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Die Marienkirche benannt nach der Mutter Jesu ist eines der Wahrzeichen der baden wurttembergischen Kreisstadt Reutlingen Die zwischen 1247 und 1343 erbaute Kirche zahlt heute zu den schonsten und bedeutendsten Sakralbauten der Gotik in Wurttemberg Sie war von 1521 bis 1548 Wirkungsort des schwabischen Reformators Matthaus Alber der von hier aus die Lehren der Reformation Martin Luthers in der damaligen Freien Reichsstadt und im sudwestdeutschen Raum verbreitete Seither ist die Marienkirche Zentrum der evangelischen Gemeinde Reutlingens Beim grossen Stadtbrand von 1726 der etwa 80 des Gebaudebestandes Reutlingens zerstorte wurde die Marienkirche schwer beschadigt die bis dahin bestehende innere Ausstattung ging dabei verloren mit Ausnahme des spatgotischen Heiligen Grabes und des Taufsteins aus dem Jahr 1499 Zwischen 1893 und 1901 wurde die Kirche in neugotischem Stil umfassend restauriert Seit 1988 ist die Marienkirche eines der nationalen Kulturdenkmale in Deutschland August Stechert 1859 1933 Reutlingen Marienkirche Westportal und HauptturmAnsicht von SudenDieses Bild zeigt die um 1250 begonnene Chorseite Die Turme zu Seiten des Vorchores enthalten die altesten Bauteile Der Chorabschluss mit dem Vorgesetzten Masswerk am Giebel stammt aus der zweiten Bauphase ab etwa 1290 Innenansicht gegen den ChorChor Kanzel und hangendes KreuzInnenansicht gegen die OrgelemporeErinnerungstafel zum Wirken Matthaus Albers an der Aussenmauer der Reutlinger Marienkirche Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Geschichtliche Ereignisse 2 1 Legende zur Entstehung der Marienkirche 2 2 Sturmbocklegende 3 Architektur 3 1 Goldener Engel 4 Sanierungs und Restaurierungsgeschichte 4 1 Arbeiten um 1494 unter Peter von Breisach 4 2 Johann Georg Rupp 4 3 Neugotische Renovierung unter Heinrich Dolmetsch 5 Ausstattung 5 1 Taufstein 5 2 Heiliges Grab 5 3 Wandmalereien in der Sudsakristei 5 4 Orgel 5 5 Glocken 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBaugeschichte BearbeitenFur die Baugeschichte der Marienkirche ergibt sich ahnlich wie bei anderen Kirchen in diesem Zeitraum das Problem dass keine schriftlichen Nachweise uber die genauen Baudaten und Bauvorgange existieren Genauere Datierungen konnen somit nur anhand von stilistischen Vergleichen dendrochronologischen Befunden und Ruckdatierungen vorgenommen werden Die ersten Bauaktivitaten werden von der Bauforschung in den Zeitraum zwischen 1250 und 1270 verortet Anhand romanischer Sockel am Chor und den Chorflankenturmen wird davon ausgegangen dass ein grosser Teil der Chorwande und zumindest der untere Teil der Chorflankenturme vor 1270 fertiggestellt wurde Der im Vergleich zur Gesamtbauzeit lange Zeitraum von zwanzig Jahren fuhrt Kadauke auf die Arbeit mit einer verhaltnismassig kleinen Zahl an Steinmetzen etwa zwanzig im Vergleich zu siebzig Steinmetzen im Zeitraum ab 1280 zuruck 1 Ab 1270 wird von einem radikalen Wechsel in der Baufuhrung ausgegangen Anhand einer Bauzeichnung an einer Wand der Sudsakristei konnte eine neue Bauhutte der Ausloser dieser Anderungen gewesen sein 2 Wahrend dieser Phase wurden die bereits fertiggestellten Chorwande bis auf die Sohlbanke wieder abgetragen und im Stil der Hochgotik neu errichtet Dabei wurde der eigentlich quadratische Chor auf eine polygonale Wirkung angelegt unter anderem durch die unterschiedlich hohen Fenster an der Ostseite des Chores und das mehrteilige Kreuzrippengewolbe Wahrend dieser Bauphase die bis etwa 1280 dauerte wurde auch bereits die Sudsakristei fertiggestellt und die Chorturme fast vollstandig ausgebaut Von etwa 1280 bis 1310 wurde das Langhaus fertiggestellt Die beiden ersten Langhausjoche sind etwas breiter als die restlichen funf Dies fuhrt Kadauke darauf zuruck dass nach der Fertigstellung der ersten beiden Joche eine Fortfuhrung in derselben Jochbreite zu einem Platzproblem auf der Westseite gefuhrt hatte weswegen ab dem dritten Joch von Osten die Joche schmaler sind als die ersten beiden Joche 3 In dieser Bauphase wurden vermutlich auch die Chorflankenturme vollstandig fertiggestellt Als letzte Phase des Baus wurde ab ungefahr 1310 die westliche Vorhalle und die mit viel Bauschmuck verzierte Westfassade mit dem in den Westbau eingestellten Turm gestaltet Wahrscheinlich wegen eines Kriegs gegen Eberhard I von Wurttemberg konnte diese Bauphase erst 1343 mit der Aufsetzung des goldenen Engels auf die Spitze des Westturms abgeschlossen werden Geschichtliche Ereignisse BearbeitenLegende zur Entstehung der Marienkirche Bearbeiten Die erste Reutlinger Pfarrkirche St Peter in den Weiden lag ausserhalb der Stadtmauern an der Stelle des heutigen Friedhofs Unter den Linden wohl am Ort einer alteren vorstadtische Siedlung 4 Der Bau der Marienkirche soll der Legende nach seinen Ursprung in der