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Die Pfarrkirche Maria Schmerzen auch B Mariae V Dolorosae ist ein Gotteshaus im unterfrankischen Mainsondheim Sie befindet sich an der Hinteren Kirchgasse inmitten des Ortes und ist Teil des romisch katholischen Dekanats Kitzingen Die Kirche in Mainsondheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung und Glaubenswechsel bis 1628 1 2 Katholisches Gotteshaus 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Epitaphe 3 4 Glocken 3 5 Weitere Ausstattung 4 Pfarrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErrichtung und Glaubenswechsel bis 1628 Bearbeiten Die ersten kirchlichen Nachrichten stammen aus dem Jahr 1113 Damals war Mainsondheim eines der neun Maindorfer die zur Mutterkirche im nahen Schwarzach gehorten Die Abtei Munsterschwarzach hatte wohl die Dorfherrschaft inne und ubte zugleich auch die Seelsorge in Mainsondheim aus Um 1223 ubertrug Friedrich von Scheinfeld dem Schwarzacher Abt Herold eine kleine Kapelle in Mainsondheim dieser Vorgang wurde vom Wurzburger Bischof Dietrich von Homburg genehmigt 1 Die folgenden Jahrhunderte waren von haufig wechselnden Zugehorigkeiten gepragt Zu einem unbekannten Zeitpunkt verlor die Abtei Munsterschwarzach ihre Pfarrfunktion und Mainsondheim wechselte zum Pfarreiverband der Kirche in Prosselsheim Am 28 November 1465 kam das Gotteshaus im Dorf an das nahe Dettelbach dessen Augustinuskirche allerdings weiterhin vom Prosselsheimer Pfarrer betreut wurde Zeitweise gab es in Mainsondheim aber wohl auch eine eigene Pfarrei 2 Auf das 15 Jahrhundert datiert auch das alteste heute noch erhaltene Bauteil der Marienkirche Der dreigeschossige Turm entstand in dieser Zeit Erst im 16 Jahrhundert tauchte die Kirche in den Quellen wieder auf Mainsondheim inzwischen zur lutherischen Konfession ubergetreten wurde von der Kirche in der Nachbargemeinde Albertshofen mitverwaltet Die Herren von Crailsheim unterstutzten als Dorfherren den Konfessionswechsel und errichteten 1583 1584 das Langhaus der Kirche neu Nach der Fertigstellung des neuen Gebaudeteiles liessen die Dorfherren das Gotteshaus erneut benedizieren Diesmal erfolgte die Weihe nach evangelischem Ritus vom Prichsenstadter Pfarrer Thomas Wagner am 8 April 1584 Die Herren von Crailsheim setzten den Pfarrer Helias Schach als Geistlichen ein Dennoch hielten sich einige Katholiken in Mainsondheim die von den Dettelbacher Franziskanern seelsorgerisch betreut wurden 3 Mit dem Wechsel der Dorfherrschaft versuchten zu Beginn des 17 Jahrhunderts die Fuchs von Dornheim wieder die katholische Lehre in Mainsondheim zu etablieren Veit Hartmann Fuchs von Dornheim forcierte diese Bemuhungen seit dem Jahr 1613 Die Stadt Kitzingen legte beim Markgrafen von Ansbach der evangelisch war zwar Beschwerde ein trotzdem wurde Mainsondheim im Jahr 1615 wieder ein katholisches Dorf Das Gotteshaus musste am 19 November 1628 wieder katholisch benediziert werden Die Weihe nahm der Wurzburger Weihbischof Jodokus Wagenhauber in Anwesenheit der Bischofe Philipp Adolf von Ehrenberg von Wurzburg und Johann Georg II Fuchs von Dornheim von Bamberg vor letzterer hatte verwandtschaftliche Beziehungen zum Dorfherren von Mainsondheim und stiftete der Kirche einen Kelch und ein reich verziertes Kirchenornat 4 Katholisches