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Iwan Michailowitsch Danischewski russisch Ivan Mihajlovich Danishevskij Dezember 1897 in Warschau 1979 war ein russisch sowjetischer Tschekist und Luftfahrtingenieur 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDanischewski stammte aus der judischen Familie eines kleinen Beamten und einer Hebamme die aus Moskau verbannt worden waren 2 Nach dem Gymnasiumsabschluss 1916 im Ersten Weltkrieg begann er das Studium an der Kaiserlichen Universitat Charkow Er trat in die Partei der Sozialrevolutionare ein und gab bald das Studium auf 2 Im Januar 1917 wurde er als Organisator einer Antikriegsmassenversammlung von der Polizei festgenommen konnte aber entfliehen Nach der Februarrevolution 1917 grundete Danischewski im Juli 1917 mit anderen in Charkow eine Rote Garde Im Dezember 1917 nach der Oktoberrevolution gehorte er zum 1 Charkower Proletarier Regiment das gegen die Kalediner im Donbass kampfte Als im April 1918 osterreichische und deutsche Truppen die Ukraine besetzten leitete er die illegale Berichterstattung an die Ukrainische Aufstandsregierung in Moskau und trat aus der Partei der Sozialrevolutionare aus 1 Ab September 1918 arbeitete Danischewski als Organisator im Untergrundrevolutionskomitee Nach der Machtubernahme der Bolschewiki in Charkow im Russischen Burgerkrieg war er ab Januar 1919 Mitglied des Kollegiums fur Regierungsagitation und propaganda des Volkskommissariats fur Militarangelegenheiten der Ukrainischen SSR Auch nahm er an Kampfen gegen Kulaken teil 1 Als im Juni 1919 die weissen Denikin Truppen die Ukraine eroberten ging Danischewski nach Moskau und trat im Oktober 1919 in die Kommunistische Partei Russlands Bolschewiki KPR B ein Er war dann Vizechef fur Information der Sonderabteilung der Tscheka 2 Im Herbst 1919 legte er Lenin einen Bericht vor mit Informationen die die Nichtbeteiligung Michail Arschanows an einer Verschworung des Allrussischen Nationalen Zentrums bestatigten 1 Von Januar bis September 1920 war Danischewski Mitglied des Revolutionsmilitarrats der paramilitarischen Ukrainischen Arbeiterarmee Vizevolkskommissar fur Arbeit der Ukrainischen SSR und Leiter des Allukrainischen Volkskommissariats fur Arbeit 1 Von Oktober 1920 bis September 1921 arbeitete Danischewski in Organen der Tscheka und leitete die Sonderabteilung der 13 Armee der Sudfront der Roten Armee 2 Von November 1920 bis Januar 1921 gehorte er zur Stossgruppe der Tscheka Sonderabteilungen der Sud und Sudwestfront die sich an der Sauberung der Krim beteiligte nachdem General Wrangel mit seinen letzten Truppen im November 1920 auf Schiffen die Krim verlassen hatte Danischewski leitete eine dreikopfige Extra Troika die nach Listen Weissgardisten und Fluchtlinge in Abwesenheit zum Tode verurteilte so vom 6 bis 14 Dezember in Kertsch 609 Personen vom 3 bis 30 Dezember in Feodossija 527 Personen am 27 Januar 1921 in Simferopol 10 Personen Danischewski war an mindestens 2000 Verurteilungen beteiligt und wurde mit einer goldenen Uhr ausgezeichnet 1 Auch nach der Krim Aktion war er Troika Mitglied von Tscheka Sonderabteilungen So wurde am 24 Februar in Charkow der Anarchist Pjotr Rybin zum Tode verurteilt Im Marz 1921 wurde Danischewski Chef der Sonderabteilung des Charkower Militarbezirks und im Juni 1921 Sonderbevollmachtigter der Tscheka in Transkaukasien wo er die Ergreifung feindlicher Elemente organisierte Im September 1921 wurde er aus der Tscheka entlassen 1 Danischewski leitete nun die Hauptverwaltung der Kleingewerbeindustrie der Ukrainischen SSR Im Mai 1925 wurde er Direktor des Vorstands der Elektrobank 1926 erhielt er einen strengen Verweis der Zentralen Kontrollkommission der KPdSU wegen unrechtmassiger Kreditvergabe Im Juli 1926 wurde er Chef der Inspektion des Gostorgs der RSFSR und dann Vizevorsitzender des Pelz Gostorgs 1 Nachdem Danischewski ab Januar 1930 die halbjahrigen Parteiarbeiter Kurse absolviert hatte begann er im Herbst 1930 das Studium an der Militarakademie fur Ingenieure der Luftstreitkrafte Prof N J Schukowski 2 Wahrend des Studiums wurde er zweimal