Belagerung Reutlingens durch Anhanger des Gegenkonigs Heinrich Raspe IV haben Dieser hatte am 5 August 1246 zwar den Stauferkonig Konrad IV bei Frankfurt besiegt sah sich jedoch den schwabischen Reichsstadten gegenuberstehend 5 Viele der Reichsstadte darunter Ulm und Reutlingen waren durch das Staufergeschlecht erst zu Reichsstadten erhoben worden und verweigerten dementsprechend Heinrich Raspe ihre Loyalitat 6 Daraufhin begannen Raspe und seine Anhanger 1247 einen Belagerungsfeldzug dieser Reichsstadte der jedoch in Ulm erfolglos blieb 7 An Pfingsten 1247 wurde auch Reutlingen von Anhangern Heinrich Raspes belagert 8 Die Burger Reutlingens sollen Maria die durch die Verehrung als Schutzpatronin der Stadt eine besondere Rolle in der stadtischen Kultur spielte gelobt haben ihr zu Ehren eine Kapelle innerhalb der Stadtmauern zu errichten falls die Belagerung nicht erfolgreich sei 8 9 Nach dem Abzug der Belagerer sei nun umgehend nach einem Baumeister geschickt worden 5 Die Legende zur Entstehung des Baues findet sich erstmals in den etwa 1370 entstandenen Erlauterungen zum Chronikon von Conrad Spechtshart der Schulmeister der Reutlinger Lateinschule war 10 11 Ob diese Legende allerdings auf historischen Tatsachen beruht ist schwer nachzuweisen da die Erlauterungen uber hundert Jahre nach Beginn der Arbeiten an der Marienkirche geschrieben wurden und keine Dokumente aus der Zeit des Baubeginns existieren 12 Sturmbocklegende Bearbeiten In enger Verbindung mit der Geschichte der Marienkirche steht ein Sturmbock den die Truppen unter Heinrich Raspe nach der missgluckten Belagerung Reutlingens im Jahre 1247 der Legende nach zuruckliessen Die Einwohner der Stadt liessen den etwa 35 Meter langen Rammbock in die Stadt transportieren wo er auf den Bauplatz gelegt und als Massstab fur die Lange der Kirche gedient haben soll 7 Der Sturmbock soll bis in das Jahr 1517 in einem Seitenschiff der Kirche aufgehangt gewesen sein Bei einem Besuch Kaiser Maximilians I in der Reichsstadt in jenem Jahr soll dieser befohlen haben den Sturmbock aus der Kirche zu entfernen da dieser ein unpassender Kirchenschmuck sei Da jedoch die Hauser gegenuber dem Hauptportal relativ dicht angebaut waren musste in die Wand des Chors ein Loch geschlagen werden durch das das Belagerungsgerat geschoben wurde 1563 soll der Sturmbock am damaligen Reutlinger Rathaus aufgehangt und mit einer lateinischen Inschrift versehen worden sein Beim Stadtbrand 1726 verbrannte er grosstenteils mit dem Rathaus Jedoch befand sich 1824 ein kleines Stuck des originalen Sturmbocks das gerettet werden konnte wieder in der Marienkirche 13 Ob der Sturmbock als Siegestrophae tatsachlich real existierte und die Sturmbocklegende somit historisch belegbar ist ist allerdings unklar da die ersten urkundlichen Erwahnungen des Sturmbocks erst sehr spat nach dem Bau der Kirche uberliefert sind Jedoch lasst sich an der Chorwand tatsachlich eine zugemauerte Stelle erkennen durch die der Sturmbock herausgeschoben worden sein konnte 14 Sie wurde bei der Renovierung unter Heinrich Dolmetsch 1893 bis 1901 mit der Inschrift Sturmbockloch Anno 1547 versehen 15 Heute befindet sich an der Sudseite der Marienkirche eine Nachbildung des Sturmbocks Architektur BearbeitenGoldener Engel Bearbeiten Auf der Spitze des 71 m hohen Westturms der Marienkirche befindet sich eine vollplastisch gearbeitete Skulptur eines Engels Die Skulptur ist figurativ und stellenweise sehr detailliert ausgearbeitet Ein Meisterzeichen oder eine Datierung sind nicht vorhanden Sie hat eine Hohe von 140 cm und am Rocksaum einen Durchmesser von 35 cm 16 Die Figur die aus getriebenen Kupferblechen welche vernietet und vergoldet wurden besteht hat ein Gesamtgewicht von 35 kg 17 18 Die Figur ist technisch gesehen in vier Partien unterteilbar namlich eine Kopf eine Hals eine Oberkorper und eine Rockpartie Diese sind durch Nieten bzw Kopf und Halspartie durch Lot miteinander verbunden 16 Der Engel befindet sich seit der Fertigstellung der Marienkirche im Jahr 1343 mit kleineren Unterbrechungen an seinem Platz Laut der Spechtshartschen Chronik wurde der Bau sogar damit vollendet dass ein goldener Engel oben aufgesetzt wurde 19 Jedoch ist der Ersteller dieses Werks nicht uberliefert Der Engel konnte im Laufe der Zeit an einigen Stellen verandert worden sein So hatte die Figur in alteren grafischen und schriftlichen Quellen zwei Flugel wahrend sie heute als drehbarer Windengel nur einen Flugel besitzt Ausserdem war die Fahne die er heute in seinem linken Arm halt laut einigen Uberlieferungen fruher an seiner linken Hand befestigt Bei neueren Untersuchungen wurde tatsachlich an der linken Hand ein Loch gefunden an dem die Fahne befestigt gewesen sein konnte 20 Diese Veranderungen am Erscheinungsbild des Engels konnten wahrend einer der vielen meist durch Witterung