Gotteshaus Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges blieben die Mainsondheimer trotz protestantisch schwedischer Durchzuge katholisch Die Bevolkerung errichtete sogenannte Wetterkreuze im Dorf Nach dem Krieg ubernahmen die Franziskaner aus der Dettelbacher Kirche Maria im Sand die Seelsorge im Ort Insgesamt 35 Ordensleute betreuten bis zum Jahr 1835 die Glaubigen in Mainsondheim 1681 war die Kirche von einer ungewohnlich hohen Mainflut betroffen Im Jahr 1704 besserte man den Turm der Kirche aus einige Jahre spater 1710 renovierte die Gemeinde die Wetterkreuze Im gleichen Jahr wurde eine Wallfahrt zur Muttergottes nach Dettelbach begonnen In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts fuhrte die Herrschaft eine Gesamtrenovierung des Gotteshauses durch die mit 198 Gulden zu Buche schlug Im Jahr 1776 bestimmten die Geistlichen dass jeden Sonn und Feiertag ein Amt mit Predigt in der Marienkirche gelesen wurde Durch die Napoleonischen Kriege war auch Mainsondheim einiger Durchzuge franzosischer Truppen ausgesetzt Aus Furcht vor Plunderungen hatte man die Wertgegenstande der Kirche nach Dettelbach und Mainstockheim verbracht Erst 1801 wurden die Stucke zuruckgebracht Hierzu bezahlte die Gemeinde einen Hofbauer 1803 wurden die Objekte geputzt Im Jahr 1821 verlegte man den Friedhof aus dem Kirchhof auf den Rosenberg Im 19 Jahrhundert wuchs die Gemeinde weiter an und die Verantwortlichen planten in Mainsondheim eine eigene Kuratie zu errichten 1835 versetzte man Kaplan Straub aus Zeuzleben als provisorischen Pfarrverweser ein bald folgte ihm Adam Blendel nach Blendel errichtete mit eigenen Mitteln das Pfarrhaus Im Jahr 1836 wurde Mainsondheim zur Pfarrkuratie erhoben 1872 restaurierte die Gemeinde die Marienkirche innen und belegte den Boden mit neuen Sandplatten 5 Einige Jahre zuvor 1857 waren die katholischen Einwohner von Albertshofen in die Kuratie Mainsondheim eingepfarrt worden 1882 wurde die Kirche durch einen Blitzschlag beschadigt 1899 errichtete die Gemeinde eine Muttergottesgrotte neben der Kirche Im Jahr 1906 wurde die Kirche einer Generalsanierung unterzogen und 1970 1971 renoviert Im Jahr 1990 wurde die Kirche innen erneuert 1994 aussen renoviert 2 Architektur BearbeitenDie Chorturmkirche hat einen eingezogenen quadratischen Ostchor Eine Sakristei wurde am sudlichen Chor angebaut und in den 1970er Jahren erweitert Am nordlichen Langhaus befindet sich ein runder Treppenturm mit einer kleinen Haube Der Turm ist dreigeschossig das Erdgeschoss wird von einigen Rundbogenfenstern mit Masswerk beleuchtet Das Langhaus schliesst mit einem Satteldach ab Das Langhaus hat innen drei Achsen und eine Flachdecke der Turm ist innen mit einem Kreuzgewolbe ausgestattet Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Innenraum der Marienkirche in MainsondheimHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar mi zweisauligem Aufbau und gesprengtem Giebel beherrscht den Chor im Ostturm Er wurde von dem Bamberger Kunstler Georg Prunner geschaffen und im Jahr 1626 aufgestellt Das Altarblatt des Wurzburger Malers Andreas Leimgrub aus einer Stiftung des Moritz Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim stammt von 1861 Auf ihm ist eine Pieta dargestellt mit den Assistenzfiguren des heiligen Vitus links und der heiligen Barbara rechts Der Auszug enthalt