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Dieser Artikel behandelt die Raumsonde Zu weiteren Bedeutungen siehe Messenger MESSENGER englisch Mercury Surface Space Environment Geochemistry and Ranging deutsch etwa Merkur Oberflachen Umwelt Geochemie und Entfernungsmessung war eine NASA Raumsonde des Discovery Programms die den sonnennachsten Planeten Merkur erforschte Die Abkurzung ergibt das englische Wort fur Bote und bezieht sich so auch auf den romischen Gott Mercurius den Gotterboten Die Sonde startete am 3 August 2004 Auf ihrem Weg in den inneren Teil des Sonnensystems gab sie in mehreren Vorbeiflugmanovern an Erde Venus und Merkur so viel Bewegungsenergie ab dass sie am 18 Marz 2011 beim vierten Vorbeiflug am Merkur mit einem 15 minutigen Bremsmanover in eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenkte Messenger war nach Mariner 10 die zweite Raumsonde die den Merkur besuchte und die erste die ihn als Orbiter umrundete Die Mission endete am 30 April 2015 als die Sonde nach Aufbrauchen des Treibstoffs auf Merkur einschlug 1 MESSENGERMessenger bei den StartvorbereitungenNSSDC ID 2004 030AMissions ziel MerkurVorlage Infobox Sonde Wartung MissionszielAuftrag geber National Aeronautics and Space Administration NASAVorlage Infobox Sonde Wartung AuftraggeberBetreiber APLVorlage Infobox Sonde Wartung BetreiberTrager rakete Delta II 7925HVorlage Infobox Sonde Wartung TraegerraketeStartmasse 1093 kgVorlage Infobox Sonde Wartung StartmasseVerlauf der MissionStartdatum 3 August 2004 06 15 UTCVorlage Infobox Sonde Wartung StartdatumStartrampe CC LC 17BVorlage Infobox Sonde Wartung StartrampeEnddatum 30 April 2015 19 26 UTCVorlage Infobox Sonde Wartung EnddatumVorlage Infobox Sonde Wartung Verlauf 03 08 2004 Start02 08 2005 Swing by an Erde24 10 2006 1 Swing by an Venus05 06 2007 2 Swing by an Venus14 01 2008 1 Swing by an Merkur06 10 2008 2 Swing by an Merkur29 09 2009 3 Swing by an Merkur18 03 2011 Eintritt in Merkur orbit18 03 2012 Ubergang Primar mission 1 erw Mission18 03 2013 Ende 1 Beginn 2 erw Mission30 April 2015 Gezielter Absturz auf den PlanetenDie Mission wurde vom Applied Physics Laboratory APL der Johns Hopkins University geleitet das die Raumsonde auch gebaut hat Die Instrumente wurden sowohl vom APL als auch vom Goddard Space Flight Center der NASA von der University of Michigan und der University of Colorado geliefert Die Kosten der Mission inklusive der Raumsonde und ihrer Instrumente der Tragerrakete sowie der Missionsdurchfuhrung und Datenanalyse bis zum Ende der Primarmission im Marz 2012 betrugen etwa 427 Millionen US Dollar Inhaltsverzeichnis 1 Missionsziele 2 Aufbau 3 Instrumente 3 1 Mercury Dual Imaging System MDIS 3 2 Gamma Ray and Neutron Spectrometer GRNS 3 3 Magnetometer MAG 3 4 Mercury Laser Altimeter MLA 3 5 Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer MASCS 3 6 Energetic Particle and Plasma Spectrometer EPPS 3 7 X Ray Spectrometer XRS 3 8 Radio Science RS 4 Missionsverlauf 4 1 Vorbereitungen und Start 4 2 Swing by Manover 4 3 Umrundungen und Ende der Mission 4 4 Tabellarischer Uberblick 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMissionsziele Bearbeiten nbsp Zeichnerische Darstellung Messengers in der Nahe des MerkursMerkur gehort zu den am wenigsten erforschten Planeten des Sonnensystems Dies liegt vor allem an den fur Raumsonden sehr unwirtlichen Bedingungen in der Nahe der Sonne wie der hohen Temperatur und intensiven Strahlung sowie an zahlreichen technischen Schwierigkeiten die bei einem Flug zum Merkur in Kauf genommen werden mussen Selbst von der