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Johannsenit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung CaMn2 Si2O6 4 5 und damit chemisch gesehen ein Calcium Mangan Silikat Strukturell gehort Johannsenit zu den Ketten und Bandsilikaten JohannsenitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1988 s p 1 IMA Symbol Jhn 2 Chemische Formel CaMnSi2O6 3 CaMn2 Si2O6 4 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Ketten und BandsilikateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII D 01b VIII F 01 070 9 DA 15 65 01 3a 04Ahnliche Minerale Diopsid und HedenbergitKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe C2 c Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 5 Gitterparameter a 9 98 A b 9 16 A c 5 29 Ab 105 5 5 Formeleinheiten Z 4 5 Zwillingsbildung haufig an 110 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 6 Dichte g cm3 gemessen 3 27 bis 3 54 berechnet 3 52 6 Spaltbarkeit gut nach 110 110 11 0 87 Absonderungen nach 100 001 und 010 6 Bruch Tenazitat uneben bis muschelig sprode 6 Farbe dunkelbraun blaugrun grauweiss farblos 4 Strichfarbe weiss 4 Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig opak Glanz Glasglanz 7 KristalloptikBrechungsindizes na 1 703 bis 1 716 7 nb 1 711 bis 1 728 7 ng 1 732 bis 1 745 7 Doppelbrechung d 0 029 7 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 68 bis 70 gemessen 64 bis 82 berechnet 7 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in heisser SalzsaureJohannsenit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt bis zu 10 cm grosse primatische Kristalle mit einem glasahnlichen Glanz auf den Oberflachen Er findet sich aber auch in Form saulenartiger radialstrahliger oder spharolithischer Mineral Aggregate Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde von Waldemar Theodor Schaller 1932 entdeckt 7 Zuerst erwahnte er es in einem kurzen Papier im Dezember 1932 auf einer Konferenz der Mineralogical Society of America Er sagte zu diesem Zeitpunkt nur etwas uber ein manganese pyroxene Bis zu seiner erstmaligen Beschreibung im American Mineralogist den die Mineralogical Society of America herausgibt wurde das Mineral schon an anderen Fundstellen gefunden Diese Beschreibung folgte allerdings auch erst 1938 In dieser vollstandigen Beschreibung benannte Schaller das Mineral nach dem Mineralogen und Petrograph Albert Johannsen 1871 1962 8 Die Typlokalitat ist die Franklin Mine in Franklin Sussex County im Bundesstaat New Jersey in den Vereinigten Staaten von Amerika 7 Das Typmaterial wird im National Museum of Natural History in Washington D C USA aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenIn der strukturellen Klassifikation der International Mineralogical Association IMA gehort Johannsenit zusammen mit Augit Burnettit Davisit Diopsid Esseneit Grossmanit Hedenbergit Kushiroit Petedunnit und Tissintit zu den Calciumpyroxenen Ca Pyroxene in der Pyroxengruppe 9 Bereits in der alten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Johannsenit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Diopsid und Hedenbergit die Diopsid Reihe mit der System Nr VIII D 01b innerhalb der zur Pyroxenfamilie gehorenden Gruppe der Klinopyroxene monoklin prismatisch bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII F 01 70 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Ketten und Bandsilikate wobei in den Gruppen VIII F 01 bis 06 die Minerale mit Zweierketten Si2O6 4 eingeordnet sind Johannsenit bildet hier zusammen mit Aegirin Aegirin Augit Augit Davisit Diopsid Esseneit Grossmanit Hedenbergit Jadeit Jervisit Kanoit Klinoenstatit Klinoferrosilit Kosmochlor Kushiroit Namansilit Natalyit Omphacit Petedunnit Pigeonit Spodumen und Tissintit ebenfalls die Gruppe der Klinopyroxene VIII F 01 4 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Johannsenit ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese ist jedoch weiter unterteilt der Beschaffenheit der Silikatketten so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 2 periodischen Einfachketten Si2O6 Pyroxen Familie zu finden ist wo es mit Augit Davisit Diopsid Esseneit Hedenbergit Kushiroit und Petedunnit in der unbenannten Untergruppe Ca Klinopyroxene Diopsidgruppe mit der Systemnummer 9 DA 15 ist Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Johannsenit in die Klasse der Silicate und Germanate und dort in die Abteilung Einfache unverzweigte Ketten W 1 mit Ketten P 2 ein Hier ist er in der C2 c Klinopyroxene Ca Klinopyroxene mit der System Nr 65 01 3a zu finden zusammen mit Diopsid Hederbergit Augit Petedunnit Esseneit und Davisit Kristallstruktur BearbeitenJohannsenit kristallisiert isotyp zu Diopsid und Hedenbergit 8 monoklin in der Raumgruppe C2 c Raumgruppen Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 mit den Gitterparametern a 9 987 A b 9 156 A c 5 293 A und b 105 29 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 6 Bildung und Fundorte BearbeitenJohannsenit bildet sich in metasomatisch uberpragten Kalksteinen und manganhaltigen Skarnen sowie in Quarz und Calcitgangen in Rhyolith Haufig in Paragenese mit Rhodonit und Manganoxiden 6 Von dem Mineral sind bisher rund 90 Fundstellen dokumentiert Stand 2021 11 In Deutschland ist nur eine Fundstelle bekannt sie liegt in Niedersachsen im Harz in der Stadt Sankt Andreasberg 7 Weitere Fundorte gibt es in Australien Bulgarien China Frankreich Indonesien Italien Japan Kanada Mexiko Norwegen Peru Mazedonien Rumanien Russland Sudafrika Spanien Schweden Tadschikistan dem Vereinigten Konigreich und den Vereinigten Staaten von Amerika 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenR F Freed Donald R Peacor Refinement of the crytal structure of johannsenite In American Mineralogist Band 52 Nr 5 6 1967 S 709 720 englisch minsocam org PDF 805 kB abgerufen am 1 November 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannsenite Sammlung von Bildern Johannsenit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 1 November 2021 David Barthelmy Johannsenite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 1 November 2021 englisch Johannsenite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 1 November 2021 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Johannsenite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 1 November 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2021 PDF 3 52 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2021 abgerufen am 1 November 2021 englisch a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 620 englisch a b c d e f g h Johannsenite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 77 kB abgerufen am 1 November 2021 a b c d e f g h i Johannsenite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 1 November 2021 englisch a b Waldemar Theodor Schaller Johannsenite a new manganese pyroxene In American Mineralogist Band 23 Nr 9 September 1938 S 575 582 englisch minsocam org PDF 517 kB abgerufen am 1 November 2021 Subcommite on Pyroxenes CNMMN Nobuo Morimoto Nomenclature of Pyroxenes In The Canadian Mineralogiste Band 27 1989 S 143 156 englisch mineralogicalassociation ca PDF 1 6 MB abgerufen am 1 November 2021 Ernest H Nickel Monte C 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