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Dieser Artikel behandelt das bayerische Gericht Zum preussischen Gericht siehe Landgericht Landsberg a W Das Landgericht Landsberg war die verwaltungsrechtliche Organisationseinheit des Kurfurstentums und des Konigreichs Bayern auf der Landespurch in Landsberg am Lech Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Im 18 Jahrhundert 2 1 Umfang und Grenzen 2 2 Aufgaben und Gliederung 2 2 1 Oberamt 2 2 2 Mitteramt 2 2 3 Unteramt 2 2 4 Hofmarken 2 2 5 Stadte und Markte 3 Im 19 Jahrhundert 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Pfleggericht bzw Landgericht des Herzogtums Bayern wurde erstmals 1270 bzw 1280 in Urkunden erwahnt Die zu Beginn des 19 Jahrhunderts neu formierten Landgerichte waren im Konigreich Bayern Gerichts und Verwaltungsbehorden die 1862 in administrativer Hinsicht von den Bezirksamtern und 1879 in juristischer Hinsicht von den Amtsgerichten abgelost wurden Das Landgericht Landsberg ist daher als Vorgangerorganisation des Landratsamtes Landsberg am Lech wie auch des Amtsgerichts Landsberg am Lech zu betrachten Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879 wurde in Landsberg ein Amtsgericht errichtet dessen Sprengel dem des vorhergehenden Landgerichtsbezirks alterer Ordnung entsprach Aus Teilen der Landgerichtsbezirke Dachau und Landsberg war bereits 1823 das eigenstandige Landgericht Bruck gebildet der spatere Landkreis Furstenfeldbruck Im 18 Jahrhundert BearbeitenUmfang und Grenzen Bearbeiten Im Jahr 1752 umfasste das Landgericht Landsberg samtliche Gemeinden des Altlandkreises Landsberg am Lech vor der Gebietsreform 1972 und die Orte Seestall und Geltendorf sowie Vom Landkreis Furstenfeldbruck die Gemeinden Adelshofen Althegnenberg Jesenwang Kottgeisering Landsberied Moorenweis und Turkenfeld Vom Landkreis Weilheim Schongau die Gemeinden Bobing Raisting Rottenbuch Wessobrunn Wildsteig sowie den Ortsteil Oderding der Gemeinde Polling und die Ortsteile Fendt und Ammerhofe des Marktes Peissenberg Vom Landkreis Ostallgau die Ortsteile Waalhaupten und Emmenhausen der Gemeinde Waal die Ortsteile Beckstetten und Weicht der Gemeinde Jengen und Teile der Ortsteile Grosskitzighofen und Honsolgen Vom Landkreis Augsburg Teile des Ortsteiles Schwabmuhlhausen der Gemeinde Langerringen Vom Landkreis Aichach Friedberg die Gemeinde Schmiechen den Ortsteil Brunnen der Gemeinde Merching Vom Landkreis Garmisch Partenkirchen den Ortsteil Lettigenbichl der Gemeinde Bad BayersoienDem Landgericht unterstanden damals insgesamt 5959 Anwesen von diesen unterstanden 3113 verschiedenen Niedergerichten 2049 unmittelbar dem Landgericht 556 der Stadt Landsberg und 241 dem Markt Diessen Etwa 1800 hatte das Landgericht 29 000 Einwohner Aufgaben und Gliederung Bearbeiten Das Landgericht war seit dem Mittelalter zustandig fur die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit fuhrte aber auch regulare Verwaltungstatigkeiten aus Das Landgericht Landsberg bestand aus den drei Amtern Ober Mitter und Unteramt Oberamt Bearbeiten Das Oberamt umfasste die Gebiete Ummendorf und Peissenberg Gebiet Ummendorf Hagenheim Issing Lengenfeld Mittelstetten Oberhausen Pitzling Pflugdorf Premen abgegangen Seestall Seiferstetten Stoffen Thaining und UmmendorfGebiet Peissenberg Ammerhofe 23 Ortsteile Feistenau Fendt und StadlMitteramt Bearbeiten Das Mitteramt umfasste die Gebiete Hofstetten und Penzing Gebiet Hofstetten Dettenhofen Dettenschwang Entraching Hartmannshausen Hofstetten Hubschenried Hungermuhle Memming Oberfinnng Obermuhlhausen Schloglhof Ummenhausen und UnterfinningGebiet Penzing Adelshausen Burgholz Epfenhausen Geretshausen Hattenhofen Hechenwang Hoschelhof Kottgeisering Kreuthof Machelberg Oberbergen Penzing Petzenhausen Peutenmuhle Pleitmannswang Prittriching Ramsach Reisch Riedhof Schwabhausen Schoffelding