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Unter der Bezeichnung photoelektrischer Effekt auch lichtelektrischer Effekt oder kurz Photoeffekt werden drei nah verwandte aber unterschiedliche Prozesse der Wechselwirkung von Photonen mit Materie zusammengefasst In allen drei Fallen wird ein Elektron aus einer Bindung z B in einem Atom oder im Valenzband oder im Leitungsband eines Festkorpers gelost indem es ein Photon absorbiert Die Energie des Photons muss dazu mindestens so gross wie die Bindungsenergie des Elektrons sein Man unterscheidet drei Arten des photoelektrischen Effekts Als ausseren photoelektrischen Effekt auch Photoemission oder Hallwachs Effekt bezeichnet man das Herauslosen von Elektronen aus einer Halbleiter oder Metalloberflache siehe Photokathode durch Bestrahlung Dieser Effekt wurde bereits im 19 Jahrhundert entdeckt 1 und 1905 von Albert Einstein erstmals gedeutet wobei er den Begriff des Lichtquants einfuhrte Der innere photoelektrische Effekt tritt in Halbleitern auf Man unterscheidet zwei Falle Als Photoleitung bezeichnet man die Zunahme der Leitfahigkeit von Halbleitern durch Bildung von nicht aneinander gebundenen Elektron Loch Paaren Darauf aufbauend ermoglicht der photovoltaische Effekt die Umwandlung von Licht in elektrische Energie Unter Photoionisation auch atomarer Photoeffekt versteht man die Ionisation einzelner Atome oder Molekule durch Bestrahlung mit Licht genugend hoher Frequenz Die vollstandige Absorption des Photons durch ein freies Elektron ist nicht moglich Stattdessen findet ein Compton Effekt statt aus dem immer auch ein Photon geringerer Energie hervorgeht Inhaltsverzeichnis 1 Ausserer photoelektrischer Effekt 1 1 Gegenfeldmethode 1 1 1 Bestimmung von h und der Austrittsarbeit 1 2 Deutungsprobleme im Rahmen der Wellenvorstellung 1 3 Deutung und Bedeutung des Phanomens 1 4 Anwendungen 2 Innerer photoelektrischer Effekt 2 1 Photoleitung 2 2 Photovoltaischer Effekt 3 Photoionisation 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusserer photoelektrischer Effekt Bearbeiten nbsp Schema des ausseren photoelektrischen Effekts Bei Bestrahlung mit kurzwelligem Licht werden aus der Oberflache Elektronen herausgelost Die Freisetzung von Ladungstragern aus einer blanken Metalloberflache in Elektrolyten durch Licht wurde erstmals 1839 von Alexandre Edmond Becquerel beim sogenannten Becquerel Effekt beobachtet Im Jahr 1886 konnte Heinrich Hertz den Einfluss von Ultraviolettstrahlung UV auf die Metalloberflachen in einer Funkenstrecke demonstrieren 2 Dabei beobachtete er dass das ultraviolette Licht das von einem Primarfunken A ausgesandt wird die Lange eines zweiten Funkens B vergrossert Die Lange von B hing reziprok vom Abstand der Funken ab verschiedene Absorber fur Ultraviolett auch solche die im sichtbaren Spektralbereich durchsichtig sind verkleinerten den Funken Einen Einfluss des sichtbaren Lichts auf die Funkenlange konnte Hertz nicht nachweisen Die Erklarung dieser Beobachtungen ist dass das ultraviolette Licht Elektronen aus den Elektroden der Funkenstrecke herausschlagt die dann schon bei geringerer elektrischer Feldstarke zu einem Uberschlag fuhren da nicht erst die Austrittsarbeit aufgewendet werden muss nbsp Schematische Darstellung eines Goldblattelektrometers wie es W Hallwachs fur seine Versuche verwendete Wilhelm Hallwachs damals Assistent von Gustav