www.wikidata.de-de.nina.az
Jan Pieter van Suchtelen russisch Iogann Piter van Suhtelen Iogann Piter van Suchtelen 2 August 1751 in Grave 6 Januar 1836 in Stockholm war ein niederlandisch russischer Militaringenieur und Diplomat 1 2 3 Jan Pieter van Suchtelen George Dawe Eremitage Sankt Petersburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSuchtelens Vater Cornelis van Suchtelen 1713 1768 war Major Ingenieur der niederlandischen Genietruppe und stammte aus einer alten Familie die im 16 Jahrhundert aus dem Herzogtum Julich Kleve Berg eingewandert war Im Alter von acht Jahren wurde Suchtelen zum Schulbesuch nach Groningen geschickt 1765 kehrte er zu seinen Eltern zuruck und studierte Mathematik zunachst unter der direkten Aufsicht seines Vaters und dann wieder in Groningen an der Universitat 1768 trat Suchtelen als Leutnant in die niederlandische Genietruppe ein Er war an den Kriegen mit Grossbritannien beteiligt 1773 1774 1778 1779 Er lehrte an der Universitat Leiden und diente als Adjutant dem Kommandanten der Genietruppe Carel Diederik du Moulin der 1774 Generaldirektor der niederlandischen Festungen geworden war 4 Nach seiner Heirat mit Amarentia Wilhelmina Harting 1778 lebte er in Den Haag wo er Mitglied der Freimaurerloge L Union Royale war 1 1779 wurde er zum Kapitein befordert und 1783 zum Luitenant Kolonel 5 1783 begab sich Suchtelen nach St Petersburg wo Katharina II ihn als Oberstleutnant in den Ingenieursdienst der Armee aufnahm und ihn mit der Wasserverkehrsexpedition beauftragte normalerweise wurden Auslander mit einem Rang unter ihrem bisherigen Rang eingestellt Im Sommer 1785 inspizierte er die Kanale und Schleusen bei Wyschni Wolotschok und bereits im Herbst begann er mit anderen Ingenieuren die Organisation der Arbeiten fur den Nord Katharinenkanal zur Verbindung der in die Nordliche Dwina fliessenden Nordlichen Keltma mit der in die Sudliche Keltma fliessenden Dschuritsch so dass dann mit Kama und Wolga ein durchgehender Wasserweg vom Weissen Meer zum Kaspischen Meer entstand 6 1786 stellte er das Musterprojekt fur den Bau der Staro Kalinkin Brucke uber die Fontanka in St Petersburg vor das er dann zusammen mit Johann Conrad Gerhard bis 1788 durchfuhrte 7 Im Januar 1787 wurde er zum Polkownik befordert 1788 nach Beginn des Russisch Schwedischen Krieges wurde Suchtelen Chef des Ingenieursstabs der Finnlandarmee Er war sogleich an Kampfen beteiligt wobei er verwundet wurde In den Schlachten bei Wyborg und Fredrikshamn fuhrte er ein Teilkorps Fur seine Tapferkeit wurde er im April 1789 zum Generalmajor befordert Dazu wurde er geadelt Er erhielt im Rajon Anjalankoski im Ujesd Friedrichshamn das Landgut Mjamjalja mit 300 Leibeigenen und das Goldene Schwert fur Tapferkeit 6 Im August 1789 erhielt er den Russischen Orden des Heiligen Georg IV Klasse Nach dem Krieg inspizierte er die Festungen an der West und Sudwestgrenze und beteiligte sich am Bau des Militarhafens in Reval 1792 1793 hielt sich Suchtelen in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen auf 1794 wurde er in diplomatischer Mission und zur Prufung der Befestigungen nach Polen geschickt Als er sich wahrend des Kosciuszko Aufstandes nach Warschau zu Konig Stanislaus II August Poniatowski begab wurde er verwundet und gefangen genommen und dann von den Truppen Alexander Wassiljewitsch Suworows bei der Besetzung Warschaus befreit Anschliessend inspizierte er die Festungen im Gouvernement Wilna und leitete ihre Sanierung 1797 wurde er Generalleutnant und Leiter der Ingenieursabteilung des Finnland Departements Spater arbeitete er im Departement fur Wasserwege Er reiste durch Russland und inspizierte alle Befestigungsanlagen zwischen dem Weissen Meer und dem Schwarzen Meer von Riga und Reval bis Cherson 1 1799 ernannte Paul I Suchtelen zum Ingenieur General und schickte ihn zunachst als Leiter der Ingenieursabteilung nach Kiew und dann nach Riga wo er die Estland und Livlandinspektion uberprufte Dann wurde er mit dem Ingenieurkorps nach Archangelsk geschickt Alexander I rief nach der Thronbesteigung 1801 Suchtelen zuruck nach St