eine vollplastische Darstellung des siegreichen Christus die von den Frankenheiligen Kilian und Burkard assistiert wird Das Christusmonogramm IHS bekront den Altar 6 Seitenaltare Bearbeiten Zwei weitere Altare links und rechts des Chorbogens wurden zu unterschiedlichen Zeiten geschaffen Der sogenannte Herz Jesu Altar stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und ist mit Rokokomuschelwerk verziert Das Blatt vom Atelier Leimgrub kam 1884 als Stiftung des Hermann von Mauchenheim genannt Bechtolsheim in die Kirche Assistenzfiguren des Herz Jesu Altars sind die Heiligen Franziskus links und Aloisius rechts Bekronung ist ein vollplastischer Johannes Evangelist Der Aufbau des Marienaltars auf der sudlichen Seite des Chorbogens wurde 1626 von Georg Prunner geschaffen Statt eines Altarblattes tragt er eine Figur der Muttergottes aus dem 18 Jahrhundert Rechts befindet sich die Figur des Franziskus links die des heiligen Benedikt Epitaphe Bearbeiten In der Kirche insbesondere im Chor sind einige Epitaphe der Freiherren von Mauchenheim genannt Bechtolsheim aufgestellt Die Inschrift des altesten dieser Grabdenkmaler fur Reinhard Philipp Anton von Mauchenheim genannt Bechtolsheim lautet auszugsweise I M I Anno 1735 den 5 May ist in Gott Seelig entschlaffen der Reichs Freij Hochwohlgebohrene Herr Reichard Philipp Anton von Mauchenheim genannt Bechtolsheim 7 Im nordlichen Chor befindet sich das Epitaph der Freifrau Franziska Johanna von Mauchenheim genannt Bechtolsheim Sie verstarb im Jahr 1764 und wurde in der Kirche beigesetzt Constantin Adolf von Mauchenheim genannt Bechtolsheim verstarb im Jahr 1780 und wurde im sudlichen Chor beigesetzt wo sich sein Epitaph befindet Alle Epitaphe in der Marienkirche bestehen aus dem typischen Sandstein der Region Glocken Bearbeiten Die alteste der drei Glocken des Gelauts der Marienkirche stammt aus dem Jahr 1720 und wurde vom damaligen Wurzburger Dompropst Johann Philipp Fuchs von Dornheim gestiftet Im Jahr 1942 mussten zwei der drei Glocken fur Kriegszwecke eingeschmolzen werden Erst am 26 Oktober 1952 konnte das Gelaut wieder komplettiert werden Die Glockengiesserei Letter aus Bamberg goss die neuen Glocken die im Glockenstuhl aufgehangt wurden Grundton Gussjahr Durchmesser in Zentimeter Gewicht in Kilogramm Reliefs Inschriftenb 1952 113 800 Muttergottes Kreuzigung Die Lebenden ruf ich die Toten beklag ich c 1952 86 370 Die Mainsondheimer Burger ihren Gefallenen aus zwei Weltkriegen zum ehrenden Gedachtnis 1952 g 1720 77 225 Gekreuzigter Wappen Fuchs von Dornheim SOLI DEO GLORIA J P F V D E C H P 6 Weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Kanzel im KircheninnerenUm das Jahr 1583 kam der Taufstein mit einem ausladenden Volutenfuss und zwei Engeln in die Kirche Das Wappen derer von Crailsheim und von Pappenheim verweist auf die Dorfherren Auf dem Holzdeckel stellt eine Gipsfigur Jesus als Knaben dar Die Kanzel aus Sandstein stammt ebenfalls aus dem 16 Jahrhundert Der polygone Korpus enthalt Reliefs der vier Evangelisten Kleinere Ausstattungsgegenstande stammen zumeist aus dem 18 Jahrhundert Das Kruzifix uber dem Chorbogen ist unbekannten Datums Die grosse Figur der heiligen Thekla wurde im 18 Jahrhundert geschaffen die Statue des Josef stammt aus dem 19 Jahrhundert 14 Kreuzwegstationen im Langhaus wurden