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Die Johanneskapelle ist ein kleiner Kirchenbau auf dem Kalvarienhugel im Ortsteil Purgg der Gemeinde Stainach Purgg in der Steiermark Sie ist dem Evangelisten Johannes geweiht Die Johanneskapelle ist beruhmt wegen ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Fresken Sie steht unter Denkmalschutz Die JohanneskapelleInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Fresken 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenObwohl erst 1350 urkundlich erwahnt wird angenommen dass die Kapelle den Rest der ehemaligen Burg Graunscharn der Traungauer darstellt Aufgrund gewisser baustilistischer Merkmale wird geschlossen dass sie schon vor 1120 entstanden sein konnte Mit dem Aussterben der Traungauer 1192 wurde die Burg aufgegeben und die Kapelle vermutlich in eine Gedachtniskapelle umfunktioniert Seit der Barockzeit diente sie als Kalvarienbergstation worauf auch heute noch die drei Kreuze an der Sudwand hinweisen Im Barock wurde an der Westseite ein kleiner Dachreiter aufgesetzt 1870 wurden bei Arbeiten an der Kapelle die uberstrichenen mittelalterlichen Fresken entdeckt und 1893 1894 restauriert Die Restaurierung erfolgte leider unsachgemass sodass nach kurzer Zeit Schaden durch Abblattern eintrat Ein weiterer Verfall wurde durch die erneute Bearbeitung von 1937 bis 1948 gestoppt Gebaude Bearbeiten nbsp Lage der JohanneskapelleAn einen schlichten Saalbau mit etwa 11 6 Meter Grundflache schliesst sich nach Osten ein schmaleres und niedrigeres Chorquadrat an Das freiliegende Mauerwerk besteht aus wurfelig gequaderten Hausteinen An der Sud und der Nordwand befinden sich in Hochlage je drei schmale romanische Fensteroffnungen und noch drei nach drei Seiten im Chorraum In der Westwand ist noch ein kleines Rundfenster vorhanden Das Gebaude tragt Satteldacher die wie der Dachreiter und die Westwand mit Schindeln gedeckt sind Sud West und Nordwand besitzen je eine Turoffnung wobei sich vor letzterer ein Holzvorbau befindet Der Ubergang vom Kirchenschiff zum Chor wird von einem Rundbogen Triumphbogen gebildet Fresken BearbeitenAusser den Fresken die fast den gesamten Kirchenraum bedecken ist an Interieur nur eine einfache Altarmensa mit einem romanischen Kruzifix aus der Purgger Pfarrkirche vorhanden Die Fresken stammen aus dem dritten Viertel des 12 Jahrhunderts Als Auftraggeber wird der Traungauer Markgraf Ottokar III 1125 1164 vermutet der auch als eine der beiden links und rechts der Chorraumoffnung dargestellten Stifterfiguren angesehen wird Die ausfuhrenden Kunstler werden dem Salzburger Kunstkreis zugeschrieben wobei die Bilder erkennen lassen dass sie mit der byzantinischen Kunst vertraut waren Die Fresken zahlen zu den besterhaltenen dieser Zeit Die Sockelzone der Fresken bildet ein gemalter Vorhang Daruber folgt der etwa zwei Meter hohe Hauptstreifen auf dem an der Nordseite das Wunder der Brotvermehrung und auf der Sudseite Themen um Christi Geburt dargestellt sind Am westlichen Ende findet sich das profane Motiv des Katzen Mause Krieges nach Asop Im oberen Bildstreifen stehen die torichten Jungfrauen Nordseite den klugen Sudseite gegenuber Neben dem Triumphbogen sind die Opfer von Kain und Abel dargestellt Im Schmuckband um den Triumphbogen ist umrankt von Arabesken in mehrfacher Wiederholung in altarabischer Schrift und mit leichter Entstellung das Wort Allah die arabische Bezeichnung fur den einen Gott in allen monotheistischen Religionen zu lesen Im Chor sieht man an der Ostwand fur das Patrozinium der Kirche Johannes der Taufer links und Johannes Evangelist rechts wahrend sich an den Seitenwanden zwei heilige Bischofe mit regionalem Bezug Rupert und Virgil und zwei Gestalten aus dem Alten Testament mit Kronen und Schriftrollen David und Melchisedek gegenuberstehen In den vier Segmenten des flachen Gewolbes des Chors finden sich die Evangelistensymbole Stier Lowe Adler und Mensch neben der zentralen Darstellung von Christus als Lamm mit Kreuznimbus und Kreuzfahne Im gesamten Kirchenraum sind die figurlichen Szenen durch vielfaltigen ornamentalen Schmuck bereichert Zumeist streifenformig angeordnet imitiert die Ornamentik haufig Marmor und Stoffmuster oder bildet pflanzliche beziehungsweise rein geometrische Formen nbsp Die Verkundigung nbsp Die Christi Geburt nbsp Die wunderbare Brotvermehrung nbsp Der Katzen Mause Krieg nbsp Stifterfigur Ottokar III nbsp Deckenfresko im AltarraumLiteratur BearbeitenChristine Rabensteiner Helga Hensle Wlasak Pfarrei Purgg im Ennstal Kunstverlag Hofstetter Ried im Innkreis 1998 Kurt Woisetschlager Peter Krenn Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Handbuch Steiermark ohne Graz Hrsg Bundesdenkmalamt Anton Schroll amp Co Wien 1982 ISBN 3 7031 0532 1 S 382 Philipp Dollwetzel Die romanischen Wandmalereien in der Johanneskapelle in Purgg Trautenfels Steiermark Studienarbeit Universitat Salzburg 2010 mit zahlreichen Abbildungen digitalisiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneskapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johanneskapelle Purgg In Ennstal Wiki Abgerufen am 3 Mai 2015 Johanneskapelle zu Purgg In Pfarrverband Stainach Purgg Worschach Abgerufen am 3 Mai 2015 Johanneskapelle Purgg In Marktgemeinde Stainach Purgg Abgerufen am 3 Mai 2015 Purgg In Heimatlexikon Unser Osterreich Abgerufen am 3 Mai 2015 Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Stainach Purgg Johanneskapelle Pfarrkirche Purgg Pfarrkirche Stainach Schloss TrautenfelsAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Stainach Purgg 47 530826 14 070041 Koordinaten 47 31 51 N 14 4 12 1 O Normdaten Geografikum GND 1103493191 lobid OGND AKS VIAF 25146635487141980080 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanneskapelle Purgg amp oldid 237396499