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Jelgun deutsch Gelguhnen ist eine Dorfwustung und ein Flurname in der sudlichen Woiwodschaft Ermland Masuren Sie gehort zur Gmina Stawiguda Landgemeinde Stabigotten im Powiat Olsztynski Kreis Allenstein im Nordosten Polens Die Wustung Jelgun ist heute kaum noch kenntlich Jelgun untergegangenes Dorf Jelgun untergegangenes Dorf Polen Jelgun untergegangenes Dorf BasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat OlsztynGmina StawigudaGeographische Lage 53 39 N 20 32 O 53 645045 20 530701 Koordinaten 53 38 42 N 20 31 51 OHohe 161 m n p m Einwohner 0Wirtschaft und VerkehrStrasse Rus JelgunIn Gelguhnen war von 1775er Jahren bis 1888 die einzige Glashutte im Ermland in Betrieb Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Glashutte Gelguhnen 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Religionen 4 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Wustung liegt im Westen der Masurischen Seenplatte die zum Baltischen Hohenrucken gehort Sie ist 16 Kilometer in sudlicher Richtung von Olsztyn deutsch Allenstein entfernt und liegt am Sudufer des Gelguhner Sees polnisch Jezioro Jelgunskie nbsp Wegweiser im Las Warminski bei JelgunGeologie Bearbeiten Die Landschaft wurde durch den Eisschild gestaltet und ist eine postglaziale hugelige bewaldete Grundmorane mit zahlreichen Rinnenseen und Flussen Charakteristisch fur die Gegend sind zahlreiche Seen Sumpfe Teiche sowie Nadel und Mischwalder Jelgun liegt im heutigen Naturreservat Las Warminski Ermlandischer Forst Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Ursprunglich war diese preussische Landschaft Gau Barten von den heidnischen Prussen besiedelt Im Zuge der Zwangschristianisierung war das Bistum Ermland seit 1243 ein Teil des Deutschordenslandes Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 wurde Ermland als autonomes Furstbistum Ermland der Krone Polens unterstellt Unweit sudlich verlief bis 1772 die Grenze zwischen dem Herzogtum Preussen und dem Furstbistum Ermland und damit zwischen den Regionen Ermland und Masuren Mit der ersten Teilung Polens im Jahr 1772 wurde Ermland ein Teil des Konigreichs Preussen und spater der Provinz Ostpreussen Gelguhnen gehorte von 1818 bis 1945 dem Landkreis Allenstein im Regierungsbezirk Allenstein an Der amtliche Ortsname war ab 1802 Gellguhn und ab 1820 Gelguhn Ab dem Jahr 1905 war Gelguhnen ein Wohnplatz in Forstgutsbezirk Ramuck 1 Ende Januar 1945 wurde Gelguhnen von der Roten Armee eingenommen und der sowjetischen Kommendantur unterstellt Nach Kriegsende kam die Wustung zur Volksrepublik Polen im Powiat Olsztynski und heisst seither Jelgun Glashutte Gelguhnen Bearbeiten nbsp Gedenkkreuz des Friedhofs der ehemaligen Glashutte am Gelguhner SeeDie Glashutte wurde Ende der 1775er Jahren am Sudufer des Gelguhner See gegrundet Der Holzbedarf fur die Glasherstellung war enorm und die Forstbestande wurden stark abgeholzt Die Holzasche wurde zur Waschlaugenherstellung und bei der Glas produktion verwendet Um 100 Kilogramm reiner Pottasche herzustellen benotigten die Glaser rund 200 Kubikmeter Holz Weitere 100 Kubikmeter Holz waren notwendig um die Pottasche mit Quarzsand zu Glas aufzuschmelzen Dafur wurde bevorzugt die Holzkohle die Kohler in Kohlenmeilern herstellten verwendet Zwei Teile Holzasche mit einem Teil Sand ergab das grune Waldglas 1781 wurde die Hutte in Gelguhnen erweitert und funf Jahre spater die Pottaschesiederei modernisiert Die Pottasche wurde ebenfalls in den benachbarten Ortschaften verkauft da sie zur Herstellung von Seifen Farben Bier und