Wahlmanner Electors die wiederum ihrerseits den Prasidenten und den Vizeprasidenten wahlen Die Anzahl der Wahlmanner pro Bundesstaat entspricht dabei der Anzahl der Kongressabgeordneten des Staates Jeder Staat darf demnach mindestens drei Wahlmanner entsenden da jeder Staat zwei Senatoren und mindestens einen Abgeordneten zum Reprasentantenhaus entsendet Ursprunglicher Grund fur die indirekte Wahl des Prasidenten durch Wahlmanner waren nicht nur die Entfernungen zwischen den ursprunglich dreizehn Bundesstaaten sondern auch die Befurchtung der Grundervater dass die Bevolkerung eines Bundesstaates einen Kandidaten aus ihrem Staat bevorzugen wurde Somit hatten bevolkerungsreiche Bundesstaaten einen grossen Vorteil bei der Wahl des Prasidenten Seit dem 23 Zusatzartikel zur Verfassung der 1961 in Kraft trat konnen auch Einwohner des Regierungsbezirks District of Columbia bei den Prasidentschaftswahlen teilnehmen Zuvor war ihnen dies verwehrt da dieses Gebiet vom Kongress selbst verwaltet wird und nicht als Bundesstaat gilt Bei den Prasidentschaftswahlen entsendet dieser Bezirk drei Wahlmanner Die Verfassung uberlasst es den einzelnen Bundesstaaten auf welche Weise die Wahlmanner bestellt werden Ursprunglich wurden die Wahlmanner zum Teil durch direkte Volkswahl gewahlt zum Teil von der Legislative eines Bundesstaates bestimmt Bis Mitte des 19 Jahrhunderts hatte sich jedoch in allen Bundesstaaten die Volkswahl der Wahlmanner durchgesetzt als letzter Staat fuhrte South Carolina diese 1860 ein Gemeinsam mit dieser Tendenz entwickelte sich das Prinzip the Winner takes it all also ein Mehrheitswahlrecht auf bundesstaatlicher Ebene Dabei entsendet die Partei die in einem Staat die relative Mehrheit der Stimmen erreicht alle Wahlmanner des Staates Da die Staaten die Wahlordnung bestimmten gibt es allerdings auch Ausnahmen von dieser Regel Maine und Nebraska wahlen ihre Wahlmanner jeweils pro Reprasentantenhaus Wahlkreis sowie zwei weitere Wahlmanner entsprechend den beiden Senatoren jedes Bundesstaates landesweit Sowohl in jedem Wahlkreis als auch landesweit entscheidet die einfache Mehrheit Dadurch ist es auch moglich dass Wahlmanner aus verschiedenen Parteien gewahlt werden dies ist jedoch sehr selten da diese beiden Staaten eher klein und politisch vergleichsweise homogen sind Anlasslich der Prasidentschaftswahl 2004 gab es in Colorado eine Volksabstimmung mit dem Ziel die Wahlmanner des Staates nach Verhaltniswahlrecht zu wahlen also wieder nach einem anderen System als in Maine und Nebraska die Abstimmung scheiterte jedoch Die Prasidentschaftswahlkampfe in den USA konzentrieren sich auf die so genannten Swing States also solche Bundesstaaten in denen der Wahlausgang als offen eingeschatzt wird Da in den Nicht Swing States also solchen in denen klar ist welche Partei gewinnen wird die andere Partei ohnehin keinen einzigen Wahlmann bekommen wird verzichtet diese meistens auf nennenswerten Einsatz in diesem Bundesstaat und setzt stattdessen auf die Swing States Laut Verfassung treten die Wahlmanner am zweiten Mittwoch im Dezember zusammen und wahlen den Prasidenten und den Vizeprasidenten Die Wahlen finden dabei fur jeden Bundesstaat getrennt statt die Grundervater wollten damit Korruption und Handel verhindern Die Elektoren geben je eine Stimme fur einen Prasidenten und eine fur einen Vizeprasidenten ab Entweder Prasident oder Vizeprasident mussen dabei aus einem anderen Staat stammen als die Wahlmanner Sieger der Wahl ist jeweils der Kandidat der die absolute