verursachten Restaurierungen vorgenommen worden sein So wurde der Engel wahrscheinlich bei dem Blitzeinschlag im Jahre 1494 der den Hauptturm bis zum obersten Umgang zerstorte beschadigt Zudem wurde der Engel im Juni 1726 also kurze Zeit vor dem Stadtbrand neu vergoldet sowie die damals abgefallene rechte Hand wieder angebracht Am 28 Mai 1943 sturzte der Engel zusammen mit den beiden Kreuzblumen infolge eines Erdbebens vom Turm und landete im nordlichen Seitenschiff nachdem er das Dach durchschlagen hatte Dabei wurde er an Rock Oberkorper Armen und Handen zerdellt zudem war der Flugel verbogen 21 Bis 1950 wurde er von Franz Assfalg aus Ehingen Donau wiederhergestellt und am 18 Juli 1950 wieder auf den Turm gesetzt Die Figur stellt eine aufrecht stehende Person dar deren linker Arm am Korper anliegt und in der Armbeuge eine Fahnenstange mit ruckwartig ausgerichteter Fahne und einem kreuzformigen Abschluss tragt Der rechte Arm ist angewinkelt und vom Korper zeigend An der rechten Hand sind drei uberproportional grosse Finger ausgestreckt was als Schworgestus oder Mariengruss gedeutet wird 17 22 Der Engel hat gelockte Haare und tragt einen Rock der ab der Taille abwarts parallele Falten bildet Meist wird die Figur als Darstellung des Erzengels Gabriel gedeutet 17 Sanierungs und Restaurierungsgeschichte BearbeitenArbeiten um 1494 unter Peter von Breisach Bearbeiten Die erste grosse Sanierungsmassnahme an der Marienkirche musste bereits rund 150 Jahre nach der Fertigstellung vorgenommen werden Am 20 Juni 1494 schlug der Blitz in den Westturm ein und beschadigte diesen so sehr dass er vom obersten Umgang bis zur Turmspitze neu hergestellt werden musste Die Wiederherstellung wurde laut der Camerer Laubenbergischen Chronik dem Reutlinger Stadtbaumeister Peter von Breisach ubertragen der den Turmhelm bis 1496 wieder in den alten Zustand versetzte Am 11 Marz 1496 konnte der goldene Engel wieder an seinen Platz auf der Spitze des Turms gesetzt werden 23 Die Bauforschung geht davon aus dass diese Sanierung des Turmhelms den Anlass zu weiteren baulichen Veranderungen gab die Ende des 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts innerhalb und ausserhalb des Baus vorgenommen wurden wie etwa die um 1500 geschaffenen Apostelfiguren an den Strebepfeilern oder das Heilige Grab und der Taufstein im Kircheninneren 24 Johann Georg Rupp Bearbeiten Die erste grossere Restaurierung der Marienkirche wurde wahrend des 19 Jahrhunderts vom damaligen Reutlinger Baurat Johann Georg Rupp eingeleitet Rupp kam aus einer Reutlinger Steinmetzfamilie die auch bereits ofter an der Marienkirche gearbeitet hatte wie sich Inschriften entnehmen lasst 25 Rupp begann wahrend seiner Zeit als Baurat mit der Entfernung barocker Elemente die nach dem Stadtbrand dort angebracht worden waren und mit der neugotischen Restaurierung der Kirche Die Marienkirche war im 18 Jahrhundert stark in das Alltagsleben der Reichsstadt integriert Auf der einen Seite umgaben Handwerkerhutten die Kirche an der Aussenwand und schadigten die Steine damit teilweise auf der anderen Seite war die Zunftgesellschaft Reutlingens im Inneren der Kirche durch Emporen fur die einzelnen Zunfte vertreten 26 Unter Rupp wurden 1829 einige der Anbauten an und in der Kirche abgebrochen 1842 und 1843 folgten der Abriss der verbliebenen Kinderempore bzw der Herrenempore fur den Rat der Stadt Neugotische Renovierung unter Heinrich Dolmetsch Bearbeiten Die grosste und einschneidendste Massnahme zur Erneuerung der Kirche in der Moderne war die neugotische Renovierung unter Bauleitung des Oberbaurats Heinrich Dolmetsch in den Jahren 1893 bis 1901 27 Ziele dieser Erneuerung sollten erstens die Wiederherstellung der ursprunglichen Gestalt der Bauglieder und Bauteile und zweitens die Modernisierung der Kirche nach modernen Massstaben sein 28 Dabei wurden jedoch nach damaligem Restaurationsverstandnis auch eigene Interpretationen des Originalzustands in den Bau einbezogen 29 Das Erscheinungsbild der Marienkirche ist noch heute stark von der unter Dolmetsch stattfindenden Regotisierung gepragt Im Jahr 1896 beschloss das Stadtbauamt Reutlingen die umfassende Renovierung der Marienkirche die sich mit Ausnahme der Ergebnisse der Renovierungsarbeiten von Johann Georg Rupp noch im Zustand wie unmittelbar nach dem Stadtbrand befand Die Leitung der Arbeiten wurde an den Kirchenbauspezialisten Heinrich Dolmetsch ubertragen der in Reutlingen bereits die Katharinenkirche im neogotischen Stil errichtet hatte Fur die ungestorte Arbeit am Bau liess Dolmetsch eigens die Leonhardskirche erbauen um die gottesdienstliche Versorgung der Marienkirchengemeinde zu gewahrleisten 28 Die ersten Schritte der Restaurierung waren die Verstarkung der Fundamente und das Austauschen des bisherigen Dachstuhls durch einen eisernen Dachstuhl 30 Am Chor wurden