Petersburg und machte ihn 1802 zum Geschaftsfuhrer der Quartiermeisterabteilung Auch wurde Suchtelen Direktor des Kartografischen Instituts 6 Eine Hauptaufgabe war die Erstellung der Hundertblattkarte des Russischen Reiches Unter seiner direkten Aufsicht wurden topografische Expeditionen durchgefuhrt 1804 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg 8 Wahrend des Dritten Koalitionskrieges nahm Suchtelen am Feldzug in das franzosisch besetzte Kurfurstentum Hannover teil und an der Belagerung der Festung Hameln Bei der Schlacht bei Austerlitz gehorte er zum Gefolge Alexanders I 1 Im Oktober 1806 erhielt er mit seinen Kindern die russische Staatsburgerschaft 1807 machte Suchtelen auf allerhochsten Befehl Brest Litowsk zum zentralen Stutzpunkt der Verteidigung der Westgrenze und schuf ein Projekt fur eine neue Festung dort Der Franzosisch Russische Krieg 1812 verhinderte die Ausfuhrung Nach Beginn des Russisch Schwedischen Krieges 1808 wurde Suchtelen Stabschef der Finnlandarmee und Berater beim Oberkommandierenden Graf Friedrich von Buxhoeveden Er wirkte an der Feldzugplanung mit wobei seine Lokalkenntnisse von grossem Wert waren Er leitete die Belagerung der Festung Svartholm bei Loviisa und war an der Belagerung der Festung Sveaborg beteiligt Er beschaftigte sich mit der strategischen Lage an der finnischen Sudkuste und setzte die in Helsingfors und anderen schwedischen Orten erbeuteten Geschutze ein Als Buxhoeveden die Truppen bei Abo personlich fuhrte erhielt Suchtelen das Kommando uber die Belagerung Sveaborgs Trotz unzulanglicher Mittel gelang Suchtelen auf dem Verhandlungswege die Ubergabe Sveaborgs an Russland wofur er das Goldene Schwert mit Diamanten erhielt Aufgrund dieses Erfolges war er nun berechtigt in kritischen Situationen Verhandlungen mit dem Gegner zu fuhren Im September 1808 schloss er die Konvention von Lochtea ab und erreichte im Marz 1809 einen Waffenstillstand Darauf war er unmittelbar an den Friedensverhandlungen mit Schweden beteiligt wobei sich sein diplomatisches Geschick zeigte Das Ergebnis war der Vertrag von Fredrikshamn dessen Zustandekommen Suchtelen selbst in einem Buch beschrieb 9 1812 leitete Suchtelen zusammen mit Paul von Nicolay die russische Delegation bei den Verhandlungen mit Schweden und dem Vereinigten Konigreich die zur Beendigung des Britisch Russischen Krieges 1807 1812 und des Schwedisch Britischen Krieges zum Frieden von Orebro fuhrten Dafur machte Alexander I ihn und seine Nachkommen zum Baron des Grossfurstentums Finnland 1 6 Im folgenden Jahr begleitete er als Chef einer russischen Militarmission Jean Baptiste Bernadotte mit dem er befreundet war beim Feldzug der Nordarmee im Befreiungskrieg und nahm an den Schlachten bei Grossbeeren Dennewitz und Leipzig teil 1813 war Suchtelen russischer Reprasentant bei der niederlandischen Exilregierung in Berlin 1 1814 leitete er die Pionierarbeiten bei der Belagerung von Hamburg Er nahm an der Unterzeichnung des danisch russischen Friedensvertrages und des Kieler Friedensvertrages teil 5 Im Schwedisch Norwegischen Krieg begleitete er Bernadotte Nach dem Zweiten Pariser Frieden wurde Suchtelen 1816 ausserordentlicher Gesandter und bevollmachtigter Minister in Stockholm als Nachfolger von Grigori Alexandrowitsch Stroganow 6 Sein Haus war ein Treffpunkt schwedischer Kulturschaffender 1822 erhielt er die Grafenwurde des Grossfurstentums Finnland Er war Mitglied des Staatsrats Ehrenmitglied der Kaiserlichen Militarakademie und Inspektor des Ingenieurkorps Auf seine Initiative wurde die Geniehochschule gegrundet Aufgrund seiner besonderen Stellung konnte er seine Bruder Abraham und Rochus als seine Sekretare bei sich haben Wahrend seiner Aufenthalte in St Petersburg wohnte er im verlassenen Schloss Michaelsburg Im fruheren Thronsaal Pauls I befand sich sein Buro und seine Bibliothek mit seltenen Buchern und Manuskripten hauptsachlich zum Ingenieurwesen Zwolf Tage nach Suchtelens Tod wurden zu der Trauerfeier in der Adolf Fredriks Kyrka in Stockholm 128 Kanonenschusse abgefeuert Begraben wurde er auf dem Kirchhof in Solna