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Ein Monochromator griech mono ein chroma Farbe ist ein optisches Gerat zur spektralen Isolierung einer bestimmten Wellenlange aus einem einfallenden Strahl zumeist elektromagnetische Strahlung wie Licht Rontgenstrahlung Synchrotronstrahlung aber auch Neutronenstrahlung Elektromagnetische Strahlung ist ohne Behandlung bedingt durch ihre Herkunft polychromatisch also aus verschiedenen Wellenlangen zusammengesetzt poly viel Bei der Verwendung eines Monochromators wird der unerwunschte Anteil der Strahlung absorbiert oder abgelenkt Fur verschiedene Wellenlangenbereiche elektromagnetischer Strahlung differiert die Funktionsweise von Monochromatoren Inhaltsverzeichnis 1 Beispiel Licht 1 1 Dispergierende Elemente 1 2 Kalibrierung 1 3 Interferometer 2 Beispiel Rontgenstrahlen 3 Siehe auch 4 WeblinksBeispiel Licht Bearbeiten nbsp Einfacher Monochromator in einem Photometer bestehend aus einem Prisma und einer Blende nbsp Aufbau und Funktionsweise eines Czerny Turner Monochromators Mit Hilfe eines Spalts B und Hohlspiegels C wird polychromatisches Licht parallel auf ein Optisches Gitter D geleitet das die verschiedenen monochromatischen Fraktionen in unterschiedlichen Winkeln reflektiert Anschliessend wird das Licht uber einen zweiten Hohlspiegel E und Spalt F selektiert Durch Veranderung des Winkels des Optischen Gitters konnen unterschiedliche Farben ausgewahlt werden Fur Licht also elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Wellenlangenbereich oder nahen Nebenbereichen konnen folgende Prinzipien ausgenutzt werden Dispergierende Elemente Bearbeiten Das einfallende Licht wird vor dem Monochromator auf dessen Eintrittsspalt abgebildet der fur den Monochromator als sekundare Lichtquelle dient Das Licht wird dann innerhalb des Monochromators abhangig von seiner Wellenlange siehe auch Elektromagnetische Welle stufenlos aufgefachert Das geschieht durch ein dispergierendes Element z B ein Prisma oder ein optisches Gitter an dem das Licht nicht dispergiert sondern gebeugt wird Mittels einer weiteren Spaltblende dem Austrittsspalt wird ein moglichst kleiner Wellenlangenbereich Spektralfarbe aus diesem aufgefacherten Licht mit der gewunschten Wellenlange hindurchgelassen Dieser Spalt dient als sekundare Lichtquelle fur den Rest des Messaufbaus Der unerwunschte Teil der Strahlung wird hier von der Blende absorbiert Damit diese Selektion moglichst rein erfolgt wird mit optischen Mitteln meist Hohlspiegeln der Eintrittsspalt auf den Austrittsspalt abgebildet Die Breite von Eintritts und Austrittsspalt ist meist manuell einstellbar man stellt sie normalerweise auf gleiche Breiten ein typisch 0 5 bis 2 mm Die optimale Breite ergibt sich als Kompromiss aus benotigter Intensitat des Lichts also nicht zu schmal und benotigter spektraler Auflosung also nicht zu breit Die spektrale Spaltbreite gibt an welcher Wellenlangenbereich vom linken bis zum rechten Rand des Austrittsspalts uberstrichen wird also die Wellenlangenauflosung oder das spektrale Auflosungsvermogen Neben der Spaltbreite sind manchmal auch die Spalthohen durch ein weiteres Blendenpaar einstellbar typisch 10 bis 20 mm Je nach Einsatzbereich und Intensitat des einfallenden Lichtes muss die Blende gekuhlt werden da die Absorption des Lichtes eine Erwarmung des Absorbers hervorruft Ein Prisma setzt man dann ein wenn ein grosser Wellenlangenbereich abgedeckt werden soll Je nach Wellenlangenbereich setzt man Prismen aus Glas sichtbar VIS nahes IR nahes UV oder aus Steinsalz NaCl fur fernes IR ein Letztere bedurfen wegen ihrer Hygroskopie einer intensiven Pflege Beim Gitter hangt der Ablenkwinkel im Gegensatz zum Prisma uber eine Sinusfunktion von der Wellenlange ab Das spektrale Auflosungsvermogen hangt neben dem wellenlangenabhangigen Ablenkwinkel auch von der Spaltbreite ab Es entsteht zusatzlich Licht hoherer Ordnung Durch sogenannte holografische Gitter werden die zuletzt genannten Nachteile immer mehr vermieden Von den holografischen Gittern gibt es mittlerweile auch Ausfuhrungen die selbst zusatzlich wie ein Hohlspiegel geformt sind engl concave blazed holographic gratings damit werden samtliche weitere abbildenden Elemente Spiegel zwischen Eintritts und Austrittsspalt uberflussig wodurch Verluste und Abbildungsfehler weiter vermindert werden Zur Einstellung der gewunschten Wellenlange ist das