Wiedemann in Leipzig fuhrte weitere systematische Untersuchungen durch daher auch die Bezeichnung Hallwachs Effekt Dabei zeigte er z B mit einem Goldblattelectroskop siehe Abbildung rechts dass sich eine Metallplatte durch Bestrahlung mit einer Lichtbogenlampe elektrisch aufladen liess 3 4 Philipp Lenard untersuchte als Erster den Photoeffekt im Hochvakuum 5 Er konnte 1899 durch Ablenkung der Ladungstrager im Magnetfeld ihre spezifische Ladung bestimmen und sie so als Elektronen identifizieren Er entdeckte dass die kinetische Energie der herausgelosten Elektronen unabhangig von der Lichtintensitat ist 6 und dass die Intensitat lediglich die Anzahl der herausgelosten Elektronen beeinflusst 7 Albert Einstein lieferte 1905 in 8 seiner Arbeit Ueber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt fur die er den Nobelpreis fur Physik des Jahres 1921 erhielt die Erklarung des Effekts 8 Robert Andrews Millikan konnte ab 1912 bis 1915 mit Hilfe der Gegenfeldmethode siehe unten bestatigen dass der Proportionalitatsfaktor der einsteinschen Gleichung mit dem bereits bekannten Planckschen Wirkungsquantum ubereinstimmt 9 Gegenfeldmethode Bearbeiten Die Gegenfeldmethode ist hilfreich fur Demonstrationsversuche zum ausseren Photoeffekt oder auch zur Bestimmung der Austrittsarbeit des als Kathode verwendeten Materials nbsp Versuchsaufbau bei der Gegenfeldmethode Licht trifft auf die Kathode einer Photozelle und lost Elektronen aus dem Metall Diese werden von der Anode aufgefangen Aus dem Licht einer Quecksilberdampflampe wird durch einen Interferenzfilter oder einen Monochromator ein schmaler Wellenlangenbereich gefiltert und gegebenenfalls durch eine Linse auf die Kathode im Bild rot einer Vakuum Photozelle gebundelt Vakuum ist erforderlich damit die mittlere freie Weglange der ausgetretenen Elektronen ausreicht um die Anode zu erreichen Eine Spannung U 0 displaystyle U 0 nbsp kann zwischen den beiden Elektroden angelegt werden 9 10 Wird die Kathode mit Licht ausreichend kurzer Wellenlange bestrahlt so werden dort Elektronen herausgeschlagen und besitzen eine kinetische Energie E k i n displaystyle E mathrm kin nbsp Die Photozelle wird zur Stromquelle und der fliessende Photostrom I p h o t U 0 displaystyle I mathrm phot U 0 nbsp kann mit einem empfindlichen Amperemeter gemessen werden Wird nun eine Gegenspannung U 0 displaystyle U 0 nbsp angelegt so mussen Elektronen die die Anode erreichen und zu einem Photostrom fuhren neben der Austrittsarbeit W K displaystyle W K nbsp der Kathode sowie der Austrittsarbeit der Anode W A displaystyle W A nbsp auch das erzeugte elektrische Feld uberwunden haben 11 Die Gegenspannung U 0 f displaystyle U 0 f nbsp ab der jeweils kein Photostrom mehr fliesst kann fur verschiedene Frequenzen f displaystyle f nbsp des Lichts ermittelt werden bei dieser Spannung ist die Potentialdifferenz E p o t e U 0 displaystyle E mathrm pot e cdot U 0 nbsp die die Elektronen elektrische Ladung e displaystyle e nbsp uberwinden mussen gleich der maximalen kinetische Energie der Elektronen E k i n displaystyle E mathrm kin nbsp nach ihrem Austritt aus der Kathode Nimmt man an dass die Energie des Lichts nur durch Energiequanten mit der Energie E h f displaystyle E h cdot f nbsp mit dem Planckschen Wirkungsquantum h displaystyle h nbsp an die Elektronen ubertragen wird kann man aus der Steigung der gemessenen