www.wikidata.de-de.nina.az
Pasterka deutsch Passendorf tschechisch Pasterkov 1 ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es liegt elf Kilometer nordlich von Duszniki Zdroj Bad Reinerz und gehort zur Stadt und Land Gemeinde Radkow Wunschelburg Pasterka Hilfe zu Wappen Pasterka Polen PasterkaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina RadkowGeographische Lage 50 29 N 16 20 O 50 490277777778 16 328055555556 Koordinaten 50 29 25 N 16 19 41 OHohe 710 m n p m Einwohner 40Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen BreslauLuftbild von PasterkaKirche des hl Johannes des Taufers Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPasterka liegt im Heuscheuergebirge an der Zidovka Sichler Bach an der Grenze zu Tschechien Es wird uber einen Weg erreicht der unterhalb der Grossen Heuscheuer und der Kleinen Heuscheuer verlauft und der von der Heuscheuerstrasse polnisch Szosa stu zakretow zwischen Radkow und Karlow Wunschelburg Karlsberg abzweigt Nachbarorte sind Studena Voda Kaltwasser im Nordosten Karlow im Sudosten und Ostra Gora Nauseney im Sudwesten von dem aus eine Wegverbindung in die tschechischen Orte Machovska Lhota Lhota Mohlten und Machov Machau verlauft Geschichte BearbeitenDie alteste urkundliche Erwahnung des zum Koniggratzer Kreis gehorenden Pasterkow bzw Pastorkow 2 stammt aus dem Jahre 1415 als Bocek II von Podiebrad die Herrschaft Nachod erwarb Unter den in dem entsprechenden Kaufvertrag erwahnten Ortschaften befindet sich auch Pastkow bei Deutsch Cerma 3 Am 16 September 1494 wurde das wuste Dorf Pasterkow mit allem Zubehor von Herzog Heinrich d A der nach dem Tod seines Vaters Georg von Podiebrad u a die Herrschaft Nachod geerbt hatte lehnsrechtlich dem Nachoder Burggrafen Simon Sudlitz von Zernov ubertragen und mit dessen Tscherbeneyer Lehnsgut Hartwig Hartvik bzw Cernik verbunden Dadurch gehorte es ab 1494 zur Herrschaft Hummel die 1477 von Herzog Heinrich d A in die Grafschaft Glatz eingegliedert worden war Die entsprechende Urkunde wurde auf dem Glatzer Schloss auf dem Herzog Heinrich d A residierte ausgestellt Als Zeugen waren zugegen die herzoglichen Sohne Albrecht Georg und Karl sowie der Kanzler Klemens von Jackschonau und der Kanzleischreiber Simon von Naumburg Am 22 Februar 1525 loste der Besitzer der Herrschaft Nachod Johann Spetle von Pruditz Jan Spetle z Prudic a ze Zlebu das Lehensverhaltnis zu Jakob Sudlitz von Zernov aus und schenkte das Lehnsgut sowie Pasterkow seinem Nachoder Burghauptmann Dobes Tobias Slansky von Doubrawitz 4 Fur das Jahr 1571 ist als Ortsname erstmals Passendorf belegt 5 Nach der Auflosung der Herrschaft Hummel wurde Passendorf Kammergut 1601 verkaufte der bohmische Landesherr Rudolf II Passendorf zusammen mit Nauseney und der Kolonie Brunnkress an die konigliche Immediatstadt Wunschelburg Zugleich wurden alle drei Orte in die Pfarrei Wunschelburg eingegliedert 6 7 1612 erbauten die damals lutherischen Dorfbewohner eine Begrabniskirche aus Holz die im Zuge der Gegenreformation 1624 als katholisches Gotteshaus genutzt und dem hl Johannes dem Taufer geweiht wurde Sie war Filialkirche der Pfarrei Wunschelburg Wegen Uberschuldung musste die Stadt Wunschelburg 1631 Passendorf zusammen mit anderen Dorfschaften und Gutern ihren Glaubigern uberlassen Ab 1653 8 gehorten Passendorf Nauseney Lausenei und Brunngress Brungres einem Herrn Mantel 9 1723 dem Johann Franz Joseph von Langwies 10 Im August 1731 verheerte ein Brand grosse Teile des koniglichen Waldes unterhalb von Passendorf Pastorkow 11 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Passendorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen 1781 wurde zwischen den Gemeinden Passendorf Nauseney und Karlsberg sowie dem Pfarrer von Wunschelburg eine Vereinbarung getroffen wonach jeden vierten Sonntag im Monat sowie an einigen besonderen Tagen Gottesdienst fur diese drei Gemeinden in der Passendorfer Kirche gehalten werden sollte An den ubrigen Sonn und Feiertagen besuchten die Glaubigen die Gottesdienste in Wunschelburg oder in dem weniger weit entfernten Machau Mit Genehmigung des Prager erzbischoflichen Konsistoriums wurde 1786 eine neue Kirche aus Stein errichtet fur die die konigliche Kammer das benotigte Bauholz zur Verfugung stellte 1793 gehorte Passendorf einem Herrn Bernhard Fur dieses Jahr sind ein Schulhaus 14 Bauern sowie 34 Gartner und Hauslerstellen nachgewiesen 1812 wurde die Kirche von Passendorf zur