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Das Mineral Omphacit veraltet auch Omphazit geschrieben ist ein eher selten vorkommendes Kettensilikat aus der Gruppe der Pyroxene innerhalb der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca Na Mg Fe Al Si2O6 6 Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Calcium und Natrium bzw Magnesium Eisen und Aluminium konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals OmphacitNorwegischer Eklogit mit grunem Omphacit rotem Pyrop milchigem Quarz und blauem DisthenAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1988 s p 1 IMA Symbol Omp 2 Andere Namen OmphazitChemische Formel Ca Na Mg Fe Al Si2O6 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 01 VIII F 01 100 9 DA 20 65 01 03b 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe C2 c Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 oder P2 n Nr 13 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 13 2 5 Gitterparameter a 9 59 A b 8 78 A c 5 26 Ab 106 8 5 Formeleinheiten Z 4 5 Zwillingsbildung haufig einzelne und polysynthetische Zwillinge auf 100 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 bis 6Dichte g cm3 3 16 bis 3 43 gemessen 3 36 berechnet 3 Spaltbarkeit gut nach 110 110 oder 110 87 Bruch Tenazitat uneben bis muschelig sprodeFarbe grasgrun smaragdgrun dunkelgrunStrichfarbe grunlichweissTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz oder SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 662 bis 1 701nb 1 670 bis 1 712ng 1 685 bis 1 723 4 Doppelbrechung d 0 023Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 58 bis 83 gemessen 74 bis 88 berechnet Pleochroismus schwach X farblos Y sehr hellgrun Z sehr hellgrun bis blaulichgrun 3 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale hohes Relief und schlecht loslich in SalzsaureOmphacit entwickelt nur selten grobe Kristalle bis etwa funf Zentimeter Grosse und glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Meist tritt er in Form unregelmassiger xenomorpher Korner oder massiger Mineral Aggregate auf In reiner Form ist Omphacit von grasgruner oder smaragdgruner bis dunkelgruner Farbe und weist eine grunlichweisse Strichfarbe auf Er ist ein Hauptbestandteil des Metabasits Eklogit Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Mineral in einem ehemaligen Steinbruch bei Silberbach in der Gemeinde Konradsreuth in der bayerischen Region Oberfranken 7 und beschrieben 1815 durch Abraham Gottlob Werner der das Mineral in Anlehnung an seine Farbe nach dem altgriechischen Wort ὄmfa3 omphax fur unreife Traube als Omphazit bezeichnete Diese Schreibweise wurde allerdings in spateren mineralogischen Publikationen zu Omphacit korrigiert und setzte sich allgemein durch Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Technischen Universitat Bergakademie Freiberg Katalog Nr 100568 K 103 aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Omphacit zur Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Aegirin Augit Diopsid Esseneit Hedenbergit Jadeit Jervisit Johannsenit Kanoit Klinoenstatit Klinoferrosilit Kosmochlor Namansilit Natalyit Petedunnit Pigeonit und Spodumen die Pyroxengruppe Untergruppe Klinopyroxene mit der System Nr VIII F 01 innerhalb der Pyroxengruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Omphacit ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der Kettenbildung so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 2 periodischen Einfachketten Si2O6 Pyroxen Familie zu finden ist wo es zusammen mit dem Aegirin Augit und Chromomphacit die Ca Na Klinopyroxene Omphacitgruppe mit der System Nr 9 DA 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Omphacit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Kettensilikatminerale ein Hier ist er zusammen mit dem Aegirin Augit in der Gruppe der C2 c Klinopyroxene intermediare Klinopyroxene mit der System Nr 65 01 03b innerhalb der Unterabteilung Kettensilikate Einfache unverzweigte Ketten W 1 mit Ketten P 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenOmphacit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 c Raumgruppen Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 oder P2 n Nr 13 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 13 2 mit den Gitterparametern a 9 59 A b 8 78 A c 5 26 A b 106 8 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Omphacit grun und Almandin rot aus Nordfjord Norwegen Grosse 1 5 1 5 1 5 entspricht 3 81 cm 3 81 cm 3 81 cm Omphacit im Mikroskop nbsp Omphacit im Dunnschliff eines Eklogits im linear polarisierten Licht Fast farblose Kristalle mit hohem Brechungsindex und gelegentlich erkennbaren parallelen Spaltrissen nbsp Omphacit im Dunnschliff bei gekreuzten Polarisatoren Mittelhohe Doppelbrechung erzeugt bunte Interferenzfarben gelegentlich ist Zwillingsbildung erkennbar Omphacit bildet sich in basischen bis ultrabasischen metamorphen Gesteinen wie dem Metabasit Eklogit zu dessen Hauptbestandteilen er zahlt Dieser entsteht bei hohen Drucken ab ca 10 kbar entspricht ca 35 km Tiefe und mittleren bis hohen Temperaturen 500 bis 1000 Grad Celsius Omphacit findet sich haufig auch in Kimberliten und Granuliten aber auch in einigen Ophiolithen und glaukophanhaltigen Blauschieferfazien Als eher seltene Mineralbildung kann Omphacit an verschiedenen Fundorten zum Teil reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2014 rund 190 Fundorte 8 Als Begleitminerale treten in Eklogiten unter anderem Granat Korund Kyanit und Quarz in Blauschiefern dagegen eher Epidot Glaukophan Hornblende und Skapolith auf In Deutschland konnte Omphacit neben seiner Typlokalitat Silberbach noch an mehreren Orten in der Munchberger Gneismasse in Bayern in der Grube Clara bei Oberwolfach in Baden Wurttemberg am Nickenicher Weinberg in Rheinland Pfalz sowie an mehreren Orten im sachsischen Erzgebirge gefunden werden In Osterreich fand man das Mineral unter anderem am Huttenberger Erzberg sowie an verschiedenen Fundorten in der Koralpe und Saualpe in Karnten bei Gansbach Gemeinde Dunkelsteinerwald und bei Altenburg in Niederosterreich bei Krumbach Gemeinde Eibiswald und Wernersdorf in der Steiermark sowie im Sulztal Stubaier Alpen in Tirol In der Schweiz trat Omphacit bisher nur auf der Alpe Arami nahe der Gemeinde Gorduno im Kanton Tessin und am Allalinhorn kurz Allalin in der Gemeinde Saas Almagell im Kanton Wallis auf Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan Australien Brasilien China Frankreich Griechenland Guatemala Indien Italien Japan Lesotho Kanada Kolumbien Kuba Mexiko Neukaledonien Nigeria Norwegen Pakistan Polen Russland Slowenien Sudafrika Tschechien Turkei im Vereinigten Konigreich UK in den Vereinigten Staaten von Amerika USA und in Venezuela 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAbraham Gottlob Werner Abraham Gottlob Werner s letztes Mineral System Aus dessen Nachlasse auf oberbergamtliche Anordnung herausgegeben und mit Erlauterungen versehen Freiberg und Wien 1817 S 33 online verfugbar in der Google Buchsuche Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 772 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 526 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 234 Dorfler Natur Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Omphacit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Omphacit Wiki Webmineral Omphacite Database of Raman spectroscopy Omphacite American Mineralogist Crystal Structure Database OmphaciteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Omphacit In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF kB a b Mindat Omphacit a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 620 IMA CNMNC List of Mineral Names March 2014 PDF 1 5 MB a b Typmineral Katalog der Universitat Hamburg Mindat Anzahl der Fundorte fur Omphacit Fundortliste fur Omphacit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Omphacit amp oldid 235992968