Mehrheit der Wahlmannerstimmen auf sich vereint Die Wahlmanner sind formell nicht an das Votum des Wahlers gebunden Sogenannte unfaithful Electors treulose Wahlmanner treten tatsachlich manchmal auf allerdings meist in Fallen in denen ein eindeutiges Votum bereits deutlich absehbar ist 1836 konnte allerdings Richard Mentor Johnson der Vizeprasidentschaftskandidat von Martin Van Buren nicht die erforderliche absolute Mehrheit an Wahlmannern fur sich verbuchen Gemass Verfassung ging die Entscheidung daraufhin an den Senat der dann trotzdem Johnson wahlte Die Wahl des Vizeprasidenten wurde mit dem 12 Verfassungszusatz geandert Zuvor gaben die Wahlmanner zwei Stimmen fur einen Prasidentschaftskandidaten ab wobei dieser Kandidat nicht aus dem Heimatstaat des Wahlmanns stammen durfte Dadurch sollte das Ungleichgewicht der bevolkerungsreichen Bundesstaaten gedampft werden Der Kandidat mit den meisten Stimmen wurde daraufhin Prasident derjenige mit den zweitmeisten Stimmen Vizeprasident Dieses System wurde ursprunglich fur ein politisches System ohne Parteien entworfen Als sich jedoch Parteien herausbildeten fuhrte dies dazu dass Prasident und Vizeprasident aus verschiedenen Parteien stammten und gegeneinander arbeiteten Nachdem bei den Wahlen 1800 ein Patt zwischen den beiden erstplatzierten Kandidaten Thomas Jefferson und Aaron Burr entstanden war wahlte das Reprasentantenhaus erst nach 36 Wahlgangen Jefferson zum Prasidenten Der 12 Zusatzartikel wurde gerade geschaffen um derartige Vorgange kunftig zu verhindern Die indirekte Wahl des Prasidenten uber Wahlmanner ist umstritten Wesentliche Kritikpunkte sind vor allem die Verteilung der Wahlmannerstimmen die nicht genau der Bevolkerungsverteilung entspricht Da ein Staat immer zwei Stimmen mehr als die Anzahl der Abgeordneten zum Reprasentantenhaus hat fuhrt dies zu einer Ubergewichtung bevolkerungsarmer Staaten Zur Wahl 1988 hatten etwa die sieben bevolkerungsarmsten Bundesstaaten Alaska Delaware District of Columbia North Dakota South Dakota Vermont und Wyoming mit insgesamt 3 119 000 Wahlberechtigten 21 Wahlmannerstimmen genauso viel wie Florida mit 9 614 000 Wahlberechtigten Dadurch und durch das Prinzip des Mehrheitswahlrechts ist es moglich dass ein Kandidat zum Prasidenten gewahlt wird der nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten hat Tatsachlich trat ein solcher Fall bereits 1824 John Quincy Adams 2000 George W Bush und 2016 Donald Trump ein Der Fall dass ein Kandidat gewahlt wurde der lediglich die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhielt trat ebenfalls schon 15 Mal ein im 20 Jahrhundert unter anderem bei John F Kennedy 1960 Richard Nixon 1968 und Bill Clinton 1992 und 1996 Von den Befurwortern wird dagegen ins Feld gefuhrt dass das Wahlsystem ursprunglich nicht dazu gedacht war allein die Mehrheit in der Bevolkerung zu reprasentieren Stattdessen sei das indirekte Wahlsystem ein Kompromiss durch den gewahrleistet werde dass nur Kandidaten gewahlt werden die sich sowohl auf eine ausreichende Unterstutzung in der Bevolkerung als auch auf eine moglichst breite Grundlage in verschiedenen Staaten berufen konnen Legislative Bearbeiten Siehe auch Liste der Legislativen der Bundesstaaten der Vereinigten Staaten Kongress Bearbeiten Hauptartikel Kongress der Vereinigten Staaten Der Kongress versteht sich nicht als Parlament im klassischen Sinne sondern als oberste Gesetzgebungsinstanz Als Kongress bezeichnet man dabei das amerikanische Zweikammersystem das aus Senat und