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Leop Krawinkel war ein Unternehmen der Textilindustrie im heutigen Oberbergischen Kreis Es wurde 1806 in Bergneustadt von Johann Leopold Krawinkel gegrundet und 1980 geschlossen Die Unternehmensfuhrung hatte sich bereits ab 1971 in anderen Tatigkeitsfeldern etabliert Inhaltsverzeichnis 1 Familienunternehmen 2 Erste Generation Leopold Krawinkel 3 Zweite Generation Moritz Krawinkel 4 Dritte Generation Hermann Krawinkel Ferdinand Krawinkel Bernhard Krawinkel 5 Vierte Generation Jakob Kaufmann Adolf Krawinkel Bernhard Krawinkel 6 Funfte Generation Reinhard Kaufmann Herbert Stussig Hans Gert Krawinkel Kurt Krawinkel Friedhelm Krawinkel Adolf Krawinkel 7 Sechste Generation Gerhard Kaufmann und Karl Adolf Krawinkel 8 Siebte Generation Max Ferdinand Krawinkel 9 Literatur 10 WeblinksFamilienunternehmen BearbeitenDie Familie Krawinkel spielte eine wichtige Rolle bei der textilindustriellen Entwicklung im Oberbergischen Sie entwickelte Verbindungen uber Hamburg hinaus nach London und Manchester nach Istanbul uber Tsingtau nach Shanghai in China und in Afrika bis nach Kapstadt Die Familie Krawinkel stammt ursprunglich aus Krahwinkel sudlich von Waldbrol dort erinnert noch heute die Krahwinkelstrasse an die alten Hofbezeichnungen Die Familie ist nach den Kirchenbuchern von Odenspiel etwa von der Mitte des 16 Jahrhunderts bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts im Eigen von Eckenhagen nachgewiesen Wegen der unsicheren Zeitlaufe mit kriegerischen Auseinandersetzungen siedelte die Familie in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts in die sichere und befestigte damals markische Neustadt uber Hervorzuheben sind der Johann Leopold Krawinkel als Unternehmensgrunder und sein Sohn Moritz Leopold Krawinkel der die Grundlage zur spateren Grosse des Unternehmens schuf Erste Generation Leopold Krawinkel BearbeitenJohann Leopold Krawinkel und Regine Koster heirateten am 14 Dezember 1806 Bereits am 15 Dezember 1806 begann die gemeinsame Arbeit nicht nur fur den eigenen Hausstand sondern auch fur den Lebensunterhalt der Eltern und der Geschwister Leopolds Im kleinen Krawinkel Haus standen in der Kuche nicht nur der Herd und der Esstisch sondern auch das Spinnrad zum Verspinnen von Wolle die Haspel fur das Zwirnen und ein Wirkstuhl den der Vater Regines leihweise zur Verfugung gestellt hatte Dort wurden Strumpfe Zipfelmutzen und Unterjacken gewirkt Auch ein Bottich zum Walken und holzerne Formen zum Aufspannen und Trocknen der gewalkten Ware mussten noch Platz finden Alle Wirker in Neustadt und Umgebung arbeiteten im Verlagssystem bei dem Wirkstuhle bei den kleinbauerlichen Heimwirkern in der Nachbarschaft aufgestellt waren So gelang es auch Leopold und Regine mit ihrer Arbeit das Geschaft aus kleinsten Anfangen zu entwickeln und nach und nach den einen oder anderen Wirkstuhl anzuschaffen und in der Nachbarschaft arbeiten zu lassen Die wichtigsten Kunden waren die Gemischtwarengeschafte in denen der Bevolkerung nicht nur Saatgut und Gerate sondern auch Kleidungsstucke angeboten wurden Die derbe Ware fand Absatz in der Hauptsache im Rheinland und in Westfalen Neustadter Kinder