anderen Produkten benotigt wurde 2 In der Glashutte wurde sowohl Hohlglas Bier und Likorflaschen Wasser Einmach und Bonbonglaser als auch Flachglas Fensterscheiben und Glasplatten hergestellt Die Glaswaren wurden auf Planwagen verladen und auf den Markten in den Dorfern und Stadten im sudlichen Ostpreussen verkauft Zwischen 1770 und 1788 wuchs die Anzahl der in der Gelguhner Pottaschesiederei beschaftigten Familien von 16 auf 37 Zur Jahrhundertwende 1799 1800 gab es in der Glashutte eine mehrjahrige Produktionspause da die Gebaude im Jahr 1805 zerstort waren Die napoleonischen Kriege fuhrten zu einem erhohten Bedarf an Glas und Glasprodukten Die Glashutte in Gelguhnen war im Jahr 1817 wieder eingerichtet Im Jahr 1888 stellte die Glashutte den Betrieb ein Der Pachter der Wirtschaft Goerke fuhrte seinen Betrieb in dem Holzversteigerungen und Forstgerichte stattfanden weiter Bis 1930 war in Gelguhnen ein Krug und Handelsplatz Um 1930 wurde die Glashuttengebaude und das Gasthaus abgebrochen Ab den 1930er Jahren dienten die verbliebenen Gebaude als Wohnungen fur Forstarbeiter nach dem Zweiten Weltkrieg als Hegerhutten Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1817 0 11 Feuerstellen 108 Seelen 1857 254 1860 200 1861 271 1874 223 mit Ramuck 1905 0 0 8 1907 0 20 1913 0 15Religionen BearbeitenDie heidnischen Preussen verehrten die baltischen und litauischen Gottheiten Nach der Zwangschristianisierung durch den Deutschen Ordnen war das Bistum Ermland ab dem Jahr 1243 ein Teil des Deutschordenslandes Die Einwohner romisch katholischer Konfession besuchten fruher wie heute die Kirche in Wuttrinen polnisch Butryny Die evangelische Kirche wurde 1887 88 in Neu Bartelsdorf polnisch Nowa Wies errichtet Diese wird heute fur katholische Gottesdienste genutzt Die evangelischen Einwohner gehoren jetzt zum Kirchspiel der Christus Erloser Kirche Olsztyn in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Verkehr BearbeitenDie kaum noch wahrnehmbare Ortsstelle von Jelgun liegt an einem Verbindungsweg der von Rus ausgeht Personlichkeiten Bearbeiten nbsp August Manns im Alter von 43 JahrenAugust Manns 1825 1907 Kapellmeister und Dirigent lebte um 1840 in Gelguhnen 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jelgun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gelguhnen bei GenWiki Gelguhnen Forsthaus bei GenWiki Gelguhnen in Ortsinformationen nach D LangeEinzelnachweise Bearbeiten Forstgutsbezirk Ramuck GenWiki abgerufen am 14 November 2018 Glaserne Schatze aus den Waldern bei Allenstein Wochenblatt Polen 17 August 2015 abgerufen am 14 November 2018 Oskar Wilhelm Bachor Konigin Viktoria schenkte ihm eine Stradivari PDF In Das Ostpreussenblatt 1960 S 11 19 Marz 1960 abgerufen am 16 November 2018 Gmina Stawiguda Landgemeinde Stabigotten Amtssitz StawigudaOrtschaften Bartag Gross Bertung Bertung Bartazek Klein Bertung Binduga Wienduga Cwikielnia Neu Stabigotten Dorotowo Darethen Gaglawki Ganglau Gut Grada Gradda Ganglau Forst Gryzliny Grieslienen Jaroty Jelgun Gelguhnen Kielary Kellaren Kieruj Kerrey Klekotowo Klein Plautzig Kresk Kranz Lansk Lanskerofen Lanski Piec Majdy Mauden Miodowko Honigswalde Muchorowo Owczarnia Neu Bertung Pluski Plautzig Rus Reussen Rybaki Lansk Sojka Soykamuhle Eichelmuhle Stary Dwor Althof Stary Ramuk Alt Ramuck Stawiguda Stabigotten Stawiguda Osada Stabigotten Forst Tomaszkowo Thomsdorf Ustrych Ustrich Wymoj Wemitten Zarosle Klein Stabigotten Zazdrosc Zasdrosz Neidhof Zezuj Sensujen Zielonowo Grunau Zofijowka Sophienhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jelgun amp oldid 225590759