Erdumlaufbahn aus sind die Beobachtungsbedingungen zu ungunstig um ihn mit Teleskopen beobachten zu konnen Merkur wurde bis zum ersten Vorbeiflug Messengers nur von einer einzigen Raumsonde besucht der US amerikanischen Mariner 10 die von 1974 bis 1975 dreimal den Planeten passierte Dabei konnten jedoch lediglich 45 Prozent seiner Oberflache kartiert werden Zusatzlich untersuchte Mariner 10 Merkur im Infraroten im UV Licht und nahm Messungen des Magnetfeldes sowie der geladenen Partikel vor Im Gegensatz zur Mariner 10 Sonde die lediglich Vorbeifluge am Merkur durchfuhrte konnte Messenger aus einer Umlaufbahn heraus den Planeten mit seinen zahlreichen Instrumenten weitaus genauer erforschen Die Primarmission der Sonde im Merkurorbit war fur genau ein Jahr ausgelegt Messenger konnte dabei erstmals den Planeten vollstandig kartieren und widmete sich speziell der Untersuchung der geologischen Geschichte des Merkurs sowie seiner Zusammensetzung Weiterhin sollte die Sonde nach dem Ursprung des Magnetfeldes suchen die Grosse und den Zustand des Planetenkerns bestimmen die Polarkappen des Planeten untersuchen sowie die Exosphare und die Magnetosphare erforschen Aufbau Bearbeiten nbsp Aufbau MessengersMessenger bestand aus einem 1 27 m 1 42 m 1 85 m 3 3 m3 grossen Korper und wurde durch einen halbzylindrischen etwa 2 5 m hohen und 2 m breiten Schutzschild vor Sonneneinwirkung geschutzt Lediglich zwei Solarpaneele an gegenuberliegenden Seiten des Korpers sowie ein 3 6 m langer Magnetometerausleger waren ausserhalb des Schutzschildes angebracht Die Gesamtstartmasse der Raumsonde betrug 1093 kg dabei wog die Sonde selbst 485 2 kg die restlichen 607 8 kg entfielen auf den mitgefuhrten Treibstoff Hydrazin und Stickstofftetroxid sowie Helium Druckgas Instrumente BearbeitenMessenger trug sieben wissenschaftliche Instrumente zudem wurde das Kommunikationssystem der Raumsonde zur Bestimmung des Gravitationsfeldes des Merkur verwendet Radio Science Funf der Instrumente waren im unteren Teil der Sonde angebracht eins EPPS im oberen sowie an der Seite und das MAG an einem 3 6 m langen Ausleger Mercury Dual Imaging System MDIS Bearbeiten nbsp Mercury Dual Imaging System MDIS MDIS bestand aus einer Weitwinkelkamera mit einem Blickfeld von 10 5 und einer Schmalwinkelkamera mit einem Blickfeld von 1 5 Das Licht trat in das Instrument durch ein 12 cm 12 cm grosses Fenster welches nur das sichtbare und Nahinfrarot Licht bis zu einer Wellenlange von 1 1 µm durchliess Die Hauptaufgaben von MDIS waren Farbaufnahmen des Merkurs wahrend der Vorbeifluge hochauflosende Aufnahmen ausgewahlter Gebiete und Stereobilder fur hochauflosende Topografie Ein globales monochromes Mosaik des Merkur mit einer mittleren Auflosung von 250 m pro Bildpunkt sollte wahrend der ersten sechs Monate der Mission erstellt werden Wahrend der nachsten sechs Monate sollte die Aufnahme des Mosaiks aus einem anderen Winkel wiederholt werden um so Stereobilder erzeugen zu konnen Weitwinkel Farbaufnahmen mit allen zehn Farbfiltern sollten fur etwa 40 der Oberflache erstellt werden Die Weitwinkelkamera verfugte uber ein achromatisches Cooke Triplet Objektiv mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Brennweite von 79 mm Die Kamera war mit einem 12 Positionen Filterrad ausgestattet Zwei der Filter waren Bandpasse mit einer Bandbreite von 100 nm zentriert jeweils auf 600 nm und 750 nm Weitere zehn Filter waren Farbfilter zentriert auf 415 nm 40 nm Bandbreite 480 30 560 10 650 10 750 10 830 10 900 10 950 20 1000 30 und 1020 40 Aufgenommen wurde das einfallende Licht von einem