Suchtelen war sehr bekannt als Sammler von Buchern Manuskripten Medaillen Bildern Unterschriften und Autographen Er hinterliess eine umfangreiche Sammlung mit etwa 26 000 Buchern 260 Manuskripten darunter eine mittelniederlandische Bibelhandschrift und 13 000 Autographen die nach Suchtelens Tod von Nikolaus I fur die Kaiserliche Bibliothek in St Petersburg gekauft wurde 10 11 Uber 30 000 wissenschaftliche Arbeiten Dissertationen Niederschriften von Reden und Disputationen aus der Suchtelen Sammlung wurden nach seinem Tode der Bibliothek der Universitat Helsinki geschenkt 1 1930 wurde ein Teil der Suchtelen Sammlung von der sowjetischen Regierung versteigert darunter eine lateinische Ubersetzung des Aristoteles Strassburg 1469 die Predigten des Bernhard von Clairvaux Mainz 1475 und zwei verschiedene Ausgaben von Augustins De civitate Dei Paris 1468 Mainz 1473 1 Der Hauptteil der Suchtelen Sammlung befindet sich jetzt in der Russischen Staatsbibliothek Dort wurde 1997 mit Unterstutzung des niederlandischen Konsulats eine Konferenz uber Pieter van Suchtelen und seine zwei Sohne durchgefuhrt Suchtelens personliches Archiv mit seiner Korrespondenz befindet sich im Zentralen Historischen Staatsarchiv in Moskau Ehrungen BearbeitenOrden des Heiligen Wladimir IV Klasse 1786 Goldenes Schwert fur Tapferkeit 1789 Russischer Orden des Heiligen Georg IV Klasse 1789 Orden des Heiligen Wladimir II Klasse 1792 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse 1799 Ehrenkommandeur des russischen Ordens des Heiligen Johann von Jerusalem 1799 Alexander Newski Orden 1803 Orden des Heiligen Wladimir I Klasse 1808 Goldenes Schwert fur Tapferkeit mit Diamanten 1809 Koniglicher Seraphinenorden 1814 Kette zum Koniglichen Seraphinenorden 1815 Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen 1826 Ehrenzeichen fur 40 jahrigen tadellosen Dienst 1828 Diamanten zum Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen 1834 SchwertordenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Pieter van Suchtelen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Otto S Lankhorst Jan Pieter van Suchtelen 1751 1836 verzamelaar van boeken en handschriften Oftewel hoe brieven van de maatschappij der Nederlandse letterkunde in Sint Petersburg terechtkwamen In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 1901 2000 1998 S 27 44 dbnl org abgerufen am 9 Januar 2018 Suhtelen graf Petr Kornilovich In Russkij biograficheskij slovar Band 20 1912 S 211 212 rsl ru abgerufen am 10 Januar 2018 SUHTELEN Petr Kornilievich In Slovar russkih generalov Band VII 1996 S 565 566 museum ru abgerufen am 10 Januar 2018 P J H M Theeuwen Pieter t Hoen en de Post van den Neder Rhijn 1781 1787 een bijdrage tot de kennis van de Nederlandse geschiedenis in het laatste kwart van de achttiende eeuw Uitgeverij Verloren 2002 S 603 a b Adriaan Loosjes Algemeene konst en letterbode Deel 1 1836 S 244 247 a b c d e A Pieterse Van steentijd tot Nokia druk 1 De Geschiedenis van Finland KIT Publishers 2006 S 93 123 KALINKINY MOSTY 9 Januar 2018 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Suhtelen Petr Kornilovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 14 Marz 2021 russisch P de Suchtelen Precis des evenements militaires des campagnes de 1808 et 1809 en Finlande dans la derniere guerre entre la Russie et la Suede Otto S Lankhorst Wonen en koken in Franeker Een brief van Gerardt Noodt uit 1683 In Nieuwsbrief Universiteitsgeschiedenis KU Leuven Nr 2 1998 J Deschamps Geschiedenis van de Middelnederlandse handschriften In Middelnederlandse handschriften uit Europese en Amerikaanse bibliotheken 1972 dbnl org abgerufen am 10 Januar 2018 Normdaten Person GND 117365599 lobid OGND AKS LCCN n96080998 VIAF 40184228 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suchtelen Jan Pieter vanALTERNATIVNAMEN Suhtelen Iogann Piter van russisch KURZBESCHREIBUNG niederlandisch russischer Militaringenieur und DiplomatGEBURTSDATUM 2 August 1751GEBURTSORT GraveSTERBEDATUM 6 Januar 1836STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Pieter van Suchtelen amp oldid 238417412