Frauen und Mannsstrumpfe Mutzen und Kamisole wurden uber das Siegerland bis nach Koln Bonn Linz und Andernach verkauft Die verschiedenen Wirker in Neustadt und Umgebung standen in einem lebhaften Wettbewerb untereinander Sie halfen sich auch gegenseitig aus wenn einer einen grosseren Auftrag ergatterte als er ihn im Grunde bewaltigen konnte Die Zahl der in Neustadt in Betrieb befindlichen Wirkstuhle stieg von 40 im Jahre 1818 auf 138 im Jahre 1828 Zweite Generation Moritz Krawinkel BearbeitenNach Eintritt des Schwagers Christian Muller in das Geschaft war es Moritz Leopold Krawinkel als kaufmannischem Leiter moglich seine Arbeitskraft auf Einkauf und Verkauf zu konzentrieren Auf den Verkaufsreisen entdeckte Moritz im Hessischen feinere Wirkstuhle und modernisierte seinen Betrieb durch Anschaffung solcher neuen Konstruktionen Das erste grossere Gebaude entstand im Borlhof an der Koln Olper Strasse ein grosseres Fachwerkhaus im bergischen Wohnstil mit Schieferbedachung 1848 sechs Jahre nach dem Tod von Leopold Krawinkel erreichte das Geschaft mit Strumpfen aus Wolle einen Hohepunkt Als dieser voruber war bevorzugte die Mode die neu aufgekommenen Strumpfe aus Baumwollgarnen Moritz behalf sich durch Umstellung seiner Produktion auf Unterjacken und ahnliche Artikel Mitte der 1850er Jahre begann die Einfuhrung des franzosischen Rundstuhls Etwa 5 Jahre spater kaufte Moritz den ersten von Hand betriebenen franzosischen Rundstuhl Diese Weiterentwicklung des Rosslestuhls leistete das Zwolffache des Handwirkstuhls und lieferte auch die fur die Fertigung praktischere Schlauchware Bei der Einfuhrung dieser Maschine erlebte Moritz auch den Widerstand seiner Beschaftigten da diese um ihre Arbeitsplatze furchteten Ein weiterer Aufschwung fuhrte ab 1860 zu einer Erweiterung des Betriebes und Moritz baute einen dreistockigen Fachwerkbau Die Erweiterung der Geschaftsraume gestattete es die neuen Rundstuhle aufzustellen Die Walkerei zog in die Bockemuhle die Karoline Vedder aus Rosenthal die Ehefrau von Moritz mit in die Ehe gebracht hatte Die rasante technische Entwicklung in der Wirkerei und spater Strickerei und die Vergrosserung des Geschaftes beanspruchten die finanziellen Mittel der Familie So war es nicht verwunderlich dass das Unternehmen erst relativ spat mit einem Engagement auf dem Gebiet der Spinnerei begann Als 1865 die Gummersbacher Daniel Heuser und Franz Thiel das Angebot einer Beteiligung an ihrer geplanten Spinnerei in Vollmerhausen mit Ausnutzung der dortigen Wasserkraft an der Agger anboten konnte sich Moritz zu dieser Beteiligung entschliessen Einige Spinnmaschinen des Mule Jenny Typs nahmen ihre Arbeit auf 1872 ging der Betrieb in das alleinige Eigentum von Leop Krawinkel uber Wegen gelegentlichen Wassermangels wurde auf Dampfbetrieb umgestellt Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 erlebte Leop Krawinkel wahrend der sogenannten Grunderjahre einen Aufschwung Wahrend der Jahre 1877 78 kam den Brudern ein russischer Grossauftrag uber 10 000 Dutzend Kunstwoll Hemden und Kunstwoll Jacken uberaus gelegen Zu dieser Zeit waren 137 Arbeitskrafte angestellt Im November 1878 traf das Unternehmen ein schwerer Schlag