Geraden e U 0 f displaystyle e cdot U 0 f nbsp das Wirkungsquantum h displaystyle h nbsp bestimmen siehe auch Millikan 9 Auch die Austrittsarbeit W A displaystyle W A nbsp kann bestimmt werden Entgegen der weitlaufigen Meinung dass es sich hierbei um die Austrittsarbeit an der Kathode dort wo die Elektronen herausgelost werden handelt bezeichnet dies hier die Austrittsarbeit der Anode 12 13 11 Dies scheint auf den ersten Blick nicht unmittelbar einleuchtend ergibt sich aber aus der Berechnung der Potentialniveaus an Kathode und Anode die aus unterschiedlichen Materialien bestehen und dem anschliessenden Aufstellen der Energiebilanz unter Berucksichtigung des Kontaktpotentials 11 Bestimmung von h und der Austrittsarbeit Bearbeiten nbsp Diagramm der kinetischen Energie der Elektronen in Abhangigkeit von der Frequenz des Lichts bei einer Photokathode aus Zink Der sichtbare Frequenzbereich des Lichtes ist als Spektrum eingetragenDie Abbildung rechts wurde mit einer Zink Fotokathode gewonnen Die roten Punkte sind die mit der Gegenfeldmethode gewonnenen Energiewerte bei vier verschiedenen diskreten Lichtfrequenzen Die Punkte wurden zur eingetragenen Gerade interpoliert bzw extrapoliert Die Steigung im Diagramm ergibt sich mit Hilfe des Steigungsdreiecks zu h D E D f 4 3 e V 10 4 10 14 H z 4 3 1 6 10 19 J 10 4 10 14 H z 6 6 10 34 J s displaystyle h frac Delta E Delta f frac 4 3 mathrm eV 10 4 cdot 10 14 mathrm Hz frac 4 3 cdot 1 6 cdot 10 19 mathrm J 10 4 cdot 10 14 mathrm Hz approx 6 6 cdot 10 34 mathrm Js nbsp Wird e U 0 displaystyle e cdot U 0 nbsp gegen die Frequenz aufgetragen wie dies oft der Fall ist so entspricht der y Achsenabschnitt der Austrittsarbeit an der Anode W A displaystyle W A nbsp Tragt man jedoch die Energie der Elektronen an der Kathode gegen die Frequenz auf so entspricht der y Achsenabschnitt der Austrittsarbeit W K displaystyle W K nbsp Die zugrunde liegenden Formeln sehen wie folgt aus e U 0 h f W A displaystyle e cdot U 0 h cdot f W A nbsp E e K h f W K displaystyle E e K h cdot f W K nbsp Wobei hier U 0 displaystyle U 0 nbsp die Gegenspannung ist bei der der Photostrom verschwindet f displaystyle f nbsp die Frequenz des einfallenden Lichts W A displaystyle W A nbsp die Austrittsarbeit an der Anode E e K displaystyle E e K nbsp die Energie der Elektronen an der Kathode und W K displaystyle W K nbsp die Austrittsarbeit an der Kathode 13 Deutungsprobleme im Rahmen der Wellenvorstellung Bearbeiten In den eben beschriebenen Versuchen konnen folgende Beobachtungen gemacht werden Die kinetische Energie der aus der Photokathode austretenden Elektronen hangt nicht von der Bestrahlungsstarke sondern von der Spektralfarbe des Lichtes ab also von dessen Wellenlange l displaystyle lambda nbsp bzw Frequenz f displaystyle f nbsp Die kinetische Energie dieser Photoelektronen steigt beginnend bei einer Minimalfrequenz linear mit der Frequenz des Lichtes an Die Maximalwellenlange beziehungsweise Minimalfrequenz bei der gerade noch Elektronen austreten hangt vom Material der Kathodenoberflache ab siehe Austrittsarbeit Die Freisetzung der Elektronen beginnt praktisch sofort mit Einfall des Lichtes und endet genauso schnell nach dem Ende der Bestrahlung Der Photostrom der Elektronen ist proportional zum Strahlungsfluss wenn durch eine ausreichend positive Anode alle emittierten Elektronen aufgefangen werden Bis auf