Frame Transfer CCD mit 1024 1024 Bildpunkten Pixel Jedes Pixel ist 14 µm gross Bilder in voller Pixelgrosse konnten alle vier Sekunden Teilbilder 512 512 oder kleiner jede Sekunde gewonnen werden Die Auflosung der Kamera betrug 72 m bei einer Entfernung von 200 km und 5 4 km bei 15 000 km Entfernung Die Schmalwinkelkamera verwendete ein Ritchey Chretien Teleskop mit einer Brennweite von 550 mm Nur ein Filter stand der Kamera zur Verfugung Ein mit dem der Weitwinkelkamera identischer CCD diente dem Erstellen der Aufnahmen Die Auflosung betrug 5 2 m bei einer Entfernung von 200 km und 390 m bei 15 000 km Entfernung MDIS wog 7 9 kg und benotigte im Mittel 10 Watt Leistung Insgesamt wurden bis zum Ende der Primarmission 12 Gb Daten von MDIS erwartet Das Instrument wurde vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University entwickelt 2 3 Gamma Ray and Neutron Spectrometer GRNS Bearbeiten nbsp Gamma Ray and Neutron Spectrometer GRNS Mit dem GRNS wurde die Zusammensetzung des Merkurs erforscht insbesondere sollte das Vorkommen solcher Elemente wie Sauerstoff O Silizium Si Schwefel S Eisen Fe Wasserstoff H Kalium K Thorium Th und Uran U untersucht werden Mit GRNS sollte vor allem die geologische Geschichte des Planeten studiert und nach Eis an dessen Polkappen gesucht werden Das Experiment bestand aus zwei Instrumenten dem Gamma Ray Spectrometer und dem Neutron Spectrometer Das Gamma Ray Spectrometer mass Gammastrahlung die entweder durch das Bombardement mit galaktischer kosmischer Strahlung O S Si Fe und H oder durch naturlichen radioaktiven Zerfall K Th und U entsteht bis zu einer Bodentiefe von etwa 10 cm Das Gamma Ray Spectrometer war ein 31 cm hoher Zylinder welcher den aktiv abgeschirmten Szintillator enthielt Dieser war von einem 9 cm 9 5 cm grossen 1 25 cm dicken Schild aus Bismutgermanat BGO geschutzt hinter dem sich ein Photomultiplier befand Der Schild erlaubte ein Blickfeld von 45 Als Detektor diente ein Germanium Halbleiterkristall welcher bis zu einer Temperatur von 183 C gekuhlt wurde Der messbare Energiebereich lag bei 0 3 bis 10 MeV die Integrationslange betrug 5 min im Periapsis und 30 min im Apoapsis Das Neutron Spectrometer erfasste Niedrigenergie Neutronen welche durch das Bombardement mit kosmischer Strahlung und anschliessenden Kollisionen mit wasserstoffreichem Material in den oberen 40 cm der Planetenoberflache entstehen Das Spektrometer bestand aus zwei schaufelformigen GS20 Glas Szintillatoren 6 6 Lithium mit einer Flache von jeweils 80 cm und einer Dicke von 6 5 cm getrennt durch zwei neutron absorbierenden BC454 Szintillatoren borierter Kunststoff mit einer Gesamtflache von 80 cm Die GS20 Szintillatoren massen thermale BC454 Szintillatoren epithermale und schnelle Neutronen GRNS wog 13 1 kg und benotigte im Mittel 4 5 Watt maximal 23 6 Watt Leistung Insgesamt wurden bis zum Ende der Primarmission 3 9 Gb Daten von GRNS erwartet Das Instrument wurde vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University entwickelt 2 4 Magnetometer MAG Bearbeiten Das Magnetometer vermass das Magnetfeld des Merkur Basierend auf den gelieferten Daten wurde ein dreidimensionales Modell der Magnetosphare des Planeten erstellt Um Storungen durch das bordeigene Magnetfeld zu vermeiden war das Instrument an einem 3 6 m langen Ausleger montiert welcher in die der Sonne entgegengesetzte Richtung zeigte MAG mass die magnetische Flussdichte im Bereich von 1024 bis 1024 nT Zur Quantisierung der gemessenen Werte standen 16 Bit zur Verfugung die somit erreichbare Messauflosung lag bei 0 03 nT Die Abtastrate des