Reprasentantenhaus besteht Beide Kammern gemeinsam tragen das Gesetzgebungsverfahren und verfugen uber die ausserst umfassende Macht der Ausgabenbewilligung Daruber hinaus muss der Kongress beim Abschluss von Vertragen mit auslandischen Machten befragt werden er hat die formelle Macht Kriege zu erklaren Bundesbeamte Richter Kabinettsmitglieder und den Prasidenten wegen Vergehen zu belangen Impeachment und er hat das Recht Verhore durchzufuhren und entsprechende Unterlagen anzufordern Damit stellen beide Hauser ein wirkungsvolles Gegengewicht zum Prasidenten dar dessen Erfolg an der Fahigkeit gemessen wird den Kongress auf seine Linie zu bringen Checks and Balances Fraktionsdisziplin nach deutschem Vorbild existiert in den Vereinigten Staaten nicht da die Parteien nur eine geringe Rolle spielen Senatoren und Abgeordnete verstanden sich lange weitgehend nicht als Parteivertreter und durchaus als Gegengewicht zum Prasidenten Die Bereitschaft zum uberparteilichen Konsens hat jedoch insbesondere seit den 2000er Jahren deutlich abgenommen sodass eine extreme Polarisierung zwischen den beiden grossen Lagern eingetreten ist die die Arbeit im Kongress lahmt 10 Der Kongress hat kein Selbstauflosungsrecht er kann auch nicht vom Prasidenten aufgelost werden oder diesem sein Misstrauen aussprechen Zudem darf kein Mitglied der Legislative ein Amt in der Exekutive oder Judikative besetzen Inkompatibilitat Reprasentantenhaus Bearbeiten Hauptartikel Reprasentantenhaus der Vereinigten Staaten Das Reprasentantenhaus The House ist die legislative Willensvertretung aller Amerikaner die noch am ehesten dem deutschen Bundestag entspricht Gewahlt werden Vertreter aus allen Bundesstaaten aus dem District of Columbia und aus exterritorialen Verwaltungseinheiten ohne Stimmrecht im Plenum entsprechend einem Proporzprinzip Das heisst Alle zwei Jahre jedes gerade Jahr also haufiger als der deutsche Bundestag der alle vier Jahre gewahlt wird wird neu ermittelt wie viele Abgeordnete pro Bundesstaat ins Reprasentantenhaus einziehen Dabei entsendet jeder Bundesstaat mindestens einen Abgeordneten z B Alaska mit geringer Einwohnerzahl hat nur einen Abgeordneten Kalifornien dagegen 53 Die endgultige Zahl der Abgeordneten wird nach der Einwohnerzahl des Landes ermittelt Derzeit sind es 435 House Mitglieder Abgeordnete mussen mindestens 25 Jahre alt sein seit sieben Jahren die amerikanische Staatsburgerschaft besitzen und ihren Wohnsitz in dem Staat haben der sie bestellt hat Gewahlt wird nach dem Mehrheitswahlrecht d h gewahlt sind die Kandidaten die in ihren Bezirken die relative Mehrheit der Stimmen erhalten haben Die Stimmen fur alle anderen Kandidaten sind bedeutungslos Ein Mehrheitswahlsystem begunstigt entsprechend Duvergers Gesetz prinzipiell das Entstehen eines Zweiparteiensystems das ist in den Vereinigten Staaten sehr deutlich sichtbar Das sichert das System gegen selbst kleinere Veranderungen so hat eine grune Partei ebenso wenig eine Chance wie eine linkssozialistische Partei In der Bewilligung von Gesetzen ist das Reprasentantenhaus mit dem Senat gleichberechtigt ausser bei Haushaltsvorlagen in denen das Reprasentantenhaus Initiativrecht geniesst Dessen Geschaftsordnung legt fest dass alle den Haushalt und die sozialen Sicherungssysteme betreffenden Gesetzesentwurfe das Committee on Ways and Means durchlaufen mussen Siehe auch Kongresswahlbezirk Senat Bearbeiten Hauptartikel Senat der Vereinigten Staaten Der Senat bildet die legislative Vertretung der amerikanischen Einzelstaaten