Wahrend eines Wechsels der Feuerversicherung von einer Gesellschaft zu einer anderen war die Spinnerei einen Tag lang nicht versichert Ausgerechnet an diesem Tag brannte dieSpinnerei in Vollmerhausen bis auf die Grundmauern ab Die spatere Krise des Stapelgarns streifte die Spinnerei Krawinkel nur da sie keine reine Verkaufsspinnerei war sondern die Garne selbst zu marktgangigen Fertigerzeugnissen verarbeitete In der Textilindustrie diente die Mule Jenny aus und Selfaktoren und breite Krempelsatze wurden zu den Hauptarbeitsmaschinen Ebenso wurden im Fabrikationsprogramm von Bergneustadt andere Artikel bevorzugt Dritte Generation Hermann Krawinkel Ferdinand Krawinkel Bernhard Krawinkel BearbeitenNach dem Verlust der Spinnerei an der Agger in Vollmerhausen wurde eine mit dem Wasser des Rospebaches arbeitende kleine Spinnerei in Vollmerhausen erworben Dieser kleine Betrieb arbeitete nun Tag und Nacht Ausserdem halfen andere Spinnereien im Aggertal aus Bernhard Krawinkel hatte nun sein Arbeitsgebiet gefunden Er zog in das kleine Schieferhaus neben der Rospe Bach Spinnerei So leitete er ab 1878 den Wiederaufbau des dreistockigen Spinnereigebaudes an der Agger und fuhrte alsdann die Spinnerei uber Jahrzehnte Bernhard Krawinkels Wirken fur die Allgemeinheit ist oft besprochen worden 1879 zog sich Moritz im Alter von 71 Jahren aus dem Geschaft zuruck und uberliess seinen drei Sohnen das Arbeitsfeld Er zog nach Hamburg wo er 1882 mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit feiern konnte In Hamburg blieb er bis zu seinem Tode 1886 Hermann Bernhard und Ferdinand Krawinkel begannen ein neues Verfahren der Herstellung von Maschenware einzufuhren das Stricken Die leistungsfahigen Strickmaschinen fuhrten zu einer Erweiterung des Angebots an Oberbekleidung modische Westen und Pullover fur Herren Damen und Kinder Anfang der 1880er Jahre wurde die Herstellung von Unterwasche aufgenommen Herren Damen und Kinder Trikotagen Die Garne konnten in der Spinnerei Vollmerhausen gesponnen werden Um die Nachrichtenubermittlung zwischen den Betrieben Bergneustadt und Vollmerhausen zu verbessern errichtete das Unternehmen 1883 eine eigene Telefonverbindung Die Elektriker aus Bergneustadt und Vollmerhausen hatten oft bei Wind und Wetter die Leitung zu reparieren auch wahrend des Zweiten Weltkriegs Diese eigene Telefonleitung bestand bis Anfang der 1950er Jahre und wurde erst dann durch eine von der Deutschen Bundespost gemietete Standleitung ersetzt 1884 wurde an der Leihe ein Fabrikbau errichtet der 1955 durch einen Brand zerstort wurde Unter anderem durch Errichtung der Fabrik Auf dem Hammer im Jahre 1905 und Ausstattung mit den leistungsfahigsten Maschinen wuchs die Strickerei zu einem betrachtlichen Teil des Geschafts an Weitere Entwicklungen in Bergneustadt wie eine modernere Kraftanlage und eine fortschrittliche Beleuchtung durch Olgas folgten Im Erdgeschoss des Neubaues standen nun neue Motor Strickmaschinen Im ersten Stockwerk die verbesserten Handwirkstuhle mitsamt der Naherei und Finselei und im Dachgeschoss die Handstrickmaschinen mit der Grobschneiderei Weitere Fortschritte waren die Errichtung von Werkswohnungen ab 1886 um Arbeitskrafte