verschiedene Massnahmen wie das Ersetzen des Giebels zwischen Mittelschiff und Chor und der Einsetzung eines Entlastungsbogens fur den Chorbogen vorgenommen 30 Der nachste Schritt an der Sicherung des bestehenden Baus waren die Strebepfeiler und bogen die teils eingesunken waren Die ostlichsten Strebepfeiler auf beiden Seiten erhielten ausserdem Statuen von Moses im Suden und Jesaja im Norden um eine Einheit mit den bereits bestehenden Apostelstatuen an den anderen Strebepfeilern zu schaffen 31 Weitere wichtige aussere Veranderungen waren beispielsweise die Umgestaltung des sogenannten Brautportals an der Sudseite und die Umarbeitung des Hauptportals das nach der Vollendung der Arbeiten noch heute eine Christusstatue auf dem Pfosten des zweiteiligen Portals tragt Im Innenraum der Kirche wurde neben der Wiederherstellung des angenommenen gotischen Zustandes auch eine weitreichende Modernisierung durchgefuhrt Die Wiederherstellung betraf etwa die unter Rupp eingesetzten achteckigen Pfeiler die durch Bundelpfeiler ersetzt wurden 32 Zudem wurden die Arkaden und Gewolbe der Kirche teilweise stark restauriert da sie durch Konstruktionen aus der Zeit nach dem Stadtbrand ihre ursprungliche Form verloren hatten wie etwa die zugemauerten Arkadenbogen 33 nbsp Die Teilansicht des Gewolbes lasst die Beklebung mit Korkstucken erkennenDie Modernisierung bestand teilweise aus kleineren Erganzungen wie einer neuen Kanzel oder einem neuen Gestuhl Jedoch wurden auch aufwendige Baumassnahmen wie die Installation eines Heizungssystems oder einer Beleuchtungsanlage vorgenommen 34 Auch Eigenkonstruktionen wie die Decke die zur Verbesserung der Akustik mit Korkdreiecken beklebt ist oder die Orgel samt Orgelempore wurden erst unter Dolmetsch eingebaut 35 Am 24 November 1901 wurde die Kirche wieder der Gemeinde ubergeben 36 Ausstattung BearbeitenTaufstein Bearbeiten nbsp TaufsteinBeim Taufstein der Marienkirche handelt es sich um ein oktogonales Bildwerk aus Sandstein Der Taufstein ist am oberen Rand mit der Jahreszahl 1499 datiert ein Meisterzeichen ist jedoch nicht vorhanden Der Taufstein hat eine Hohe von 118 cm und am oberen Rand einen maximalen Durchmesser von 122 cm Er steht seit seiner Fertigstellung in der Halle des sudlichen Chorturms Grundsatzlich ist er in zwei Zonen unterteilbar Der unteren Sockelzone und der daruber liegenden Beckenzone 37 Der Taufstein entstand relativ bald nach der Fertigstellung des 1494 beschadigten Hauptturms sowie in zeitlicher Nahe zur Aufstellung des etwas jungeren Heiligen Grabes Diese zeitliche Nahe lasst schliessen dass der Bildhauer dieser Werke derselbe oder dass mehrere Bildhauer einer Werkstatt gleichzeitig in Reutlingen tatig waren 38 Aufgrund seiner engen Verwandtschaft zu anderen Werken des Uracher Meisterkreises konnte der Taufstein aus dem Umfeld Christoph von Urachs stammen 39 Der Taufstein ist heute noch weitestgehend im Originalzustand erhalten Wahrend des Bildersturms im Jahre 1531 konnte der Taufstein beschadigt worden sein 40 Im 19 und 20 Jahrhundert wurden an dem Stein drei Restaurierungen vorgenommen 1859 bis 1861 von Ernst Machold in den Jahren 1899 bis 1901 von Carl Lindenberger sowie 1998 und 1999 von Hans Krauss 41 Dabei griff Lindenberger mit diversen Veranderungen und Erganzungen wohl am starksten in die Form des Steins ein Der Taufstein steht auf einem zweistufigen masswerkverzierten Podest das wie der Taufstein selbst achteckig ist In der unteren Sockelzone sind in die acht Seiten Nischen gemeisselt in denen sich plastische Darstellungen der Taufe Christi und der sieben Sakramente der katholischen Kirche befinden Die Ecken der Sockelzone sind zu Pfeilern gearbeitet die an korinthische Saulen erinnern Unterhalb der Darstellungen sind Tierfiguren angebracht die die dargestellten Handlungen ironisch kommentieren Der Hintergrund der Handlungen wird durch reliefartige Bearbeitung des Steins angedeutet Die Beckenzone des Taufsteins besteht aus den Darstellungen von acht Aposteln die auf den Eckpfeilern der Sockelzone stehen und von Baldachinen uberdacht sind Zwischen der Darstellung der Taufe Christi auf der Ostseite des Taufsteins also dort wo sich bei der Taufe der Priester befindet stehen die Hauptheiligen der ehemaligen Reutlinger Pfarrkirche Petrus und Paulus Die acht Apostel werden mit ihren Attributen dargestellt Die Zwischenraume zwischen den Aposteln sind mit Astwerk ausgefullt Der Stein war ursprunglich bemalt von der Fassung lassen sich heute noch Reste erkennen 37 Heiliges Grab Bearbeiten nbsp Heiliges GrabDas Heilige Grab der Marienkirche ist mit dem Taufstein das einzige erhaltene Bildwerk aus der Zeit vor dem Stadtbrand 1726 das sich heute noch in der Kirche befindet Das plastische Bildwerk aus Sandstein hat weder eine Datierung noch ein Meisterzeichen jedoch wird es aufgrund der Darstellung der