dispergierende Element manchmal auch eins der anderen Abbildungselemente wie ein Spiegel meist auf einem Drehteller montiert der uber eine Welle als mechanischem Antrieb von aussen angesteuert wird An dieser Welle ist aussen bei automatischem Betrieb Handbetrieb ist auch immer noch moglich ein elektromotorischer Antrieb sowie ein Drehwinkelgeber z B Mehrgang Analogpotentiometer zur Erfassung der momentanen Position angeflanscht Zur Reduktion des Streulichts werden auch Doppelmonochromatoren gebaut die praktisch aus zwei direkt hintereinander montierten Einzelmonochromatoren in einem gemeinsamen Gehause bestehen Sie weisen einen dritten optischen Spalt in der Mitte auf und haben die beiden Drehantriebe zur Wellenlangeneinstellung spielfrei gekoppelt Durch die Hintereinanderschaltung von identischen Monochromatoren erhoht sich das spektrale Auflosungsvermogen nicht Streulicht ist dabei Licht einer anderen Wellenlange die nicht in das Wellenlangenintervall des Monochromators fallt Durch ein nicht ideales dispersives Element z B Optisches Gitter wird falschlicherweise dieses Streulicht auf den Ausgangsspalt abgebildet und detektiert Durch zweimaliges Anwenden der Frequenzselektion mit dem Doppelmonochromator wird das storende Streulicht reduziert Anwendung findet der Doppelmonochromator beispielsweise in der Spektroskopie der Ramanstreuung nbsp Spektrum einer QuecksilberdampflampeKalibrierung Bearbeiten Vor einer Messung muss die Zuordnung zwischen der mechanischen Stellung des dispergierenden Elements und der dabei selektierten Wellenlange ermittelt werden also die Kalibrierung Zu diesem Zweck verwendet man meistens eine Lichtquelle mit bekannten schmalbandigen Spektrallinien und misst den Intensitatsverlauf hinter dem Monochromator in Abhangigkeit von der Monochromatorposition Als Lichtquelle bietet sich hier die Quecksilberdampflampe an da sie wohlbekannte Linien im gesamten sichtbaren und im UV Bereich aufweist Zwischen den durch diese Linien gefundenen Stutzpunkten interpoliert man spater die Kalibrierkurve in Form einer moglichst glatten Kurve um die Zuordnung auch an beliebigen Zwischenpunkten zu erhalten Man kann sogar vorsichtig etwas uber den Bereich der beobachteten Spektrallinien hinaus extrapolieren Interferometer Bearbeiten Interferometer dienen als durchstimmbare extrem schmalbandige Interferenzfilter Insbesondere das Fabry Perot Interferometer wird in manchen Bereichen als Monochromator fur die Spektroskopie verwendet Beispiel Rontgenstrahlen Bearbeiten nbsp schematische Darstellung der Wirkungsweise eines fokussierenden Kristallmonochromators nbsp schematische Darstellung der Wirkungsweise eines Kristallmonochromators fur die PrakollimationEin Monochromator fur Rontgenstrahlung also elektromagnetische Strahlung im Wellenlangenbereich von 10 0 002 nm erfullt prinzipiell die gleiche Funktion nur auf eine andere Weise An einem geeigneten Kristall in einem geeigneten Winkel wird die Strahlung nach der Bragg Bedingung reflektiert Da die Rontgenstrahlen in den Kristall eindringen wird die Strahlung nicht nur an der Kristalloberflache reflektiert werden sondern an sehr vielen Gitterebenen des Kristallgitters Ein Strahl der an der aussersten Gitterebene reflektiert wird legt eine kurzere Strecke zuruck als ein Strahl der von einer Ebene innerhalb des Kristalls reflektiert wird Diese Streckendifferenz wird Gangunterschied genannt Durch diesen Gangunterschied kommt es zu einer Interferenz der Strahlen Durch die hohe Anzahl an verschiedenen Gangunterschieden sowie durch die hohe Anzahl an reflektierenden Gitterebenen erfahren beinahe alle Wellenlangen eine destruktive Interferenz Nur diejenige Wellenlange die in dem gegebenen Winkel die Bragg Bedingung erfullt interferiert konstruktiv Fur rontgenographische Messungen werden meist gebogene Kristallmonochromatoren verwendet aus der eine Rundung heraus gefrast wurde Ein solcher Monochromator kann der Fokussierung oder der Prakollimation eines divergenten Rontgenstrahls dienen Anwendung finden Kristallmonochromatoren z B fur Rontgendiffraktometrie Rontgenfluoreszenzanalyse Photoelektronenspektroskopie Absorptionsverfahren wie EXAFS XANES AAS Siehe auch BearbeitenPolychromator optische SpektrometerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Monochromator Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monochromator amp oldid 197137440