Kuratie erhoben Erster Kuratus wurde der Lewiner Kaplan Antonius Ernst Nach der Neugliederung Preussens gehorte Passendorf ab 1815 zur Provinz Schlesien die in Landkreise aufgeteilt wurde In den Jahren 1816 bis 1853 war der Landkreis Glatz zwischen 1854 und 1932 der Landkreis Neurode zustandig Nach dessen Auflosung 1933 gehorte Passendorf bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz Seit 1874 gehorte die Landgemeinde Passendorf zum Amtsbezirk Karlsberg 12 Wegen seiner fruheren Zugehorigkeit zur Herrschaft Nachod wurde es nach dem Ubergang an Preussen dem Bohmischen Winkel zugerechnet 1892 wurde Passendorf selbstandige Pfarrei Erster Pfarrer war Pralat Heinze Wahrend seiner Amtszeit wurden fur die Kirche eine neue Orgel neue Kirchenbanke sowie zwei Glocken angeschafft und der Altar renoviert Ihm gelang es auch mit staatlicher Unterstutzung in den Jahren 1903 und 1904 ein neues Pfarrhaus sowie ein neues Schulgebaude zu erbauen Die Pfarrei umfasste die Orte Karlsberg Klein Karlsberg Nauseney und Brunnkress Rerisny Nachdem das letztere mit einem Grenzvertrag aus dem Jahre 1930 der allerdings erst 1935 umgesetzt wurde 13 der Tschechoslowakei zugeschlagen wurde schied es aus der Passendorfer Pfarrei aus Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Passendorf zu einem beliebten Ferien und Wintersportort In den 1930er Jahren verfugte es uber ein Wasserleitungs und Kanalisationssystem 1939 wurden 493 Einwohner gezahlt 14 Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Passendorf 1945 mit dem grossten Teil Schlesiens an Polen Es wurde zunachst in Pasza und 1946 in Pasterka umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht schon vorher uber die nahe Grenze in die Tschechoslowakei geflohen war 15 1946 vertrieben Die meisten Hauser blieben unbewohnt und wurden dem Verfall preisgegeben Von 1975 bis 1998 gehorte Pasterka zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Die wenigen noch vorhandenen Hauser werden heute uberwiegend als Ferienunterkunfte genutzt Die Einwohnerzahl betragt weniger als 50 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie dem hl Johannes dem Taufer geweihte romisch katholische Kirche wurde 1789 im Barockstil neu errichtet Sie ist von einem Kirchhof mit alten Grabsteinen umgeben Heute ist sie Filialkirche von Radkow Literatur BearbeitenFranz Albert Die Geschichte der Herrschaft Hummel und ihrer Nachbargebiete Erster Teil Die Herrschaft Hummel bis zum Jahre 1477 Im Selbstverlag des Verfassers Munster 1932 S 56 und 83 85 Joseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet und herausgegeben von Dieter Pohl Band 1 Die Stadt und Pfarreichroniken von Lewin Mittelwalde Wunschelburg Neurode Wilhelmsthal Pohl Modautal 1993 ISBN 3 927830 06 2 S 106 115 116 128 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 88 Weblinks BearbeitenGebietstausch 1930 mit der Tschechoslowakei Kolonie Brunnkress lfd Nr 27 Historische und aktuelle Aufnahmen Alte DorfansichtenEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 368 Schreibweise Pastorkow 1932 befand sich der Kaufvertrag aus dem Jahre 1415 im Oelser Schlossarchiv Ladislav Hladky Dejiny Male Cermne Obce na Cesko Kladskych hranicich do roku 1850 Hronov 2010 ISBN 978 80 254 7442 2 S 5f Paul Klemenz Ortsnamen der Grafschaft Glatz S 64 Digitalisat Aloys Bach Urkundliche Kirchen Geschichte der Graffschaft Glaz sic Breslau 1841 S 410 online Karl August Muller Vaterlandische Bilder in einer Geschichte und Beschreibung der alten Burgfesten und Ritterschlosser Preussens Flemming 1837 S 108 Vorschau in der Google Buchsuche Jaroslav Sula Jmena obyvatel homolskeho panstvi v XVI a XVII stoleti jako doklad etnicity obyvatel regionu In Cesky koutek v Kladsku Kladsky sbornik 5 supplementum S 208 Anton Blaschka Die Grafschaft Glatz nach dem Dreissigjahrigen Kriege Studien auf Grund der Glatzer Rolla In Jahrbuch des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Prag 1926 S 80 und 95 Der Adel des Glatzer Landes Waldbrand 1731 Amtsbezirk Karlsberg Ondrej Felcman Ryszard Gladkiewicz u a Kladsko Dejiny regionu Nakladatelstvi Bor Liberec 2012 ISBN 978 80 87607 00 8 S 292 Michael Rademacher Einwohner 1939 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 21 Oktober 2023 Eva Kudelkova Byli jsme tam doma Vzpominky pametniku na detstvi v Ceskem koutku Nakladatelstvi Bor Liberec 2017 S 46 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pasterka Radkow amp oldid 238858921