Figuren und deren Faltenwurf auf den Anfang des 16 Jahrhunderts datiert 42 Nach mehreren Versetzungen ist das Heilige Grab heute im Chorschluss aufgestellt Die Entstehungszeit des Heiligen Grabes wird auf den Beginn des 16 Jahrhunderts geschatzt Danach fiele die Entstehung des Heiligen Grabes in die Zeit der Erneuerung des Westturms 1494 und der folgenden Ausschmuckung des Innenraumes Da der Taufstein mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Bildhauer des Uracher Meisterkreises stammt ist anzunehmen dass dieselbe Werkstatt auch das Heilige Grab gestaltete 39 43 Das Heilige Grab befand sich nach seiner Fertigstellung wahrscheinlich in der nordlichen Chorturmhalle wo es jedoch schon 1531 in Folge des Bildersturms abgebaut wurde Vermutlich wurde das Bildwerk beim Bildersturm ebenso wie der Taufstein beschadigt Wahrend der vorubergehenden Rekatholisierung wahrend des Augsburger Interims wurde das Heilige Grab wieder aufgestellt diesmal jedoch in der Westturmvorhalle 42 Dort blieb es bis zum spaten 19 Jahrhundert stehen 1897 wurde es wahrend der Renovierung unter Heinrich Dolmetsch in den Chor versetzt 44 Diese Versetzung hatte mehrere Grunde Zum einen wurde das Heilige Grab als wichtiges Kunstwerk angesehen das einen Platz im Kirchenraum erhalten sollte Der Platz im Chor ergab sich aus der Leere des Chores da ein Hochaltar seit der Reformation nicht mehr vorhanden war Zum anderen sollte das Heilige Grab den Zugang zum neu angelegten Heizraum verdecken 45 Nach der Neuaufstellung im Chor wurde das Heilige Grab durch Carl Lindenberger in den Jahren 1897 bis 1901 restauriert und erganzt Jedoch war das Heilige Grab bereits von 1856 bis 1859 von Ernst Machold restauriert worden Lindenberger erganzte mehrere Figuren und brachte eine teilweise farbige Fassung an einigen Stellen an die heute noch sichtbar sind 44 Von 1985 bis 1987 wurde das Heilige Grab im Zuge der Innenrestaurierung der Marienkirche nochmals restauriert 46 Das Heilige Grab steht auf einer Stufe die ebenfalls von Lindenberger restauriert wurde Der Sarkophag des Grabes ist mit insgesamt sechs Halbreliefs von Aposteln verziert Vor dem Sarkophag liegen zudem zwei schlafende Grabwachter Hinter dem Sarkophag sind vier Dreiviertelfiguren von der Muttergottes dem Junger Johannes Maria Magdalena und Maria Salome positioniert Diese stehen vor dem offenen Grab Das Heilige Grab von Reutlingen unterscheidet sich durch das Nichtvorhandensein des Grabchristus von anderen Darstellungen eines Heiligen Grabes aus dieser Zeit Es wird vermutet dass in das Grab zur Nacherzahlung der Auferstehung Christi an Ostern ein Grabchristus aus Holz eingesetzt wurde Die Figur eines entsprechenden Christus wurde 1890 in einer Holzkiste in der Marienkirche gefunden 47 Uber der Darstellung von Johannes und den drei Marien befindet sich ein Steinbaldachin in dessen Mitte die Darstellung eines auferstandenen Christus steht Unter dieser Darstellung befinden sich zwei Engel mit einem Tuch Uber der Christusdarstellung sind zwischen Masswerk acht Figuren von alttestamentarischen Propheten die durch Schriftbander benannt sind zu sehen Der Baldachin des Heiligen Grabes endet nach oben hin durch Eckfialen Wandmalereien in der Sudsakristei Bearbeiten nbsp Innenansicht der Sudsakristei nbsp Wandmalerei Kreuzigung JesuDie Sudsakristei ist als einziger Raum der Marienkirche vom Stadtbrand vollig verschont geblieben Im Jahre 1846 wurden in der Sudsakristei mehrere Wandgemalde des 14 Jahrhunderts sowie eine Architekturzeichnung aus dem Ende des 13 Jahrhunderts gefunden die in der Folge des Bildersturms in Reutlingen im Jahre 1531 nicht zerstort sondern nur ubermalt wurden 43 48 Nach einer groben Auffrischung der Darstellungen 1850 die jedoch 1900 wieder abgewaschen wurde wurde die Sudsakristei im 20 Jahrhundert zweimal restauriert namlich 1955 und im Zuge der Innenrestaurierung der Marienkirche 1977 und 1978 49 50 51 Die Wandmalereien sind auf eine Putzschicht in Seccotechnik aufgetragen die Architekturzeichnung hingegen wurde mit brauner Farbe auf die Wand angebracht 43 52 Am Bogenfeld der Westwand ist eine Kreuzigungsgruppe dargestellt in der Mitte Christus neben ihm Longinus und Stephaton Weiter aussen stehen Maria und Johannes der Apostel beide in ubergrosser Darstellung In den Ecken des Bogenfeldes stehen zwei Heilige eine davon ist als Katharina bezeichnet An der Nordwand befinden sich in den drei Jochen vier Szenen aus dem Leben der Katharina von Alexandrien Das linke Bogenfeld enthalt die Darstellung wie Katharina die Gelehrten des Kaisers zum Christentum bekehrt Das mittlere Bogenfeld ist geteilt links sieht man den Feuertod der Gelehrten rechts zerstort ein Blitz das Rad mit dem Katharina hingerichtet werden soll Im rechten Bogenfeld ist die Enthauptung Katharinas dargestellt Unter dem Farbauftrag der Enthauptung