zu gewinnen Um die Jahrhundertwende hatte Krawinkel 300 Arbeiter und 220 Heimarbeiter Vierte Generation Jakob Kaufmann Adolf Krawinkel Bernhard Krawinkel Bearbeiten1897 setzten sich Hermann und Ferdinand Krawinkel zur Ruhe und zogen nach Wiesbaden sie waren nur weiter Gesellschafter Bernhard Krawinkel blieb personlich haftender Gesellschafter bis 1929 und war bis zu seinem Tode 1936 Vorsitzender des Beirats Die Spinnerei Vollmerhausen wurde 1906 von einem zweiten Grossfeuer heimgesucht Ein Jahr spater stand der abgebrannte Teil auf der Sudseite der Koln Olpener Landstrasse gelegen wieder In diesem dreistockigen Neubau waren im Untergeschoss die Ausrustung im ersten Obergeschoss die Spinnerei und im zweiten Obergeschoss die Wirkerei zur Herstellung der Schlauchware fur die Trikotagenfertigung untergebracht Ein zusatzlicher zweistockiger Neubau Ohl 1 wurde fur die Spinnerei errichtet In Bergneustadt wurde ab 1911 ein mehrstockiger Eisenbetonbau errichtet in dem spater im Untergeschoss die Werkstatten im Hochparterre und im ersten Stockwerk die Buros und daruber das Lager und die Fertigung untergebracht waren Inzwischen wurde die Firma zu Leop Krawinkel abgeandert Alle personlich haftenden Gesellschafter unterschrieben seit dieser Zeit Unternehmenspost und vertrage nicht mit ihrem eigenen Namen sondern mit Leop Krawinkel Das Unternehmen konnte ab 1900 mit einem breiten Warensortiment aufwarten Die althergebrachten Walkjacken und hosen Metzgerjacken Jagdwesten Matrosenpullover gemusterte und glatte Westen Sweater und Pullover gestrickte Anzuge fur Knaben insbesondere Matrosen Anzuge wurden durch Unterwasche Trikotagen erganzt In grosser Zahl wurden sogenannte Normalhemden gefertigt aus Baumwolle mit einem Stich dunkelbrauner Wolle gemischtem Garn das in Vollmerhausen bis 1962 gesponnen wurde Um die vergrosserte Fertigungskapazitat auszulasten bemuhte sich das Unternehmen den Grosshandel grosse Kaufhauser und Einkaufsverbande als Kunden zu gewinnen Die Inhaber gewannen Vertreter von Koln bis Konigsberg von Hamburg bis Munchen Exporte gingen nach Grossbritannien nach Istanbul nach Beirut Damaskus und Alexandrien und nach Ostasien Die personlich haftenden Gesellschafter Bernhard Krawinkel Jakob Kaufmann und Adolf Krawinkel reisten viel um Kontakt zu den Kunden zu pflegen Sie fanden in dem Prokuristen Timmerbeil Unterstutzung Reinhard Kaufmann trat 1914 als Nachfolger seines Vaters Jakob Kaufmann bei Leop Krawinkel ein Er leistete ab August 1914 bis November 1918 wahrend des Ersten Weltkriegs seinen Dienst als Leutnant der Reserve Im Januar 1919 verliess er das Unternehmen und erwarb das kleine Rittergut Sagschutz im Kreise Neumarkt in Schlesien Die Inflation der 1920er Jahre und die Tatsache dass deutsche Waren im Ausland nicht mehr gefragt waren bereiteten dem Unternehmen grosse Schwierigkeiten Funfte Generation Reinhard Kaufmann Herbert Stussig Hans Gert Krawinkel Kurt Krawinkel Friedhelm Krawinkel Adolf Krawinkel Bearbeiten1921 trat Reinhard Kaufmann wieder als Gesellschafter in die Offene Handelsgesellschaft ein Als Nachfolger von Bernhard Krawinkel leitete er die Spinnerei in Vollmerhausen Nach Beendigung der Inflation belebte sich