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Der Kinzigheimer Hof ist eine hessische Staatsdomane die aus einer mittelalterlichen Gehoftgruppe hervorgegangen ist Staatsdomane Kinzigheimer Hof von Osten 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Urgeschichte 2 2 Fruhes und hohes Mittelalter 2 3 Spates Mittelalter 2 4 Historische Namensformen 2 5 Neuzeit 3 Staatsdomane 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Die Altenburg nahe dem Kinzigheimer Hof Der Kinzigheimer Hof liegt in der Gemarkung der Stadt Bruchkobel ca 1 5 km sudwestlich des Stadtkerns im Main Kinzig Kreis in Hessen nordlich von Hanau auf einer Hohe von 110 m uber NN am Krebsbach Geschichte BearbeitenDer Ort weist eine sehr lange Siedlungskontinuitat auf ohne dass bekannt ist wie weit diese zuruckreicht Urgeschichte Bearbeiten Im Umfeld des Kinzigheimer Hofs sind zwei Villae rusticae bekannt 1 Fruhes und hohes Mittelalter Bearbeiten Nahe dem Krebsbach wurden zu Beginn des 20 Jahrhunderts mehrere Bestattungen eines frankischen Reihengraberfeldes entdeckt 2 Die Funde aus dieser Zeit wurden allerdings im Zweiten Weltkrieg mit den Museumsbestanden des Hanauer Geschichtsvereins zerstort 600 m sudwestlich des Hofes befindet sich die sogenannte Altenburg eine Wallburg die nach heutigem Kenntnisstand in das fruhe Mittelalter zu datieren ist 3 Hauptartikel Altenburg Hanau Spates Mittelalter Bearbeiten Im spaten Mittelalter bestand eine Siedlung mit gleichem Namen Kenesheim deren fruhest erhaltene Erwahnung aus dem Jahr 1235 stammt 4 Der Ort gehorte zum Amt Buchertal der Herrschaft Hanau spater der Grafschaft Hanau und dann der Grafschaft Hanau Munzenberg Er befand sich im allodialen Besitz der Herren und Grafen von Hanau Die Siedlung bestand zunachst im Wesentlichen aus einem Hof der Herren von Kensheim Adelige aus dem Umfeld der Herren von Hanau 5 Der Hof war vermutlich ein Lehen der Herren von Hanau Als die Herren von Kensheim 1364 ausstarben wurden daraus zwei Hanauer Lehnhofe gebildet Dazu trat spater noch ein dritter Hof der aus den bei Bruchkobel gelegenen Besitzungen des Klosters Limburg an der Haardt gebildet wurde und nach der Reformation ein kurpfalzisches Lehen war 6 Historische Namensformen Bearbeiten Kenesheim 1235 Kainshem 1237 Keinsheim 1259 Kynsheim 1392 Kintzheimer Hof Kinsheimer Hof 1736 Kinzigheimer Hof 1781 Neuzeit Bearbeiten Nachdem sich diese drei Hofe zunachst in den Handen der Herren von Wasen alteste erhaltene Erwahnung 1397 derer von Heusenstamm sowie der Familie Specht von Bubenheim befanden wurden sie Ende des 16 Jahrhunderts in den Handen der Familie von Lauter vereinigt 1597 kaufte Graf Philipp Ludwig II von Hanau alle drei Hofe die Zustimmung zum Kauf des kurpfalzischen Lehens lag aber erst 1612 vor 6 1648 es besteht nach dem Dreissigjahrigen Krieg nur noch ein Hof schenkte Graf Friedrich Casimir diesen seiner Frau Grafin Sibylle Christine von Anhalt Dessau 7 1719 und 1736 wird der Ort nur noch als Kinsheimer Kintzheimer oder Kinzigheimer Hof genannt die letztgenannte und heutige Namensform besteht durchgehend seit 1781 Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch das Amt Buchertal und den Kinzigheimer Hof 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel zum Kurfurstentum Hessen erhoben Wahrend der napoleonischen Zeit stand das Amt Buchertal ab 1806 unter franzosischer Militarverwaltung gehorte 1807 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck Nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde ging das Amt Buchertal im neu gebildeten Kreis Hanau auf 1866 wurde das Kurfurstentum und damit auch der Kinzigheimer Hof nach dem Deutsch Osterreichischen Krieg von Preussen annektiert und bildete nun einen Gutsbezirk 1928 wurden die Gutsbezirke in Preussen aufgelost und der Kinzigheimer Hof wurde Bruchkobel zugeordnet Staatsdomane BearbeitenSeit 1736 befindet sich der Kinzigheimer Hof im Eigentum des Landes Hessen unterbrochen von der Zeit preussischer Landesherrschaft von 1866 1945 als er aber auch Staatsdomane war Im 19 Jahrhundert gehorte zu der Anlage auch eine Muhle die aber vor 1920 stillgelegt wurde 1895 hatte die Domane 29 Bewohner Die Hessische Staatsdomane Kinzigheimer Hof wird heute vorwiegend als Reiterhof genutzt daneben werden Erdbeeren und Zuckermais angebaut Literatur BearbeitenRegenerus Engelhard Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen Antheiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und aus Urkunden erlautert Teil 2 Cassel 1778 ND 2004 S 766 Grundliche Untersuchung der von Seiten Hessencassel unnotigerweise formirten Frage Deduktionsschrift S 89 Willi Klein Zur Geschichte des Muhlenwesens im Main Kinzig Kreis Hanauer Geschichtsblatter 40 Hanau 2003 S 367 Georg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstentum Hessen Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde 7 Supplement Kassel 1858 S 377 Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 196 230 204 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 14 1926 S 11 und 279 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land Hanau 1919 3 Auflage ND 1978 ISBN 3 87627 243 2Weblinks BearbeitenKinzigheimerhof Hessische Staatsdomane Kinzigheimerhof Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Georg Wolff Die sudliche Wetterau in vor und fruhgeschichtlicher Zeit mit einer archaologischen Fundkarte Frankfurt a M 1913 S 70f Georg Wolff Die sudliche Wetterau in vor und fruhgeschichtlicher Zeit mit einer archaologischen Fundkarte Frankfurt a M 1913 S 71 Publikation der Funde in Ferdinand Kutsch Hanau 1 Teil Frankfurt a M 1923 2 Teil Frankfurt a M 1926 Kataloge west und suddeutscher Altertumssammlungen 5 S 9f Fritz Rudolf Herrmann Die Altenburg beim Kinzigheimer Hof Fuhrungsblatt zu der mittelalterlichen Wallanlage bei Hanau Mittelbuchen Main Kinzig Kreis Archaologische Denkmaler in Hessen 114 Wiesbaden 1994 ISBN 3 89822 115 6 S 7 Heinrich Reimer Hessisches Urkundenbuch Abt 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd 1 767 1300 Publikationen aus den koniglich preussischen Staatsarchiven Hirzel Leipzig 1891 Nr 191 So etwa ein Wigand von Kinsheim 1237 als Burgmann zu Hanau Zimmermann 1919 siehe Literatur S 80 a b Lowenstein Hessisches Staatsarchiv Marburg 1648 01 11 O I a 50 166893 8 909655 Koordinaten 50 10 0 8 N 8 54 34 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kinzigheimer Hof amp oldid 215433643