Detektors betrug 40 Hz Messwerte konnten in einstellbaren Zeitabstanden von 25 ms bis 1 s ausgelesen werden MAG wog zusammen mit dem Ausleger 4 4 kg und benotigte im Mittel 2 Watt maximal 4 2 Watt Leistung Insgesamt wurden bis zum Ende der Primarmission ca 440 MByte Daten vom Magnetometer erwartet Das Instrument wurde vom Goddard Space Flight Center der NASA entwickelt 2 5 Mercury Laser Altimeter MLA Bearbeiten nbsp Mercury Laser Altimeter MLA Mittels Laserpulsen deren Laufzeit von der Sonde zum Merkur und zuruck gemessen wurden konnte MLA topographische Erkenntnisse uber den Merkur gewinnen Messungen konnten vorgenommen werden sobald die Hohe der Umlaufbahn der Sonde weniger als 1000 km uber der Planetenoberflache lag Da sich Messenger auf einer hochelliptischen Bahn bewegte deren niedrigster Punkt bei 60 nordlicher Breite lag konnte MLA nur die nordliche Planetenhemisphare erfassen MLA basierte auf den Instrumenten MOLA Mars Orbiter Laser Altimeter der Raumsonde Mars Global Surveyor und GLAS Geoscience Laser Altimeter System des ICESat Satelliten Das Instrument verwendete einen Cr Nd YAG Laser mit einer Wellenlange von 1064 nm Der Laser arbeitete mit einer Frequenz von 5 Hz und sendete Lichtpulse mit einer Energie von 20 mJ und einer Dauer von 5 ns aus Die vom Planeten reflektierten Pulse wurden von einem Empfanger bestehend aus vier Saphir Linsen aufgefangen Die Transitzeit eines Lichtpulses wurde mit einer Genauigkeit von 3 3 ns gemessen dies ergab eine Messauflosung von 0 5 m MLA wog 7 4 kg und benotigte im Mittel 20 Watt maximal 38 6 Watt Leistung Insgesamt wurden bis zum Ende der Primarmission ca 1 5 Gb Daten von MLA erwartet Das Instrument wurde vom Goddard Space Flight Center der NASA entwickelt 2 6 Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer MASCS Bearbeiten Dieses Spektrometer erforschte die Zusammensetzung der Atmosphare des Merkur MASCS wog 3 1 kg und benotigte im Mittel 3 Watt maximal 8 2 Watt Leistung Das Instrument wurde von der University of Colorado entwickelt 2 7 Energetic Particle and Plasma Spectrometer EPPS Bearbeiten EPPS mass die Beschaffenheit und Verteilung von geladenen Teilchen wie Elektronen und verschiedenen Ionen in Merkurs Magnetfeld EPPS wog 3 1 kg und benotigte im Mittel 2 Watt maximal 7 8 Watt Leistung Das Instrument wurde von der University of Michigan und vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University entwickelt 2 8 X Ray Spectrometer XRS Bearbeiten nbsp X Ray Spectrometer XRS Gamma und Rontgenstrahlung von der Sonne kann auf der Merkur Oberflache Elemente dazu veranlassen Rontgenstrahlung niedriger Energie auszusenden XRS konnte diese aufspuren und damit Ruckschlusse auf die Zusammensetzung des Merkur zulassen Dabei wurden von XRS die Elemente Magnesium Mg Aluminium Al Schwefel S Calcium Ca Titan Ti und Eisen Fe aus der oberen 1 mm dicken Oberflachenschicht detektiert XRS war eine modifizierte Version des Instrumentes XGRS der Raumsonde NEAR Shoemaker XRS enthielt drei zylindrische mit Gas gefullte Proportionalzahler die hinter einem 25 µm dicken Beryllium Fenster angebracht waren XRS wog 3 4 kg und benotigte im Mittel 8 Watt maximal 11 4 Watt Leistung Insgesamt wurden bis zum Ende der Primarmission ca 1 5 GB Daten von XRS erwartet Das Instrument wurde vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University entwickelt 2 9 Radio Science RS Bearbeiten Im Rahmen des RS wurden durch das bordeigene Kommunikationssystem mittels des Dopplereffekts kleine Abweichungen in der Geschwindigkeit der Sonde gemessen Aus diesen Daten lasst sich auf die