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Die Pfarrkirche Purgg steht in der Ortschaft Purgg in der Gemeinde Stainach Purgg im Bezirk Liezen in der Steiermark Die dem Patrozinium hl Georg unterstellte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Dekanat Oberes Ennstal Steirisches Salzkammergut der Diozese Graz Seckau Die seit fast 900 Jahren existierende Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche hl Georg in Purgg vor dem Grimming Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche und der sie umgebenden Friedhof und das benachbarten Pfarrhaus stehen am Ende einer von der Hauptstrasse des Dorfes nach Sudwesten abzweigenden 150 Meter langen Sackgasse und damit auch am Sudwestende des Ortes Sie liegt malerisch bei 770 m Seehohe am Rande eines Hochplateaus uber dem Ennstal und gegenuber dem Ostabfall des 2351 m hohen Grimming Geschichte BearbeitenDie Kirche in Purgg wurde am 17 Juli 1130 vom Seckauer Bischof Wocho geweiht Sie war ein dreischiffiger romanischer Bau mit einem Turm uber dem Chorquadrat Diese Dreischiffigkeit ist auch heute noch vorhanden Bei der am Anfang des 14 Jahrhunderts beginnenden Gotisierung wurde der Turm uber dem Chor durch einen machtigen Turmbau an der Westseite ersetzt Auch der Chorraum wurde im gotischen Stil erneuert Dessen Weihe erfolgte 1324 Unter dem Chor wurde ein Karner errichtet der insbesondere durch den starken Abfall des Gelandes vom Turm zum Chor ermoglicht wurde Die runden Apsiden der Seitenschiffe wurden beibehalten Die Wolbung der ehemals flach gedeckten Schiffe erfolgte im 15 Jahrhundert Auf der ehemaligen Familiengruft der Grafen Stainach wurde 1904 die Grufthalle der Grafen Lamberg an die Westfassade angefugt nbsp Der gotische Turm nbsp Gebeine im Karner nbsp Die Lambergsche Grufthalle nbsp Grabstein des Konrad ZeidlerPurgg war als Eigenkirche des Landesfursten gegrundet worden der dem Geschlecht der Traungauer den Markgrafen der Steiermark angehorte Es entstand aber bald eine unabhangige Pfarrei die im Hochmittelalter sehr machtig war und von Aussee bis Liezen reichte Die Pfarrer waren zugleich Grundherren und spielten oft eine weit uber die Pfarre hinausreichende Rolle wobei sie sich dann zuhause von Vikaren vertreten liessen Der Bekannteste durfte Konrad Zeidler 1 1442 gewesen sein der das Amt des Kanzlers am Hofe Friedrich III bekleidete als dieser Konig war Er war ausserdem Dompropst von St Stephan in Wien und Dompfarrer in Graz Sein Grabstein steht im sudlichen Seitenschiff Baubeschreibung BearbeitenDie Georgskirche ist ein weiss verputzter Bau mit Schindelbedachung Der wuchtige quadratische Turm an der Westseite besitzt etwa die Breite des Mittelschiffes und tragt ein Pyramidendach Das Mittelschiff umfasst drei Joche die durch kannelierte Pfeiler gegliedert sind und von denen das westliche von der Orgelempore eingenommen wird Das Mittelschiff wird von zwei schmalen Seitenschiffen begleitet wobei das nordliche hoher als das sudliche ist und seit Mitte des 15 Jahrhunderts eine Empore tragt An das Mittelschiff schliesst sich der etwas schmalere Chor an Dieser weist einen 5 8 Schluss mit ausseren Strebepfeilern auf Seine drei hohen Spitzbogenfenster tragen originale Verglasungen aus dem zweiten Viertel des 14 Jahrhunderts rechts von 1877 und von 1914 Die Tur im Westportal der Kirche stammt aus der Romanik Sie tragt Spiralen aus Schmiedeeisen zur Abwehr boser Geister Ein weiterer Zugang zur Kirche ist eine Purgger Besonderheit Eine allseitig geschlossene Holzbrucke fuhrt vom Pfarrhaus in die Kirche auf der Hohe der Empore uber dem nordlichen Seitenschiff mit einem gemauerten Stutzpfeiler auf halbem Wege Von hier aus gelangt man auch zur