befindet sich eine altere Wandmalerei die das Martyrium des heiligen Laurentius auf dem Rost zeigt In den Wandbereichen zwischen den Fenstern der Sudwand sind die Heiligen Martin Nikolaus Konrad Augustinus sowie Cosmas und Damian dargestellt An der Ostwand sieht man eine Frauengruppen mit drei Gestalten die als Maria Magdalena Katharina und Margareta bezeichnet sind Zudem befindet sich im Bogenfeld der Ostwand eine Inschrift die auf einen stellvertretenden Leutpriester Werner hinweist der die Basilika ausmalen liess Ob das Wort Basilika sich nur auf die Sudsakristei oder an die ganze Kirche bzw den bis zu jenem Zeitpunkt fertiggestellten Teil der Kirche bezieht ist umstritten 53 An der Wand zum Chor ist ein in der Langsachse halbierter Grundriss einer dreischiffigen Kirche angezeichnet Der Grundriss scheint vor der Ausmalung der Sudsakristei dort angebracht worden zu sein Jedoch wurde er durch einen Tureinbruch zum Chor gestort sodass sich die Quader heute teilweise nicht mehr an ihrem ursprunglichen Platz befinden sondern links und rechts neben der Tur sowie in deren Leibung verteilt sind 52 In der Ostwand befindet sich eine farbig gefasste Sakramentsnische nbsp Martyrium der hl Katharina nbsp Enthauptung der hl Katharina nbsp Heiliger Konrad nbsp Heilige Maria Magdalena Katharina und Margareta nbsp Sakramentsnische in der OstwandOrgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelBereits im Jahre 1487 wurde in der Reimchronik von Johann Fizion von einer alten Orgel berichtet 54 Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um eine Schwalbennestorgel die an der Nordwand des Mittelschiffs etwa auf der Hohe der Kanzel hing 54 55 56 Mit der Erhebung der Marienkirche zur Pfarrkirche Reutlingens wurde 1540 erstmals eine grosse Orgel auf einer Empore am Westturm aufgestellt Jedoch wurde diese Kirche nicht fertiggestellt da der Orgelbaumeister aus Schwabisch Hall verstarb und die Orgel unfertig hinterliess 56 Deshalb wurde schon 1569 vom Nurnberger Orgelbauer Hieronymus Scheurstab eine neue Orgel mit 16 Registern errichtet deren Gehause von Markus Astfalk aus Schwabisch Hall vergoldet und mit dem stadtischen und kaiserlichen Wappen verziert wurde 55 56 1592 wurde die Orgel nochmals von Andreas Sartor erneuert 55 Beim Stadtbrand 1726 ging die Orgel wie nahezu die gesamte Innenausstattung verloren Jedoch wurde von der Stadt Ulm im Jahre 1736 eine neue Orgel gestiftet die der Ulmer Orgelbauer Georg Friedrich Schmal als zweimanualige Orgel mit 16 Registern ausfuhrte 1847 wurde diese Orgel von der Firma Walcker aus Ludwigsburg nochmals erweitert 55 Bei der Restaurierung unter Heinrich Dolmetsch wurde von Carl Weigle aus Leinfelden Echterdingen eine neue dreimanualige pneumatische Orgel mit 57 Registern als op 258 nach dem patentierten System der Weigle Membranladen 57 angefertigt wahrend die bestehende Orgel verkleinert und 1900 in die Leonhardskirche versetzt wurde 55 Das grossartige Eichenholzgehause der Orgel wurde von Dolmetsch selbst entworfen und vom Bildhauer Spindler aus Stuttgart ausgefuhrt 58 Noch im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs wurde unter Anleitung von Walter Supper und dem Organisten Heinrich Jetter eine Umgestaltung und Erweiterung im neobarocken Sinn begonnen 59 In der Folgezeit fuhrte die ebenfalls unter dem Architekten Dolmetsch eingebaute elektrische Heizung bei der Pneumatik zu schweren Schaden an den Membranladen und somit zu einer nur noch begrenzten Bespielbarkeit der Orgel sodass sie stillgelegt und 1967 von der Firma Weigle durch eine zweimanualige Chororgel mit 16 Registern ersetzt wurde die erhalten geblieben ist 60 61 Schliesslich fuhrten die desolate Technik und der veranderte Zeitgeschmack dazu dass die grosse Weigle Orgel abgebrochen und die Pfeifen grosstenteils auf einem Basar verkauft wurden 15 komplette und grosstenteils historische Register konnten gerettet werden von denen neun heute in der erweiterten Saalorgel der Musikhochschule Trossingen erklingen 62 Die heutige Orgel wurde von 1987 bis 1988 von der Firma Rieger Orgelbau aus Schwarzach Vorarlberg Osterreich gebaut Mensuren und Intonation sind von Klaus Knoth Rieger Orgelbau 63 Die Disposition mit zahlreichen Zungenstimmen ist franzosisch romantisch konzipiert Das Schleifladen Instrument verfugt uber 53 Register 3 813 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal und hat einen freistehenden Spieltisch Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertraktur ist elektrisch Die Prospektgestalt von Dolmetsch wurde ubernommen Es findet jedes Jahr im Sommer die Konzertreihe Reutlinger Orgelsommer mit Orgelkonzerten statt 64 Derzeit wird das Instrument um ein weiteres Manualwerk Orchestral und zusatzliche Register in den vorhandenen Werken durch Orgelbau Klais erweitert die neuen Register bestehen teilweise aus Extensionsreihen