Massenverteilung des Merkur schliessen Durch Radio Okkultation wurden zudem die genauen Abmessungen des Planeten und die Amplitude seiner Libration gemessen RS wird vom Goddard Space Flight Center der NASA geleitet 2 10 Missionsverlauf BearbeitenVorbereitungen und Start Bearbeiten nbsp Messengers Flug zum Merkur nbsp Start der NASA Raumsonde Messenger an Bord einer Delta II 7925H Rakete nbsp Erster Merkur Fly by im Januar 2008Das Projekt einer Raumsonde zum Merkur namens Messenger war bereits 1997 unter den Finalisten der Discovery Programm Auswahl konnte sich jedoch gegen andere Missionen nicht durchsetzen Im Marz 1998 wurde Messenger erneut von der NASA in die Auswahl fur eine Mission im Rahmen des Discovery Programms einbezogen im November 1998 war Messenger einer der funf Finalisten mit der besten wissenschaftlichen Ausbeute von insgesamt 26 Vorschlagen 11 Schliesslich wurde am 7 Juli 1999 Messenger zusammen mit Deep Impact zur Finanzierung im Rahmen des Discovery Programms genehmigt Die Kosten der Raumsonde wurden damals mit 286 Millionen US Dollar beziffert 12 Das zunachst geplante 19 tagige Startfenster im Marz 2004 und auch das zweite 12 tagige Mitte Mai 2004 konnten aus technischen Grunden nicht eingehalten werden Am 30 Juli 2004 offnete sich dann erneut ein 15 tagiges Fenster Ein Start am 2 August wurde jedoch wegen dichter Bewolkung uber dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral abgesagt Am 3 August 2004 um 02 15 56 Ortszeit EDT startete die Sonde schliesslich auf einer Tragerrakete vom Typ Delta II 7925H Durch das neue Startfenster musste eine andere Flugbahn gewahlt werden welche die ursprunglich fur 2009 geplante Ankunft um zwei Jahre nach hinten verschob Swing by Manover Bearbeiten Die Raumsonde war rund acht Milliarden Kilometer durch das Sonnensystem geflogen als sie im Marz 2011 als erste in eine Umlaufbahn um den Merkur einschwenkte Aus Grunden der Treibstoffersparnis mussten mehrere Swing by Manover an Erde Venus und Merkur durchgefuhrt werden Dabei verlor die Sonde durch unsymmetrische Annaherung an die Planeten einen Teil ihrer Bahnenergie und wurde so abgebremst Das einzige Swing by an der Erde fand am 2 August 2005 statt Am 24 Oktober 2006 und am 5 Juni 2007 ging es per Swing by bei der Venus vorbei Bei diesen Gelegenheiten wurden auch einige Bordinstrumente aktiviert um Messungen an den beiden Planeten durchzufuhren Das erste von drei Swing by Manovern am Merkur fand am 14 Januar 2008 statt das zweite am 6 Oktober 2008 und das letzte am 29 September 2009 Insgesamt bauten die drei Manover etwa 33 der Energie ab Bei diesen Manovern flog Messenger jeweils in rund 200 km Hohe uber die Planetenoberflache fuhrte Messungen durch und kartographierte Regionen die wahrend der Vorbeifluge von Mariner 10 nicht erfasst werden konnten Nur beim dritten Swing by konnten wahrend des geringsten Abstands zum Merkur keine Beobachtungsdaten gewonnen werden da die Sonde vier Minuten zuvor unerwartet fur mehrere Stunden in den abgesicherten Modus umschaltete 13 Umrundungen und Ende der Mission Bearbeiten Am 18 Marz 2011 schwenkte die Sonde mit einem Bremsmanover Geschwindigkeitsanderung 862 4 m s in einen Orbit um den Merkur ein Die Sonde umrundete Merkur in Hohen zwischen 200 und 15 000 km Wegen der langsamen Rotation des Planeten hatte die Umlaufbahn von Messenger eine spezielle Form um Merkur jeweils im Sonnenlicht beobachten zu konnen und die Sonde nicht zu lange der von der Oberflache reflektierten Sonnenhitze auszusetzen Die erste Mission begann planmassig am 4 April 2011 Dabei umflog die Raumsonde den