www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herz Jesu Kirche ist die romisch katholische Kirche in Visselhovede einer Kleinstadt im Landkreis Rotenburg Wumme in Niedersachsen Sie ist eine Filialkirche der vier Kirchen umfassenden Grossgemeinde St Maria mit Sitz in Walsrode die ihren Einzugsbereich in den Gemeinden Visselhovede Walsrode und Bad Fallingbostel hat und der rund 4 300 katholische Christen angehoren Die Grossgemeinde St Maria gehort zum Dekanat Verden des Bistums Hildesheim Herz Jesu Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Vorgangergemeinde in Kettenburg 1 3 Wachstum und Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg 1 4 Bau des jetzigen Kirchengebaudes 1 5 Filialkirche der Grossgemeinde St Maria 1 6 Die Gemeinde heute 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten In Visselhovede das damals zum Bistum Verden gehorte wurde in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts die Reformation eingefuhrt 1 Pastor Dietrich Janzen der letzte katholische Geistliche in Visselhovede zog um 1566 67 fort Pastor Johann Grubenhagen amtierte ab 1567 als erster lutherischer Prediger in Visselhovede Im Dreissigjahrigen Krieg versuchte Kaiser Ferdinand II 1629 mit dem Restitutionsedikt die Rekatholisierung protestantischer Gebiete Visselhovede bekam am 7 Mai 1630 Pater Johannes Arnoldi wieder einen katholischen Seelsorger der jedoch am 9 November 1631 in Visselhovede zum letzten Mal eine Heilige Messe zelebrierte und noch am selben Tag ermordet wurde Ab 1632 amtierte mit Pastor Matthias Pletzius wieder ein protestantischer Geistlicher in Visselhovede Durch die im Rahmen der Neuumschreibung der katholischen Diozesen in Deutschland nach dem Wiener Kongress von Papst Leos XII am 26 Marz 1824 erlassene Zirkumskriptionsbulle Impensa Romanorum Pontificum kam Visselhovede zum Bistum Hildesheim dem es seitdem angehort Vorgangergemeinde in Kettenburg Bearbeiten nbsp Schloss Kettenburg um 1900Freiherr Kuno von der Kettenburg vom Gut Kettenburg bei Visselhovede legte nach einer Begegnung mit Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahre 1852 das katholische Glaubensbekenntnis ab und konvertierte 1853 mit seiner Familie zum Katholizismus 2 Ein ab 1867 am Gut Kettenburg tatiger katholischer Pater hielt die Heiligen Messen ab Von 1875 bis 1878 wurde das Schloss Kettenburg erbaut da die Burg Kettenburg verfallen war 1878 wurde im neuen Schloss eine katholische Schlosskapelle geweiht die bereits das Herz Jesu Patrozinium trug 3 Schloss Kettenburg wurde somit zu einer katholischen Enklave die nachsten katholischen Kirchen befanden sich in Celle und Uelzen Die katholischen Christen im damaligen Kreis Rotenburg heutiger Sudkreis Rotenburg Wumme wurden von hier aus seit dem Jahre 1935 im Rahmen der Pfarrkuratie Kettenburg Visselhovede Rotenburg mit Sitz im Schloss Kettenburg betreut Im Zustandigkeitsbereich dieser Pfarrei wohnten 601 Katholiken in 120 Ortschaften Im Zweiten Weltkrieg kam bei einem Luftangriff auf einen Zug in der Nahe von Nindorf am 21 Februar 1945 der Schlossgeistliche Alfons Hardt ums Leben Von 1945 bis 1955 war im Schloss Kettenburg Pater Stephan OFM als letzter Schlossgeistlicher ansassig bis 1958 wurde die Schlosskapelle danach noch genutzt 4 Im Oktober 1960 musste das Schloss Kettenburg samt seiner Kapelle wegen Schwammbefall abgerissen werden Wachstum und Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten In den folgenden Jahren kam es zu einem ausgepragten Wachstum der Gemeinde 1907 wurde in Visselhovede eine Notkapelle eingerichtet 5 Wahrend des Zweiten Weltkrieges zahlten rund 4000 katholische Christen zur Gemeinde die teilweise aus dem Saarland kamen die zu den sogenannten Volksdeutschen gezahlt wurden oder die in der deutschen Wehrmacht dienten Von 1942 bis 1945 wurde Clemens Echelmeyer Domkapitular des Bistums Munster nach Visselhovede verbannt Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Gemeindemitglieder erneut sprunghaft durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa Die katholischen Gottesdienste in Visselhovede fanden nun in einer 1942 eingerichteten Notkapelle in der Lindenstrasse statt die in der ehemaligen Streichholzfabrik Rathjen eingerichtet worden war und noch bis zum Bau der Herz Jesu Kirche genutzt wurde Mit den Heimatvertriebenen kam im Marz 1945 Pfarrer Nadolski aus Ostpreussen nach Visselhovede sodass Visselhovede nun einen ortsansassigen Priester hatte In Rotenburg Wumme wurde eine neue Pfarrgemeinde errichtet der auch Visselhovede als Filialgemeinde unterstellt wurde Nach dem Tod des Walsroder Geistlichen Felix Wolff im Jahre 1958 wurde Seelsorge in Benefeld dem Geistlichen von Visselhovede ubertragen Im Februar 1961 zug der bisher in Visselhovede ansassige Pastor Georg Danel in das neuerbaute Pfarrhaus in Benefeld wo wenige Monate spater die Heilig Geist Kirche geweiht wurde Zum 1 April 1961 erfolgte eine Gemeindeneugliederung durch welche die Filialkirche Visselhovede aus der Kirchengemeinde Rotenburg