sind kursiv gedruckt und nicht nummeriert 57 65 66 I Hauptwerk C g30 1 Prestant 16 0 2 Principal 0 8 Flute harmonique 0 8 0 3 Rohrgedackt 0 8 0 4 Spitzflote 0 8 0 5 Octav 0 4 0 6 Nachthorn 0 4 0 7 Quinte 0 2 2 3 0 8 Superoctave 0 2 0 9 Mixtur major IV V 0 2 10 Mixtur minor III IV 0 0 1 11 Cornet V 0 8 12 Trompete 16 13 Trompete 0 8 SchlagwerkGlocken A 1 0 8 Celesta 0 8 Vibraphon 0 8 Cymbelstern II Positiv C g314 Salicional 0 8 15 Holzgedackt 0 8 16 Quintade 0 8 17 Prestant 0 4 18 Rohrflote 0 4 19 Sesquialtera II 0 0 2 2 3 20 Octav 0 2 21 Blockflote 0 2 22 Larigot 0 1 1 3 23 Scharff V 0 1 Rankett 16 24 Voix humaine 0 8 25 Cromorne 0 8 Tremulant III Schwellwerk C g326 Bourdon 16 27 Principal 0 8 28 Holzflote 0 8 29 Gamba 0 8 30 Voix celeste 0 8 31 Octav 0 4 32 Traversflote 0 4 33 Nazard 0 2 2 3 34 Octavin 0 2 35 Tierce 0 1 3 5 36 Sifflet 0 1 37 Plein Jeu VI 0 2 2 3 38 Basson 16 39 Trompette harmonique 0 0 8 40 Hautbois 0 8 41 Clairon harmonique 0 4 Tremulant Orchestral C g3Violon 16 Fugara 0 8 Viola 0 8 Aeoline 0 8 Aeolinenschwebung 0 8 Flauto dolce 0 8 Doppelflote 0 8 Gros Nazard 0 5 1 3 Fugara 0 4 Violine 0 4 Aeoline 0 4 Zartflote 0 4 Grosse Tierce 0 3 1 5 Nazard harmonique 0 2 2 3 Piccolo 0 2 Tierce harmonique 0 3 1 5 Harmonia aetheria III 0Tiefes Horn 16 Hohes Horn 0 8 Orchesteroboe 0 8 Bassklarinette 16 Klarinette 0 8 Pedal C f1Grossbordun A 2 32 42 Principal 16 43 Subbass 16 44 Quinte 10 2 3 45 Octav 0 8 46 Gedackt 0 8 47 Octav 0 4 48 Rohrpfeife 0 4 49 Hintersatz IV 0 0 2 2 3 50 Kontrafagott 32 51 Posaune 16 52 Trompete 0 8 53 Clarine 0 4 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen Elektronische Setzeranlage mit 99 8 Kombinationen zunachst 16 8 spater erweitert Anmerkungen Rohrenglocken C H Glocken Bearbeiten Das Gelaut der Marienkirche besteht aus funf Glocken die alle im Hauptturm untergebracht sind und von der Giesserei Kurtz aus Stuttgart zu verschiedenen Zeiten gegossen wurden Die Glocken die bis 1726 im Einsatz waren wurden durch den Stadtbrand zerstort Lediglich die sogenannte Stunden oder Betglocke C wurde nach dem Brand unbeschadigt auf dem unteren Umlauf des Turms gefunden 67 68 Im Jahr 1727 wurde die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen sie wurde mit der Inschrift Bis hierher hat der Herr uns geholfen Samuel 7 12 versehen und 1728 zusammen mit funf weiteren Glocken wieder im Hauptturm aufgezogen Im Jahr 1900 zersprang die Betglocke da sie durch das Lauten zu Morgen und Abendgebet sowie zum Vaterunser stark beansprucht wurde Sie wurde daraufhin von Heinrich Kurtz aus Stuttgart umgegossen zusatzlich wurde die Inschrift Seine Gnade und Weisheit waltet uber uns in Ewigkeit Halleluja Psalm 117 2 eingefugt 36 Die ubrigen Glocken wurden dann auf die Betglocke abgestimmt 1950 wurden drei Glocken von der Firma Heinrich Kurtz neu gegossen Die sogenannte Christusglocke e die zum Gedenken an die Auferstehung und als Totenglocke gelautet wird erhielt ein Monogramm Christi und die Inschrift Kommt zu mir alle die ihr muhselig und beladen seid Matthaus 11 28 Die als Passionsglocke gelautete sogenannte Friedensglocke g ist mit einem Weltkreis mit Kreuz sowie der Inschrift Verleih uns Frieden gnadiglich verziert Als dritte Glocke wurde die heute zum Gottesdienst gelautete Reich Gottes Glocke a neu gegossen und mit der Inschrift Dein Reich komme Matthaus 6 10 einem Kreuzzeichen und den griechischen Buchstaben Alpha und Omega geschmuckt Schliesslich gibt es noch als kleinste die Taufglocke aus dem Jahr 1928 Ubersicht 69 Glocke Name Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton1 Betglocke 1901 1600 mm 2680 kg c 2 Christusglocke 1950 1230 mm 1345 kg e 3 Friedensglocke 1950 1030 mm 0 803 kg g 4 Reich Gottes Glocke 1950 0 920 mm 0 557 kg a 5 Taufglocke 1928 0 800 mm 0 339 kg c Literatur BearbeitenEugen Gradmann Johannes Merz Heinrich Dolmetsch Die Marienkirche in Reutlingen Eine Denkschrift Wittwer Stuttgart 1903 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Hrsg In neuem Licht Die Marienkirche in Reutlingen Zur Innenerneuerung 1985 1987 Reutlingen 1987 Lothar Gonschor Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0560 4 S 174 180 Heimatmuseum Reutlingen Hrsg Figuren des Heils Gotische Kunst aus Reutlingen Reutlingen 2009 ISBN 978 3 939775 11 9 Bruno Kadauke Die Marienkirche in Reutlingen aus kunsthistorischer Sicht Verlag Oertel amp Sporer Reutlingen 1987 ISBN 3 88627 055 6 Friedrich Keppler Die Marienkirche in Reutlingen Bedeutung Geschichte Kunstwerke Gryphius Reutlingen 1946 Eckhard von Knorre Gerhard Kost Die Marienkirche in Reutlingen Grosse Baudenkmaler Heft 391 3 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1996 Till Lapple Harald Weiss Er trotzte Blitzschlag Brand und Erdbeben Neue Hinweise zur Baugeschichte des Turmhelms der Marienkirche in Reutlingen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 