Planeten alle 12 Stunden einmal fur die Zeitdauer von einem Jahr auf der Erde entspricht 2 Merkurtagen 14 Am 5 Oktober 2011 veroffentlichten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse der ersten 6 Monate der Mission auf dem European Planetary Science Congress in Nantes 15 Die Daten zeigten unerwartet hohe Konzentrationen von Magnesium und Calcium auf der Nachtseite von Merkur Ausserdem liegt das Magnetfeld des Planeten nicht im Mittelpunkt sondern ist weit nach Norden verschoben Am 17 Marz 2012 startete die Erweiterung der Mission um auch das Maximum des Sonnenfleckenzyklus beobachten zu konnen Im November 2012 berichtete die NASA dass die Raumsonde am Nordpol sowohl gefrorenes Wasser als auch organische Materialien in Kratern auf der Merkuroberflache gefunden hat in die nie Sonnenlicht fallt 16 Im Februar 2013 veroffentlichte die NASA eine aktuelle und bisher detaillierteste 3D Karte der Merkuroberflache Sie besteht aus Tausenden von Bildern die Messenger wahrend der Mission aufgenommen hat 17 Am 17 Marz 2013 beendete Messenger auch diese erweiterte Mission und verlangerte erneut bis Marz 2015 Zu diesem Termin sollte die Sonde gezielt zum Absturz gebracht werden Im November 2013 gelang es Messenger sowohl den Enckeschen Kometen 2P Encke als auch den Kometen ISON C 2012 S1 zu fotografieren 18 Am 21 Januar 2015 wurde erfolgreich ein Manover durchgefuhrt um die Umlaufbahn zu erhohen die Mission so zu verlangern und weitere Aufnahmen machen zu konnen Im Marz 2015 sollte das nachste Manover folgen 19 Am 24 April 2015 wurde ein letztes Mal die Umlaufbahn der Raumsonde korrigiert Der Treibstoff war nun aufgebraucht Am 30 April schlug Messenger gegen 19 26 Uhr UTC 21 26 Uhr MESZ mit einer Geschwindigkeit von ca 3 91 Kilometern pro Sekunde 14 081 km h auf der erdabgewandten Seite des Merkur ein und hinterliess dabei einen Krater dessen Durchmesser auf etwa 16 Meter geschatzt wird 1 Tabellarischer Uberblick Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle gibt einen Uberblick uber den Flugverlauf und die wichtigsten Wegstationen Flugverlauf Datum Ereignis Anmerkungen3 August 2004 Start 20 24 August 2004 TCM 1 215 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv Geschwindigkeitsanderung von etwa 18 m s 21 24 September 2004 TCM 2 62 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 4 59 m s 22 18 November 2004 TCM 3 48 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 3 24 m s 23 23 Juni 2005 TCM 5 174 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 1 1 m s vorher geplante TCM 4 war nicht erforderlich 24 21 Juli 2005 TCM 6 23 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 0 15 m s 25 2 August 2005 Swing by an der Erde Erstes Swing by an der Erde in einer Hohe von 2347 km 26 12 Dezember 2005 TCM 9 DSM 1 524 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 315 63 m s vorher geplante TCM 7 und TCM 8 waren nicht erforderlich 27 22 Februar 2006 TCM 10 etwas uber 2 Minuten Triebwerksbrennzeit mit Dv 1 4 m s 28 12 September 2006 TCM 11 etwas unter 4 Minuten Triebwerksbrennzeit mit Dv 1 68 m s 29 5 Oktober 2006 TCM 12 58 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 0 498 m s 30 24 Oktober 2006 Swing by an der Venus Erstes Swing by an der Venus in einer Hohe von 2990 km zweites Swing by insgesamt 31 2 Dezember 2006 TCM 13 3607 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 25 6 m s 32 25 April 2007 TCM 15 140 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 0 568 m s Geplant war ein delta v von 0 767 m s aufgrund von Lageregelungsstorungen wurde es nicht erreicht Die