das Exportgeschaft wieder Lander die vor dem Krieg zu den wichtigsten Markten gehorten konnten nicht mehr beliefert werden Andere Lander hatten diese Markte gewonnen In einigen Landern war eine eigene Textilindustrie aufgebaut worden Russland und das Baltikum fielen aus Um eine Wiederbelebung des China Geschafts bemuhten sich Adolf Krawinkel und Reinhard Kaufmann durch Reisen in den Jahren 1926 und 1928 Uber einige Anfangserfolge kam man nicht hinaus Grossbritannien die Niederlande Danemark und die Schweiz waren einige Jahre lang dazu bereit deutsche Textilwaren abzunehmen In Grossbritannien gab es Interesse fur Bergneustadter Erzeugnisse aber eine Vereinbarung von Ottawa zum Schutz des Commonwealth beendete die Bemuhungen Die Spinnerei konnte Strickgarne in die Niederlande nach Danemark und die Turkei liefern Webgarne gingen in den Tilburger Bezirk in den Niederlanden und nach Jugoslawien Die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise zwang das Unternehmen erneut zur Umstellung auf den Kaufergeschmack und so wandelte sich die Mode von Trikotagen in Woll und Baumwollmischgeweben zur Verarbeitung reiner oder gebleichter Baumwolle Wollene Handstrickgarne in vielen Farben waren das erste Bemuhen fur die neue Mode Bedeutungsvoller wurde die Fertigung hochwertiger Webgarne aber fur modische Herren und Damenstoffe So kamen zu den Strumpfstrickereien und Strickwarenherstellern auch einige Wollwebereien hinzu Die guten Jahre fur Stapelstrickware fand ihr Ende und ging uber zu Sportbekleidung und modischer Kinderkleidung Um die Wirkerei Vollmerhausen und die Strickgarnabteilung der Spinnerei Vollmerhausen unter Leitung des Prokuristen Hugo Leber besser auszunutzen bemuhte sich das Unternehmen Kleiderstoffe fur die Herstellung von modischen Damenkleidern aus Wollgarnen zu entwickeln Die Devisenbewirtschaftung und die einsetzende Zentralverwaltungswirtschaft des Dritten Reichs machten die Beschaffung der erforderlichen feinen Wollen immer schwieriger und schliesslich unmoglich So kam Vollmerhausen uber anfangliche Erfolge bei Konfektionaren Hersteller von Damenkleidern nicht hinaus Die Einfuhrung der Marke LEKRA Stoffe stiess zudem nicht uberall auf Zustimmung weil Konkurrenten aus dem Aggertal dieses Wort spottisch zu LEPRA Stoffen abwandelte Zudem waren die Kleiderfabriken um diese Zeit personell und maschinell noch nicht auf die Verarbeitung der elastischen Wirkstoffe eingerichtet Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte diese Ware und der Bezeichnung Jersey eine lange Jahre anhaltende Blute Einen breiteren Markt erschloss sich die Trikotagenwirkerei mit den durch Hinzukauf von Baumwoll Mako und Mischgarnen entwickelten neuen Qualitaten Die Technologie hatte sich in den letzten hundert Jahren von Wirkstuhlen zu Rundstuhlen Strickmaschinen und Nahmaschinen entwickelt Die Krawinkel Betriebe waren den Weg ahnlicher Unternehmen gegangen der von der Manufaktur zur Fabrik und schliesslich zum Grossbetrieb fuhrte Fur das Stammwerk Bergneustadt liefen schliesslich viele Hundert Rundwirkstuhle zur Verarbeitung der eigenen Trikotagengarne Am 21 Marz 1927 nahm in Buschergrund bei Freudenberg ein dritter Betrieb die