39 Jg 2010 Heft 3 S 171 175 PDF Zimdars Dagmar Bearb Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg II Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 574 578 Einzelnachweise Bearbeiten Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 11 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 17 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 24 Roland Deigendesch Reutlingen In Wurttembergische Kirchengeschichte online 2014 abgerufen am 26 Oktober 2023 a b Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 6 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 9 a b Gradmann u a Denkschrift S 1 a b Keppler Die Marienkirche in Reutlingen S 10 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 18 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 5 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 7 Gradmann u a Denkschrift S 6 Johann Daniel Georg Memminger Beschreibung des Oberamts Reutlingen Cotta Stuttgart und Tubingen 1824 S 24 Keppler Die Marienkirche in Reutlingen S 22f Keppler Die Marienkirche in Reutlingen S 50 a b Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 22 a b c Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 36 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Die Marienkirche in Reutlingen S 34 Keppler Die Marienkirche in Reutlingen S 11 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 25 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 24 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 27 Keppler Die Marienkirche in Reutlingen S 48 Gradmann u a Denkschrift S 4 Lapple Weiss Er trotzte Blitzschlag Brand und Erdbeben S 174 Gradmann u a Denkschrift S 28 Zimdars Dehio S 576 a b Gradmann u a Denkschrift S 32 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Die Marienkirche in Reutlingen S 24 a b Gradmann u a Denkschrift S 33 Gradmann u a Denkschrift S 34 Gradmann u a Denkschrift S 35f Gradmann u a Denkschrift S 36 Gradmann u a Denkschrift S 38 Gradmann u a Denkschrift S 39f a b Gradmann u a Denkschrift S 45 a b Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 38 Koniglich Statistisches Landesamt Hrsg Beschreibung des Oberamts Reutlingen Kohlhammer Stuttgart 1893 S 31 a b Gonschor Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen Stuttgart 1989 S 180 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 60 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 40 a b Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 46 a b c Zimdars Bearb Dehio S 578 a b Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 47 Gradmann u a Denkschrift S 42 Evangelische Marienkirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 22 Heimatmuseum Reutlingen Figuren des Heils S 44 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 41 Gradmann u a Denkschrift S 22 Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 38 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 55 a b Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 12 Gradmann u a Denkschrift S 3 a b Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 56 a b c d e Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 64 a b c Gradmann u a Denkschrift S 4 a b Reutlingen Marienkirche Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 4 September 2022 Gradmann u a Denkschrift S 37 Rehm Gerhard Zur Geschichte der Orgeln in der Marienkirche Reutlingen und ihrer Organisten In Wurttembergische Blatter fur Kirchenmusik 55 1988 S 177 179 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 38 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 65 Christoph Bossert Historisches Pfeifenmaterial in der neuen Saalorgel In Ralf Thomas Lindner Hrsg Die grosse Orgel im Konzertsaal der Musikhochschule Trossingen Als sei Klang ein Wesen Einweihung der neu konzipierten Orgel im Rahmen der 1 Internationalen Woche fur Neue Orgelmusik Staatliche Hochschule fur Musik Trossingen 1997 Knorre Kost Die Marienkirche in Reutlingen S 20 Orgelsommer Stadt Reutlingen Abgerufen am 30 April 2023 Informationen zu den neuen Registern Informationen zur Erweiterung Kadauke Die Marienkirche aus kunsthistorischer Sicht S 61 Evangelische Kirchengemeinde Marienkirchengemeinde Reutlingen Die Marienkirche in Reutlingen S 59 Glocken der Marienkirche Reutlingen auf youtube comWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Marienkirche Reutlingen In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Marienkirche Reutlingen im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Website der Evangelischen Neuen Marienkirchengemeinde Reutlingen Vollgelaute des Marienkirche bei YouTube Hintergrundinformationen zur StaufersteleNormdaten Geografikum GND 4132243 5 lobid OGND AKS 48 491111111111 9 2133333333333 Koordinaten 48 29 28 N 9 12 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Reutlingen amp oldid 238532205