die letzte Beobachtung stehen alle gefundenen Zusammenhange im Widerspruch zur klassischen Vorstellung von Licht als Wellenerscheinung Nach dieser hangt die Energie einer Welle allein von ihrer Amplitude nicht jedoch von ihrer Frequenz ab Somit musste mit sinkender Bestrahlungsstarke auch die kinetische Energie der Elektronen abnehmen Der Effekt sollte dann verzogert auftreten da die Ubertragung der zur Freisetzung der Elektronen notigen Energie dann langer dauert Statt einer Minimalfrequenz ware nach klassischer Vorstellung zu erwarten dass mit sinkender Frequenz lediglich die Zeit bis ein Elektron genugend Lichtenergie aufgesammelt hat zunimmt nbsp Feynman Diagramm zum Photoeffekt Ein elektrisch an ein Atom Z displaystyle Z nbsp gebundenes Elektron tritt in Wechselwirkung mit einem Photon und andert dabei seine Energie Deutung und Bedeutung des Phanomens Bearbeiten Physiker wie Isaac Newton hatten zwar schon angenommen dass Licht aus Teilchen sogenannten Korpuskeln besteht Spatestens Ende des 19 Jahrhunderts galt die Vorstellung von Lichtteilchen allerdings als uberholt da zum einen Maxwells Elektrodynamik Licht als elektromagnetische Welle auffasste und in Ubereinstimmung damit Interferenzexperimente den Wellencharakter des Lichts unzweifelhaft belegten Einsteins Erklarung des photoelektrischen Effekts durch Lichtteilchen 1905 war vor diesem Hintergrund eine mutige Hypothese zu der er durch folgende Entdeckung gefuhrt wurde Monochromatische Strahlung von geringer Dichte verhalt sich in warmetheoretischer Beziehung so wie wenn sie aus voneinander unabhangigen Energiequanten von der Grosse R b n N h n displaystyle R beta nu N quad h nu nbsp bestunde Albert Einstein 8 Mit Hilfe dieser Lichtquantenhypothese konnte Einstein zunachst den Zusammenhang zwischen der Frequenz des Lichts und der Energie des Lichtquants erklaren und darauf aufbauend auch alle weiteren experimentellen Beobachtungen Jedoch blieb die Lichtquantenhypothese umstritten so dass Einstein erst 1921 fur seine Erklarung des Effekts mit dem Nobelpreis fur Physik ausgezeichnet wurde Der scheinbare Widerspruch dass Licht in bestimmten Experimenten Wellen in anderen aber Teilchenverhalten zeigt Welle Teilchen Dualismus wurde erst durch die Quantenmechanik ab 1925 und Quantenelektrodynamik ab 1928 aufgelost Der photoelektrische Effekt wurde zu einem der Schlusselexperimente zur Begrundung der Quantenphysik Allerdings wurde in den 1960er Jahren eine Moglichkeit entdeckt den Photoeffekt semi klassisch zu erklaren Eine klassische elektromagnetische Welle wechselwirkt dabei mit dem quantisierten Detektor Der Photoeffekt allein ist somit noch kein eindeutiger Nachweis fur die Quantennatur von Licht 14 15 Anwendungen Bearbeiten Verschiedene physikalische Gerate wie Photozellen und Photokathoden von Photomultipliern und Bildwandlerrohren sowie eine wichtige oberflachenphysikalische Messmethode die Photoelektronenspektroskopie nutzen den photoelektrischen Effekt Dabei werden photoelektrische Messverfahren angewendet Innerer photoelektrischer Effekt BearbeitenPhotoleitung Bearbeiten Unter Photoleitung versteht man die Erhohung der elektrischen Leitfahigkeit von Halbleitermaterialien aufgrund der Bildung von ungebundenen Elektron Loch Paaren bei Bestrahlung Die Elektronen werden dabei mittels der Energie der Photonen vom Valenzband in das energetisch hoher gelegene