Arbeit als Naherei zum Besetzen von Trikotagen auf in einem eigens errichteten Gebaude Ein Jahr junger als dieser Nahereibetrieb ist der 1928 entstandene erste Teil des heutigen funfgeschossigen Fabrikgebaudes an der Dorspe mit dem Garnlager im Keller des Hauses der Flachsstrickerei im ersten Obergeschoss und der Rundstrickerei im zweiten Obergeschoss Die Naherei wurde in das dritte Obergeschoss verlegt und die Zuschneiderei war von da an im vierten Obergeschoss untergebracht Die Wirkerei lag bis Ende der 1950er Jahre in Vollmerhausen Mitte der 1920er Jahre begann Leop Krawinkel die erste Diversifizierung die Investition in Basalt Steinbruche im Westerwald mit dem Zweck eines konjunkturellen und saisonalen Ausgleichs Dieses Engagement uberstieg von 1928 bis 1929 die finanzielle Leistungsfahigkeit des Unternehmens Fast ware es 1929 zu einem Zusammenbruch gekommen hatten nicht einflussreiche gute Freunde die Banken zum Stillhalten bewegt Die hohen Kredite konnten bis 1939 zuruckgezahlt werden In dieser Zeit standen Albert Vogler Heinrich Dinkelbach und bis zu dessen fruhem Tod Karl Eichholz Jurist und Bankdirektor als Mitglieder des Beirats beratend zur Seite Nachfolger von Karl Eichholz im Beirat wurde auf Vorschlag von Vogler Hermann Linneman Vorstandsmitglied der Deutsche Rhodiaceta AG in Freiburg im Breisgau Bernhard Krawinkel schied 1930 als personlich haftender Gesellschafter aus den Unternehmen aus und ubernahm den Vorsitz des Unternehmensbeirats Er starb im Dezember 1936 In den 1930er Jahren gelang es den aus Aachen stammenden Gerhard Quadflieg 1900 zu engagieren einen ausgewiesenen Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung von Webgarnen mit technologischen Kenntnissen auf den Gebieten der Weberei und der nachfolgenden Ausrustung Auch war er mit den grossen Webereien des Raums Aachen Monchengladbach Rheydt Krefeld bekannt Er ubernahm die Leitung der neu eingerichteten Webgarn Abteilung der Spinnerei Vollmerhausen und erhielt Gesamtprokura So wurde die Fertigung hochwertiger Webgarne fur modische Herren und Damenstoffe Strassenanzuge und Kostume fur Mantel Ulster und schwere Paletots aber auch fur Schals Baskenmutzen Wolldecken und technische Gewebe zu einem wichtigen Pfeiler des Betriebes Vollmerhausen Die Aufrustung unter der nationalsozialistischen Regierung bewirkte eine Konjunktur in Garnen fur Uniformtuche und Militardecken so dass die Webgarnabteilung innerhalb weniger Jahre den grosseren Teil der Kapazitat von Vollmerhausen belegte Hugo Leber 1900 in Vollmerhausen erwarb ebenfalls grosse Verdienste um das Unternehmen Er trat 1914 als Lehrling ein und arbeitete sich Schritt fur Schritt bis zum Spinnereileiter mit Gesamtprokura empor im Jahr 1939 feierte man sein 25 jahriges Dienstjubilaum 1938 traten die beiden altesten Sohne von Adolf Krawinkel Hans Gerd Krawinkel und Kurt Krawinkel in die Gesellschaft ein Nachdem Hans Gerd Krawinkel 1940 gefallen war wurde 1941 Friedhelm Krawinkel zum personlich haftenden Gesellschafter Wahrend des Zweiten Weltkriegs arbeitete der Betrieb Bergneustadt in beschranktem Umfang unter grossen Schwierigkeiten weiter allerdings mussten Raume auswartigen Betrieben zur Verfugung