Wumme ausschied und mit der benachbarten vorher zu Walsrode gehorenden Filialkirche Benefeld zu einer eigenen Kuratiegemeinde mit Sitz in Benefeld vereinigt wurde Bau des jetzigen Kirchengebaudes Bearbeiten nbsp GrundsteinIn Visselhovede wurde im Mai 1962 ein Baugrundstuck erworben und am 29 Mai 1965 durch Generalvikar Adalbert Sendker 1912 1993 der Grundstein zu einem neuen katholischen Gotteshaus gelegt im Juli 1965 wurde das Richtfest gefeiert Die geostete Kirche wurde nach Planen des Architekten Theo Scholten aus Oberhausen erbaute der wenige Jahre zuvor auch schon die Heilig Geist Kirche in Benefeld entworfen hatte Am 21 Mai 1966 wurde die Visselhoveder Kirche durch den Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht Der Name leitete sich vom Namen der ehemaligen Schlosskapelle in Kettenburg ab Die Kirche steht sich auf dem Grundstuck Gartenstrasse 57 in knapp 62 Meter Hohe uber dem Meeresspiegel 1972 wurde Visselhovede durch die Eroffnung der Werner Molders Kaserne Garnisonstadt Der Standort der Luftwaffe brachte weitere Katholiken in die Stadt deren Seelsorge durch die Kuratiegemeinde Benefeld erfolgte Die 2005 in Kaserne Lehnsheide umbenannte Einrichtung wurde von der Bundeswehr Anfang 2016 aufgegeben und geschlossen nbsp Arnoldi Mahnmal1981 wurde unter dem Glockenturm ein durch den Braunschweiger Kunstler Claus Kilian gestaltetes Mahnmal zum Gedenken an den Jesuitenpater und Martyrer Johannes Arnoldi aufgestellt der am 9 November 1631 in Visselhovede zum letzten Mal eine Heilige Messe zelebrierte und anschliessend ermordet wurde Am 18 November 1981 weihte Bischof Heinrich Maria Janssen die Gedenkstatte ein 1966 hatte die Herz Jesu Kirche eine Glocke erhalten die bereits 1892 fur eine Kirche in Hildesheim gegossenen worden war 1983 wurde das Gelaut durch zwei weitere Glocken vervollstandigt die von der Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock in Gescher am 7 Oktober 1983 gegossen und am 4 Dezember 1983 dem 2 Adventssonntag in Visselhovede geweiht wurden Der Bau der Orgel begann 1989 das aus einem Varia Orgel Bausatz des Orgelbauunternehmens Hofbauer 6 aus Gottingen von Pfarrer Johannes Schlingermann 1993 und mehreren Gemeindemitgliedern erbaute Instrument verfugt uber 20 Register auf zwei Manualwerken und Pedal und wurde am 16 September 1995 durch Pfarrer Siegmund Bulla eingeweiht Filialkirche der Grossgemeinde St Maria Bearbeiten Am 1 August 2004 wurden im Rahmen von Umstrukturierungen im Bistum Hildesheim die Gemeinden Heilig Geist in Bomlitz Benefeld mit der Herz Jesu Kirche in Visselhovede die Gemeinde der Kirche St Maria vom heiligen Rosenkranz zu Walsrode und die Gemeinde der Kirche St Maria zu Bad Fallingbostel zu einer einzigen Grossgemeinde mit dem Pfarrkirchort Walsrode vereinigt 7 Die Gemeinde heute Bearbeiten Bedeutende Gruppen innerhalb der Gemeinde bilden heute neben den ehemaligen Fluchtlingen und ihren Nachkommen Zugezogene aus Sud und Westdeutschland Spataussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion sowie Gemeindemitglieder italienischer Herkunft Von Bedeutung war bis zu deren Schliessung im Jahre 2015 die Betreuung der katholischen Soldaten der ortlichen Kaserne Lehnheide Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen im Bistum Hildesheim Herz Jesu KircheLiteratur BearbeitenThorsten Neubert Preine Die Mitte eines Menschen Die Herz Jesu Kirche in Visselhovede 1966 2016 Visselhovede 2016 KirchenZeitung Nr 21 2016 vom 22 Mai 2016 S 13 Artikel zum 50 jahrigen Weihejubilaum der Kirche Edelgard Schmidt Johannes Schlingermann Erinnerungen an einen Seelsorger Books on Demand GmbH Norderstedt ISBN 3 8330 0562 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herz Jesu Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Visselhoveder Filialgemeinde Seite der Grossgemeinde St MariaEinzelnachweise Bearbeiten Visselhovede Kirchengemeindelexikon der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers abgerufen am 17 Februar 2023 Thorsten Neubert Preine Wie mein Schiffsburg Festschrift zum 50 jahrigen Jubilaum der Heilig Geist Kirche in Benefeld 1961 2011 Bomlitz 2011 S 8 Visselhovede Kirchengemeindelexikon der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers abgerufen am 17 Februar 2023 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Hildesheim 1987 ISBN 3 87065 418 X S 131 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Hildesheim 1987 ISBN 3 87065 418 X S 133 95 Jahre Hofbauer Hofbauer Gottingen abgerufen am 17 Februar 2023 Bischofliches Generalvikariat Urkunde uber die Auflosung der katholischen Pfarrgemeinden Heilig Geist Bomlitz Benefeld St Maria Bad Fallingbostel St Maria vom hl Rosenkranz Walsrode und uber die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde St Maria vom hl Rosenkranz Walsrode Bistum Hildesheim Kirchlicher Anzeiger Nr 7 2004 S 211 213 52 980722222222 9 5832222222222 Koordinaten 52 58 50 6 N 9 34 59 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herz Jesu Kirche Visselhovede amp oldid 237184263