auf Bundesebene und ist damit die zweite Parlamentskammer Anders als bei der Zusammensetzung des Reprasentantenhauses entsenden alle Bundesstaaten unabhangig von ihrer Einwohnerzahl jeweils zwei Senatoren Wahrend die Mitglieder des Reprasentantenhauses einzelne Bezirke districts innerhalb ihres Bundesstaats reprasentieren vertreten die zwei Senatoren ihren gesamten Bundesstaat Die Senatoren werden auf sechs Jahre ebenfalls direkt vom Wahlvolk nach relativer Mehrheitswahl gewahlt wobei alle zwei Jahre jedes gerade Jahr ein Drittel der Senatoren zur Wieder Wahl steht Daher sind mindestens zwei Drittel der Senatoren Personen mit einiger Erfahrung in der Gesetzgebung auf nationaler Ebene Auch mussen Senatoren alter sein mindestens 30 Jahre als Abgeordnete des Reprasentantenhauses Der Senat ist in Gesetzesfragen dem Reprasentantenhaus weitgehend gleichgestellt allerdings muss er der Bestellung von Ministern Bundesrichtern Botschaftern und anderen hohen Staatsbeamten zustimmen und er entscheidet nach einer Anklage des Reprasentantenhauses unter Vorsitz des obersten Bundesrichters uber Impeachment Falle Ein Unikum des politischen Systems bildet die Tatsache dass der Vizeprasident ex officio Senatsvorsitzender ist Zwar hat er nur bei Stimmengleichheit Stimmrecht allerdings unterlauft diese Doppelfunktion theoretisch die strikt durchgehaltene Trennung aller Organe der Exekutive und der Legislative jedoch wird durch dieses Prozedere eine eventuelle Pattsituation vermieden Der Senat wahlt gewohnlich einen Prasidenten pro tempore also einen Prasidenten auf Zeit der in der taglichen Arbeit den Vorsitz fuhrt Judikative Bearbeiten Hauptartikel Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten Der Oberste Gerichtshof ist das hochste Bundes und gleichzeitig Verfassungsgericht und das einzige Judikativorgan das in der Verfassung erwahnt ist Ihm stehen derzeit neun Richter vor die auf Vorschlag des Prasidenten vom Senat bestatigt werden und dann soweit sie nicht zurucktreten auf Lebenszeit eingesetzt werden Der Gerichtshof hat keinen formal geregelten Normenkontrollauftrag fur die Verfassung ubt diesen aber infolge des Urteils in Marbury v Madison aus Dabei umfasst seine Tatigkeit anders als zum Beispiel in Deutschland nicht die abstrakte Normenkontrolle sondern nur die Verfassungsmassigkeit konkreter Falle die uber dreizehn Berufungsgerichte an ihn verwiesen werden Der Supreme Court ist in zentralen bundesstaatlichen Fragen die erste juristische Anlaufstelle unter anderem bei rechtlichen Konflikten mit auslandischen Konsuln oder im Seerecht Territoriale Gliederung Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungseinheit in den Vereinigten Staaten und Foderalismus in den Vereinigten Staaten Die Vereinigten Staaten sind in 50 teilsouverane Bundesstaaten aufgeteilt die wiederum in Counties und Townships Stadte Dorfer andere Gemeindearten und weitere unabhangige oder untergeordnete Institutionen eingeteilt sind Organisationsform des politischen Systems ist die des foderalen Bundesstaats Es gibt somit mehrere Regierungsebenen auf Bundes Staats und untergeordneten Ebenen Literatur BearbeitenPaula Baker Money and Politics Pennsylvania State University Press University Park 2002 ISBN 978 0 271 02246 8 Jan Philipp Burgard Bodo Hombach Hrsg Amerika stellt die Weichen Die Supermacht im Umbruch Helmut Lingen Koln 2016 ISBN 978 3 945136 64 5 Winand Gellner Martin Kleiber Regierungssystem der USA Eine Einfuhrung Nomos Baden Baden 2007 ISBN 978 3 8329 1065 5 Christoph M