Stillern Schwifting Thalhofen Untermuhlhausen und WesterschondorfUnteramt Bearbeiten Das Unteramt umfasste die Gebiete Egling und Moorenweis Gebiet Egling Beuerbach Egling Eresried Mangmuhle Petzenhofen Unfriedshausen Wabern Walleshausen Wolfmuhle und ZellhofGebiet Moorenweis Aich Algertshofen Brandenberg Egg Eismerszell Eitelsried Geltendorf Hausen bei Geltendorf Hohenzell Jesenwang Landsberied Luttenwang Moorenweis Purk Romertshofen und WindachHofmarken Bearbeiten Ausserdem umfasste das Landgericht die folgenden Hofmarken in Klammern der Inhaber im Jahr 1760 Adelshofen Grafen Fugger Brunnen Kloster Diessen Dunzelbach Grafen von Torring Seefeld Emmenhausen Kloster Hl Kreuz Augsburg Sitz Emming Freiherren von Full Eresing Freiherren von Full Erpfting Freiherren von Donnersberg Greifenberg Freiherren von Perfall Grunertshofen Freiherren von Full Hofhegnenberg Freiherren von Hegnenberg Holzhausen Kloster Rottenbuch Hurlach Freiherren von Donnersberg Kaltenberg Jesuitenkolleg Landsberg Kaufering Freiherren von Donnersberg Lichten und Haltenberg Kurfurst von Bayern Oberigling Freiherren von Donnersberg Obermeitingen Kloster Rottenbuch Pestenacker Jesuitenkolleg Landsberg Sitz Poring Freiherren von Berndorff Purgen Freiherren von Wadenspann Raisting Kloster Diessen Rottenbuch Kloster Rottenbuch Schmiechen Grafen Fugger Kirchberg Steinbach Langwied Freiherren von Dursch St Georgen Kloster Diessen Turkenfeld Grafen Fugger Kirchberg Unterigling Freiherren von Donnersberg Utting Kloster Andechs Waalhaupten Spital Landsberg Weil Deutschordens Commende Blumenthal Wessobrunn Kloster Wessobrunn Windach Freiherren von Full Winkl Jesuitenkolleg Landsberg Zankenhausen Jesuitenkolleg Landsberg Stadte und Markte Bearbeiten Das Landgericht umfasste ferner die Stadt Landsberg mit Possing Sandau und Spotting sowie den Markt Diessen am Ammersee mit dem Ammersee Im 19 Jahrhundert Bearbeiten1803 wurden die Landgerichte in Bayern neu geordnet bzw teilweise auch neu errichtet Das bisherige herzogliche Landgericht in Landsberg wurde umgewandelt in ein bayrisches Landgericht alterer Ordnung seine Aufgaben und sein Territorium wurden neu umschrieben Es umfasste danach die meisten Orte des heutigen Landkreises doch wurden damals einige Orte im Suden des alten Landgerichts den Landgerichten Schongau und Weilheim zugeschlagen Bei der Errichtung des Landgerichts Bruck spater Furstenfeldbruck 1823 musste das Landgericht Landsberg an das neue Landgericht im Nordosten ebenfalls einige Gemeinden abgeben Durch die Revolution 1848 wurden die adeligen Patrimonialgerichte endgultig aufgelost und deren Zustandigkeitsbereiche dem Landgericht unterstellt 1862 wurde aus 18 Gemeinden des Landgerichts Landsberg ein neues Landgericht Diessen am Ammersee errichtet Dieses bildete zusammen mit dem Landgericht Landsberg das Bezirksamt Landsberg als Verwaltungsbehorde unter einem Kgl Bezirksamtmann 1 Jedoch wurde 1879 das Landgericht Diessen bereits wieder aufgelost Auf die Bezirksstruktur hatte dies keine Auswirkungen Das Landgericht Landsberg wurde anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879in ein Amtsgericht umgewandelt dessen Sprengel dem des vorhergehenden Landgerichtsbezirks alterer Ordnung entsprach 2 Literatur BearbeitenWilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 506 507 Koniglich Allerhochste Verordnung vom 2 April 1879 die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend Pankraz Fried Sebastian Hiereth Altbayern Reihe I Heft 22 23 Landgericht Landsberg und Pfleggericht Rauhenlechsberg In Historischer Atlas von Bayern Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1971 327 S Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 506 Koniglich Allerhochste Verordnung vom 2 April 1879 die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landgericht Landsberg amp oldid 227196101