Leitungsband gehoben wofur die Energie des einzelnen Photons mindestens der Bandlucke des bestrahlten Halbleiters entsprechen muss Da die Grosse der Bandlucke materialabhangig ist unterscheidet sich die maximale Wellenlange des Lichtes bis zu der Photoleitung auftritt je nach Halbleiter Galliumarsenid 0 85 mm Germanium 1 8 mm Silizium 1 1 mm Spektren der Photoleitung zeigen die Abhangigkeit der elektrischen Leitfahigkeit von der Energie beziehungsweise der Wellenlange des eingestrahlten Lichts Die Leitfahigkeit steigt ab der Bandluckenenergie deutlich an so dass man auf diese Weise die direkte Bandlucke bestimmen kann Die detaillierte Analyse solcher Photoleitungsspektren ist in Kombination mit den Erkenntnissen aus anderen Untersuchungen eine wichtige Grundlage fur das Verstandnis der Bandstruktur des verwendeten Materials siehe auch Bandermodell Wenn die Untersuchungen im Magnetfeld vorgenommen werden konnen noch weitere Details bestimmt werden die sich sonst in ihren Auswirkungen untrennbar uberlagern durch das Magnetfeld aber getrennt werden Beispiele sind der magnetooptische Kerr Effekt und der Halleffekt mit welchem die Elektronenbeweglichkeit bestimmt werden kann Fur Messungen der Wellenlangenabhangigkeit der Photoleitung verwendet man Monochromatoren Messungen erfolgen meistens im Vakuum um z B Wasserbanden siehe Infrarotspektroskopie im nahen Infrarot zu vermeiden oder bei tiefen Temperaturen um z B Magnetfeldeffekte vom Rauschen zu trennen Die Photoleitung wird in Photowiderstanden Phototransistoren Photodioden und CCD Sensoren siehe auch pin Diode und Avalanche Photodiode ausgenutzt welche bei der Herstellung einer Vielzahl von Lichtsensoren Verwendung finden In Photowiderstanden und auch anderen Halbleitern konnen durch Licht erzeugte Ladungstrager unter Umstanden auch nach Abdunkelung sehr lange Stunden bis Tage bestehen bleiben man spricht dann vom langanhaltenden Photoeffekt kurz PPE von engl persistent photoeffect Phototransistoren enthalten photoempfindliche PN Ubergange Sie verstarken den in ihrer Basis auftretenden Strom Fur Messungen im sichtbaren und im infraroten Spektralbereich werden als Photoleiter meist Photodioden im Quasikurzschluss oder im Sperrbereich betrieben sie liefern dann einen zum einfallenden Strahlungsfluss uber viele Grossenordnungen proportionalen Strom Persistente Photoleitung wird in Strontiumtitanat Einkristallen bei Raumtemperatur beobachtet Nach Belichtung erhoht sich die freie Elektronen Konzentration um zwei Grossenordnungen und bleibt uber Tage erhoht 16 Photovoltaischer Effekt Bearbeiten Siehe auch Geschichte der Photovoltaik Der photovoltaische Effekt basiert ebenfalls auf dem inneren photoelektrischen Effekt er tritt bei dotierten Halbleitern auf die eine Photodiode bilden Ladungstragerpaare von denen der Minoritatsladungstrager in die Raumladungszone des p n Ubergangs diffundiert oder die unmittelbar in der Raumladungszone entstehen werden in p und n Schicht getrennt Dabei gehen die Elektronen in die n Schicht und die Locher in die p Schicht uber wodurch ein Strom entgegen der Durchlassrichtung des Ubergangs entsteht Dieser Strom wird Photostrom genannt Grossflachige Photodioden Solarzellen dienen der Wandlung der Strahlungsenergie der Sonne in elektrische Energie Photoionisation BearbeitenWerden die Atome oder Molekule eines Gases durch kurzwellige Strahlung