kleinere Geschwindigkeitsanderung erhoht die Entfernung beim Venus Vorbeiflug am 6 Juni 2007 um circa 200 km 33 25 Mai 2007 TCM 16 36 Sekunden Triebwerksbrennzeit mit Dv 0 212 m s Dabei konnten wahrend TCM 15 entstandene Fehler korrigiert werden 34 5 Juni 2007 Swing by an der Venus Zweites Swing by an der Venus Um 23 08 Uhr UTC wurde mit ca 337 km die kleinste Entfernung zur Planetenoberflache erreicht 35 14 Januar 2008 Swing by am Merkur Erstes Swing by am Merkur in einer Hohe von ca 200 km 36 6 Oktober 2008 Swing by am Merkur Zweites Swing by am Merkur in einer Hohe von ca 200 km29 September 200921 55 UTC Swing by am Merkur Drittes Swing by am Merkur in einer Hohe von ca 228 km 37 18 Marz 2011 Ankunft am Merkur Einschwenken in einen elliptischen Orbit um den Merkur15 Juni 2011 Bahnkorrektur Erste Bahnkorrektur fur einen kreisformigen Orbit und eine Verringerung des kleinsten Abstandes vom Merkur von gut 500 auf etwa 200 km 38 17 Marz 2012 Ende der Primarmission Beendigung der einjahrigen Primarmission Beginn der ersten erweiterten Missionsphase 39 17 Marz 2013 Ende der erweiterten Mission Ende der ersten erweiterten Missionsphase Planung weiterer Missionsphasen 30 April 2015 Abschluss der Mission Absturz Endgultiges Ende der Mission wie vorausberechnet mangels Treibstoff und daraus resultierendem Einschlag der Sonde in die Merkuroberflache 1 TCM Trajectory Correction Maneuver Bahnkorrekturmanover DSM Deep Space Maneuver Bahnanderungsmanover Siehe auch BearbeitenListe der Raumsonden Liste der besuchten Korper im Sonnensystem Liste von kunstlichen Objekten auf dem MerkurWeblinks Bearbeiten nbsp Commons MESSENGER Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Missionsseite zu Messenger englisch Messenger Thorsten Dambeck in NZZ vom 6 Februar 2008 Halb Mond halb Erde Erste Ergebnisse der Messenger Mission zum Merkur Raumfahrer net Messenger einem Grenzganger auf der Spur DLR NASA Missionen zum MerkurEinzelnachweise Bearbeiten a b c NASA Completes MESSENGER Mission with Expected Impact on Mercury s Surface NASA 30 April 2015 abgerufen am 30 April 2015 englisch a b c d e f g h MESSENGER Launch Press Kit PDF 33 Seiten 2 3 MB NASA August 2004 archiviert vom Original am 1 Oktober 2012 abgerufen am 5 Mai 2015 englisch NSSDC Master Catalog Display Mercury Dual Imaging System MDIS NSSDC Master Catalog Display Gamma Ray and Neutron Spectrometer GRNS Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive NSSDC Master Catalog Display Magnetometer MAG Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive NSSDC Master Catalog Display Mercury Laser Altimeter MLA NSSDC Master Catalog Display Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer MASCS Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive NSSDC Master Catalog Display Energetic Particle and Plasma Spectrometer EPPS NSSDC Master Catalog Display X ray Spectrometer XRS NSSDC Master Catalog Display Radio Science RS Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive NASA Five Discovery Mission Proposals Selected for Feasibility Studies Memento vom 7 November 2004 im Internet Archive 12 November 1998 NASA NASA Selects Missions to Mercury and a Comet s Interior as Next Discovery Flights Memento vom 19 November 2004 im Internet Archive 7 August 1999 MESSENGER Flyby gelungen aber ohne Daten Raumfahrer net 1 Oktober 2009 abgerufen am 5 Oktober 2009 MESSENGER Kicks Off Yearlong Campaign of Mercury Science Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory 4 April 2011 archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 18 Dezember 2013 englisch MESSENGER Team