Haas Simon Koschut Christian Lammert Politik in den USA Institutionen Themen Akteure Stuttgart Kohlhammer 2018 ISBN 978 3 17 030689 9 Emil Hubner Das politische System der USA 5 Auflage C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 47578 7 Wolfgang Jager Christoph M Haas Wolfgang Welz Hrsg Regierungssystem der USA Lehr und Handbuch 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58438 7 Christian Lammert Markus B Siewert Boris Vormann Handbuch Politik USA Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 02641 7 Birgit Oldopp Das politische System der USA Eine Einfuhrung VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 531 13874 9 Kurt L Shell Andreas Falke Kapitel Politik In Peter Losche Hrsg Landerbericht USA Geschichte Politik Wirtschaft Gesellschaft Kultur 5 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2008 ISBN 978 3 89331 851 3 S 94 195 zu Verfassungsfragen der USA wie Foderalismus Hendrik Trager Der US Senat Seit 220 Jahren unverandert einflussreich In Sven Leunig Hrsg Handbuch Foderale Zweite Kammern Barbara Budrich Opladen 2009 ISBN 978 3 86649 238 7 S 258 275 Weblinks BearbeitenPolitisches System der USA In Informationen zur politischen Bildung Heft 320 2013 Election Game Amerikas Wahlsystem in der Krise von ZDFinfoEinzelnachweise Bearbeiten Democracy Index 2019 Ubersichtsgrafik mit Vergleichswerten zu vergangenen Jahren auf economist com Vgl Bernd Arnold Politische Parteien Volksbegehren und Volksabstimmungen Studien zum Verhaltnis der direkten und reprasentativen Demokratie in der Schweiz PDF 207 kB Dissertation Universitat Erlangen Nurnberg 2004 S 200 Robert A Dahl Pluralist democracy in the United States Conflict and consent Chicago 1967 C Wright Mills Die amerikanische Elite Gesellschaft und Macht in den Vereinigten Staaten Hamburg 1962 G William Domhoff Who rules America Challenges to corporate and class dominance New York 2009 American Democracy in an Age of Rising Inequality PDF 368 kB Bericht der Task Force on Inequality and American Democracy APSA Paper 2004 Martin Gilens Benjamin I Page Testing Theories of American Politics Elites Interest Groups and Average Citizens In Perspectives on Politics Band 12 Nr 3 2014 ISSN 1537 5927 S 564 581 doi 10 1017 S1537592714001595 cambridge org abgerufen am 11 Oktober 2019 Martin Gilens Benjamin I Page Testing Theories of American Politics Elites Interest Groups and Average Citizens In Perspectives on Politics Band 12 Nr 3 2014 ISSN 1537 5927 S 564 581 doi 10 1017 S1537592714001595 cambridge org abgerufen am 11 Oktober 2019 When the preferences of economic elites and the stands of organized interest groups are controlled for the preferences of the average American appear to have only a minuscule near zero statistically non significant impact upon public policy Boss rule In The Handbook of Texas Online Abgerufen am 26 Oktober 2009 Hannes Richter Die zunehmende politische Polarisierung in den USA als Herausforderung In Osterreichische Gesellschaft fur Europapolitik Policy Brief Nr 27 2016 Politische Systeme der Staaten Nordamerikas Antigua und Barbuda Bahamas Barbados Belize Costa Rica Dominica Dominikanische Republik El Salvador Grenada Guatemala Haiti Honduras Jamaika Kanada Kuba Mexiko Nicaragua Panama St Kitts und Nevis St Lucia St Vincent und die Grenadinen Trinidad und Tobago Vereinigte StaatenPolitische Systeme der Staaten von Afrika Asien Europa Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Politisches System der Vereinigten Staaten amp oldid 234420478