eines oder mehrerer ihrer Elektronen beraubt spricht man von Photoionisation oder auch atomarem oder molekularem Photoeffekt Dazu sind Photonen mit wesentlich hoheren Energien notig als fur das Losen der Bindung in einem Festkorper Diese sind in Ultraviolett Rontgen oder Gammastrahlung enthalten Wird das Photon absorbiert und gibt seine gesamte Energie an ein Elektron ab wird dies in der Kernphysik gemeinhin als Photoeffekt bezeichnet Dieser wird z B in Strahlungsdetektoren ausgenutzt Daneben tragt zur Photoionisation auch der Compton Effekt bei bei dem das Elektron nur einen Teil der Energie ubernimmt wahrend der Rest der Energie als Photon grosserer Wellenlange wieder emittiert wird nbsp Ionisationswirkungsquerschnitt als Funktion der Photonenenergie schematisch mit AbsorptionskantenDer Wirkungsquerschnitt s displaystyle sigma nbsp also die Wahrscheinlichkeit fur das Eintreten der Photoionisation hangt von der Photonenenergie E g displaystyle E gamma nbsp und der Ordnungszahl Z displaystyle Z nbsp des Materials ab s Z 5 E g 3 5 displaystyle sigma propto Z 5 E gamma 3 5 nbsp Er ist also naherungsweise proportional der funften Potenz der Ordnungszahl Das bedeutet dass Materialien mit hoher Ordnungszahl besonders gut Rontgen und Gammastrahlung absorbieren Blei Z 82 displaystyle Z 82 nbsp ist daher besser zur Abschirmung von Rontgenstrahlung geeignet als beispielsweise Aluminium Z 13 displaystyle Z 13 nbsp Mit steigender Photonenenergie nimmt der Wirkungsquerschnitt ab wie die negative Potenz in der Formel zeigt dies gilt allerdings nur solange eine gleichbleibende Zahl der Elektronen des Atoms zur Ionisation verfugbar ist Sobald die Photonenenergie die Bindungsenergie der jeweils nachst fester gebundenen Elektronenschale erreicht springt der Wirkungsquerschnitt auf einen entsprechend hoheren Wert von dem er dann bei weiterem Energieanstieg wieder allmahlich abfallt Dies fuhrt im Absorptionsspektrum zu charakteristischen Strukturen den Absorptionskanten Elektronen Bindungsenergien reichen von wenigen eV bis zu rund 100 keV in Elementen hoher Ordnungszahl Die Photoionisation von Luft mittels Ultraviolettstrahlung durch Ionisatoren wird zur Erhohung ihrer Leitfahigkeit und dadurch zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen genutzt Die Messung der Leitfahigkeit der Luft wurde zum erstmaligen Nachweis der kosmischen Herkunft eines Teiles der naturlichen Radioaktivitat herangezogen indem sie bei Ballonaufstiegen gemessen wurde die kosmische Strahlung erzeugt Schauer ionisierender Teilchen und teilweise radioaktive Spallationsprodukte Es gibt auch einen Kernphotoeffekt bei dem ein sehr energiereiches Gamma Quant im Atomkern absorbiert wird und mit einer Kernreaktion ein Neutron Proton oder Alphateilchen freisetzt Dies wird auch als g n g p beziehungsweise g a Reaktion bezeichnet Siehe auch BearbeitenPhotoelektronenspektroskopie Dember Effekt Photoelektromagnetischer EffektLiteratur BearbeitenSilvana Galdabini Giuseppe Giuliani und Nadia Robotti Photoelectricity within Classical Physics From the Photocurrents of Edmond Becquerel to the First Measure of the Electron Charge PDF Albert Einstein Uber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt In Annalen der Physik Band 322 Nr 6 1905 S 132 148 Online abgerufen am 7 September 2010 Clauser Experimental distinction between the quantum and classical field