Turmlautkammer In ihr wurden 1953 Fresken aus der Zeit um 1300 freigelegt In zwei umlaufenden Streifen sind Szenen der Passion Christi und aus dem Leben der heiligen Katharina dargestellt weshalb der Raum auch Katharinenkapelle heisst Ausstattung BearbeitenAm Hauptaltar besteht die gotische Mensa mit Masswerk an der Ruckseite aus rotem Marmor Den Aufsatz aus Tabernakel und Saulenbaldachin schuf 1793 1794 der Mitterndorfer Kunstler Johann Fortschegger 1743 1827 Von ihm stammt auch die klassizistische Kanzel mit dem Thema des Samanns Der Kanzel gegenuber hangt ein grosses Kruzifix vom Ende des 16 Jahrhunderts Aus dem 18 Jahrhundert stammen die qualitatvollen Heiligen und Martyrerfiguren an den Saulen des Mittelschiffs Es stehen sich Johannes Nepomuk und Franz Xaver sowie Barbara und Katharina gegenuber nbsp Die Kanzel 1793 94 nbsp Pieta 1425 nbsp Anna selbdritt um 1520 nbsp Das gotische TaufbeckenIm sudlichen Seitenschiff ist der Altar in der kleinen romanischen Apsis dem Franz Xaver geweiht Neben weiteren Heiligen Skulpturen fallt eine in Steingusstechnik gefertigte Pieta von 1425 auf Die Figurengruppe Anna selbdritt von etwa dem Jahr 1520 stammt von dem oberosterreichischen Bildschnitzer Leonhart Astl Ein gotisches Taufbecken mit einer Datierung von 1483 am Sockel hat einen geschnitzten Aufsatz aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Im Altar von 1697 im nordlichen Seitenschiff wird der heilige Alexius verehrt Auf der Empore des nordlichen Seitenschiffs befindet sich eine Liebfrauenkapelle mit einem Marienaltar aus dem 17 Jahrhundert An der Emporenbrustung dem Mittelschiff zugewandt stellt eine Portratbuste unter einem steinernen Baldachin einen jungen Kleriker dar vermutlich Konrad Zeidler Rechts und links halten Lowen zwei Wappen den Bindenschild der Babenberger und den Steirischen Panther der zuerst bei den Traungauern auftauchte Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel1793 erhielt die Kirche eine Orgel Sie war einige Jahre zuvor von Nikolaus Rummel dem Alteren 1708 1794 fur die Pfarrkirche in St Peter in der Au Niederosterreich gebaut worden Da sie sich fur diese Kirche als zu klein erwies uberfuhrte sie der Steyrer Orgelbauer Peter Hotzel unter Hinzufugung sechs weiterer Register nach Purgg Nach mehreren Reparaturen und Umbauten lautet die jetzige Registrierung des Instruments nach der Generalsanierung von Orgelbau M Walcker Mayer 1996 Manual C c21 Bordun 16 2 Gedeckt 8 3 Prinzipal 8 4 Hohlflote 8 5 Gamba 8 6 Prinzipal 4 7 Flote 4 8 Quint 2 2 3 9 Oktav 2 10 Mixtur 1 1 3 Pedal C d111 Subbass 16 12 Violon 16 13 Oktavbass 8 Koppel Manual PedalLiteratur BearbeitenChristine Rabensteiner Helga Hensle Wlasak Pfarrei Purgg im Ennstal Kunstverlag Hofstetter Ried im Innkreis 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georgskirche Purgg Sammlung von Bildern Katholische Pfarrkirche zum hl Georg In Ennstal Wiki Abgerufen am 15 September 2015 Pfarrkirche Hl Georg zu Purgg In Pfarrverband Stainach Purgg Worschach Abgerufen am 15 September 2015 Pfarrkirche Purgg In Marktgemeinde Stainach Purgg Abgerufen am 15 September 2015 Purgg In Heimatlexikon Unser Osterreich Abgerufen am 15 September 2015 Harald Matz Die Nikolaus Rummel Orgel in der Pfarrkirche St Georg zu Purgg In Website Orgelbau Walcker Abgerufen am 15 September 2015 Einzelnachweise Bearbeiten RegiowikiAT Konrad ZeidlerAusgewahlte Denkmalschutzobjekte in Stainach Purgg Johanneskapelle Pfarrkirche Purgg Pfarrkirche Stainach Schloss TrautenfelsAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Stainach Purgg 47 5303 14 06696 Koordinaten 47 31 49 1 N 14 4 1 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Purgg amp oldid 237398921