gestellt werden Auch die Spinnerei Vollmerhausen arbeitete fur den militarischen Bedarf und erzeugte Garne fur Uniformtuche und Decken und zur Herstellung von Fallschirmgurten Auch in Vollmerhausen zogen Betriebe aus Koln ein ausserdem auch das Wehrersatzamt Aachen Am 22 Marz 1945 wurden die Bauten der Spinnerei in Vollmerhausen auf der Ohlerseite durch einen Tiefflieger Angriff zerstort lediglich die alten Fertigungs Gebaude auf der Aggerseite blieben erhalten Mitte der 1950er Jahre gab es den zweiten Schritt einer Diversifizierung Das Unternehmen engagierte sich bei der Ford Vertretung in Bergneustadt und grundete die Friedrich Wilhelm Weil KG mit Kurt Krawinkel und Gerhard Kaufmann als personlich haftenden Gesellschaftern Anfang der 1960er Jahre grundete das Unternehmen unter Federfuhrung von Herbert Stussig das Kunststoffwerk Muller amp Co zunachst in Vollmerhausen Nach dem Ausscheiden des Grundungs Mitgesellschafters Muller wurde der Betrieb um die Mitte der 1960er Jahre nach Bergneustadt verlegt personlich haftende Gesellschafter waren Kurt Krawinkel und Herbert Stussig Die Geschaftsleitung oblag dem bewahrten Prokuristen Walter Menn Das Werk Bergneustadt war im Krieg fast unversehrt geblieben Nach und nach wurden neuen Maschinen beschafft Moderne Spezialmaschinen wie Nah und Kettelmaschinen Motorzuschneidemaschinen und schnelle Knopfloch und Knopfnahmaschinen hielten Einzug in die Fabrik Das Werk Vollmerhausen produzierte wieder ab Mitte 1945 mit einem Selfaktor bis Ende des Jahres mit acht Selfaktoren und einer Ringspinnmaschine Da die Kapazitat nicht ausreichte wurde bis zum Herbst 1946 der Rohbau einer ersten neuen Spinnerei auf der Ohlerseite begonnen Mit zehn Dreikrempelsatzen zwolf Wagenspinnern und einer Ringspinnmaschine konnte dieses Werksgebaude Ohl 1 1947 in Betrieb genommen werden Weitere und grossere Fortschritte stellten sich dann nach der Wahrungsreform ein In den 1950er Jahren wurde ein weiteres Spinnereigebaude mit zehn Dreikrempelsatzen und 13 Feinspinnmaschinen auf der Ohlerseite Ohl 4 aufgebaut Im 150 Jubilaumsjahr 1956 stellte die Spinnerei Vollmerhausen wieder Verkaufsgarne unter anderem Neuheiten und Phantasiegarne fur dekorative Effekte fur zahlreiche Grossabnehmer her Die Produktion des Werks stieg von 112 000 kg 1945 auf 516 000 kg und 1952 auf 1 200 000 kg Garn pro Jahr an Sechste Generation Gerhard Kaufmann und Karl Adolf Krawinkel BearbeitenDie Erzeugung des Spinnereibetriebs Vollmerhausen endete am 30 September 1962 Zum 1 Juli 1962 nahm die ASA Kontinentale Wollspinnereien GmbH im rheinischen Stolberg ihre Tatigkeit auf Gesellschafter waren die Aktien Spinnerei Aachen in Stolberg und Leop Krawinkel Gerhard Kaufmann ging fur Krawinkel als Geschaftsfuhrer nach Stolberg In den 1960er Jahren erwarb Leop Krawinkel von der Strickwarenfabrik Haas in Rebbelroth den Betrieb Kufstein Tirol Osterreich und grundete die Strickwarenfabrik Krawinkel KG in Kufstein Es ging um einen Fuss in der sich damals entwickelnden EFTA und um Moglichkeiten in die UdSSR zu exportieren Komplementare waren Kurt Krawinkel und Gerhard Kaufmann Ein wichtiger Kunde war die ANBA Sportmode Vorsteher KG in Wien der damals die