theoretic predictions for the photoelectric effect In Physical Review D Band 9 Nr 4 1974 S 853 860 Lamb Jr The photoelectric effect without photons In Presses Universitaires de France Paris 1969 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Photoelektrischer Effekt Sammlung von Bildern Interaktive Webseite zum Photoeffekt Photoeffekt Photonenhypothese mit interaktiven Experimenten Universitat Ulm benotigt Adobe Flash Remotely Controlled Lab RCL Realexperiment uber das Internet fernbedienbar siehe dort unter RCLs Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Hertz Ueber den Einfluss des ultravioletten Lichtes auf die electrische Entladung Annalen der Physik 267 8 1887 S 983 1000 doi 10 1002 andp 18872670827 H Hertz Ueber einen Einfluss des ultravioletten Lichtes auf die electrische Entladung In Annalen der Physik und Chemie Band 267 Nr 8 1887 S 983 1000 doi 10 1002 andp 18872670827 Wilhelm Hallwachs Ueber den Einfluss des Lichtes auf electrostatisch geladene Koerper In Annalen der Physik und Chemie Band 269 Nr 2 1888 S 301 312 doi 10 1002 andp 18882690206 Wilhelm Hallwachs Ueber die Electrisirung von Metallplatten durch Bestrahlung mit electrischem Licht In Annalen der Physik und Chemie Band 270 8A 1888 S 731 734 doi 10 1002 andp 18882700809 P Lenard Erzeugung von Kathodenstrahlen durch ultraviolettes Licht In Annalen der Physik Band 307 Nr 6 1900 S 359 375 doi 10 1002 andp 19003070611 Philipp Lenard Ueber die Lichtelektrische Wirkung In Annalen der Physik Nr 313 5 1902 S 149 198 doi 10 1002 andp 19023130510 25 Die Anfangsgeschwindigkeiten sind unabhangig von der Lichtintensitat Philipp Lenard Ueber die Lichtelektrische Wirkung In Annalen der Physik Nr 313 1902 S 149 198 doi 10 1002 andp 19023130510 14 Die in der Zeiteinheit ausgestrahlte Menge ist der wirkenden Lichtintensitat proportional a b A Einstein Ueber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt In Annalen der Physik Band 322 Nr 6 1905 S 132 148 doi 10 1002 andp 19053220607 uni augsburg de PDF a b c R Millikan A Direct Photoelectric Determination of Planck s h In Physical Review Band 7 Nr 3 Marz 1916 S 355 388 doi 10 1103 PhysRev 7 355 umontreal ca PDF h Bestimmung mit dem Photoeffekt PDF In Physikalisches Anfangerpraktikum der Universitat Konstanz Universitat Konstanz 16 Juli 2009 abgerufen am 21 Januar 2012 a b c R von Baltz F Herrmann und M Pohlig Altlasten der Physik 115 Der photoelektrische Effekt In Praxis der Naturwissenschaften Physik in der Schule Band 6 Nr 58 12 August 2009 S 47 bis 49 online PDF Martin Buchhold regionaler Fachberater Physik Koblenz Nord Fehlerhafte Bestimmung der Ablosearbeit mit der Gegenfeldmethode PDF Juli 2013 abgerufen am 18 April 2021 a b Universitat Bremen Photoeffekt PDF Abgerufen am 18 April 2021 Marlan O Scully Willis E Lamb Jr The photoelectric effect without photons In Polarisation matiere et rayonnement 1969 S 363 369 Stephen Klassen The Photoelectric Effect Reconstructing the Story for the Physics Classroom In Sci amp Educ Band 20 2011 S 719 731 doi 10 1007 s11191 009 9214 6 online abgerufen am 28 Juli 2021 Marianne C Tarun Farida A Selim Matthew D McCluskey Persistent Photoconductivity in Strontium Titanate In Physical Review Letters 111 2013 S doi 10 1103 PhysRevLett 111 187403 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Photoelektrischer Effekt amp oldid 237646417 Photoionisation