ausgezeichnet 1935 schloss er das Studium als Ingenieur fur Flugmotorenbau ab Danischewskis Frau Sokolowskaja war 1931 und 1935 verhaftet worden 1 Danischewski arbeitete nun in Perm und wurde dann Chef der Giesserei des Stalin Flugmotorenwerks Nr 19 in Perm Im Juli 1937 wurde er Direktor und Bauleiter des Flugzeugwerks Nr 153 in Nowosibirsk 2 Unter seiner Leitung wurden im Dezember 1937 die ersten Polikarpow I 16 ausgeliefert Gebaut wurden ein Flugplatz eine Wasserpumpstation eine Kompressorstation eine Azetylenstation und Wohnhauser fur die Spezialisten 1 Wahrend des Grossen Terrors wurde Danischewski am 13 August 1938 zusammen mit seinem Stellvertreter S I Indissow dem Chefingenieur B L Dlugatschew und dem Leiter des Organisationstechnikburos des Werks wegen Sabotage verhaftet aufgrund einer Anzeige des Chefs der Technikkontrollabteilung des Werks Danilow des Cheftestpiloten Alexander Filippowitsch Tamara 3 und des Chefingenieurs W L Kurasch Ermittelt wurde von den Chefs der 7 und 2 Abteilung des Nowosibirsker NKWD N S Welikanow und I P Dejew Am 13 November 1938 verurteilte das Militarkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR unter dem Vorsitz Dmitri Kandybins S M Kalaschnikows und I G Kitins in Nowosibirsk Danischewski wegen Beteiligung an einer terroristischen und rechtstrotzkistischen Sabotageorganisation nach Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR zum Tod durch Erschiessen Am 30 November 1938 wurde ihm erklart dass das Urteil aufgehoben sei Am 11 April 1939 verurteilte ihn das Tribunal des Militars des NKWD des westsibirischen Bezirks zu 20 Jahren Lagerhaft als Mitglied der Sabotage Organisation Tupolew 1 2 Danischewski kam in das Arbeitslager an der Kolyma Er arbeitete im Goldbergbau wurde Vorarbeiter und schliesslich Leiter der Mechanik Werkstatt in Stekolny Er erhielt mehr als 100 Belobigungen fur Verbesserungsvorschlage und gute Arbeit sowie Gutschriften fur Strafverkurzung Er rettete viele Intellektuelle und Parteiangehorige indem er sie als Schlosser fur seine Werkstatt anforderte Er verbarg seine Tscheka Vergangenheit und gab sich als fruherer Divisionskommissar aus 1 Ab 1952 arbeitete Danischewski als freier Mitarbeiter an der Kolyma Im Zuge der Entstalinisierung wurde er am 14 September 1955 rehabilitiert 2 Er ging nach Moskau wurde literarisch tatig und verfasste Memoiren Er verteidigte Lenins Prinzipien der monumentalen Propaganda und protestierte gegen die Errichtung bzw den Schutz der Denkmaler fur Michail Kutusow Alexei Jermolow und Juri Dolgoruki 1 Er kritisierte die Mythologisierung Alexander Suworows als Beispiel des Ubergangs vom klassenkampferischen Standpunkt zum nationalistischen Denken 4 Danischewski starb wahrend einer Sitzung einer Parteikommission auf der er seinen Lagerfreund Juri Milonow gegen eine diffamierende Veroffentlichung verteidigte 1 Er wurde auf dem Wwedenskoje Friedhof begraben Ehrungen BearbeitenLeninorden 1956 5 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Danishevskij Ivan MihajlovichEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Teplyakov A G Ivan Danishevskij chekist aviastroitel publicist In Vestnik Tomskogo gosudarstvennogo universiteta Nr 360 2012 S 94 97 1 abgerufen am 13 April 2022 a b c d e f g h i Hurges L L Primechaniya In Moskva Ispaniya Kolyma Iz zhizni radista i zeka Vremya Moskau 2012 2 abgerufen am 14 April 2022 Tamara Aleksandr Filippovich abgerufen am 13 April 2022 Tschalidse W N Imperskaya ideologiya In Pobeditel kommunizma Mysli o Staline socializme i Rossii Chalidze New York 1981 3 abgerufen am 14 April 2022 Ministerstvo oborony Rossijskoj Federacii Danishevskij Ivan Mihajlovich abgerufen am 14 April 2022 Normdaten Person LCCN n84045478 VIAF 243520496 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 14 April 2022 PersonendatenNAME Danischewski Iwan MichailowitschALTERNATIVNAMEN Danishevskij Ivan Mihajlovich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer Tschekist und LuftfahrtingenieurGEBURTSDATUM Dezember 1897GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan Michailowitsch Danischewski amp oldid 232827503