von der Mainsondheimer Bevolkerung gestiftet und im Jahr 1856 eingeweiht 8 Eine Orgel ist seit dem 18 Jahrhundert nachgewiesen Im Jahr 1791 lebte der bekannte Orgelmeister Franz Martin Seuffert zeitweise im Schloss der Gutsherrschaft und baute ein erstes Instrument Diese Orgel wurde im Jahr 1804 verkauft nachdem man 1803 man ein neues Instrument erworben hatte gefertigt von dem Wurzburger Martin Joseph Schlimbach Das heutige Instrument wurde im Jahr 1976 gekauft 6 Pfarrer BearbeitenName Amtszeit AnmerkungenAdam Blendel 1836 1849 in Dettelbach zuvor Pfarrer in Hafenlohr Greussenheim Benefiziat in Arnstein 1887Georg Schmitt 1850 1880 in Frankenwinheim Resignation 19 Mai 1891 in WurzburgJoseph Schuler 1880 1885 in Wurzburg zuvor Pfarrer in Randersacker 7 September 1885 in MainsondheimPhilipp Joseph Weisensee 1886 1891 in Biebelried zuvor Benefiziat in Karlstadt anschliessend Pfarrer in Rimbach 4 Mai 1937 in BieberehrenJoseph Schmitt 1892 1897 in Neustadt an der Saale anschliessend Pfarrer in KutzbergAdolf Liborius Huhn 1898 1904 in Geesdorf anschliessend Pfarrer in Wernfeld 26 August 1927 in WernfeldValentin Gerner 1904 1915 in Tiefenthal anschliessend Provisor in Albertshofen Lokalkaplan in Oberriedenberg Februar 1915Joseph Schaupp 1915 1925 in Wurzburg zuvor Pfarrer in Weilbach anschliessend Pfarrer in Effeldorf 26 Juli 1928 in WurzburgLeo Lutz 1925 1939 in Miltenberg anschliessend Pfarrer in NeubrunnAlfons Schafer 1939 1941 anschliessend Kaplan in FrammersbachGeorg Zenkert 1941 1944 Pfarrverweser bis 1 Juni 1944Alois Mauder 1944 1946 Pfarrverweser bis 15 Oktober 1946Gottfried Hofmann 1946 1954 Pfarrverweser bis 1 Dezember 1954Georg Heilmann 1954 1960 in Wasserlos bei Alzenau zunachst PfarrverweserJosef Fleischmann 1960 nach 1993 zuvor Kuratus in Humprechtshausen 9 Literatur BearbeitenThomas Wehner Realschematismus der Diozese Wurzburg Dekanat Kitzingen Wurzburg 1997 Reinhard Worschech Aus der Geschichte der Pfarrei nach alten Urkunden und Aufzeichnungen In Hermann Pfannes Hrsg Mainsondheim bis 1993 Munsterschwarzach 1994 S 16 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Schmerzen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 16 a b Wehner Thomas Realschematismus der Diozese Wurzburg S 116 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 17 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 18 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 23 a b c Wehner Thomas Realschematismus der Diozese Wurzburg S 117 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 20 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 22 Worschech Reinhard Aus der Geschichte der Pfarrei S 25 ff Liste der Kirchen und Kapellen in Dettelbach Kirchen Dreieinigkeitskirche Dettelbach Maria im Sand Maria Himmelfahrt und St Kilian Kolonat und Totnan Neusetz Maria Schmerzen Mainsondheim St Andreas Schernau St Augustinus Dettelbach St Jakobus Bruck St Jakobus der Altere Effeldorf St Kilian Schnepfenbach St Michael Euerfeld St Nicolai Neuses am Berg St Nikolaus Neuses am Berg St Simon und Judas Thaddaus Bibergau Kapellen Spitalkapelle Dettelbach Bruder Klaus Kapelle Euerfeld Kriegergedachtniskapelle Euerfeld 49 79489923 10 16998775 Koordinaten 49 47 41 6 N 10 10 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schmerzen Mainsondheim amp oldid 224742085