Presents New Mercury Findings at Planetary Conference Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory 5 Oktober 2011 archiviert vom Original am 13 Mai 2013 abgerufen am 18 Dezember 2013 englisch Mercury s water ice at north pole finally proven BBC 30 November 2012 abgerufen am 18 Dezember 2013 englisch Mercury shows off its colourful side BBC 16 Februar 2013 abgerufen am 18 Dezember 2013 englisch MESSENGER Detects Comets ISON and Encke Prepares for Closer Encounters Maneuver Successfully Delays MESSENGER s Impact Extends Orbital Operations Memento vom 27 Februar 2015 im Internet Archive APL Mercury bound MESSENGER Launches from Cape Canaveral Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive 3 August 2004 APL Trajectory Correction Maneuvers 24 August 2004 Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive APL MESSENGER Status Report Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive APL Trajectory Correction Maneuvers 18 November 2004 Memento vom 1 Dezember 2008 im Internet Archive APL Trajectory Correction Maneuvers 23 Juni 2005 Memento vom 1 Dezember 2008 im Internet Archive APL Trajectory Correction Maneuvers 21 Juli 2005 Memento vom 1 Dezember 2008 im Internet Archive APL MESSENGER Completes Successful Earth Swingby Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive 2 August 2005 APL Trajectory Correction Maneuvers 12 Dezember 2005 Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive APL Trajectory Correction Maneuvers 22 Februar 2006 Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive APL MESSENGER Tweaks Its Route to Mercury Memento vom 3 Mai 2015 im Internet Archive 15 September 2006 APL Trajectory Correction Maneuvers October 5 2006 Memento vom 10 Juli 2012 im Webarchiv archive today APL MESSENGER Completes Venus Flyby Memento vom 13 Mai 2013 im Internet Archive 24 Oktober 2006 APL MESSENGER Lines Up For Its Second Venus Flyby Memento vom 3 Mai 2015 im Internet Archive 2 Dezember 2006 APL MESSENGER LINES UP FOR SECOND PASS AT VENUS Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive 2 Mai 2007 APL MESSENGER Zeros In On Venus Memento vom 19 August 2008 im Internet Archive 25 Mai 2007 APL MESSENGER Completes Second Flyby of Venus Makes Its Way toward First Flyby of Mercury in 33 Years Memento vom 1 Dezember 2008 im Internet Archive 6 Juni 2007 MESSENGER fullt die weissen Flecken im Merkuratlas Erste Ergebnisse nach erfolgreichem Vorbeiflug DLR 30 Januar 2008 abgerufen am 14 Juni 2013 MESSENGER Flyby of Mercury Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory 29 September 2009 archiviert vom Original am 27 April 2015 abgerufen am 30 September 2009 englisch MESSENGER Adjusts Its Orbit around Mercury Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory 15 Juni 2011 archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 15 Juli 2011 englisch MESSENGER Completes Primary Mission at Mercury Settles in for Another Year Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory 19 Marz 2012 archiviert vom Original am 13 Mai 2013 abgerufen am 21 Marz 2012 englisch Merkursonden Mariner 10 1973 MESSENGER 2004 BepiColombo 2018 Siehe auch Merkur Chronologie der Merkurmissionen Raumsonden des Discovery Programms NEAR Shoemaker 1996 Mars Pathfinder 1996 Lunar Prospector 1998 Stardust 1999 Genesis 2001 CONTOUR 2002 MESSENGER 2004 Deep Impact 2005 Dawn 2007 Kepler 2009 GRAIL 2011 InSight 2018 Lucy 2021 Psyche 2023 Geplant Davinci 2028 2030 Zuruckgestellt VeritasKursiv geschriebene Missionen sind aktiv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MESSENGER amp oldid 236031714