Osterreichische Skilaufer National Mannschaft mit Anoraks und Pullover ausrustete und den Export auf den nordamerikanischen Markt organisierte Nachdem die ANBA Sportmode Vorsteher KG in Schwierigkeiten geraten war kam es kurzzeitig zu Pullover Geschaften mit dem Skihersteller Kneissl in Kufstein Doch auch dieser Kunde geriet in Schwierigkeiten und so endete das Geschaft mit diesem Kunden In den darauf folgenden Zeiten fand das Pullover Geschaft mit dem Jagdausruster Kettler in Koln und mit dem Jagdausruster Kind in Hunstig bei Dieringhausen statt Das Engagement in Kufstein wurde jedoch in den 1980er Jahren an den Geschaftsfuhrer Walter Votteler veraussert Siebte Generation Max Ferdinand Krawinkel BearbeitenIn der siebten Generation wird das Unternehmen Leop Krawinkel von Max Ferdinand Krawinkel als alleiniger Geschaftsfuhrer geleitet Die Leop Krawinkel betreibt neben der Forstwirtschaft und der Vermietung und Verpachtung von Gewerbe und Privatimmobilien vor allem die folgenden Aktivitaten in ihren Tochtergesellschaften Bis 2020 FORD WEIL GmbH Co KG Verkauf von Neu und Gebrauchtfahrzeugen vor allem der Marke FORD mit 3 Standorten sowie den entsprechenden Werkstattleistungen PWM GmbH Co KG und PWM Inc Entwicklung Herstellung und Vertrieb von elektronischen Preisanzeigen vor allem im Tankstellenbereich und elektronischen LED Nachrichtentafeln dem PWM profitboard Literatur Bearbeiten Denkschrift zum 100jahrigen Bestehen der Firma Leopold Krawinkel in Bergneustadt 15 Dezember 1906 Druck von Friedr Luyken Inh Otto Waelde Gummersbach 150 Jahre Leop Krawinkel Strick und Wirkwarenfabrik Spinnerei Bergneustadt Vollmerhausen Archiv fur Wirtschaftskunde Darmstadt Text Kraft Sachisthal Archivarische Arbeiten Ingrid Bauert Keetmann Graphik Lothar Bottrich Amalie Kaufmann Krawinkel Leop Krawinkel 1806 1906 Eine kleine Skizze als Manuskript fur Freunde von Amalie Kaufmann Krawinkel Druck von Ernst Kaufmann Lahr i B 1906 Erinnerungen an Kommerzienrat Bernhard Krawinkel 1851 1936 Druck von Friedrich Luyken GmbH in Gummersbach 1937 herausgegeben von Adolf Krawinkel und Reinhard Kaufmann Bernhard Krawinkel Ein Lebensbild von Hans Ellenbeck Kaufmann und Fabrikant von August Dresbach Gedachtnisrede von Pfarrer Luyken Gummersbach am Grabe von Bernhard Krawinkel Gerhard Kaufmann Kriegsende bei Leop Krawinkel in Vollmerhausen in Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Band 9 2007 by Oberbergische Abteilung 1924 e V des Bergischen Geschichtsvereins Seiten 134 bis 136 Wilhelm Tieke bis zur Stunde Null Das Oberbergische Land im Krieg 1939 bis 1945 Herausgeber E H Ullenboom 1985 Verlag Gronenberg Gummersbach ISBN 3 88265 127 X Wilhelm Tieke Nach der Stunde Null Not und Hungerjahre im Oberbergischen 1945 1949 Herausgeber E H Ullenboom 1987 Verlag Gronenberg Gummersbach Jurgen Woelke Kapital war notig Grunderjahre in Gummersbach und Oberberg Verlagskontor Osberghaus GmbH Gummersbach 1985 ISBN 3 925465 01 4 Weblinks BearbeitenUnternehmensportrait auf www oberberg aktuell de Unternehmensgeschichte zur 200 Jahr Feier im Jahre 2006Normdaten Korperschaft GND 10072916 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leop Krawinkel amp oldid 236006528